Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte)

Themen zum Bogenbau
Landkind
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 79
Registriert: 09.09.2017, 12:39

Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte)

Beitrag von Landkind » 11.09.2017, 22:23

Moin,

Da ich in der Schule über ein Jahr (2 Stunden in der Woche) etwas bauen soll und ich mir sowieso einen Bogen zulegen wollte habe ich mir gedacht, ich schlage 2 Fliegen mit einer Klappe und habe nun vor, dort einen Recurve Bogen zu bauen.
Ja, ich weiß, dass das handwerklich herausfordernd ist und ich erst mit kleinerem anfangen sollte.

Ich habe nach langer Zeit die meisten Infos aus dem Internet zusammengekratzt und doch fehlen mir einige wichtige Information, welche ich noch dringend benötige.

Der Stand der Dinge:
-Ich habe vor Laminate, Sehne, Holz, Take-Down-System und was man sonst noch alles braucht im Internet zu bestellen (Weiß nicht ob ich hier einen Link reinpacken darf).
-Die Wurfarme sollen von innen nach außen aus Glas(1mm) - Kirsche(?mm) - Ahorn(2.4mm - 1.2mm Taper) - Esche(?mm) - Carbon(0.5mm) bestehen. Da ich jetzt häufiger von Taper gehört habe und sich nach meiner Suche herausgestellt hat, dass damit die "Verdünnung" der Laminate gemeint, erschloss sich mir, dass auch das sinnvoll sein könnte.
Jetzt ist die 1. Frage, ob jedes Holz getapert werden muss, oder nur das Ahornholz?
-In dem Shop, wo ich bestellen werde, gibt es die nicht getaperten Laminate von 1.8mm bis 3.4mm Dicke. Das Carbon gibt es nur in 45mm Breite und so werden auch alle anderen Laminate 45mm breit sein.
-Die 2. Frage: Um ein Zuggewicht von 35lbs bis 40lbs zu erreichen , wie dick müssten die übrigen Laminate sein?
Ich habe herausgefunden, dass Carbon eine Schutzschicht aus Glas benötigt.
-Da jedoch Glas auch wieder das Zuggewicht des Bogen verändert, wäre meine 3. Frage, ob man da auch etwas anderes nehmen könnte?
-Meine 4. Frage ist, ob die Form, Länge und Dicke des Mittelstücks und der Wurfarme sich gegenseitig beeinflussen?
-Passend zu dieser Frage ist meine 5. Frage, ob es im Internet, oder von euch eine Vorlage für entsprechend zusammenpassende Wurfarme und Mittelstücke gibt?
-Dann ist meine 6. Frage, ob man Fadeouts braucht und wie die Länge dieser berechnet wird?
-Meine 7. Frage ist, ob nur Tips aus Micarta ausreichen, um Fast Flight Sehnen nutzen zu können und ob diese (Fast Flight Sehnen) überhapt etwas bringen?
-Meine 8. Frage wäre dann, ob man irgendein bestimmtes Holz, für die Wurfarm Form nehmen muss, oder ob das egal ist?
-Abschließend würde ich gerne wissen, ob man beim verkleben der Laminate mit Epoxidharz lieber Das "Gerüst" mit Schraubzwingen einspannt, oder ob man lieber Klemmen benutzen sollte?

Ich wäre echt extrem dankbar, wenn jemand wenigstens die ersten 5 Fragen beantworten kann (Ohne Antort auf diese kann ich nicht mit dem Bau beginnen). Denkt außerdem immer daran, dass ihr bei Beantwortung nicht nur mir helft, sondern auch den Leuten, die einfach nur hier mitlesen und nicht noch extra Fragen stellen können ;) .


Falls sich das jeman komplett durchgelesen hat, Vielen Dank. :)

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Grombard » 11.09.2017, 22:52

Hallo erstmal.

Warum am Anfang ein Takedown?
Probier besser erst mal einen "einfachen" Langbogen oder so zum Üben, bevor du ordentlich Kohle in Takedownsystem etc. versenkst.

Zu deinen Fagen:

1: man tapert die oder ein Kernlaminat. (Warum du Ahorn UND Esche nehmen willst ist mir schleierhaft) wenn du 2 Kernlaminate nimmst, kannst du beide leicht tapern oder eins stärker und das andere parallel lassen.
Das Tapern sorgt dafür, dass die Würfarme harmonisch bis außen biegen.
Ohne taper biegen die Wurfarme je nach Bogendesign nur sehr Griffnah, was suboptimal ist.

2: das lässt sich ohne zu wissen, wie lang der Bogen werden soll, wie die Wurfarme geformt und welchen Winkel sie am Griff haben nicht beantworten. Überlege dir wie dein Bogen aussehen soll, dann kann man dir da einen Richtwert geben.
Glas über carbon macht nicht wirklich Sinn, da dann die positiven Eigenschaften des Carbins ja wieder überlagert werden.
Nochmal die Empfehlung.
Lass das mit dem Carbon und übe erst mal mit günstigem Glas!

3: siehe 2. Lass das mit dem Carbon beim ersten Versuch!

4: ja.

5: gibt es bestimmt.

6. Beim Takedown brauchen die Wurfarme insofern "Fadeouts", dass der Teil, der am Griff befestigt wird steif sein muss und dann sanft auf 0 auslaufen muss um eine saubere Klebefuge zu gewährleisten.

7: du kannst auch alles mögliche andere nehmen, was hart genug ist. Z.B. Horn.
Ja, Fastflight macht den Bogen härter im Abschuss und somit den Pfeil schneller, im Vergleich zu Dacron.

8: wenn du mir Form die Klebeform meinst: ist wurscht.
Sollte sich halt gut bearbeiten lassen und so stabil sein, dass es das beim Zwingen nicht zerreißt.

Zum verkleben gibt es unzählige Möglichkeiten.
Aber Klemmen sind sicher subotimal.


Anschließend noch ein paar Tips.

Schau dir ganz viele Videos auf YouTube dazu an.
Nicht einfach anfangen, sondern planen, planen, überlegen, planen, planen, nachfragen, neu planen... etc.
Optimalstens findest du einen Bogenbauer bei dir ein der Nähe, der dir ein paar Dinge zeigt.
Einfach so drauf los schleifen ,sägen ,kleben ist nicht gerade ein Garant für Erfolg.
Zuletzt geändert von Grombard am 11.09.2017, 23:00, insgesamt 2-mal geändert.
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
killerkarpfen
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2855
Registriert: 06.02.2005, 17:15

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von killerkarpfen » 11.09.2017, 22:56

Willkommen

http://www.swissbow.com/swissbow/download.html

Links darfst Du einfügen.
Da oben gibt es ein paar Hausaufgaben ;D
Eppur si muove

Anasazi
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 581
Registriert: 17.12.2003, 14:10

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Anasazi » 11.09.2017, 23:49

schau mal nach bingham projects und versuch mal das Programm "Supertiller" zu bekommen...

Benutzeravatar
HaBe
Full Member
Full Member
Beiträge: 106
Registriert: 02.03.2016, 12:10

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von HaBe » 12.09.2017, 09:20

Hi,

"swissbow" ist klasse und wäre auch mein Tip. Zusätzlich empfehlen kann ich noch die Videos von Dave Watson auf YT.
Eine ebenfalls gute Inspirationsquelle, ist die hier: http://piratesofarchery.net/bb/viewforum.php?f=20
Leider sind in vielen Beiträgen keine Bilder mehr zu sehen, aber es gibt trotzdem einige schöne Anleitungen.
Leute, die immer belehren wollen, verhindern oft das Lernen.

Charles-Louis de Montesquieu

Benutzeravatar
kra
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6724
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von kra » 12.09.2017, 09:37

Moin Landkind,

zum Thema Take-Down wurde ja schon wichtiges gesagt, ein "einfacher" Recurve währe sicherlich angebrachter.

2h die Woche (also ca. 70 Stunden in Summe) ist nicht schlecht aber auch nicht zuviel - du hast dir ein strammes Programm verordnet.

Wichtiger noch wäre allerdings, wenn du etwas mehr von dir bekannt gibtst. Welche Vorkenntnisse hast du? Welches Werkzeug steht dir zur Verfügung? Wie ist die Werkstatt ausgestattet? Was ist dein Budget für das Projekt?
Und auch ganz wichtig - Wer bist du ;) ? Schreib mal etwas zu dir, Alter, woher kommst du usw... Evtl ist ja auch ein Bogenbauer in deiner Nähe, der dir direkt Tips geben kann.

Zum Anderen, wenn das der erste Bogen werden soll überlege, ob du nicht erst ein Versuchsstück bauen willst? das ist nicht ganz ohne, was du vorhast.
Eine weitere Alternative wäre es, einen Holzbogen zu bauen. Das kommt vermutlich den Projekt-Anforderungen näher und du kannst gleichbleibend an einem Stück arbeiten - und die Chance, das am Ende ein brauchbarer Bogen herauskommt ist höher und die Möglichkeiten von Korrekturen sind besser.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von fatz » 12.09.2017, 11:02

Ich seh das aehnlich wie der kra. Vom Laminieren hab ich zwar keine Ahnung, aber alle, die hier damit angefangen haben haben erstmal ein paar Boegen gebaut, die nicht im erhofften Zuggewichtsbereich waren. Nur sieht man das erst wenn der Bogen aus der Form kommt. Da ist dann nimmer so viel zu machen, ausser nochmal einen zu bauen. Dazu kommt dann doch ein ganz netter Aufwand and Geraetschaften: Form, Temperbox, Schleifwerkzeuge etc.
Einen Selfbow zu schnitzen erfordert zwar eine gewisse Uebung, aber der Aufwand an Werkzeug haelt sich schon mal schwer in Grenzen und man kann waehrend des Baus schon sehen ob es was wird und evtl. gegensteuern, wenn man nicht grad voll daneben langt und irgendwo zuviel wegschnitzt. In 70h sollten dann auch ein oder zwei Uebungsstuecke drin sein, die du wahrscheinlich brauchst.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Squid (✝) » 12.09.2017, 11:58

Recurve Takedown mit diversen Laminaten ist echt hohe Anforderungsklasse.
Ich hab schon bei meinem ersten Bogen aus zwei Laminaten (Massa-Bambus) mit Vorspannung ziemlich geflucht.
Die Laminate haben gerne Mal ein Eigenleben und flutschen auf dem Kleber hin und her, ein Gleichgewicht zwischen den Wurfarmen beim TD ist auch nicht ganz so einfach herzustellen.
Und wenn du Glas / Carbon verwendest, gibt es auch noch Probleme beim Tillern, weil das dann nur über die Seiten geht.
Abgesehen davon, dass Carbon kein Wundermittel ist und als Laminat doch recht schwer ---> Kann den Bogen bei falschem Design sogar langsamer machen. Das Zeug wiegt um 1,8 g pro cm³, Ahorn besipielsweise nur 1/3 davon.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Benutzeravatar
Markus
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 3320
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Markus » 12.09.2017, 12:49

Hallo Landkind,

ich begrüße es sehr, dass Du einen Bogen bauen willst und wünsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung der Planung.

Aber nach Deinen Fragen zu urteilen, hast Du bislang keinerlei praktische Erfahrungen im Bogenbau??
Daher wird Dein Projekt - so meine Glaskugel - zu 95 % in die Hose gehen, eben weil Du keine praktische Erfahrung in einem der eher schwierigen Kapitel des Bogenbaus (TakeDown) hast.

Mein Rat - baue einen Recurve (nicht TakeDown) aus Holzlaminaten oder aber einen laminierten Langbogen.
Beispiele dafür findest Du hier auf FC mehr, als Du in 2 h/Woche in einem Jahr auch nur lesen kannst ;D

Und als Einstieg in den Bogenbau baust Du einfach mal in den ersten 10 Stunden einen reinen Holzbogen aus z.B. Haselnuss. Allein daran wirst Du erkennen, dass ein bisschen Internetrecherche und dazu Kleber, Glas und Carbon noch lange keinen Bogen ergeben, schon gar keinen effizienten.

Entschuldige die offenen Worte, aber ich möchte nicht, dass Dein Projekt auf halber Strecke im Frust endet (was zudem ganz schön teuer werden kann.).

Gruß,
Markus

Benutzeravatar
locksley
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 5763
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von locksley » 12.09.2017, 14:11

Interessant wäre auch noch in welchem Land das Kind denn lebt, soll heißen, wo wohnst Du. Evtl. ist ja ein Forenmitglied in der Nähe, das Dich unterstützen kann.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Landkind
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 79
Registriert: 09.09.2017, 12:39

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Landkind » 12.09.2017, 18:40

Erstmal danke, dass ich so schnell so viele Antworten bekommen habe!

ich beantworte mal von oben nach unten durch,
also ich hatte halt gelesen, dass Esche, Ahorn und Kirsche eine sehr gute Kombination sein sollen. Würde es denn reichen, wenn ich dann nur Kirsche und Ahorn nehme?
Was die Länge des Bogens angeht stehe ich im Moment auf dem Schlauch und merke auch, dass die Frage von mir dann wenig Sinn ergibt. Mein Problem ist ja aber gerade, dass ich nicht weiß, wie die Wurfarme geformt werden sollen.
Da ich gehört hatte, dass Carbon auch bei geringerem Zuggewicht, gerade in der Kombination ein besseres Ergebnis erzielt, war ich davon überzeugt, dass auch in meinem Bogen einzubauen. Ich lasse mich aber sehr gerne eines besseren belehren.
Und falls irgendjemand Vorlagen zu Wurfarmen und/oder Mittelstücken findet, wäre ich sehr dankbar, wenn er diese hier mit uns teilt.
Zu den Klemmen: Ich hatte gelesen, dass wenn man mit Epoxidharz arbeitet es empfehlenswert ist mit Klemmen, anstatt mit Schraubzwingen zu arbeiten, da Klemmen noch Luft an den Epoxidharz lassen.

Diese swissbow Seite kannte ich schon und war auch sehr hilfreich, jedoch ließ sie noch einige Fragen, wie beispielsweise die Wurfarm Form offen.

Ich habe zwar kein "Supertiller - Programm" gefunden, bin aber auf der Suche nach diesem auf eine interessante Seite gestoßen, welche Wurfarm und Mittelstück ganz genau als Entwurf mit Maßangaben veröffentlicht hat (https://sites.google.com/site/onemississipp/flightbow) ;D

Dieser Dave Watson ist wirklich sehr hilfreich und wird mich mit seinen Videos wahrscheinlich auch noch mein Projekt lang begleiten. Den anderen Link muss ich mir noch mal genauer angucken.

Ich habe mir das mit dem Take - Down überlegt, weil wenn irgendwas mit einem Wurfarm schiefgehen sollte, oder das Mitellstück kaputt geht, oder was auch immer, dann habe ich immer noch die anderern bereits anfgerfertigten Teile. Das spart dann sowohl Zeit, als auch Geld. Außerdem könnte ich mir dann nach einiger Zeit auch schlimmstenfalls extra Wurfarme kaufen, ohne einen kompetten Bogen neu kaufen zu müssen, da das Take - Down System ja auch von Herstellern verwendet wird (Hatte sogar zuerst überlegt, ob ich ein ILF - System einbauen soll). Da jetzt so häufig erwähnt wurde, dass das mit Take - Down schon so fortgeschritten ist, würde ich gerne wissen, was daran so schwer sit. Für mich hörte sich das mit dem Take - Down nicht sonderlich schwerer an, als das man einen Bogen ohne dieses Sytem baut.
Ich hätte theoretisch auch noch viel mehr Zeit in der Woche, nur haben wir halt in der Schule nur 2 Stunden. Wäre auch bereit dafür zu Hause was zu machen, da mir handwerkliche Sachen so, oder so ordentlich Spaß machen.
Ich war eine Zeit lang Im Schützenverein und habe grobe Bogenkenntisse im Bereich vom Bauen und Schießen. An Werkzeug ist unsere Schule wirklich sehr gut ausgestattet und lässt kaum Wünsche übrig (Könnte die Form THEORETISCH auch computergesteuert ausschneiden lassen). Was problematisch werden könnte ist, dass ich möglicherweise(!) nicht über eine Bandschleifmaschine verfüge.
Tut mir leid, aber persönliche Informationen würde ich nur sehr ungern preisgeben.
Bei einem Ein-Stück-Bogen traue ich mich allein schon nicht ran, da wenn ich dann ein Jahr daran gebaut habe und ein Wurfarm besipielsweise bricht, dann hätte ich ein ernsthaftes Problem.
Ein Versuchststück werde ich wahrscheinlich trotzdem bauen.

Dass ich ein falsches Zuggewicht habe ist auch meine größte Sorge, was einer der Hauptgründe war, warum ich mich bei diesem Forum angemeldet habe. Da ich die Laminate aber fertig bestelle (So wie ich das verstanden hab darf ich doch Links hier reinpacken: www.bogensport-bogenbau.de ) dachte ich, dass man das berechnen kann, bevor ich ihn anfange zu bauen. Bis jetzt hatte ich nicht gesehen, dass man eine Temperbox benötigt. Wenn doch, wofür?

Ich dachte gerade, weil Carbon so leicht ist, wird es im Bogenbau gerne verwendet und ich dachte bis jetzt, dass ich bei vorgefertigtem Laminat kaum tillern muss.
Was das fluchen angeht versuche ich mich zurück zu halten. ;)

Und Markus´s offene Worte kann ich nur zu gut verstehen, aber ich sag es wie es ist, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, kriege ich das da nicht mehr wieder raus.

Wie gesagt was persönliche Infos angeht bin ich etwas eigen.

Damit man meine Denkweise insgesamt etwas besser nachvollziehen kann: Als Hauptinspiration diente mir dieses sehr hilfreiche Video: https://www.youtube.com/watch?v=1YaDh38 ... MQ&index=2


Vielen Dank jedem einzelnen an die teilweise extrem schnellen Antworten und die "hilfreiche Hilfe". Ihr habt mir alle weitergeholfen und ich bin echt erstaunt wie schnell ihr das geschafft habt!

Benutzeravatar
Hieronymus
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3038
Registriert: 18.08.2016, 19:50

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Hieronymus » 12.09.2017, 19:05

Landkind hat geschrieben:Mittelstück ganz genau als Entwurf mit Maßangaben veröffentlicht hat (https://sites.google.com/site/onemississipp/flightbow)


Die Maße würde ich nicht verwenden, denn das ist ein Bogen im Style eines Türkischer Reiterbogen, der auf Weitschießen getrimmt ist.
Das zeigt uns , dass du dich nocht nicht so gut in der Materie auskennst. Das ist nicht schlimm , denn jeder hat mal angefangen. ;) Nur fehlen dir einfach die Basics.

Landkind hat geschrieben:Wie gesagt was persönliche Infos angeht bin ich etwas eigen.


Kann ich verstehen... Nur etwas schade! Wenn du wenigstens den Kreis sagen wurdest wo du wohnst, dann kann sich einer per PN mit dir in verbindung setzten und dir vielleicht einiges zeigen und auch helfen ;)

Gruß Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Grombard » 12.09.2017, 19:43

Mal so als Beispiele

IMG_0463.JPG
57 Zoll Bogen (144cm) mit 42# - gespannt

Dieser Bogen hat ein Esche Laminat mit 2,5mm parallel und ein Laminat mit 2,5mm dass zu den Tips auf etwa 1mm getapert ist.
Oben und unten 0,8mm Glas.

IMG_0481.JPG
59 Zoll Bogen (150cm) mit 28# - ungespannt

Der hat einmel 2,5mm parallel und einmal 1,5mm das zu den Tips auf 0 getapert ist. Auch wieder 0,8mm Glas.

Könnte man so ähnlich sicher auch als Takedown bauen.

Aber wie gesagt. Mach erstmal was einfaches günstiges.

Und die These mit "Luft an den Kleber" ist Unfug. Du willst ganz sicher KEINE Luft an deinem Kleber!
Zuletzt geändert von Grombard am 12.09.2017, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
Fichtenelch78
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1306
Registriert: 03.06.2013, 18:01

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Fichtenelch78 » 12.09.2017, 20:05

So :) Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben :D
Erstmal ein freundliches Hallo an Landkind :) Willkommen bei "den anderen" :)

Ich hab mir dein Vorhaben mal durchgelesen und hab mich darin irgendwie wiedergefunden.... ! Ich denk mit ähnlichen Vorstellungen bin ich damals auch hier im Forum gelandet! Glücklicherweise hat mir damals Mike W. ordentlich den Kopf gewaschen und mir erstmal gezeigt was es eigentlich bedeutet einen Bogen zu kleben.
Ich möchte dir einen Rat geben: Lerne erst zu laufen bevor du anfängst zu rennen!!!!

Ich rate dir dringend davon ab an Carbon oder Recurve zu denken. Einen Bogen zu bauen geht nicht eben mal so und du wirst dich grün und blau ärgern wenn dir das teure Laminat zerfliegt...der Bogen dann doch nur ne "schlaffe Nudel" wird oder ein 115 Pfund Kriegsknüppel!
Fang erstmal mit einem ganz einfach Langbogen an. Zwei Bambuslaminate...ein Griffstück....ein bißchen Glas. Glaub mir..damit hast du genug zu tun. Ich habe damals für meinen ersten Bogen drei Monate gebraucht und wirklich gut war der trotzdem nicht.
Es gibt hier im Forum drei/vier Glaspapscher die regelmässig Bögen zusammenkleben und die beantworten dir alle Fragen die du hast.
Das tükische am Glasbogenbau ist : der Bogen muss im Kopf fertig sein bevor du ihn verklebst. Nachträgliche Korrekturen wie bei nem Holzbogen sind kaum noch möglich und wenn sich ne Klebefuge löst hat man meist verloren.

Also mein erstgemeinter Tip: Bau erstmal einen Langbogen.....und dann noch einen..und noch einen.....dann kannst du vorsichtig mit Recurves anfangen..
Ach ja..um noch zwei Fragen zu beantworten: Eine Bandschleifmaschine brauchst du dich unbedingt..... es geht auch anders. Auch Glasbelegte Wurfarme kann man z.B. mit dem Ziehmesser in Form bringen...(wenn man damit leben kann das dieses danach stumpf ist) und ne Temperbox ist dafür da um das Epoxy unter Wärme noch härter zu machen...aber das brauchst du bei nem Langbogen erstmal nicht. Die Form ist nicht so extrem als das man einen Langbogen tempern müsste...


..und hier ist ne Sägeschablone für das Griffstück einen Langbogens.... :D
Dateianhänge
Riser-Schablone.jpg
Riser-Schablone.jpg (9.46 KiB) 5862 mal betrachtet
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!

Landkind
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 79
Registriert: 09.09.2017, 12:39

Re: Bogenbau Hilfe (Was ich bisher nicht herausfinden konnte

Beitrag von Landkind » 12.09.2017, 21:44

Da bin ich wieder,

erstmal danke, dass man hier so viele hilfsbereite und nette Antworten kriegt.

Hieronymus hat geschrieben:Die Maße würde ich nicht verwenden, denn das ist ein Bogen im Style eines Türkischer Reiterbogen, der auf Weitschießen getrimmt ist.
Das zeigt uns , dass du dich nocht nicht so gut in der Materie auskennst. Das ist nicht schlimm , denn jeder hat mal angefangen. ;) Nur fehlen dir einfach die Basics.

Hoppala ;D

Die Bilder sind zusammen mit der Beschreibung sehr hilfreich und bewegen mich glaube ich dazu die Esche raus zu lassen
Grombard hat geschrieben:57 Zoll Bogen (144cm) mit 42# - gespannt

Es würde mich noch ineressieren was die 42# bedeutet.
Ich gehe mal von der Auszugslänge aus (wahrscheinlich ist es was komplett anderes) und wenn ja, wie berechne ich vor dem Bau wie groß diese sein wird? (Hängt ja bestimmt nicht von der Sehne ab, oder?)
Dann würde es mich noch brennend interessieren, was die abgebildeten Bögen für eine Zugkraft haben.

Fichtenelchs Beitrag hat mich nun endlich dazu bewgt, doch noch einen Probe-Bogen zu bauen. Jedoch baue ich einen einlagigen Recurve aus Ahorn (Der außerdem als Model dient), damit mein erster Recurve nicht gleich 180€ kostet.

Wie gesagt würde mich das mit der Auszugslänge noch interessieren und ich schätze man muss die Wurfarm Form dann einfach aus Gefühl machen, oder ich nehme mir einen bereits vorhandenen Bogen und zeichne diesen ab.


Vielen Dank an alle!

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“