Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

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Neumi
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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Neumi » 12.05.2017, 11:54

Egdir hat geschrieben:...was nicht ganz einfach ist da die entsprechend schweren Schäfte in 11/32" zu bekommen...

Mit Lärche kann man das Problem gut in den Griff bekommen.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Galighenna
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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Galighenna » 12.05.2017, 12:14

Um nochmal kurz auf die lange Befiederung zurück zu kommen:

Wenn man eine gute Stabilisierung wünscht, gepaart mit geringem Luftwiederstand, dann ist man gut beraten die Feder flach und lang zu halten.

Die Querschnittsfläche, die den Luftwiderstand zum größten Teil verursacht bleibt mit flachen Federn gering. Die Gesamtoberfläche der Feder ist aber durch die Länge dennoch hoch. Sollte der Pfeil nicht sauber fliegen, stellt sich dadurch schnell eine große Federfläche gegen die Luftströmung, was den Pfeilflug sehr effektiv stabilisiert.
Anders ausgedrückt, mit langen flachen Federn ist der Luftwiderstand gering, aber die Stirnfläche und damit der Luftwiderstand der Befiederung steigt bei Kursabweichungen sehr viel steiler an, so das man bei weniger Luftwiderstand die gleiche Stabilisierung erreichen kann.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von killerkarpfen » 12.05.2017, 13:56

Skua hat geschrieben:KK bist du am Wochenende in Stockstadt? Dann bringe ich mal einen30# Windfighter und Holzstöckchen mit und wir probieren mal die 60m.


Danke für das Angebot
Leider ist das Turnier zu weit für einen spontanen Besuch. Das sind für mich halt doch knapp 460km oder 5Std Autofahrt.

Aber- ich bin mir ernsthaft am überlegen das Prähistorische Turnier von Waldaschaff zu besuchen. http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=24&t=29586&p=531517&hilit=waldaschaff#p531517

Da werden die jedoch keine 60m Scheibe aufstellen :) die Tests müssten wir selber organisieren.
Eppur si muove

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Ravenheart » 12.05.2017, 14:17

Zwiebel hat geschrieben:hat jemand mit Schilf Erfahrungen?


Danke für die Kennwerte!

wg. Schilf:
http://fletcherscorner.de/viewtopic.php?f=13&t=21020&sid=efe7ae4a6f3339699b409ef7241bb5a6

;)

Rabe

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von killerkarpfen » 12.05.2017, 14:41

Schilf ist meiner Meinung nach zu instabil um haltbare Pfeile zu machen. Der Aufbau der mir bekannten Schilfarten ist viel weicher als Bambus.
Erfahrungen habe ich bloss aus der Kindheit. Da habe ich mit Grossvater auf dem Campingplatz immer Schilfpfeile aus dem dort wachsenden einheimischen Schilf gebastelt mit Holunderzapfen. Die hielten nicht sehr lange.
Auch denke ich, dass die sich kaum aus einer heute verwendeten Ethafoamscheibe ziehen lassen, ohne Schaden zu nehmen.

Das grosse Schilf das rund ums Mittelmeer wächst, (keine weitere Ahnung was das ist) wird sehr gern als Dart für Speerschleudern verwendet. Da kommen eher Durchmesser von 15 - 20mm zum Einsatz. Dies ist doch etwas stabiler, aber zum Richten auch eine schwierige Angelegenheit. Da habe ich oft Stauchbrüche.

Bei Schilf kann ich mir auch gut vorstellen, dass zu wenig Masse in Bewegung ist und der Luftwiderstand den Pfeil noch mehr bremst.
Eppur si muove

Fitzgerald

Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Fitzgerald » 12.05.2017, 18:32

@ Egdir..es gibt da was mit 10 Luftballons auf 100m -versuch dich da mal.....und dann:
Wer so tief ansetzt,ohne den anderen zu kennen der ist so wenig daran interessiert sich mit dem anderen auseinander zu setzen das sich weitere Diskussion hier für mich nicht lohnt. Sorry.
Wie gesagt...oder gezeigt.30m oder auch 40 m gehen selbst mit 30/32 #und entsprechenden Pfeilen.
Ist mein wissen....ist das was ich feststelle...was andere dann sagen ...mir egal.
Punkt.

Der Fitz

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kra
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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von kra » 12.05.2017, 20:42

Jetzt sollte mal die allgemeine Frozzelei und Stichelei von Allen etwas runtergefahren werden - ist einfach gerade wohl nicht wirklich nötig ??? !


Zur Reichweite - es ist unzweifelhaft etwas schwieriger, mit leichten Bögen auf größere Distanzen sauber zu treffen - je "gebogener" die Flugkurve ist desto schwieriger wird es in aller Regel. Aber wegen der reinen Reichweite - nö,ich hab schon mit nem Kleinkinderbogen (ca. 10#) Holzpfeile über die Grundstücksgrenze geschossen - es geht bei entsprechendem Abschußwinkel. Und es waren deutlich über 30m...
Aber im Treffen liegt das Problem, nicht primär in der reinen Reichweite .

Zu den Federn - weiche und flache Federn machen den Pfeil schneller, eine Drallbefiederung langsamer. Logisch, die Drehung frißt kinetische Energie (irgendwo muß sie ja herkommen), zusätzlich zur größeren Federnfläche in der Luftströmung. Schneller sind da gut abgestimmt Pfeile mit gerader, niederer Befiederung.

Warum Bambuspfeile graduell schneller sind (den Einfdruck habe ich auch) - ich weiß es nicht, da kann ich auch nur spekulieren. Meine Vermutung - durch die Struktur (Rohr mit steifen Wänden) wird nicht so viel Energie durch innere Dämpfung im Schaft aufgebraucht. Aber, wie gesagt, nur ne Vermutung.
Die natürlich getaperte Form wird auch ihren Beitrag über den Strömungswiderstand leisten (wenn der Schaft nicht zylindrisch geschliffen wurde wie leider oft zu sehen).
Leichter sind Bambusschäfte übrigens wirklich nicht, eher nen etwas schwerer als z.B. Hemlocktanne. Von daher, daran liegt es nicht.

Das Sehnengewicht macht sicher auch was aus, ob es allerdings das alleinig selig machende ist wage ich zu bezweifeln. Wenn die MW so lang ist, wie die Finger greifen macht das nicht sehr viel mehr aus.
Und das mit dem Austausch weil die Mittenwicklung durch ist - das ist wirklich nicht nachvollziehbar!

Von daher, ein gut aufeinander abgestimmte System Bogen/Pfeil/Sehne/Schütze macht den Unterschied in Reichweite und Treffen. Gerade die Rolle des Schützen selber wird gerne unterschätzt, je nach Spannung im Bogenarm kann das gut 20cm Höhe auf 20m ausmachen.

Zu Schilf, River Cane usw, die wurden mir Vorschäften und Nockeinsätzen gebaut, so das die am stärksten belasteten Stellen aus Vollmaterial waren. das bringt viel an Robustheit.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Neumi » 12.05.2017, 22:07

Tach, mit den Saubuckel-Federn, die ich gezeigt hab kommst Du an das Optimum ran. Wenn Du das mit dünneren als Truthuhn-Federn baust - z.B. Graugans, dann geht es kaum noch besser um leichte Pfeile an die max. flache Flugbahn zu bringen.
Und dann wirft ein 30# Bogen locker 160 m. Ich hab nen Eibe-Bogen, der bei 26" (AMO) deutlich über 150 m mit 10 grains/pound wirft.
Grüsse - Neumi
Und wenn Du dann noch das Hauptproblem beim treffen beseitigst (der Ablass)...
Und ausserdem iss der Saubuckel die beste Form um die Feder-Fläche kleinstmöglich zu machen und trotzdem die bestmögliche Stabilisierung zu haben. In Deinem Fall Mike würde ich die aber auf 4" Länge und 12 mm Höhe auslegen.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Zwiebel
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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Zwiebel » 12.05.2017, 22:56

Ravenheart hat geschrieben:
Zwiebel hat geschrieben:hat jemand mit Schilf Erfahrungen?


Danke für die Kennwerte
Rabe

Kein Problem, gern geschehen ;)
Danke für den link.

Interessant zu sehen wie hier jeder seine Techniken entwickelt hat. Das zeigt um so mehr wie komplex dieses Thema ist.
Zu den mittelwicklungen. Ich werfe die sehne auch nicht weg wen sich was aufdrillt. Aber unterwegs tauscht man dann schon aus, weil man doch bevorzugt ohne wollkneul zu schießen. Das ist mir allerdings ausschließlich mit gekauften endlossehnen passiert. Ekelhafte billigprodukion auf fertig rattanbögen. :-\ und das waren dann oft nicht mal meine Bögen und ich musste zur Strafe spleisen! :'(
Ich finde es gut das hier mal einer ein Machtwort gesprochen hat um etwas Luft rauszunehmen!
Ich denke auch das die saubuckel Form am besten ist aber das sind wahrscheinlich kaum warnehmbare Nuancen bzw Vorlieben.
Welche Erfahrungen habt ihr bei massiven trägen bogentypen gemacht? Beispielsweise elb? Ich denke da sind schwere Pfeile nich unbedingt von Nachteil.

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Neumi » 12.05.2017, 23:26

Da sind schwere Pfeile nicht von Nachteil, um zu treffen.
Aber ich wundere mich schon, wieviel Zeit so manch einer hat, um schiessen zu gehen (ich sollte dann wahrscheinlich eher sagen, dass ich darauf neidisch bin :D ). Ich hab noch nie und bei keinem Bogen auch nur eine Sehne gewechselt, weil die kaputt war.
Aber ich wechsle meine Bogen schon mal des öfteren (iss übrigens sehr hilfreich, um besser zu treffen).
Grüsse - Neumi
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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Zwiebel » 12.05.2017, 23:53

Die einen gehen joggen, Ich gehe jeden Tag auf wurzeljagd! 8) Wenn ich morgens aufstehe höre ich den Fuchs bellen! Ich kann vom Balkon Eichhörnchen anspucken. Ich lebe am wald. O0
Offtopic...Ich weiß kommt nicht mehr vor.

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Dongelong » 13.05.2017, 23:13

So, und jetzt komm ich mit der Reynolds Zahl.
Hier sind sich ja alle einig - eine lange und niedrige Befiederung bremst am wenigsten.
Der gute Mann in diesem Video
https://www.youtube.com/watch?v=rf1Rg9CeyWI
behauptet etwas anderes. Ich kann nicht beurteilen ob er wirklich Ahnung hat und den Beweis am Ende bleibt er auch schuldig. Aber die Erklärung mit den langen schmalen Tragflächen eines Segelflugzeugs kommt mir logisch vor.

Erzählt der Unsinn?
.... jeder nur ein Kreuz. (Monty Phyton)

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Anasazi » 14.05.2017, 09:57

Also,
ich gehöre nicht zu allen, da ich immer behauptet habe, dass die Federfläche das Hauptkriterium ist.

Flügel und Leitwerke zu vergleichen und dabei Länge und Höhe bei beiden gleichzusetzen funktioniert nicht so einfach, denn die Luft umströmt beide komplett unterschiedlich.
Ausserdem sagt der Jean Christoph selbst, dass sein Geschwindigkeitstest unzureichend ist und die Geschwindigeitsmessung in deutlich größerer Entfernung als 90cm stattfinden müsste. Die Startgeschwindigkeit ist logischerweise bei allen Federgrößen gleich. Nach dem Verlassen des Bogens verliert jeder Pfeil kontinuierlich an Geschwindigkeit, so dass Unterschiede auch kontinuierlich größer werden.... weniger Federfläche bedeutet dabei das der Pfeil weniger gebremst wird > Nach 30m ist der Pfeil mit der geringsten Federfläche am schnellsten und fliegt auch somit weiter als mit mehr Federfläche.

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von walta » 14.05.2017, 10:15

Hmm - ein Segelflugzeug rotiert im Flug?

walta

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Re: Reichweite von Holzpfeilen erhöhen

Beitrag von Dongelong » 17.05.2017, 21:50

Ein Flugzeug rotiert zwar nicht, aber ist es nicht der gleiche Effekt der einem Flugzeug Auftrieb verschafft und einen Pfeil in Rotation bringt?
.... jeder nur ein Kreuz. (Monty Phyton)

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