Takedown Hülsen ins Holz legen

[klausmann84]

Hallo,

Ich habe so langsam ein neues Projekt in der Mache und wollte mal nach Details zur Nutzung von Takedown Hülsen erfragen. Gibt ja immer mal wieder Bögen mit den Dingern und deshalb vielleicht erfahrenere Nutzer.

Ganz konkret stelle ich mir die Frage ob man unbedingt den Bogenrücken in die Hülsen laufen lassen muss oder ob man vor allem die kleinere Hülse etwas tiefer ins Holz legen kann. Das hätte den Sinn, dass dann beide WA-Rücken wieder auf einer Ebene liegen.

Es gibt ein Video von Clay Hayes aber er geht auf diesen Punkt nicht exakt ein und ich bin mir nicht sicher wie er es in Bezug auf dieses Detail hält, anhand der Bilder. Außerdem nutzt er Osage, Holunder scheint mir nach FC Lektüre viel bruchanfälliger.

Darüber hinaus frage ich mich ob man die Hülsen vielleicht auch so angeschrägt ins Holz legen kann, dass der Bogen einen leichten Reflex erhält. Oder z.B. um damit die Sehenlage des späteren Bogens schonmal halbwegs in die richtige Richtung zu schubsen.

Geplant ist ein relativ breiter HLD Bogen aus Holunder, der im Anschluss an die Hülsen erstmal relativ steif bleibt und dann mit Fadeouts in die WA übergeht. Ziel ist dann der "normale" Flachbogen Tiller.

Wieviel Stress dann an der Kante zur Hülse entsteht ist wahrscheinlich schwierig einzuschätzen aber wenn jemand da eben Erfahrung hat, wäre ich über Tips und Hinweise sehr erfreut. Vielen Dank und viele Grüße! Klaus

[tomytom]

Hallo klaus
Ich habe immer darauf geschaut das am höchsten Punkt des Rückens der letzte Ring erhalten bleibt, dass aber nur auf mein Bauchgefühl.. Lieber ein Absatz als Brennholz. Vielleicht kommen noch andere Meinungen.
Gruss tom

[klausmann84]

Okay wenn ich das richtig verstehe meinst du dass möglichst viele Holzfasern des Rückens in die Hülsen laufen sollen bzw hast es immer so gemacht, richtig? Ja, bin mal gespannt ob es dazu noch andere Erfahrungen gibt. Zur Not halt wieder ein Experiment draus machen.

[tomytom]

Genau

[Arcito]

Hi Klausmann,
Bögen mit Take-Down-Hülsen können in eine ziemliche Frickelei ausarten...anderseits ist es eine super Sache!

Aus eigener Erfahrung rate ich dir, den Rückenring auf jeden Fall unversehrt zu lassen. Die Kante kannst du leicht durch ein Griffleder kaschieren, das ist die geringste Herausforderung. Bei meinem letzten Take-Down habe ich sogar noch Hornplättchen rückenseitig aufgeklebt, um kein Risiko einzugehen.

Abhängig von deinem angestrebten Zuggewicht müssen die Hülsen goß genug dimensioniert sein, damit der Bogen im Griff nicht arbeitet!

Ganz, ganz wichtig: Das Holz muss auch im Griff völlig durchgetrocknet sein, ansonsten löst sich das Holz in der Hülse trotz Epoxy-Klebung vom Metall, wenn es nach dem Verkleben nämlich weiter schwindet und dann belastet wird. (ich spreche hier aus eigener Erfahrung ) Deshalb musst du dir auch gut überlegen, wo du den Bogen lagerst. Wechselnde Bedingungen steckt die Verbindung schlechter weg als ein einteiliger Bogen.

Reflex und Sehnenlage kannst du natürlich positiv beeinflussen durch die Ausrichtung der Hülsen. Dabei ist große Sorgfalt angesagt.

Grüße

[klausmann84]

Okay das beantwortet mehr Fragen als ich mir momentan ausdenken konnte, vielen Dank dafür. Ich habe das Herausarbeiten der Hülsenansätze schon an einem sehr zweifelhaften Paar kurzer Hasel -saps ausprobiert. Hat schon geklappt aber bei der Passung kam nach "zu eng" sehr schnell "zu lose". Das war frickelig, oh ja.

Okay, dann lebe ich einfach damit, dass einer der beiden WA quasi ein paar mm zurückgesetzt ist und versuche es mal damit. Ob ich am Ansatz noch was aufklebe schaue ich mal. Ich hatte eigentlich überlegt ein Rohhautbacking aufzubringen, um die Holunder-Bruchgefahr vielleicht etwas zu reduzieren. Noch frickeliger. Eigentlich genau mein Ding.

Macht es eigentlich einen Unterschied welche Hülse oben ist, also die kleine oder die große? Nö oder?

[Arcito]

nunja, nimm die Kleine Hülse für den oberen WA. Der untere ist ja normalerweise der Stärkere, deshalb gehört die dicke Hülse nach unten.
Gutes Gelingen

[klausmann84]

Ich danke dir!