Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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expingo
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Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von expingo »

Hallo liebe Community!

Ich hätte eine banale sowie essentielle Frage - Mit welches Zuggewicht sollte man starten?

Ich habe eine Zuggewichtswaage und mit dieser schaffe ich 51# @29" (mit ach und krach ;) )
51# auf Zuggewichtswaage
51# auf Zuggewichtswaage
Ich liege nun im zwist mit dem Technischenteil und dem Zuggewicht. Zum Technik lernen und üben macht es ja absolut keinen Sinn einen Bogen zu schießen denn man gerade so eben in den Anker bekommt. Jedoch habe ich auch nicht das nötige Kleingeld um mir 2wei 600€ Bögen zuzulegen. Eigentlich liegt nun die Vermutung nahe sich einen TakeDown Bogen anzuschaffen da man die Wurfarme austauschen kann. Jedoch finde ich die Bögen nicht sehr schön. Einteilige Recurves oder Langbögen sind für mich das non plus ultra. (Favoritenbogen ist der Redman von Bearpaw Link: https://shop.bearpaw-products.com/Websh ... ctedPage=1 )

Es ist ja auch die Frage in wie weit kann ich meine Muskelatur trainieren um locker an eine bestimmte Zuggewicht zu halten/schießen. Hat da jemand erfahrungswerte?

Evtl. gibt es ja eine Faustformel?
Besispiel 1: [(max Zuggewicht :2) + 5 #] Beispeilrechnung: (50# : 2) = 25# + 5# = 30#
Beispielt 2: max Zuggewicht - 10# Beispeilrechnung: 50# - 10# = 40#

Freue mich auf Eure Antworten!

Gruß eXpingo
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Idariod
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Idariod »

Ich schaff mit ach und krach ca. 95-100 lbs. Und wohl fühlen tu ich mich im Moment bei ca. 40-45 lbs.
Das kann aber schnell auch mal weniger sein, wenn man länger nicht schießt oder gerade damit anfängt.
Mein bester Kumpel schießt 35 lbs. Und er schießt ganz gut damit (auf jeden Fall besser als ich). Seine Freundin schießt knapp über 30, und steckt uns beide in die Tasche.
Also aus Erfahrungswerten - und nicht irgendeiner Formel, weil ich glaub die gibts nicht, die Leute sind zu verschieden - würd ich mal zu 30-35 lbs raten.

LG,

Idariod
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Benedikt
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Benedikt »

Fang mit einem Leihbogen an, der 30-40# hat, die sind recht günstig.

Wenn du dann 50# sauber schießen kannst (wobei 40 auch reichen), kannst du dir dann deinen Traumbogen kaufen ;)

Oder du baust selber Bögen, dann hast du bald genug in allen Zuggewichtsspektren ;D


P.s.: Als Userbild sind nur Fotos von einem selbst erlaubt ;)
Total altmodisch und kleinkariert, aber wunderbar anzusehen und kein Stück verwirrend ;D
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Wilfrid (✝) »

51# mit Mühe sind ~26# gemütlich für die Technik, und dann langsam steigern
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apaloosa
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von apaloosa »

Hi,
und herzlich Willkommen.
Lass mal 100 + Pfeile fliegen, z. B. auf einem Parcours über 3 Std +, und Du wirst sehen, dass 35-40# locker ausreichen. Wenn Du nicht ständig übst wird selbst diese Zuggewichtslasse in den Schultern zu spüren sein.

VG
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Wilfrid (✝) »

35 ist zu viel ....
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Benedikt
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Benedikt »

Wilfried,
selbst ich habe mit 13 Jahren mit 35# angefangen, als normalsportlicher Mensch bekommt man das locker hin ::)

Ich würde auch 30-35 empfehlen.
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Sateless »

expingo hat geschrieben:Hallo liebe Community!

Ich hätte eine banale sowie essentielle Frage - Mit welches Zuggewicht sollte man starten?
Mit dem kleinsten verfügbaren, dass sich nicht gummiartig anfühlt. Damit lernen sich die Bewegungsabläufe einfach besser. Zuggewicht kann man immernoch steigern, wenn man sowas wie eine Schießtechnik hat.

Ich habe mit 18# bei meinem Auszug angefangen und kann diesen Weg nur empfehlen. Damals wie heute bin ich nicht unsportlich, trotz Bürozombiearbeit.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von ralfmcghee »

Benedikt hat geschrieben:Oder du baust selber Bögen, dann hast du bald genug in allen Zuggewichtsspektren ;D
Das hängt aber vom Talent ab. Die Bögen, die ich ohne Aufsicht gebaut habe, liegen fast alle in der Kinderbogenklasse. ;D

Aber nun im Ernst: Benedikt hat Recht. Wenn man sich einen Leihbogen nimmt, hat man zwar nicht unbedingt den Traumbogen, aber man kann experimentieren. Und wenn man Zeit und Lust aufbringen mag, um selber Bögen zu bauen, kommt man mit relativ wenig Geld zu relativ vielen Bögen und insbesondere zu sehr viel Erfahrung. Nicht zu vergessen die Befriedigung, die aus einem Produkt, welches man vom Anfang bis zum Ende selbst hergestellt hat.
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Skua
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Skua »

Hallo,
es macht keinen Sinn, mit einem zu starken Bogen zu beginnen. Das ist weder für die Technik, noch für den Körper, der sich erst an den Kraftaufwand gewöhnen muß (besonders Sehnen und Gelenke, Muskeln geht schneller), gut.
Als sportlicher, trainierter Mensch habe ich damals mit 30# angefangen. Damit konnte ich recht problemlos 90 - 120 Stöckchen werfen. Habe mich dann langsam auf 60# gesteigert, womit ich seit Jahren problemlos bis zu 240 Stöckchen werfe. Aber dafür gehe ich auch 3x die Woche zum Training, jedes Mal 150 - 180 Pfeile.
Wenn man 120 Pfeile schießen kann, ohne am nächsten Morgen etwas davon zu merken, dann kann man wieder das Zuggewicht steigern. 5# mehr sind gut, 10# halte ich für grenzwertig.

Grüße, Skua
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Tontaube
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Tontaube »

Ich denke, neben dem Schießen als solches ist es auch die Zielsetzung. Wenn du irgendwann zu den warbowern stossen willst, ist eine Steigerung vermutlich DAS Ziel. Wenn es dir darum geht, regelmäßig 'nur' Bogenschießen zu betreiben, fang irgendwo mit 25 - 30 lbs an. Die Steigerung kommt von selbst, wenn man es darauf anlegt. Ich schieße jetzt seit knapp 4 Jahren regelmäßig und da je nach Tagesform und Laune mit 30 - 45 lbs Bögen, allerdings stellt das Bogenschießen für mich keinen Kraftsport da, sondern dient eher der Entspannung nach der kräftezehrenden Arbeit ;)
Hetzer
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Hetzer »

Äh, Tontaube...

wenn ich hier der Vollständigkeit halber mal kurz einhaken dürfte:
Es gibt auch Schützen schwerer Bögen, die nicht a priori "warbower" sind und das Schießen damit auch nicht als Kraftsport betreiben, sondern wie bei jedem anderen Schützen auch, sehr viel Wert auf Akurranz legen !

"Warbow" ist der Begriff, den viele (wenn nicht alle) 'reenactors' seit einigen Jahren dafür gebrauchen. Die alten Engländer nannten das Ding niemals warbow, sondern einfach 'bow', seltener auch noch longbow, um diesen Bogentyp vom crossbow (Armbrust) zu unterscheiden, doch - "a bow was a bow, was a bow..." - egal ob nun zur Jagd, für den Freizeitgebrauch oder fürs Militär. Auf dem Kontinent nannte man den auch oft den "english bow" oder "english longbow".

Natürlich braucht man mehr Kraftaufwand für diese Art Bögen, doch nach einiger Übung und bei regelmäßigem oder stetem Gebrauch ist das für deren Schützen rein gefühlsmäßig auch nichts anderes mehr, als wenn z.B. du deine gewohnten Zuggewichte gebrauchst. ;)


Gruß,

Hetzer
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Wilfrid (✝)
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Nö, Hetzer, es macht schon einen Unterschied ,-später-, ob ich mit weitem oder mit kurzem Auszug schieße

Der Anfänger sollte aber in beiden fällen die 30# nicht sehr überschreiten, besser drunterbleiben. Nur, später ist es eben leichter, so die 40#+ mit weitem Auszug zu schießen. Einfach einsteigen und am Ohr lösen ;-), und nicht am Mundwinkel oder der Nasenspitze rumzittern, weil der Bogenarm runterfällt und die Zughand zittert
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expingo
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von expingo »

Vielen Dank für Euch netten antworten! ;D

Ich denke ich werde mich für ein 30# Bogen entscheiden. Diesen schieße ich erstmal sonlange bis die Technik und auch das sogenannte "Muskelzittern" sitzen bzw. nicht mehr vorhanden sind.

Nochmals vielen Dank für die tollen Antworten! ;D
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walta
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Re: Welches Zuggewicht passt zu Mir?

Beitrag von walta »

Männer neigen dazu eher zu schwere Bögen zu schiessen, bei Frauen ist es genau umgekehrt.
Ich selber unterstütze die Meinung vom Wilfrid und würde 30 empfehlen - natürlich auf den Auszug gemessen - als in dem Fall bei 29 Zoll.

Die Muskeln sind schnell trainiert, die Sehnen sind das Problem. Aber wenn du regelmässig trainierst kannst du sicher nächstes Jahr auf 40 Pfund aufstocken. Und mehr braucht man, genau genommen nicht. Wobei es natürlich Spass macht mit 50, 60, 70 Pfund zu schiessen :-)

walta
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