Okay, so mache ich es. was haltet ihr überhaupt von Bambusschäften? Oder doch lieber Holz und wenn dann, lieber Zeder oder Fichte? Wahrscheinlich gibt es dazu schon genug Beiträge und ich muss einfach mal stöbern...
Dimachae hat geschrieben:Zitat aufgeräumt! Bitte nur das Wesentliche eines Beitrages zitieren. Danke. Markus
Moin,
das bedeutet, dass der Bogen eine Länge von 58" hat... der Auszug von 35# bezieht sich auf 28"... und ob das nun exakt 19# sind, die du ziehst... rein rechnerisch kommt das schon grob hin... Mit 30# liegst du gar nicht so verkehrt... evtl. müsstest du dann mit den Gewichten der Spitzen experimentieren... , bzw. die Schäfte etwas länger lassen... und ja, besser ist es, die Enden gleichmäßig zu kürzen, da der Spinewert ja mittig gemessen wird... Bei Bambus würde ich noch darauf achten, dass die Nocken und Spitzen in der Nähe von Nodien sind, also so, dass eine Nodie hinter der Spitze, bzw. eine Nodie vor der Nocke ist...
Meinst du, schwerere Spitzen wären dann besser? 125grain? Das ist wieder so ein Buch mit sieben Siegeln für mich..
Je schwerer die Spitze, desto "weicher wird der Schaft"... Ich würde jeweils 3 Pfeile mit 80 / 100 und 125 Grn. testen... und über die Länge kannst du auch was erreichen.. Je länger der Schaft, desto weicher wird er... evtl. fängst du mit 27" an und arbeitest dich "runter"...
Gruß, Peter
Der Baum der fällt, macht Lärm... Der Wald wächst leise...
1. naturbelassene Stäbe, mit Wachsschicht außen und von natur aus flachen Nodien
2. naturbelassene Stäbe, mit Wachsschicht außen und LEICHT abgeschliffenen Nodien
3. vollständig rund geschliffene Stäbe OHNE Wachsschicht.
Der Preis ist etwa so gestaffelt:
1. 100%
2. 120%
3. 70%
Die EIGNUNG ist aber etwa so gestaffelt:
1. 100%
2. 90%
3. 30%
und die Haltbarkeit so (wenn ein guter Holzschaft 100% hätte):
1. 120%
2. 100%
3. 50%
Begründung:
1. naturbelassene Stäbe, mit Wachsschicht außen und von natur aus flachen Nodien
Das muss eine spezielle SORTE sein, handverlesen.
Da alle Fasern unverletzt sind, beste Haltbarkeit, Formstabilität, gleichmäßige Biegung
2. naturbelassene Stäbe, mit Wachsschicht außen und LEICHT abgeschliffenen Nodien
Da gehen mehrere Sorten, was sie billiger macht, handverlesen, aber auch von Hand bearbeitet, was sie teurer macht, leichte Faserverletzungen an den Nodien erhöhen die Bruchgefahr, durch die (ursprünglich) verdickten Nodien sind sie weniger eben und biegen etwas "polygonal"
3. vollständig rund geschliffene Stäbe OHNE Wachsschicht.
Da wird alles durch die Maschine gejagt, was rein passt, das macht sie billig, aber die (zudem unregelmäßigen!) Beschädigungen von Fasern und Oberfläche machen sie anfällig für Verzug und reduzieren die Haltbarkeit weit unter die guter Holzschäfte.
Würde ja auch gerne mal Bambus probieren. Hatte bis jetzt nur heuer auf der Bogensportmesse Wels welche in den Händen. Diese sahen aber eher nach der dritten Kategorie in Rabes Beitrag aus. Als ich sie ausgewogen habe, waren die noch dazu Kraut und Rüben Rabe, weißt du zufällig eine Bezugsquelle für die guten mit den unverletzten Nodien? Möglichst auch mit Option auf Spine und Gewicht?
Danke und Grüße
Oscar
"Lernresistenz ist kein Privileg des Alters ;D" (fatz)
BlunaManie hat geschrieben:Also etwa 23,5zoll. Pro zoll weniger als der Standartwert 28zoll-Auszug ziehe ich zwei Pfund ab, richtig? Hab ich zumindest gelesen. also minus 9, bleiben 19#. Süß. Stimmt das?
Nein, stimmt nicht. Das Zuggewicht wird gemessen und nicht geschätzt. Und schon gar nicht bei so einem Extremfall. Bei einem 60 Pfund bogen mag es wenig Unterschied machen ob er 58 oder 62 Pfund hat. In deinem Fall macht das sehr wohl etwas aus.
Und besorg dir einen stärkeren Bogen. 25 oder 30 Pfund kannst du locker ziehen und die Pfeilauswahl ist dann auch leichter.
Männer übertreiben immer und Frauen trauen sich nie was zu!
Quellen für Bambusschäfte aus Jap. Pfeilbambus, wär mal Interessant.
Die handelsüblichen Tonkinschäfte taugen nicht.
Zumindest das was in D zu bekommen ist. Hab ich auch schon probiert.
Jaap Koppedreyer liefert Schäfte im japanischen Stil - und aus entsprechendem Bambus.
Die Schäfte sind nicht ganz billig, zugegeben, aber wenn Wuchs und Knotenaufteilung stimmen und in etwa zusammen passen müssen...(was im Kyudo eben z.B. kritisch ist).
Mr Koppedreyer bietet die Schäfte roh und gerichtet an - Preise, wenn ich mich recht erinnere, waren $5.- für roh und $15.- für gerichtete Schäfte.
Versand aus USA ist dann auch noch ein Faktor... aber evtl kommt er ja in ein paar Wochen zur Paderbow... da könnte man anfragen ob er was mitbringen kann.
Für die eigene Schaftherstellung:
Ich hatte es ja schon geschrieben: Man muss die örtlichen Garten- und Baumärkte abklappern. Hier bei uns vorzugsweise der mit "T". Schieblehre mitnehmen und auf die Nodien achten.
Wenn man Pfeilbambus anbauen möchte: nicht japonicus, der bildet lange Rhiziome und braucht deswegen eine Rhizomsperre. Er wird zudem etwas zu dick (also viel Aussschuss) und ist nicht immer winterhart. Ich empfehle Fargesia murielae. Dieser Bambus wächst bei guter Düngung exakt im Bereich der Pfeilstärken um 10 mm und hat gute, flache Nodien und keine "Seitenäste". Man braucht aber Geduld: Erste Triebe in Pfeilstärke sind erst nach rund 3 Jahren zu erwarten.
Wuchs und Knotenaufteilung sind bei selbst gezogenen Bambusschäften kein Problem; man hat ja meist genügend Material zum Auswählen. Nach meinem Umzug ins neue Haus hat der mit genommene Ableger-Bambus nun erneut 2 Jahre hinter sich, wächst auf meinem Sandboden eher langsam und ich erwarte nun im nächsten (dritten) Jahr nach Umpflanzung die ersten passenden Schäfte. Am alten Standort hatte ich schon einen großen Busch mit rund 1 m Durchmesser an der Basis und 3 m Höhe. Da fielen dann schon regelmäßig 20-30 gute Schäfte pro Jahr ab.
15$ sind schon eine "Hausnummer" für Schäfte... puh... da bleibe ich, wenn es dann mal wieder Bambus wird, bei den 2,50€ Schäften von Arrowforge... mit denen hatte ich bisher keine Probleme, was die Haltbarkeit und Genauigkeit betrifft...
@ Snake Jo
eine wirklich gute und detaillierte Beschreibung / Anleitung... Danke... das wäre mal einen Versuch wert...
Gruß, Peter
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