Hasel linker WA 45° gedreht! Was tun?

[Ravenheart]

Nein ich habe den Bogen lediglich diagonal aus dem stave geschnitten, also auf halber Länge genau die (Breiten-)Mitte genommen, und dann eine Diagonale zu den jeweils beiden hochstehenden Seiten der Enden gebildet.

(Drum sind die Bogenenden auch dreieckig, eine Seite jeweils ist nämlich quasi die Original-Spaltebene.)

Bei der Rückenansicht kann man tlw. erkennen, wie diagonal die Fasern durch den Bogen laufen!
Guckst Du hier: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 68#p380768

Rabe

[Mike K]

Alles klar...
Dann ins Heftchen schreiben: Hasel niemals spalten
Das Zeugs ist fast immer drehwüchsig, spaltest du, hast du entsprechend verdrehte Staves.
Hasel ist so zugtolerant, dass man den Drehwuchs ignorieren kann,
Das bedeutet, du schnappst dir ein Ziehmesser und arbeitest alles bis auf auf den Markkanal (außer den Griffbereich) runter, so dass du einen geraden Rücken hast.
Machst du das so, recht grob und ohne an den Seiten was wegzunehmen, dürfte sich da recht wenig verdrehen, und wenn doch, kannst du da immer noch nen geraden Rücken reinlegen.
Oder du arbeitest ihn schon näher auf Bogenform. Dann trocknet er schneller, verdreht sich aber auch stärker. In dem Fall spannst du ihn ein.
Oder wenn du ganz sicher gehen willst, nur grob runterarbeiten und einspannen.

Hi Rotzeklotz.
Danke für deine Anmerkung. War/ist wie im hilfreich, doch müssen wir erst eine Begriffsbestimmung klären.
Also ich habe den Stave der von links nach rechts gebogen ist. So, jetzt sagst du, ich soll alles bis zum Markkanal runter arbeiten.
Erste Frage: Sollte das dann der Rücken werden? Oder die noch "unbearbeitete" Seite?
Zweite Frage: Der Fatz schreibt etwas von "...die deflexe Seite ist sowieso nicht zu gebrauchen. Welche ist die deflexe Seite?
Beim jetzt angehängten Bild die obere oder untere Seite?
Im Übrigen die Maße des Stave:
Länge 190cm, Dicke an den Enden 11 bzw. 9 cm, also noch gut was dran, wenn bearbeitet

[fatz]

Leg den Stamm mal an den Enden auf, dann liegt er ziemlich genau andersrum als auf dem Foto. Wenn er seitwaerts gerade ist, sollte der zukuenftige Ruecken genau oben sein. Das pruefst du am besten mit einer Schnur. Wenn Mitte und Enden nicht auf einer Linie sind, ein bissl seitwaerts drehen, dann kriegst du das normal ganz easy hin. Ich markier den Ruecken dann meist mit einer Spachtel (Rinde anschaben) und mach auf der andern Seite alles weg. Das was uebrig bleibt entrinde ich dann. Das spart 50% der bloeden Kratzerei.

[Mike K]

Ja hast richtig geraten mit dem Ort.
Der zweite Hasel ist OK. Musst du nur richtig drangehen. Ist der schon trocken? Der Rotzeklotz hat dir schon gut erklaert, wie's geht. Ich nehm zum Runterarbeiten gern ein kleines Behaubeil (assymetrisch wie die grossen vom Zimmerer) fuer's Grobe. Wenn du Zugriff auf eine Bandsaege hast, ist die top! Aber auch ohne bist da in 20min. durch und die deflexe Haeflte ist normal eh zu nichts zu gebrauchen. Im Griffbereich solltest du noch gut 3cm Fleisch haben.

Was man mit Hasel ganz gut machen kann, ist ihn "in Form trocknen". Wenn du den nassen Stave einspannst (zB. mit Kloetzchen und Spax auf einen Balken schrauben) und so trocknen laesst bleibt er ziemlich in der Form. Mit anderem Holz zB. Hartriegel geht das gar nicht. Das kriecht dann einfach zurueck.

Hi Fatz.
Geraten war da gar nichts.
Mein Vater geboren in Bad Aibling, Oma aus Rosenheim, Tante aus Miesbach, da war's ganz klar, was das für ein Ort ist!
Die Hasel wurde Anfang Februar 2016 geschlagen, ist also noch nicht trocken. Zugriff auf ne Bandsäge hätte ich, da mein Schreiner wieder zurück sein müsste.
Wie schon oben erwähnt, ist der Stamm 190cm lang, 11/9cm dick an den Enden, also Fleisch ist dann noch genug drauf.
Hab nur Probleme (wie oben schon Rotzeklotz gefragt) mit der deflexen Seite, bzw. was der Rücken sein soll.
Vielleicht kannst du mir dazu auch noch was sagen?

[fatz]

Siehe oben. Auf dem Foto muesste der Ruecken ca. unten sein. Das ist bloed zum genau ansehen.

[Mike K]

Auf dem Bild liegt er ja mit den Enden nach unten. Das sieht vielleicht nicht so aus

[Mike K]

Siehe oben. Auf dem Foto muesste der Ruecken ca. unten sein. Das ist bloed zum genau ansehen.

Ja, das ist mir normalerweise klar, er liegt auf dem Bild praktisch auf dem Rücken. Mir war/ist nur nicht klar, wie Rotzeklotz es meinte mit .. alles bis zum Markkanal runter arbeiten. (wenn das dann der Bauch sein sollte, ist ja alles klar).

[Mike K]

Also die untere Seite als Rücken nehmen, unberührt lassen und die obere Seite herunter arbeiten bis zum Markkanal, so hab ich das verstanden

[fatz]

So hat er das gemeint. Wenn du's machst, wie ich beschrieben hab kommt's auf gleiche raus, aber du kannst besser kontrollieren ob's passt. So wie der aussieht und so fett wie der ist, kannst ihn vermutlich eh einfach auf die Seite legen und durch die Bandsaege jagen. Da sparst dir ein bissl Arbeit. Und mach die Rinde runter. Solang die noch nass ist geht's leichter.

[Rotzeklotz]

Jop
Hier mal n Bild von nem Hasel den ich Anfang des Jahres oder so runtergearbeitet habe. Hat sich nix verdreht.

Rücken legst du dann da so rein, dass nix wegkippt (das meinte ich mit "gerade", was wäre das passende Adjektiv?). Wenn der runtergearbeitete Stave zur ne Kurve macht, musst du dann der auch folgen, damit das mit dem Rücken klappt (du folgst aber nich mehr den Fasern, den Drehwuchs ignorieren wir ja).
Nich vergessen, Griff und Fadeouts mit Leim zu bepinseln.

[fatz]

Wobei bei seinem Brummer der Griff mit halber Stammstaerke noch dick genug ist

[Rotzeklotz]

Ja stimmt. Kann er komplett runterarbeiten.
Aber falls du mal was Dünneres runterarbeitest (was eher die Regel is), bepinseln des Griffs net vergessen

[schnabelkanne]

@ Rabe - den Bogen schräg aus dem Stave schneiden - ist das bei Esche auch möglich? oder macht das nur Hasel mit?
Gruss Thomas

[Mike K]

Griff und Fadeouts bepinseln? Auch wegen dem Reißen? (bei kleineren Dimensionen). Habe auch noch einen trockeneren Hasel, 2m und 4/5cm an den Enden, keine Rinde mehr drauf, ca. 6 Monate gelagert, seit 1 Monat in der Garage

[fatz]

Zubappsen nur wegen dem Reissen.