Mollegabet mit Sehnenbacking??

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Snake-Jo
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Re: Mollegabet mit Sehnenbacking??

Beitrag von Snake-Jo »

Ja, ich habe sowas schon gemacht. Ich rolle das mal von vorne auf:
Der Mollegabet ist ein Selfbow, ein Sehnenbacking ist da nicht vorgesehen bzw. streng genommen ist es dann keiner mehr.
Nehmen wir also als Ausgangsbogen einen Experimentalbogen im Molle-Design wie z.B. Tim Bakers Andamanen-Holmegaard (Molle)-Design, von dem er immer viel schwärmt, das aber bei weitem nicht soviel Leistung bringt, wie man nach seinen Worten meinen darf. Nennen wir das Ding einfach Needl-Tipp, so wie er hier schon mehrfach vorgestellt wurde und belegen das Teil im vorderen Bereich mit Sehne.

Erster Fakt: So wie im Eingangsthread dargestellt, kann man den Bogen mit Sehne belegen, kein Problem. Aber die Sehne wird einen normalen Molle von 50 lb nicht reflex ziehen, dafür ist das Holz zu stark.

Weiter: Bauen wir also einen Needl-Tipp im Molledesign etwas breiter und weniger tief, sagen wir mal in Wurfarmmitte 8 mm. Damit würden wir bei einem zugstarken Holz rund 30-40 lb erhalten. Wenn wir nun den biegbaren Bereich (im Eingangspost markiert) mit Sehne belegen, dreifach gleich 2 mm, kommen wir auf 10 mm Tiefe und rund 45 lb. Gleichzeitig können wir aber bei nur 8 mm Holztiefe (Dicke des Wurfarms) erwarten, dass die Sehne den Bogen ein wenig in den Reflex zieht. Wenn wir das weiter nutzen und den Bogen vorher reflex spannen, bekommen wir eine schöne Anfangsspannung hin. Verwinden tut sich der Bogen deswegen nicht, weil:

1. er ist breit gebaut (mind. 60 mm)
2. es verwinden immer nur die schmalen Nadeln und die kann man ja ein wenig breiter bauen. Aber diese würden auch ohne den Sehnenbelag im vorderen Bereich verziehen, wenn sie zu schwach sind.

Achtung: Sehnenbelag immer weit überlappen lassen, also mind. bis zum 1/4 Griff und in den vollen Übergangsbereich zur Nadel.

Bild

Der Sehnenbelag sollte bis zur roten Linie gehen, kann aber bis dorthin dünner auslaufen.
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 13.08.2010, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Bogenhannes
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Re: Mollegabet mit Sehnenbacking??

Beitrag von Bogenhannes »

Hallo Jo,

Du hast doch bestimmt mal solche Bögen untersucht, kannst du dich bitte noch einmal zu der Leistung/Performance dieses Mölle-Experimentalbogens äußern?
Snake-Jo hat geschrieben:Nehmen wir also als Ausgangsbogen einen Experimentalbogen im Molle-Design wie z.B. Tim Bakers Andamanen-Holmegaard (Molle)-Design, von dem er immer viel schwärmt, das aber bei weitem nicht soviel Leistung bringt, wie man nach seinen Worten meinen darf.
Ich bin immer davon ausgegangen, dieses Design ist das Non-plus-ultra. Welche Punkte sprechen dagegen? Ist es die Länge?
Becknbauer hat ja hier so argumentiert. Wäre vielleicht für alle interessant.

Needle-Tip-Bögen gibt es ja ein paar hier im Forum ...
Einen Nachbau vom Baker-Modell habe ich hier gefunden.
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Heidjer
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Re: Mollegabet mit Sehnenbacking??

Beitrag von Heidjer »

Bogenhannes hat geschrieben:...Ich bin immer davon ausgegangen, dieses Design ist das Non-plus-ultra...
Wie kommst Du auf die Idee?

Es ist ein gutes Design für Flightbögen, aber nicht mehr wenn man mit normalen Pfeilgewichten (8gpp oder mehr) schiessen will. Die langen Needles bringen einen Hebelvorteil und sorgen dadurch für einen längeren Auszug, sind aber auch gleichzeitig viel totes (weil nicht Arbeitendes) Gewicht an den Wurfarmenden.
Der Vorteil dieser Bögen ist, das sie mit leichten (4-5gpp) Pfeilen klar kommen, ansonsten ist es "nur" ein Bogen der sich nur Griffnah biegt, wie ein ELB bei dem die äußere Hälften der WA steif sind. ;)


Gruß Dirk
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Bogenhannes
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Re: Mollegabet mit Sehnenbacking??

Beitrag von Bogenhannes »

Danke für die klärenden Worte. Die Needles wirken also so ähnlich wie Siyas. Längere Hebel, aber auch mehr Gewicht.
Dieses Design ist zusätzlich im Griffbereich verlängert, um die Vorteile eines langen Bogens mit den Vorteilen des Needle-Designs zu verbinden. Die Needles selbst sind gar nicht mal so lang, oder?
Dass dieser Typ eher für das Flight-Schiessen geeignet ist hat Baker erwähnt, ABER auch für das Scheibenschiessen.
Seine Spitzengschwindigkeiten von 180-190 fps hat er mit leichten Pfeilen erreicht, denn er gibt dann an mit 10-gr/lb-Pfeilen und normalen Ablass 174 fps erreicht zu haben.
Mit einem Bogen der 80" lang ist ::)
70" Zoll langt mir aber.

Baker erzählt, wie toll dieses Design ist und IHR sagt: Doch nicht so Dolle.
Aber aus meiner Sicht ist das noch immer noch nicht vollständig geklärt. Erfahrungen kann man leider nicht teilen.

Meine Vermutung für Eure Argumentation:
174 fps ist mit 10grain-Pfeilen ein normaler Wert, den man mit einem weniger aufwendigem Bogentyp auch erreichen kann?

So stimmig?

Dann würd ich nämlich wieder zum ELB oder Flachbogen tendieren und das Design erstmal links liegen lassen.
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Galighenna
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Re: Mollegabet mit Sehnenbacking??

Beitrag von Galighenna »

174fps ist mit 10gpp ein hoher normaler bis recht guter Wert. Das er mit leichteren Pfeilen 180-190fps erreicht, ist normal.

ganz stinknormal sind 160-170fps je nach Bogentyp und Sehnenmaterial etc., ein sehr guter Wert sind 185fps bei 10gpp, da würde man sagen, der Bogen ist richtig flott.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Heidjer
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Re: Mollegabet mit Sehnenbacking??

Beitrag von Heidjer »

Galighenna hat geschrieben:....ein sehr guter Wert sind 185fps bei 10gpp, da würde man sagen, der Bogen ist richtig flott.
Ja, so ein Bogen ist wirklich flott.
Nach meinen Wissen gibt es immer noch 2 Flaschen Whisky zu verdienen für denjenigen der die 200 fps knackt, 199 fps sollen wohl schon erreicht worden sein. ::)


Gruß Dirk
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