Jetzt sollte mal die allgemeine Frozzelei und Stichelei von Allen etwas runtergefahren werden - ist einfach gerade wohl nicht wirklich nötig !
Zur Reichweite - es ist unzweifelhaft etwas schwieriger, mit leichten Bögen auf größere Distanzen sauber zu treffen - je "gebogener" die Flugkurve ist desto schwieriger wird es in aller Regel. Aber wegen der reinen Reichweite - nö,ich hab schon mit nem Kleinkinderbogen (ca. 10#) Holzpfeile über die Grundstücksgrenze geschossen - es geht bei entsprechendem Abschußwinkel. Und es waren deutlich über 30m...
Aber im Treffen liegt das Problem, nicht primär in der reinen Reichweite .
Zu den Federn - weiche und flache Federn machen den Pfeil schneller, eine Drallbefiederung langsamer. Logisch, die Drehung frißt kinetische Energie (irgendwo muß sie ja herkommen), zusätzlich zur größeren Federnfläche in der Luftströmung. Schneller sind da gut abgestimmt Pfeile mit gerader, niederer Befiederung.
Warum Bambuspfeile graduell schneller sind (den Einfdruck habe ich auch) - ich weiß es nicht, da kann ich auch nur spekulieren. Meine Vermutung - durch die Struktur (Rohr mit steifen Wänden) wird nicht so viel Energie durch innere Dämpfung im Schaft aufgebraucht. Aber, wie gesagt, nur ne Vermutung.
Die natürlich getaperte Form wird auch ihren Beitrag über den Strömungswiderstand leisten (wenn der Schaft nicht zylindrisch geschliffen wurde wie leider oft zu sehen).
Leichter sind Bambusschäfte übrigens wirklich nicht, eher nen etwas schwerer als z.B. Hemlocktanne. Von daher, daran liegt es nicht.
Das Sehnengewicht macht sicher auch was aus, ob es allerdings das alleinig selig machende ist wage ich zu bezweifeln. Wenn die MW so lang ist, wie die Finger greifen macht das nicht sehr viel mehr aus.
Und das mit dem Austausch weil die Mittenwicklung durch ist - das ist wirklich nicht nachvollziehbar!
Von daher, ein gut aufeinander abgestimmte System Bogen/Pfeil/Sehne/
Schütze macht den Unterschied in Reichweite und Treffen. Gerade die Rolle des Schützen selber wird gerne unterschätzt, je nach Spannung im Bogenarm kann das gut 20cm Höhe auf 20m ausmachen.
Zu Schilf, River Cane usw, die wurden mir Vorschäften und Nockeinsätzen gebaut, so das die am stärksten belasteten Stellen aus Vollmaterial waren. das bringt viel an Robustheit.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw