Bodman-Bogen
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Bodman-Bogen
Hallo,
ich habe vor in den nächsten Semesterferien einen Bodmanbogen aus Eibenholz nachzubauen.
Allerdings finde ich keine Infos darüber, wie die Jahresringe in diesem Bogentyp zu verlaufen haben, außer dass der Bogenrücken nicht einem einzelnen Jahresring folgt.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
Grüße,
Joshua
ich habe vor in den nächsten Semesterferien einen Bodmanbogen aus Eibenholz nachzubauen.
Allerdings finde ich keine Infos darüber, wie die Jahresringe in diesem Bogentyp zu verlaufen haben, außer dass der Bogenrücken nicht einem einzelnen Jahresring folgt.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
Grüße,
Joshua
Re: Bodman-Bogen
Hallo,
hast du schon erfahrung im bau von Bögen?
Wenn nicht würde ich mit einem Flachbogen anfangen.
Ansonsten bei Eibe würde ich liegende Jahresringe nehmen.
Hoffe das hilft ein bisschen.
hast du schon erfahrung im bau von Bögen?
Wenn nicht würde ich mit einem Flachbogen anfangen.
Ansonsten bei Eibe würde ich liegende Jahresringe nehmen.
Hoffe das hilft ein bisschen.
Braucht es einen Grund jemanden zu helfen?
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Re: Bodman-Bogen
Hi,
ich habe schon mehrere Flachbögen mit meinem Vater zusammen gebaut und einen flachen mit stehenden Jahresringen alleine, an einem Pyramidalbogen aus Hickory bin ich gerade dran.
Warum meinst du man solle als Anfänger keine Flachbögen bauen? Das bietet sich doch wegen der hellen Hölzer an, die günstiger sind, oder? Ehrlich gesagt, traue ich mich an einen schmalen Bogen mit hohem Querschnitt weniger dran, wegen der hohen Gefahr, dass er sich verdreht.
Wenn es niemanden gibt der Erfahrung mit dem Bodman-Design hat, kann ich auch einen anden jungsteinzeitlichen Bogen bauen. Aber es ist immer das gleiche Problem: Dass der Bogenrücken einem unverletzten Jahresring entspricht ist, laut meinen Quellen, eine Erfindung der Bronzezeit.
Zum Bodmanbogen habe ich noch gefunden, dass in der Mitte des Bogenrückens Flintholz war. Aber eben nur in der Mitte.
Bei richtig stehenden Jahresringen habe ich die Befürchtung, dass sich beim Propellerdesign an den breiten Stellen die Jahresringe am Rand lösen.
Grüße,
Joshua
ich habe schon mehrere Flachbögen mit meinem Vater zusammen gebaut und einen flachen mit stehenden Jahresringen alleine, an einem Pyramidalbogen aus Hickory bin ich gerade dran.
Warum meinst du man solle als Anfänger keine Flachbögen bauen? Das bietet sich doch wegen der hellen Hölzer an, die günstiger sind, oder? Ehrlich gesagt, traue ich mich an einen schmalen Bogen mit hohem Querschnitt weniger dran, wegen der hohen Gefahr, dass er sich verdreht.
Wenn es niemanden gibt der Erfahrung mit dem Bodman-Design hat, kann ich auch einen anden jungsteinzeitlichen Bogen bauen. Aber es ist immer das gleiche Problem: Dass der Bogenrücken einem unverletzten Jahresring entspricht ist, laut meinen Quellen, eine Erfindung der Bronzezeit.
Zum Bodmanbogen habe ich noch gefunden, dass in der Mitte des Bogenrückens Flintholz war. Aber eben nur in der Mitte.
Bei richtig stehenden Jahresringen habe ich die Befürchtung, dass sich beim Propellerdesign an den breiten Stellen die Jahresringe am Rand lösen.
Grüße,
Joshua
- Rotzeklotz
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Re: Bodman-Bogen
Hallo Joshua
Was meinst du mit dem Verlauf der Jahresringe? Kern-Splint-Verhältnis? Ansonsten gibt es nämlich immer nur eine Regel, egal welches Design: Dem Wuchs folgen.
So ganz versteh ich dein Problem offen gesagt nicht. Ich habe keine wirklichen Kenntnisse zum Bodmanbogen, aber wieso sollte man dort auf einen intakten Jahresring am Rücken verzichten können? Wenns n reiner Holzbogen is gelten die selben Regeln wie bei allen anderen Bogentypen (in der Praxis gibts vlllt. sehr feinjährige Eibenbögen, wo auch mal ein Ring durchtrennt werden kann, erstrebenswert is das aber auf jden Fall nicht)Primitive95 hat geschrieben:Allerdings finde ich keine Infos darüber, wie die Jahresringe in diesem Bogentyp zu verlaufen haben, außer dass der Bogenrücken nicht einem einzelnen Jahresring folgt.
Was meinst du mit dem Verlauf der Jahresringe? Kern-Splint-Verhältnis? Ansonsten gibt es nämlich immer nur eine Regel, egal welches Design: Dem Wuchs folgen.
Re: Bodman-Bogen
Hallo,
denn hast du ja ein wenig erfahrung.
Ich meine doch mann sollte mit Flachbögen anfangen.
Ist der Bodmanbogen nicht ein Stabbogen ala Özi?
Rotzeklotz hat alle wichtigen Dinge gesagt.
Halte dich einfach an die Grundregeln. durchgehnder Rückenring und liegende Jahringe (ich traue den stehnden nicht, nicht mal bei Hickory)
Aber ich warne dich Eibe kann ein echt schwiriges Holz sein. Habe schon 3 Staves versaubeutelt.
Wie ich es immer halte es wird nur was gelernt wenn man was macht und versucht.
denn hast du ja ein wenig erfahrung.
Ich meine doch mann sollte mit Flachbögen anfangen.
Ist der Bodmanbogen nicht ein Stabbogen ala Özi?
Rotzeklotz hat alle wichtigen Dinge gesagt.
Halte dich einfach an die Grundregeln. durchgehnder Rückenring und liegende Jahringe (ich traue den stehnden nicht, nicht mal bei Hickory)
Aber ich warne dich Eibe kann ein echt schwiriges Holz sein. Habe schon 3 Staves versaubeutelt.
Wie ich es immer halte es wird nur was gelernt wenn man was macht und versucht.
Braucht es einen Grund jemanden zu helfen?
- schnabelkanne
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Re: Bodman-Bogen
Servus,
der Bodman Bogen ist von der Form her propellerförmig.
Der Rücken ist gewölbt und der Bauch flach - (also in etwa das Gegenteil vom ELB-Querschnitt. Der Rücken sollte immer ein durchgehender Jahresring sein- bei liegenden Ringen). Der Bodman Bogen biegt sich über die ganze Länge also auch im Griffbereich.
Text in Klammer mein Senf anderer Text großteils von - das Bogenbauerbuch, S 53 - "Nachbau des Bogens von Bodman" Autor Jürgen Junkmanns. Nachbau von Junkmanns aus Eibe, Splint auf 5-10mm reduziert. Länge 150cm, Zuggewicht 53#/70cm.
Gruß Thomas
der Bodman Bogen ist von der Form her propellerförmig.
Der Rücken ist gewölbt und der Bauch flach - (also in etwa das Gegenteil vom ELB-Querschnitt. Der Rücken sollte immer ein durchgehender Jahresring sein- bei liegenden Ringen). Der Bodman Bogen biegt sich über die ganze Länge also auch im Griffbereich.
Text in Klammer mein Senf anderer Text großteils von - das Bogenbauerbuch, S 53 - "Nachbau des Bogens von Bodman" Autor Jürgen Junkmanns. Nachbau von Junkmanns aus Eibe, Splint auf 5-10mm reduziert. Länge 150cm, Zuggewicht 53#/70cm.
Gruß Thomas
The proof of the pudding is in the eating!
Re: Bodman-Bogen
Kann sich lösen. Muss aber nicht. Ich hab in der letzten zeit fast nur stehende esche verbaut. Alle aus einer bohle.2/3 funktionieren.
90 % davon flach...einer aus dem Kern ist ein langbogen mit d profil.
Da steckt man nicht drinn.
Also auf jeden Fall Tiller beachten.die fadeouts ordentlich. ..dann viel Glück.
Ps: Bilder dazu in 3 eschenbretter...esche eibe...such einfach unter fitz....
90 % davon flach...einer aus dem Kern ist ein langbogen mit d profil.
Da steckt man nicht drinn.
Also auf jeden Fall Tiller beachten.die fadeouts ordentlich. ..dann viel Glück.
Ps: Bilder dazu in 3 eschenbretter...esche eibe...such einfach unter fitz....
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Re: Bodman-Bogen
Oh sorry Doyle, hab mich verlesen, bei deinem Beitrag
Danke erst mal für die vielen schnellen Antworten.
Also ihr würdet mir empfehlen, mich einfach an die moderne Regel, des einen Jahresrings auf dem Rücken zu halten verstehe ich das richtig?
Das klingt auch sehr vernünftig, ist nur laut Bibel des traditionellen Bogenbaus für neolithische Bögen unauthentisch, aber das Buch wird da leider nicht genau genug für meinen Geschmack.
Aber warscheinlich mache ich es dann doch so, dass ich die Jahresringe liegend mache, bevor mir nachher die teure Eibe bricht.
Grüße,
Joshua
Danke erst mal für die vielen schnellen Antworten.
Also ihr würdet mir empfehlen, mich einfach an die moderne Regel, des einen Jahresrings auf dem Rücken zu halten verstehe ich das richtig?
Das klingt auch sehr vernünftig, ist nur laut Bibel des traditionellen Bogenbaus für neolithische Bögen unauthentisch, aber das Buch wird da leider nicht genau genug für meinen Geschmack.
Aber warscheinlich mache ich es dann doch so, dass ich die Jahresringe liegend mache, bevor mir nachher die teure Eibe bricht.
Grüße,
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Re: Bodman-Bogen
Servus,
noch ein paar grundsätzliche Gedanken:
Bodman-Design mit gewölbtem Rücken wäre bei einem dünneren Eibenstämmchen zu empfehlen.
Wenn du einen schönen langen Eibenstave mit flachem Rücken, dünnen Ringen und möglichst astfrei hast, wäre es ja fast ein Verbrechen keinen klassischen ELB zu bauen.
Gruss Thomas
noch ein paar grundsätzliche Gedanken:
Bodman-Design mit gewölbtem Rücken wäre bei einem dünneren Eibenstämmchen zu empfehlen.
Wenn du einen schönen langen Eibenstave mit flachem Rücken, dünnen Ringen und möglichst astfrei hast, wäre es ja fast ein Verbrechen keinen klassischen ELB zu bauen.
Gruss Thomas
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Re: Bodman-Bogen
Wie darf man das mit dem einen Jahresring überhaupt verstehen?
Wenn ich den Rücken trappe hab ich auch mehrere Jahresringe am Rücken, wenn ich von der Wurfarmmitte zur Wurfarmkante zähle. Aber vom Griff bis zur Nocke sollte ich trotzdem einen durchgehenden Ring haben.
LG
Idariod
Wenn ich den Rücken trappe hab ich auch mehrere Jahresringe am Rücken, wenn ich von der Wurfarmmitte zur Wurfarmkante zähle. Aber vom Griff bis zur Nocke sollte ich trotzdem einen durchgehenden Ring haben.
LG
Idariod
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.
Re: Bodman-Bogen
bei einem getrapptem Wurfarm sind die Wurfarmseiten aber schon mehr oder weniger in der neutralen Zone.
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Re: Bodman-Bogen
Also bis jetzt habe ich noch keinen Eibenstave, den muss ich noch bestellen.
Naja die Sache mit dem Verbrechen daraus keinen ELB zu machen is die, dass man in der Jungsteinzeit auch fast nur Eibenbögen verwendet hat
Den Begriff trappen habe ich noch nirgends gehört, bedeutet er, dass man den Bogenrücken zu den Seiten hin Abrundet?
Man liest immer, dass man bei den meisten Hölzern, wenn man kein Backing anbringt, auf dem Rücken einen unverletzten Jahresring braucht. Aber sobald ich zu den Seiten des Rückens hin Holz wegnehme ist er ja nicht mehr unverletzt. Die Frage ist was passiert, wenn ich mich nicht an diese Regel halte? Warscheinlich nichts, oder?
Ich würde halt gerne einen neolithischen Bogen bauen. Und der Bodman ist halt sehr schön. Und der Original Bodman hat noch Splintholz, was ich sehr schön finde im gegensatz zu anderen Steinzeitbögen, da ich es fast als Verbrechen ansehe, den schönen Kontrast zwischen Splint- und Kernholz nicht zu erhalten.
Grüße,
Joshua
Naja die Sache mit dem Verbrechen daraus keinen ELB zu machen is die, dass man in der Jungsteinzeit auch fast nur Eibenbögen verwendet hat
Den Begriff trappen habe ich noch nirgends gehört, bedeutet er, dass man den Bogenrücken zu den Seiten hin Abrundet?
Man liest immer, dass man bei den meisten Hölzern, wenn man kein Backing anbringt, auf dem Rücken einen unverletzten Jahresring braucht. Aber sobald ich zu den Seiten des Rückens hin Holz wegnehme ist er ja nicht mehr unverletzt. Die Frage ist was passiert, wenn ich mich nicht an diese Regel halte? Warscheinlich nichts, oder?
Ich würde halt gerne einen neolithischen Bogen bauen. Und der Bodman ist halt sehr schön. Und der Original Bodman hat noch Splintholz, was ich sehr schön finde im gegensatz zu anderen Steinzeitbögen, da ich es fast als Verbrechen ansehe, den schönen Kontrast zwischen Splint- und Kernholz nicht zu erhalten.
Grüße,
Joshua
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Re: Bodman-Bogen
Servus,
ja Trapping ist den Rücken entlang die Kanten abschrägen um den Rücken zu schwächen und den Bauch vor Kompressionsrissen zu schützen.
Da bei Eibe der Bauch (Kernholz) sehr druckstabil ist - bei Eibe nicht zu empfehlen.
Würde eher einen Stave aus einem dünneren Stamm nehmen, da ist der Rücken natürlich gewölbt - wie es auch wahrscheinlich in der Steinzeit oft gemacht wurde.
Wenn es nicht unbedingt Steinzeitbogen sein muss dann könntest du ja auch den Ötzi Bogen nachbauen (Kupferzeit) da kann dir sicher Blacksmith weiterhelfen.
Gruss Thomas
ja Trapping ist den Rücken entlang die Kanten abschrägen um den Rücken zu schwächen und den Bauch vor Kompressionsrissen zu schützen.
Da bei Eibe der Bauch (Kernholz) sehr druckstabil ist - bei Eibe nicht zu empfehlen.
Würde eher einen Stave aus einem dünneren Stamm nehmen, da ist der Rücken natürlich gewölbt - wie es auch wahrscheinlich in der Steinzeit oft gemacht wurde.
Wenn es nicht unbedingt Steinzeitbogen sein muss dann könntest du ja auch den Ötzi Bogen nachbauen (Kupferzeit) da kann dir sicher Blacksmith weiterhelfen.
Gruss Thomas
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Re: Bodman-Bogen
hey,
der Ötzibogen entspricht vom Design ungefähr dem ELB oder?
Wobei er ja nicht fertig war.
Grüße,
Joshua
der Ötzibogen entspricht vom Design ungefähr dem ELB oder?
Wobei er ja nicht fertig war.
Grüße,
Joshua
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Re: Bodman-Bogen
Seufz. Wir hatten mal eine Archäologin aus Südtirol hier im Forum, die bei der Analyse der Gletschermumie und ihrer Utensilien beteiligt war. Sie könnte Dir aus erster Hand Informationen geben.
Ich habe gerade zu wenig Zeit für die Suchfunktion; aber das kannst Du sicher selbst erledigen.....
Ich habe gerade zu wenig Zeit für die Suchfunktion; aber das kannst Du sicher selbst erledigen.....
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.