Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
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Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Hallo Forengemeinde!
Bin nicht ganz neu im Bogenschießen, aber meine eigenen Bauversuche waren doch bisher von wenig Frucht geprägt. (2 Bögen gebaut, einer Ulme, einer Esche, beide kleinere Unzulänglichkeiten)
Ich bin sehr an einer Rekonstruktion eines Aalsum Bogens in Eibe oder Notfalls auch Ulme interessiert und obwohl der Teil des Forums "Do it yourself" heißt, wollte ich einfach mal ganz frech fragen ob hier ein Bogenbauer mit Erfahrung ist der so Einen bauen würde.
Ich habe im Moment nicht Selber die Möglichkeit einen zu bauen.
Auf Seite 5 des verlinkten Dokumentes gibt es ne Zeichnung.
http://www.ffc1066.de/wp-content/upload ... BGS_V1.pdf
Wie genau es zur Zeichnung kam weiß ich nicht, weil das Fundstück ja in nem suboptimalen Zustand ist, aber interessiert wäre ich.
Es geht mir um einen guten, voll funktionstüchtigen Bogen! Verwendet soll er auch filmisch werden, deshalb muss der Look und die "Hardware" stimmen.
Der Auszug soll für 32 Zoll sein, deshalb muss der Bogen entsprechend dimensioniert werden.
Die Arbeit soll natürlich auch entlohnt werden.
Viele Grüße
Lucky
Bin nicht ganz neu im Bogenschießen, aber meine eigenen Bauversuche waren doch bisher von wenig Frucht geprägt. (2 Bögen gebaut, einer Ulme, einer Esche, beide kleinere Unzulänglichkeiten)
Ich bin sehr an einer Rekonstruktion eines Aalsum Bogens in Eibe oder Notfalls auch Ulme interessiert und obwohl der Teil des Forums "Do it yourself" heißt, wollte ich einfach mal ganz frech fragen ob hier ein Bogenbauer mit Erfahrung ist der so Einen bauen würde.
Ich habe im Moment nicht Selber die Möglichkeit einen zu bauen.
Auf Seite 5 des verlinkten Dokumentes gibt es ne Zeichnung.
http://www.ffc1066.de/wp-content/upload ... BGS_V1.pdf
Wie genau es zur Zeichnung kam weiß ich nicht, weil das Fundstück ja in nem suboptimalen Zustand ist, aber interessiert wäre ich.
Es geht mir um einen guten, voll funktionstüchtigen Bogen! Verwendet soll er auch filmisch werden, deshalb muss der Look und die "Hardware" stimmen.
Der Auszug soll für 32 Zoll sein, deshalb muss der Bogen entsprechend dimensioniert werden.
Die Arbeit soll natürlich auch entlohnt werden.
Viele Grüße
Lucky
- Wilfrid (✝)
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
So ein paar Infos, was Du gern hättest wäre schon schön. Vorallem das Zuggewicht , das Du brauchst , wäre ne Info wert.
Und was der FFC da schreibt, "funktionslose Kerbe", es gibt kaum/keine funktionslosen Kerben an Bögen...
Es gibt nur Leute, die keine andere Sehnen als flämisch Spleiß mit 2 Sehnenöhrchen kennen. Übrigens eine der unvorteilhaftesten Sehnen für Jagdbögen überhaupt...
Und dann, für filmischen Gebrauch sollte der Bogen eine gewisse Dimension haben. Ein 30# aus Eibe oder Ulme in dem Design ist einfach ein Spargel, bei entsprechender Länge, hier so 68" 1727 mm + die Überstände von~ je 5 cm , sind so 1820 mm ein ziemliches Flatterding.
Und was der FFC da schreibt, "funktionslose Kerbe", es gibt kaum/keine funktionslosen Kerben an Bögen...
Es gibt nur Leute, die keine andere Sehnen als flämisch Spleiß mit 2 Sehnenöhrchen kennen. Übrigens eine der unvorteilhaftesten Sehnen für Jagdbögen überhaupt...
Und dann, für filmischen Gebrauch sollte der Bogen eine gewisse Dimension haben. Ein 30# aus Eibe oder Ulme in dem Design ist einfach ein Spargel, bei entsprechender Länge, hier so 68" 1727 mm + die Überstände von~ je 5 cm , sind so 1820 mm ein ziemliches Flatterding.
- schnabelkanne
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Servus und herzlich willkommen,
für einen genaue Rekonstruktion braucht es schon mehr Daten des Fundstückes, sonst wird das nur irgendein Bogen.
Wie kommst du auf 32" Auszug?
Lg Thomas
für einen genaue Rekonstruktion braucht es schon mehr Daten des Fundstückes, sonst wird das nur irgendein Bogen.
Wie kommst du auf 32" Auszug?
Lg Thomas
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- Heidelzerg
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Hi Wilfrid,Wilfrid hat geschrieben:Es gibt nur Leute, die keine andere Sehnen als flämisch Spleiß mit 2 Sehnenöhrchen kennen. Übrigens eine der unvorteilhaftesten Sehnen für Jagdbögen überhaupt...
Würde mich interessieren: Was ist daran unvorteilhaft? Und was ist vorteilhafter?
Danke,
Heidelzerg
Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Das einzige unvorteilhafte was mir in den Sinn kommt, ist dass abgespannt die Sehne dazu tendiert vom Bogen zu fallen.
Wogegen es aber einige Hilfsmittel gibt.
Wogegen es aber einige Hilfsmittel gibt.
irgendwas is ja immer
- Wilfrid (✝)
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Nun, das ist der Hauptnachteil einer solchen Sehne, das sie oben und unten vom Bogenfäll, wenn man abspannt.
Dann braucht man am besten 2 Sehnenkerben je Seite oder ein Overlay mit einer Kerbe am Rücken, denn mit Wickelnocken hält sie nicht, man muß die genaue Sehnenlänge für die optimale Standhöhe kennen ...
Macht man eine sich zuziehende Schlaufe an das eine Ende und knotet das andere Ende einfach an, kommt man mit Wickelnocken aus, kann bei einer einseitigen Kerbe die Sehnenlage sicher festlegen und muß sich beim Sehnenbau keinen Kopf um die Sehnen länge machen. Und ist aus irgendwelchen Gründen die Schlaufe oben hin, macht man ne neue und hat dann hoffentlich noch so viel Sehne im Schweinerückenknoten, das es für die neue Schlaufe reicht.
Weswegen Flämisch Spleiß eben nur Sinn macht, wenn man schnell die Sehne wechseln muß. Ist ein Öhrchen hin, kann man die Sehne wegschmeißen
Dann braucht man am besten 2 Sehnenkerben je Seite oder ein Overlay mit einer Kerbe am Rücken, denn mit Wickelnocken hält sie nicht, man muß die genaue Sehnenlänge für die optimale Standhöhe kennen ...
Macht man eine sich zuziehende Schlaufe an das eine Ende und knotet das andere Ende einfach an, kommt man mit Wickelnocken aus, kann bei einer einseitigen Kerbe die Sehnenlage sicher festlegen und muß sich beim Sehnenbau keinen Kopf um die Sehnen länge machen. Und ist aus irgendwelchen Gründen die Schlaufe oben hin, macht man ne neue und hat dann hoffentlich noch so viel Sehne im Schweinerückenknoten, das es für die neue Schlaufe reicht.
Weswegen Flämisch Spleiß eben nur Sinn macht, wenn man schnell die Sehne wechseln muß. Ist ein Öhrchen hin, kann man die Sehne wegschmeißen
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Hallo Wilfrid,
Um ehrlich zu sein hatte ich als bisheriger Mitleser auch unter anderem auf dich gehofft als ich den Thread eröffnet habe.
Was du über die "funktionslose Kerbe" schreibst finde ich sehr interessant! Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Leute Damals planlos waren. Das mit dem flämischen Spleiß habe ich auch nicht so ganz verstanden, ich habe bisher immer mit selbstgemachten Sehnen aus Leinengarn geschossen, ebenfalls nach der Art (Eine Seite Ohr, andere Seite Bogenbauerknoten) und bin deshalb auch hier sehr überrascht und interessiert. Wenn du da noch mehr nInformationen oder auch Vermutungen hast wäre ich dankbar das zu hören. Weil du ja auch meintest für Jagdbögen...
Zuggewicht war so ca 60 Pfund angedacht. Lieber mehr als bedeutend weniger.
Am liebsten Eibe mit Splint und Kernholz
Auf 32 Zoll Auszug komme ich, weil das mein Auszug ist wenn ich an der Kieferseite/Nähe Winkel ankere. Kürzere/andere Ankerweise wäre für mich aber denkbar, besonders wenn das zwechs Bogenform/Verwendung vorteilhaft sein sollte. Bin aber relativ groß (1,89)
Dass der Aalsum Bogen anhand des Fundes nicht unheikel zu "rekonstruieren" ist war mir klar.
Filmisch weil wir eine Gruppe Schauspielstudenten sind und wir da gerne etwas zusammen mit einigen "Reenactors" verwandeln wollten.
Aber in erster Linie dient es meinem Hobby :-)
Liebe Grüße und danke an Alle die hier geantwortet haben!
Um ehrlich zu sein hatte ich als bisheriger Mitleser auch unter anderem auf dich gehofft als ich den Thread eröffnet habe.
Was du über die "funktionslose Kerbe" schreibst finde ich sehr interessant! Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Leute Damals planlos waren. Das mit dem flämischen Spleiß habe ich auch nicht so ganz verstanden, ich habe bisher immer mit selbstgemachten Sehnen aus Leinengarn geschossen, ebenfalls nach der Art (Eine Seite Ohr, andere Seite Bogenbauerknoten) und bin deshalb auch hier sehr überrascht und interessiert. Wenn du da noch mehr nInformationen oder auch Vermutungen hast wäre ich dankbar das zu hören. Weil du ja auch meintest für Jagdbögen...
Zuggewicht war so ca 60 Pfund angedacht. Lieber mehr als bedeutend weniger.
Am liebsten Eibe mit Splint und Kernholz
Auf 32 Zoll Auszug komme ich, weil das mein Auszug ist wenn ich an der Kieferseite/Nähe Winkel ankere. Kürzere/andere Ankerweise wäre für mich aber denkbar, besonders wenn das zwechs Bogenform/Verwendung vorteilhaft sein sollte. Bin aber relativ groß (1,89)
Dass der Aalsum Bogen anhand des Fundes nicht unheikel zu "rekonstruieren" ist war mir klar.
Filmisch weil wir eine Gruppe Schauspielstudenten sind und wir da gerne etwas zusammen mit einigen "Reenactors" verwandeln wollten.
Aber in erster Linie dient es meinem Hobby :-)
Liebe Grüße und danke an Alle die hier geantwortet haben!
- Wilfrid (✝)
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Auf den ganzen Darstellungen aus der Zeit sind , meine ich , unten Knoten und oben "Zugschlaufen" zu sehen, weswegen an den Bogenfunden eben die Kerben fast senkrecht zum Bogen sind.
diese umlaufende Kerbe, es gibt ja nur ein Ende könnte für ne spannschnur sein
diese umlaufende Kerbe, es gibt ja nur ein Ende könnte für ne spannschnur sein
- killerkarpfen
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Also für archäologisch fundierte Nachbauten ist Jürgen Junkmanns die Adresse schlechthin. schau mal daLuckyLuke88 hat geschrieben: Dass der Aalsum Bogen anhand des Fundes nicht unheikel zu "rekonstruieren" ist war mir klar.
Eppur si muove
- killerkarpfen
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Ich fahre mal mit einer neuen Antwort weiter.LuckyLuke88 hat geschrieben: ... ich habe bisher immer mit selbstgemachten Sehnen aus Leinengarn geschossen, ebenfalls nach der Art (Eine Seite Ohr, andere Seite Bogenbauerknoten) und bin deshalb auch hier sehr überrascht und interessiert. Wenn du da noch mehr nInformationen oder auch Vermutungen hast wäre ich dankbar das zu hören. Weil du ja auch meintest für Jagdbögen...
Zuggewicht war so ca 60 Pfund angedacht. Lieber mehr als bedeutend weniger.
Am liebsten Eibe mit Splint und Kernholz
Auf 32 Zoll Auszug komme ich, weil das mein Auszug ist wenn ich an der Kieferseite/Nähe Winkel ankere. Kürzere/andere Ankerweise wäre für mich aber denkbar, besonders wenn das zwechs Bogenform/Verwendung vorteilhaft sein sollte. Bin aber relativ groß (1,89)
Nach den Wünschen vieler reenactment Darsteller müssen die Artefakte möglichst genau den Vorlagen entsprechen. Alles Unbekannte sowie dessen Handhabung wird dann einfach nach modernem Usus eingeflochten.
Beispiel Sehnen:
Es wurden im Gegensatz zu den Bögen eine verschwindend kleine Anzahl Sehnen gefunden, als dass man da genügend fundiertes Wissen über deren Ursprung und Entwicklung bis heute zusammentragen könnte. Wenn, war an Hand der Fragmente die Befestigung am Bogen z.B. nicht immer bekannt.
Art und Technik des Bogenschiessens:
Interessanterweise gerade in Deutschland reden alle von ihren Auszugslängen von 30 - 32 Zoll. Ich bin halt gross heisst es dann.
Ja ich bin auch 1.87m gross und habe einen Auszug von 28.5" wie kommt das?
Wie kommt es, dass alle noch geltenden Normen mit 28" durchschnittlichem Auszug rechnen, und man kaum vorgefertigte Pfeilschäfte von mehr als 30" Länge kaufen konnte.
Klar werden die Leute heutzutage grösser, ich vermute dieses Phänomen rührt eher daher, dass vielfach die östliche Auszugstechnik bis hinters Ohr zu ziehen, in die westliche eingeflossen ist.
Das macht aber ein nach Original mit 180cm gebauter reiner Holzbogen nicht unbedingt mit.
Kaffeepause...

Eppur si muove
- killerkarpfen
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
http://www.pfeil-bogen.de/ausw-Friese.htm
Noch ein direkter Link in die Seite von Jürgen Junkmanns.
Und noch etwas weiter zum Thema. (Kaffee hat gut getan)
Ich stelle mal die Frage in den Raum, wie weit man überhaupt einen Bogen einem bestimmten Typus zuordnen darf oder kann. Ich habe noch keine zwei identische Bögen gebaut, auch nicht aus dem gleichen Stamm. Da ergeben sich immer kleine Abweichungen. Die geografischen und in denen auch zeitlichen Besonderheiten vorkommen lassen sich erst belegen wenn man einige Exemplare miteinander vergleichen kann.
Anders gesehen, das Grundprinzip des Bogens hat sich abgesehen vom Compound bis heute nicht verändert. Es gibt einige grundlegende Unterschiede die erstaunlich lange in der Geschichte des Bogens nebeneinander existiert haben bis sie vermischt wurden. U.a. Recurves, die überwiegend mit Kompositbauweise gebaut sind. Nun je technisch aufwendiger ein Bogen gebaut wurde, waren meiner Meinung nach auch soziale Strukturen (Handel) nötig um die entsprechenden Materialien beschaffen zu können. Feste Werkstätten und somit eine professionell aufgebaute Fabrikation mit dem Handel der Rohstoffe und fertigen Produkten.
Im Gegensatz die Fabrikation von Stabbögen die aus verfügbarem Holz aus der unmittelbaren Umgebung von jedermann möglich war.
Also müssen wir aufpassen ob es sich bei Einzelfunden um die künstlerische Freiheit des jeweiligen Bogenbauers handelt oder eben aus einer epochalen Machart.
Noch ein direkter Link in die Seite von Jürgen Junkmanns.
Und noch etwas weiter zum Thema. (Kaffee hat gut getan)
Ich stelle mal die Frage in den Raum, wie weit man überhaupt einen Bogen einem bestimmten Typus zuordnen darf oder kann. Ich habe noch keine zwei identische Bögen gebaut, auch nicht aus dem gleichen Stamm. Da ergeben sich immer kleine Abweichungen. Die geografischen und in denen auch zeitlichen Besonderheiten vorkommen lassen sich erst belegen wenn man einige Exemplare miteinander vergleichen kann.
Anders gesehen, das Grundprinzip des Bogens hat sich abgesehen vom Compound bis heute nicht verändert. Es gibt einige grundlegende Unterschiede die erstaunlich lange in der Geschichte des Bogens nebeneinander existiert haben bis sie vermischt wurden. U.a. Recurves, die überwiegend mit Kompositbauweise gebaut sind. Nun je technisch aufwendiger ein Bogen gebaut wurde, waren meiner Meinung nach auch soziale Strukturen (Handel) nötig um die entsprechenden Materialien beschaffen zu können. Feste Werkstätten und somit eine professionell aufgebaute Fabrikation mit dem Handel der Rohstoffe und fertigen Produkten.
Im Gegensatz die Fabrikation von Stabbögen die aus verfügbarem Holz aus der unmittelbaren Umgebung von jedermann möglich war.
Also müssen wir aufpassen ob es sich bei Einzelfunden um die künstlerische Freiheit des jeweiligen Bogenbauers handelt oder eben aus einer epochalen Machart.
Eppur si muove
- Heidelzerg
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Vielen Dank für die Erläuterungen zu den Schlaufen! Leuchtet alles ein.
Ich finde die flämischen Spleiße einfach cool und mach sie aus Spaß an der Freude, und weil es ein bisschen Geschick erfordert....
Bei stark reflexen Bögen (z.B. Osmanen, Koreaner), bei denen man lange Schlaufen braucht, machen die Spleiße denke ich auch Sinn. Auch wenn die Schlaufen im Original anders gebaut weren.
Ich finde die flämischen Spleiße einfach cool und mach sie aus Spaß an der Freude, und weil es ein bisschen Geschick erfordert....
Bei stark reflexen Bögen (z.B. Osmanen, Koreaner), bei denen man lange Schlaufen braucht, machen die Spleiße denke ich auch Sinn. Auch wenn die Schlaufen im Original anders gebaut weren.
- killerkarpfen
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
So einen Bogen zu bauen ist nichts anderes als ein Nachbau jedes anderen Bogens auch. Die Frage ist nur der Preis den Du dafür bezahlen willst oder kannst. Selbst einen Eibenstave gibt es selten um sonst und jeder Bogen birgt einen gewissen Arbeitsaufwand. Also je nach Anspruch auf Autensität und Verarbeitungsquallität reden wir da von geschenkt bis viel zu teuer
Je nach Anspruch wirst Du auch das Material selber stellen müssen oder Dich mit dem begnügen was der Bogenbauer zu Zeit am Lager hat.
Einen Stave aus einem dünnen Stämmchen hat kaum jeder in erforderlicher Art einfach so vorrätig.
Also schreib mal Deine Anforderungen aus und schau was Du an Angeboten bekommst.

Je nach Anspruch wirst Du auch das Material selber stellen müssen oder Dich mit dem begnügen was der Bogenbauer zu Zeit am Lager hat.
Einen Stave aus einem dünnen Stämmchen hat kaum jeder in erforderlicher Art einfach so vorrätig.
Also schreib mal Deine Anforderungen aus und schau was Du an Angeboten bekommst.
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- Wilfrid (✝)
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Nun, sieht man sich die Bilder an, sieht man kurze Böge, mit Recurve, Schlinge oben, Knoten unten und Brustanker...
Ich habe mal aus jux einpaar davon gebaut, aus Holunder, nicht schlecht, Herr Specht.
auf einigen Bildern muß man Selfbows mit arbeitenden Recurves vermuten, auch sowas läßt sich in Esche realisiern ...
die waren schon nicht doof damals im Frühmittelalter, und zeichnen konnten die auch.
Die oft auf Bildern zusehende Asymmetrie ist wohl keine künstlerische Freiheit, sondern verlegt den Handschock von der Bogenhand weg, man greift den Bogen dann im Schwingungsknoten was sehr angenehm ist...
Viele Bogenfunde lassen ja erkennen, das die als Schrott in die Erde kamen, z.B. der Burg- Elmendorf bogen.
Das sollte wohl ein Jugendbogen werden, nur der Ast war denkbar ungeeignet. Weswegen der über die Brüstung in den Burggraben flog...
Ich habe mal aus jux einpaar davon gebaut, aus Holunder, nicht schlecht, Herr Specht.
auf einigen Bildern muß man Selfbows mit arbeitenden Recurves vermuten, auch sowas läßt sich in Esche realisiern ...
die waren schon nicht doof damals im Frühmittelalter, und zeichnen konnten die auch.
Die oft auf Bildern zusehende Asymmetrie ist wohl keine künstlerische Freiheit, sondern verlegt den Handschock von der Bogenhand weg, man greift den Bogen dann im Schwingungsknoten was sehr angenehm ist...
Viele Bogenfunde lassen ja erkennen, das die als Schrott in die Erde kamen, z.B. der Burg- Elmendorf bogen.
Das sollte wohl ein Jugendbogen werden, nur der Ast war denkbar ungeeignet. Weswegen der über die Brüstung in den Burggraben flog...
- captainplanet
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Re: Baut Jemand einen Aalsum Bogen?
Ich kann mir nicht vorstellen daß damals jemand mit Spannschnüren rumgefummelt hat. Ein Bogen mußte im Fall des Falles schnell einsatzbereit sein. Deswegen sind wohl auch die Enden so lange, daß man sie gut greifen kann.Wilfrid hat geschrieben:diese umlaufende Kerbe, es gibt ja nur ein Ende könnte für ne spannschnur sein
Die Kerbe ist einfach nur ein Zierelement. Ich habe auch noch nie was von umlaufendenden Sehnenkerben gehört.
Bester Rindengrapscher von FC!!!