Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5795
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von Neumi » 02.11.2017, 22:17

Tach, da ich mir momentan weder eine Kreissäge, noch eine andere elektrisch betriebene Säge für Längsschnitte kaufen will der Thread:
- ich möchte Viertelstämme bis 15 cm mit einer Handsäge längs durchsägen, u.a. für Pfeilrohlinge, aber auch für Laminate oder einfach um dicke Billets oder Horn in der Dicke zu halbieren.
Gesehen habe ich in asiatischen Bogenbau-Videos dass Gestellsägen benutzt werden. Erscheint mir auch sinnvoll, aber die Benutzung wiederum erscheint aufgrund des Gestellgewichtes schwierig zu sein (in den Videos benutzen die Bogenbauer die Sägen zu zweit).
Wer von Euch schneidet solche Sachen ohne Strom und allein und gibt es Tipps für andere Sägearten und/oder Erfahrungswerte?
Ich bevorzuge Sägen, welche auf Zug arbeiten (damit komm ich besser klar).
Vielleicht gibt es noch Tipps für die Sägeblattwahl - es geht, wie geschrieben, darum lange Stücke möglichst gerade zu sägen.
Dankeschön :)
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von fatz » 03.11.2017, 07:32

Auch wenn du's nicht hoeren willst, fuer die genannten Arbeiten wuerde ich meine Bandsaege allen anderen vorziehen. Ich haett keine Lust an einen Kantel fuer einen Pfeilrohling eine halbe Stunde hinzusaegen...
Eine aus der bekannten "300er-Klasse" reicht fuer das was du schreibst. Ich hab meine Elu 3601 guenstig bei ebay-Kleinanzeigen rausgezogen.
Zuletzt geändert von fatz am 03.11.2017, 07:35, insgesamt 1-mal geändert.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
TorstenT
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 797
Registriert: 14.08.2017, 09:24

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von TorstenT » 03.11.2017, 07:33

Vielleicht eine größere Japansäge? Die arbeitet ja auf Zug und hat normalerweise zwei verschiedene Zahnungen: eine für Schnitte in Faserrichtung und eine für quer dazu (da erzähl ich jemandem mit Deiner Erfahrung wohl nichts Neues). Hab letztens einen Eschestave mit einer kleineren (30cm) Japansäge längs halbiert; das ging ziemlich flott.

Onkel Tom
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 336
Registriert: 02.08.2014, 23:33

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von Onkel Tom » 03.11.2017, 09:16

Hi
Ich kann dir leider nur sagen, wie es weniger gut geht: Ich habe mit einem Fuchsschwanz (ja, arbeitet auf Druck) ein 2m langes und nur 8cm dickes Pflaumenstämmchen längs halbiert. Das war KEIN Spaß und hat eine ganze Weile gedauert. Aber gerade geworden ist der Schnitt.

LG Onkel Tom
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

Benutzeravatar
killerkarpfen
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2855
Registriert: 06.02.2005, 17:15

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von killerkarpfen » 03.11.2017, 09:22

Wie schon vorgeschlagen ist eine Gestellsäge bei der man das Sägeblatt drehen kann sicher die beste Wahl. Auch eine japanische Zugsäge müsste gehen.

Nur für Pfeilschäfte denke ich ist spalten evtl.die bessere Option. Da folgt man der Faser. Geht doch viel schneller und auf einer Hobellade rund hobeln.

Bei Deiner Aktivität sehe ich den Sinn nur in einem Experiment oder Machbarkeitsstudie. Lass uns an Deinem Projekt teilhaben.
Eppur si muove

Benutzeravatar
vEngel
Full Member
Full Member
Beiträge: 207
Registriert: 29.09.2016, 16:26

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von vEngel » 03.11.2017, 09:31

Hi Neumi,

ich habe eine grobe, große Ryoba (30 cm langes Blatt), mit dem konnte ich meine ca. 6 cm dünnen Eibenast relativ bequem teilen. Ich habe dann versucht von meinem Ahornviertel (hatte ich in Kolbingen dabei) einen ca. 10 cm breiten Streifen abzusägen, da habe ich nach einigen Zentimetern aufgehört... Ich habe mir inzwischen auch ein Gestellsäge mit japanischem Längsschnittblatt angeschafft, bin aber noch nicht zu testen gekommen.

ciao
Pablo

Sateless
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4182
Registriert: 02.01.2010, 19:11

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von Sateless » 03.11.2017, 09:34

Ich habe für sowas eine 25cm lange Kataba. Für 15cm Stammdicke finde ich die unterdimensioniert. Eine Durchgehärtete mit 24cm wäre eine bessere Idee. Eine längere Säge kann ein Upgrade sein, nur werden dann die Sägeblätter wieder dicker, damit der Schnitt breiter, es muss mehr Holz aus dem Stamm geschnitten werden ... yada yada yada ... Muss nicht besser sein, kann aber ... weißichnich.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22349
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von Ravenheart » 03.11.2017, 10:05

Für Sägeschnitte QUER zur Faser braucht man Zähne, die die Fasern durchtrennen, also eher wie ein Messer oder eine Raspel arbeiten.
Die Zähne sind dafür entweder eher fein, oder wie eine Klinge seitlich angeschliffen. (Erstes für trocknes, letzteres für nasses Holz. Letztere haben ergänzend "Räumzähne" die quer zur Schnittrichtung die abgetrennten Faserteile "rausschieben".)

Für Sägeschnitte LÄNGS zur Faser braucht man Zähne, die die Faser "ausräumen", also eher wie ein ganz schmaler HOBEL arbeiten. Daher haben sie eine quer zur Längsrichtung des Blattes verlaufende Schneide.
(Zudem müssen sie eher grob sein, damit sie nicht so leicht verstopfen.)

Der in Europa vielgeliebte Fuchsschwanz ist von der Zahnung her eigentlich für Schnitte LÄNGS zur Faser. Durch das "Schränken", also das abwechselnd gegenläufige Schrägstellen, arbeitet er allerdings quasi auf je einer ECKE der Zähne und funzt daher WENN er scharf ist, auch quer, dafür längs schlechter. Er ist sozusagen ein "Kompromiss-Design"... (und damit ein Universalwerkzeug, das beides kann - aber schlechter als ein "reines" Design.

Japansägen haben für QUER-Schnitte eine feine, mit scharfer Schneide versehene "Tiger"-Zahnung, für LÄNGS-Schnitte grobe, kaum geschränkte Dreieckszähne. Sind also "spezialisierter".
Mit einer guten, scharfen Japansäge für LÄNGS-Schnitte teilst Du einen 15 cm dicken Stamm von 1,8 m Länge in weniger als 10 min längs auf. Eine Japansäge für Quer-Schnitte längt einen 18er Deckenbalken in weniger als 30 Sek. ab. Mit einer Schnittfläche die glatter ist als ein Kreissägen-Schnitt.

Rabe

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5795
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von Neumi » 03.11.2017, 10:17

Moin, danke für Eure Beiträge. Dann werde ich mir mal Gestell-Sägen und Kataba-Sägen anschauen.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von fatz » 03.11.2017, 12:26

Dann ist der Bursche hier vielleicht was fuer dich: https://www.youtube.com/watch?v=SC_hn3T9AqM
Edith sagt: Es gibt anscheinend einige Leute, die als Saegeblaetter Stuecke von Bandsaegebaendern nehmen. Wie gut das geht weiss ich aber nicht.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5795
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von Neumi » 03.11.2017, 14:36

Das iss ja ganz nett Franz, aber ich will mir keine Monster-Säge bauen.
Ich ziehe es vor solche Werkzeuge fix und fertig zu kaufen ;)
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5795
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von Neumi » 03.11.2017, 15:09

killerkarpfen hat geschrieben:...Nur für Pfeilschäfte denke ich ist spalten evtl.die bessere Option. Da folgt man der Faser...

Man verliert deutlich mehr Holz, als beim Aufsägen, weil man immer nur einen Keil relativ sauber abspalten kann. Ausserdem ist es ja nicht damit getan einen Keil abzuspalten, das Stück muss ja auch noch getrennt werden und das kannste ohne Säge vergessen. Da haste dann zum Schluss aus einem Keil einen oder 2 Pfeile ::)
Wenn Du aber eine Spalttechnik hast, die wenig Ausschuß produziert, dann her damit ;D
Sollte aber auch nur eine kleine Welle im Faserverlauf sein, dann darfst Du die Schäfte auch noch zurecht biegen - nee, nee, nee, das will ich nicht.
Und der Faser exakt zu folgen ist bei Pfeilen aus Esche, Birke oder Espe mit 9,5 mm Durchmesser aufwärts nicht so wichtig. Ausserdem gibt es halt auch Hölzer wie Birke, die sich nur äusserst bescheiden spalten lassen. Da möchte ich mal gerne sehen, wie Du ohne Säge Pfeile draus baust.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
vEngel
Full Member
Full Member
Beiträge: 207
Registriert: 29.09.2016, 16:26

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von vEngel » 03.11.2017, 18:38

Im direkten Vergleich Gestellsäge mit jap. Längsschnittblatt (von feine Werkzeuge) mit der größten Ryoba (von Dictum) gewinnt bei mir die Ryoba. Wichtig ist halt ein fest eingespannter Stave ::) Von der Schnittgeschwindigkeit ist die Ryoba etwas schneller und auch besser zu kontrollieren. Das Längsschnittblatt der Gestellsäge hat sich nicht so gut ins Holz gefressen wie die Ryoba, und ist manchmal "gehüpft". Dafür kann man mit einem Schweifsägeblatt mit der Gestellsäge auch etwas kurvig sägen...

ciao
Pablo

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5795
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von Neumi » 03.11.2017, 19:51

Danke für den Erfahrungsbericht.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
vEngel
Full Member
Full Member
Beiträge: 207
Registriert: 29.09.2016, 16:26

Re: Sägeempfehlung für lange Längsschnitte gewünscht

Beitrag von vEngel » 03.11.2017, 20:08

Ich habe noch etwas weitergesägt, und die Gestellsäge schneidet (mit meinem Blatt) auf Schub deutlich ruhiger und schneller wie auf Zug. Die Schnittgeschwindigkeit ist dann bei beiden Sägen relativ ähnlich.

Antworten

Zurück zu „Werkzeuge“