Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

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Galighenna
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Galighenna »

Es muss nicht zwingend sein, das die Verbindung gleich bricht. Besonders dann nicht wenn du die Stelle mit einer Wicklung gegen Bruch sicherst.
An den Kontaktstellen zwischen dem Stift und dem Loch wird das Holz aber im Auszug sehr stark gegeneinander gepresst. Da Holz mikroskopisch gesehen nicht massiv ist, wird es komprimiert, so das die Verbindung mit jedem Auszug ein wenig mehr Spiel bekommt. Das bewirkt, das der Hebel noch ungünstiger wird, was den Druck erhöht.
Die Sache wird also nach einer Zeit x nicht mehr komfortabel zu schießen sein, weil sich im Auszug und beim Schuss der Griff einfach Spürbar bewegt. Sowas würde MICH beim schießen halt stören.

Es schadet natürlich nicht, das ganze trotzdem zu testen. Ich will dir das nicht ausreden. Aber ich denke, das ist der Grund warum man diese Verbindungen aus Metall macht. Da passiert nämlich genau das nicht.
Wenn du das versuchst, dann probiere es mit möglichst dichten und harten Hölzern. Bongossi oder Robinie wären vll eine gute Idee.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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shokunin
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von shokunin »

Test wäre schon interessant...
ich sehe das aber wie Du.

Das wird sich unter Umständen schnell ausleiern wenn es nicht gleich schon bricht.

Für Stuhlbeine u.d.Gl. macht man daher z.B. konische Verzapfungen... da kann das Ganze etwas nachrutschen und bleibt trotz Verformung fest (...müsste man hier halt dann die Sehne nachstellen usw). Aber irgendwie bleiben das auch in Möbeln immer anfällige Verbindungen und in einem Bogen ist die Belastung ja wirklich extrem und nur in die "falsche" Richtung (bei Möbeln kommt im Normalfall die Hauptlast von oben und nicht quer).

Naja, eine weitere Möglichkeit wäre dann aber z.B. "Schultern" an der Zapfenverbindung (so wie man es bei Rahmenkonstruktionen macht). Da wird die Kraft ein gutes Stück weit auf die Fläche umgelastet.

Oder man baut einen langen Spleiss, so im japanischen Stil evtl, dann hat man lange Hebel und es wirken kleinere Kräfte
http://2.bp.blogspot.com/-GYSGBaswaRI/T ... oinery.JPG


Naja, ich denke eine Hauptfrage wird sein: wie klobig der Griff werden darf....

Ein 25er Dübelholz, in eine 40mm dicke Tischplatte gebohrt, würde sicher abbrechen wenn man dran hebelt ehe es ausbricht.
Das selbe Dübelholz in's Ende einer 40er Kantel gebohrt wird diese wohl schon bei mässiger Belastung sprengen.
Hinhängen würde ich mich da jedenfalls nicht...
...oder eben nicht ohne irgendeine Verstärkung - Hülse, Zwinge, Wicklung...

Eine Nur-Holz Konstruktion wird sehr massiv sein müssen...

Gruss,
Mark
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Revolt
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Revolt »

Wenns denn schon kein Metall sein soll, wieso versuchst du nicht die Schrauben aus Holz zu bauen. Mit einer großen Gewindesteigung könnte ich mir sowas durchaus vorstellen, jedoch die Frage nach der Sinnhaftigkeit bleibt bei mir trotz deiner Antwort darauf bestehen. :D

Grüße Revolt

http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... AhDLizmO0M
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Wilfrid (✝)
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Nun, wie wärs mit nem Schwalbenschwanz als Verbindung. Und das eben Konisch aus rictig druckfestem Holz.
Wenn Zahnräder aus Holz in Mühlen halten, könnte das auch halten.
Hanibal
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Hanibal »

Danke euche allen für das "Brainstorming" hat mich selbst sehr viel weiter gebracht in meinen Überlegungen.

Ich bin mittlerweile von der Idee mit dem Rundprofil als Steckverbindung abgekommen, da dort die Kraftübertragung hauptsächlich auf den vordersten Punkt wirkt.
Daher jetzt aus dem Zylinder ein Flachprofil gemacht, da dort der Druck über eine grössere Fläche verteilt wird. Durch das Flachprofil/Zinken lässt sich auch eher die möglicherweise eintreffende Bruchrichtung des Griffs definieren.
Zum besseren Verständnis, wie ich mir das vorgestellt habe, hab ich das ganze mal auf Papier gebracht und will euch das nich vorenthalten.
Ebenfalls hab ich die Zugrichtung (grün) eingezeichnet, sowie den Drehpunkt (blau), über welchen der Hebel wirkt und die Hauptbelastungsrichtungen (rot).
Auch gut zu sehen ist, dass ich vor hatte, den Rücken mit in den Zapfen einfliessen zu lassen, damit der Jahrring nicht an der Steckverbindung unterbrochen wird.

Bild

Das ganze ist eine reine Theorie, daher lyncht mich bitte nicht.

Cheers
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Squid (✝)
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Squid (✝) »

Dreh mal den Zapfen um 90 Grad. Erstens ist ein Griff üblicherweise tiefer als breit und zweitens bricht son Zapfen lieber über die breite Seite als über die schmale.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Sherrif Sherwood
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Sherrif Sherwood »

Hi allerseits,
so mal als Anstubser. Der hier ist auch so was wie ein Takedown, auch komplett aus Holz.
Auch ein verrückter Kollege?.

Gruss Jürgen
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Revolt
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Revolt »

SIeht schon interessant aus deine Konstruktion. Was Squid sagt ist richtig. Vielleicht wäre es noch sinnvoll den Stoß der Verbindung schräg laufen zu lassen, so das die entstehenden Hebelkräfte früher und gegen eine größere Fläche abgeleitet werden. Der Zapfen müsste auch um einiges länger werden damit die auftretenden Kräfte beim Schuss besser abgeleitet werden und sich die Steifigkeit deiner Konstruktion erhöht.
Aber Holzschrauben wären schon stylisch... O0

Grüße Revolt
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Revolt »

@Sherrif Sherwood

Klar ist der Verrückt...kann ja gar nicht gehen sowas >:)
Ich glaub ich muss auch mal sowas bauen. So als Takedown und so aber erstmal muss ich den glasbelegten fertig bekommen und endlich mal was präsentieren.

Grüße Revolt
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Gorch
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Gorch »

Hallo Hanibal,

dein Gedankengang stimmt nicht ganz, der Drehpunkt wird bei dieser Konstruktion an der Hinterkante der Schulter liegen. Somit wird der Zapfen immer ein Stück weit aus seinem Loch gezogen, was die Konstruktion wackeln lassen wird. Besser könnte evtl. ein Zapfen halten, dessen Hinterkante schräg zur Krafteinleitung steht, also im Prinzip ein Keil, oder den Zapfen halt klassisch in möglichst voller Stärke gerade lassen.
Holzwahl für den Griff: was mögl. hartes und scherfestes, wie z. B. Bubinga, ist aber ein Tropenholz, oder vielleicht Buchensperrholz, in Plattenebene super druckfest und absolut spaltfest, ist aber halt kein "echtes" Vollholz.

Viel Erfolg mit der Umsetzung deiner Idee, finde ich spannend!

Gruß, Gorch
Hanibal
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Hanibal »

So, hier geht es jetzt auch vorwärts. Ich habe mich für Teak als Testholz für den Griff meines TakeDown entschieden.
Es handelt sich dabei um ein Stück aus der Kernmitte, das Holz stammt mit Zertifikat aus Plantagenanbau.

Derzeit hat der Griffrohling 120x44x39mm, sobald ich das Langloch gefräst habe, wird einer meiner Eschebögen dran glauben müssen und sich mittig teilen.

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Cheers
Hanibal
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Galighenna
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Galighenna »

Ah, Klasse! Jetzt wird es interessant.
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Hanibal
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Hanibal »

Da meine Frau spontan nach der Arbeit noch mit Arbeitskollgen essen gegangen ist, hatte ich noch Zeit für mich und konnte an meinem Projekt weiter machen.

Langloch heute auf Arbeit noch geschafft zu fräsen, 25x15mm und 57mm tief, die Seite, auf der das Langloch gegen vorne zeigt, hab ich eckig ausgenommen, damit ich den Jahrring noch mit in den Griff ziehen kann.

Weiter ging es mit dem Teilen eines alten Bogen, der sowieso nicht mehr benutzt wurde und ein Zuggewicht von 22Ibs bei 28" und einer Bogenlänge NtN 66"

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Jetzt beide Teile anpassen damit sie sehr satt in den Griff gehen.

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Beide hälften angepasst, eingeführt und gleich mal aufgespannt.

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Erstes nachtillern bereits erfolgt
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Wie man sieht, muss ich aber auf alle Fälle nochmal nachtillern. Da ich nun befürchte, dadurch unter 20Ibs zu kommen, werd ich die Wurfarme je um 3" kürzen, somit hat der Bogen später NtN 60" und hoffentlich um 25-28Ibs bei 28"
Soweit so gut hier mal, jetzt könnt Ihr mich zerfleischen

Cheers
Hanibal
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Tom Tom
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Tom Tom »

mal abgesehen davon was den Griff angeht halte ich persöhnlich 60" für nen Eschenbogen mit einem doch recht langen steifen griff zu kurz für 28"

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit
max2
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von max2 »

Knack,

selbst bei 28 Pfund und voller Griffstärke.

Gruss, Max
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