Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

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~MIChl~
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Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von ~MIChl~ » 13.02.2018, 16:41

Servus alle zusammen,

Schieße jetzt schon lange Langbogen und die letzte Zeit macht sich immer mehr das Verlangen nach einem ersten
Selfbow breit.
Aus verschiedenen Quellen konnte ich heraus lesen das da Hickory sehr geeignet sein soll, auch das dafür ein typischer Falchbogen gut sein soll. Jetzt meine Frage, wie komme ich auf die Maße bzw die Form die ich benötige, woher am besten einen Rohling beziehen? Angestrebtes Zuggewicht so um die 50#.
Gibt es jemanden in meiner Nähe der mir da evtl Unterstützung leisten kann.

Danke schon mal an euch.... :)

MIchl...
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Rotzeklotz
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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von Rotzeklotz » 13.02.2018, 17:01

Gnaa...Maße...Formen...diese Begriffe gehören eigentlich auf eine schwarze Liste des (Holz)Bogenbauens
Im Ernst: Hickory ist recht tolerant, was Faserverlauf etc. angeht, da kannste (bei 50lbs wirds vllt. allerdings schon kritisch) vllt. noch nen Bogen ungeachtet der Besonderheiten des vor dir liegenden Holzes stumpf anzeichnen und ausschneiden. Ich geh jetzt mal von 28" Auszug aus, da sollte ein 1,7m langer pyramidialer Flachbogen (4cm Breite an den Fadeouts auf 1cm auslaufend an den Tipps) nen flotten Bogen abgeben.
Nach dem Bogen willste bestimmt noch nen zweiten, dritten....bauen, und jedesmal gutes Geld für Hickory ausgeben is doch irgendwie bescheiden. Jetzt ist noch Holzzzeit, geh raus und schneid dir nen Hasel, Hartriegel, Esche oder was auch immer. Dabei lernste auch gleich noch "richtig" Bogenbauen, das wird dir mit Hickory allein nicht gelingen. Nen Holzbogen baut man nämlich nicht nach vorher festgelegtem Maß oder Form (mal abgesehen vom Breitentaper, der aber auch dem Faserverlauf folgt), sondern so, wie das individuelle Stück Holz es vorgibt.

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Celtic Dragon
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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von Celtic Dragon » 13.02.2018, 17:15

Hallo,
Bevor du ein teuren Hickory Stave kaufst, solltest du erstmal an einem einheimischen günstigen üben. Nicht jedem gelingt der erste Bogen. Zur Zeit werden die Straßenränder beschnitten. Mit höflichen fragen, erhält man, meist kostenlos, ein geeignetes Stück Holz, an denen man seine Fertigkeiten üben kann. Auch bei unseren einheimischen Hölzern, sind 50# ohne weiteres zu erreichen. Später kannst du dann immer noch nie einen Hickory Stave kaufen, wenn du magst. Oder du bleibst wie die meisten verrückten hier, bei den Einheimischen arten, denn diese, ich gstehen in teilweise, dem importholz in keinster Weise nach
Holz bestimmt den Bogen, aber Der Bogenbauer bestimmt das Holz.

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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von ~MIChl~ » 13.02.2018, 17:23

Danke schon mal. Wie dick sollten den die Haselstämme ect sein um was anständiges heraus zu bekommen?
Die haben dann aber ne lange Trocknungszeit oder? ???
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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von Rotzeklotz » 13.02.2018, 17:29

Es müssen keine Stämme sein, Äste tuns auch. 6cm Durchmesser reichen da schon. Im frischen Zustand grob die Form ausarbeiten und dein Rohling ist in 4-6 Wochen bereit zum Tillern (bei Hasel u.U. sogr noch schneller, der verträgt oft auch etwas extemere Formen der Schnelltrocknung). Schau mal in den Sap-Turnier-Thread, da gehts genau darum - innerhalb von max. 6 Wochen ernten, trocknen und verbauen.

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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von schnabelkanne » 13.02.2018, 17:36

Servus und ebenfalls willkommen,
Haselstämme so mit 8 cm gehen schon und wie du sie verarbeitest kannst du ihn den Sap Beiträgen nachlesen.
Grundsätzlich nach dem Umschneiden, Markkanal freilegen, Griffbereich etwas mehr Material stehen lassen, Rinde runter, Enden versiegeln und im ungeheitzten Keller oder Vordach. - Regen und Sonnengeschützt Trocknen.....
Wenn du unbedingt Hickory kaufen willst ich kenn einen guten Händler, Adresse bei PN.

Lg Thomas
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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von fatz » 13.02.2018, 18:48

Wie du einen Rohling herrichtest hat dir der Schnabelkanne ja gerade erklaert. Jetzt musst du noch einen passenden Strauch finden. Da bietet sich zB. an:
Hasel (ist zwar nichts besonderes, aber die ersten Boegen werden eh nix gescheites), der blueht grad schoen gelb.
Hartriegel (gutes Bogenholz) erkennbar an der schuppigen rotbraunen Rinde und roten Zweigen. Oft in Ufernaehe zu finden
Ulme (fast zu schade fuer die ersten Versuche)
Ich wuerd mal nach den ersten beiden schauen. Die sind forstlich auch voellig uninteressant und man kriegt leicht die Erlaubnis sie zu schneiden.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von ~MIChl~ » 14.02.2018, 08:04

Dann werde ich mal los ziehen und Material besorgen. :) Hasel denke ich wirds dann werden.
Muss ich die grobe Form gleich heraus arbeiten, da ich gerne 2, 3 Stämme mit nehmen will wenn es jetzt die Jahreszeit
noch dazu ist.
Mit was versiegel ich die Enden am besten? ???
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Dimachae
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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von Dimachae » 14.02.2018, 08:24

Du musst nicht zwingend die ganze Ernte schon in Form bringen... Entrinde die Teile und versiegle die Enden mit Holzleim...
Gruß, Peter

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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von fatz » 14.02.2018, 08:58

Wenn du nur entrindest und versiegelst ist das Einreissen vorprogrammiert. Hasel ist da zwar ned ganz so anfaellig, aber ich wuerd denn trotzdem runterarbeiten.

Versiegeln mit ganz normalem Holzleim. Der billigste tut's. Wenn du noch eine Dose Lack rumstehen hast, der weg muss sollte der auch gehen, aber Leim ist die Standardmethode.

Und tu dir den Gefallen und nimm dir auch glleich noch n Hartriegel mit. Du wirst an mich denken, wenn der erste Hasel den Bauch in Falten legt......
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von Burgunder12 » 14.02.2018, 11:04

Servus und Grüsse auf Mfr. (FEU).
Ernte Hasel und Hartriegel wie Fatz empfiehlt.
Im WIKI http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Bogenbau findest sehr viele nützliche Informationen und ansonsten immer hier fragen.
Es wird hier sehr gerne geholfen.

Ich habe letzes Jahr Bogenholz im Taubertal (in Archshofen) gekauft. Der Bogenbau- Kollege
löst sein Holzlager auf. Ich habe da eine Hickory- Latten (2,8cm x4,5cm) erworben.
Ich könnte dir die Telefonnummer des Kollegen schicken.


Gruß Manfred
Gruß Burgunder12

Der Weg ist das Ziel!
Irgendwann habe ich den Bogen raus!

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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von ~MIChl~ » 15.02.2018, 21:53

Habe den Haufen heute durch Zufall entdeckt, ist da was brauchbares dabei? ???
Danke....
Dateianhänge
rps20180215_214728.jpg
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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von Ravenheart » 16.02.2018, 09:23

Von der Holzart ja. Bild 1 scheint z.B. u.a. Ulme zu zeigen...
(ohnehin ist es ja so, dass die Liste der UNgeeigneten Hölzer VIEL kürzer ist! Erle, Weide, Pappel, Platane, Birke (mit Ausnahmen), Nadelhölzer, Eiche (bis auf Roteiche), Buche. Dann hört's schon fast auf...)

Ein Bogenstave sollte allerdings (im Regelfall) MINDESTENS folgende Kriterien erfüllen:
Dicke: 6 cm am dünneren Ende.
Länge: 1,7 m.
Eine astfreie Seite über die ganze Länge (Zweige bis 1 cm Durchmesser sind "lösbar").
Über mindestens eine astfreie Seite gepeilt weitgehend gerade.
An ebendieser Seite keine ins Holz gehenden Verletzungen.
Kein erkennbarer Drehwuchs.
Keine ungeeignete Holzart.
Frisch, also noch nicht vermorscht.

Rabe

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Re: Möchte mich an meinen ersten Selfbow heran wagen

Beitrag von Heidelzerg » 16.02.2018, 20:19

Linde möchte ich noch als ungeeignetes Bogenholz erwähnen. Ich habe das leider selbst schon getestet, ohne es zu wollen oder zu wissen... :-\
Ist halt im Winter auch nicht leicht die Bäume auseinander zu halten. Jetzt such ich mir immer schon im Sommer was raus, solange es noch Blätter hat, und ernte dann im Winter.
Immerhin habe ich auch daraus gelernt: Linde hat einen wunderbaren Bast um Schnüre daraus zu spinnen!

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