Gravierte Beschriftung am Bogen

Sammlung von Bauanleitungen zum Thema Bogenbau
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killerkarpfen
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Gravierte Beschriftung am Bogen

Beitrag von killerkarpfen »

Die Bogenbeschriftung ist eine wichtige Angelegenheit. Sie identifiziert den Erbauer und gibt Auskunft über den Bogen selbst. So muss eine Beschriftung bis zum Ableben des Bogens auch immer lesbar bleiben, was unter Umständen gar nicht so einfach ist.
Mir ist es jedenfalls so ergangen, dass mir die Tusche im Holz verlaufen ist oder die Schrift nach kurzer Zeit verblasst und abwischt. Ich habe nach einer A Lösung gesucht die mit meiner Vorliebe für historische Bögen auch verträglich ist.
Die gravierten Zeichnungen in Geweihstücken aus der Mittelsteinzeit brachten mir die Lösung. Also habe ich angefangen diese Technik zum Beschriften meiner Bögen zu benutzen.
DSC_0006.JPG
Dazu bedarf es lediglich einer scharfen Spitze und Holzkohlenstaub. Gut mit dem verfeinern der Technik noch etwas Leinöl zum fixieren und ein paar zusätzliche Ritzwerkzeuge.
DSC_0007.JPG
Die zu beschriftende Fläche fein und glatt schleifen. In bestehenden Kratzern bleibt der Kohlenstaub sonst auch hängen und das möchte ich vermeiden.


Die Oberfläche mit Öl grundieren.
Ein vorgängiges ölen und aushärten lassen ist empfehlenswert.

Mit Bleistift vorzeichnen
DSC_0009.JPG
Besser geht es wenn die Linien mit einer stumpfen Nadel oder wie hier mit einem feinen Diamantfräser vorgefurcht werden.
DSC_0014.JPG
Mit einer sehr scharf geschliffenen Nadel, hier eine Reissnadel die Konturen einritzen. Das ist recht schwierig. Bei zu grossem Druck neigt die Nadel den Holzfasern zu folgen und man gerät schnell von der gezeichneten Linie weg.
DSC_0018.JPG
Wenn alles schön geritzt ist vorsichtig die Ritzen mit Öl betupfen
DSC_0020.JPG
In einem mehr oder weniger improvisierten Mörser etwas Holzkohle zerstampfen. Kohlestückchen aus der Asche sind weicher, die kann man auch zwischen den Fingern zerdrücken.
DSC_0022.JPG
Der feine Kohlenstaub der dann an den Fingern hängen bleibt, fein in die geritzte Fläche einmassieren. Dazu einige Tropfen Öl dazugeben, dass ein schwarzer Brei entsteht. Man sieht das Ergebnis sofort und kann wenn nötig nachzeichnen.
DSC_0024.JPG
DSC_0025.JPG
Den überschüssigen "Brei" vorsichtig abtupfen. Abwischen mit einem Tuch geht manchmal weniger gut weil man bei gringer Tiefe den Staub auch aus den Ritzen wischt.

Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden. Auch mit der Nadel kann man noch nachzeichnen usw.
DSC_0028.JPG
Fortsetzung...
Zuletzt geändert von killerkarpfen am 14.05.2017, 22:08, insgesamt 3-mal geändert.
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killerkarpfen
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Re: Beschriftung am Bogen

Beitrag von killerkarpfen »

DSC_0030.JPG
DSC_0033.JPG
Nun das Öl einziehen und antrocknen lassen
DSC_0034.JPG
Um die verbliebenen Schleier zu entfernen kann man die Fläche mit einer Klinge oder feinem Schleifpapier überschleifen und Die Zeichnung hebt sich schön ab. Die Pigmente sind ja tief im Holz.
DSC_0002.JPG
DSC_0004.JPG
Kohlenstaub ist absolut lichtecht, der verblasst nie. Die Zeichnung wird auch nie mehr abwischen.
Zuletzt geändert von killerkarpfen am 14.05.2017, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Grombard
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Re: Beschriftung am Bogen

Beitrag von Grombard »

Tolle Anleitung.
Danke für die Mühe.
irgendwas is ja immer
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Spanmacher
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Re: Beschriftung am Bogen

Beitrag von Spanmacher »

Interessante Technik. Danke für's Zeigen.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
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Tom Tom
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Re: Beschriftung am Bogen

Beitrag von Tom Tom »

Nice Danke :-*

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit
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Re: Beschriftung am Bogen

Beitrag von Neumi »

Tach auch, gute Methode - Danke fürs zeigen.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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Jens.T
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Re: Beschriftung am Bogen

Beitrag von Jens.T »

Find ich gut. Vielen Dank das du dir solche Mühe gemacht hast. Werd ich bei Gelegenheit ausprobieren
Einfach kann jeder
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