Kemoauc hat geschrieben:
Hier wirds für mich ein wenig haarig

,oder gelinde gesagt, Quark.Es erinnert mich ein wenig an Atlatl-Bob's wilde Theorien über "Stored Energy in Atlatl-Flex" (ein Atlatl ist eine Speerschleuder, btw).Eher eine inverse Erhöhung aka Niederung.
Ein Perpetuum-Mobile ist's jedenfalls nicht.Mal als Gedankenexperiment den hohlen Teil mit nem Stück druckfestem Holz ausfüllen und wupp.. das Zuggewicht steigt, und zwar nicht gering, weil.. es ist mehr Holz zur Energiespeicherung da.Mit Umgebungsluft ist das eher schwierig,die speichert nicht so richtig mit...
Einerseits scheint mir dein Einwand erstmal sehr plausibel. Der Gedanke ist ja, dass das Holz pro Masse eine bestimmte Energie speichert. Der Hintergrund für diese Idee ist ja auch in der Bibel beschrieben wo Bögen gleicher Bauart bezogen auf Auszugsgewicht und Pfeilgeschwindigkeit untersucht wurden. Ergebnis war so ganz grob, dass gleich starke Bögen gleicher Bauart
unabhängig von der Holzart(!) das selbe wiegen. Ein interessanter Befund. Bestätigt wird das vielleicht zB durch den voluminösen Eindruck von Bögen aus leichten Hölzern und die filigrane Bauart der Hartriegelbögen andererseits.
Was ich mir aber auch denke, die elastische Deformation eines Festkörpers wird durch den Elastizitäts
tensor beschrieben. Dh. ein elastischer Festkörper ist sowas wie eine 3D-Feder die man i.a. in 3 Raumrichtungen dehnen kann (aber nicht muss). Bei herkömmlichen Bögen wird vermute ich wenn man sich eine lokale Stelle des Holzes ansieht im wesentlichen in eine Raumrichtung gezogen/gedrückt. Durch das HLD soll das ganze wohl auf eine weitere Richtung erweitert werden. Dazu eine Skizze wie ich mir das vorstelle für den Fall einer Elongation (Biegung sollte von der Logik her analog verlaufen denn sie ist wohl lokal eine Elongation/Kompression)

- Dehnung eines 2D Federverbundes
Durch das HLD soll wohl die 2. Raumrichtung auch noch zur Dehnung beitragen. Von daher könnte es also durchaus sein dass man tatsächlich mehr aus dem Holz rausholen kann als bei vollen Wurfarmen
aber gleicher WA-masse.
Hab heute nach dem Parcours kurz noch mit dem Fatz drüber geratscht. Was er zur Sache einwendet, ist dass das Holz vielleicht in dieser Raumrichtung nicht ideal zum dehnen ist, "die Fasern werden auseinander gezogen" und könnten dann leicht auseinander reissen. Dieser Punkt ist wohl schon sehr interessant. Ist Holz für diese Belastung geeignet und effizient? Man könnte das so formulieren: Wie sind die Biege und Festikeits- (Bruch- und Reisseigenschaften) senkrecht zur Wachstumsrichtung (genauer in der Tangentialrichtung)?
Was ich mich auch manchmal frage ist wie weit man die gekehlten Wurfarme überhaupt harmonisch biegen kann. Ich denke da immer an diese schwach gekrümmten Stahlmessbänder zum aufrollen. Die sind ja fast im HLD. Aber die haben ein - würde man es auf Holz übertragen - ganz ungutes Biegeverhalten: sie sind entweder stocksteif oder knicken plötzlich an irgendeiner Stelle ein und von da aus können sie dann fast ohne Kraftaufwand aufgerollt werden. Aus dieser Anschauung heraus frage ich mich oft wie das genau ausschauen soll wenn der ganze WA harmonisch gleichförmig "auf flach" gebogen wird. Vor allem was passiert mit dem Rand des WA? Der müsste dann auf auf der Innenseite auf extremer Drucklast sein. Und wohin soll das Holz dann ausweichen, Wellen machen ??
Viele Fragen, aber ich glaube das HLD hat sicher seinen Charme soweit ich sehe ist es die einzige wirkliche moderne Innovation im Selfbow-Bereich. Und was ich gesehen und gelesen habe scheint es ja zu funktionieren.
LG
Grünhorn
"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will." A. S.