Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Heute war der Griffbereich gerade, aber beide Enden weiterhin mit seitlichem Verzug. Ein Ende kalt gebogen und KNACK, das Ende dieses Versuchs.
Ausgerechnet eine schlechte Epoxid-Klebung zwischen altem Kern und Aufdopplung (ich kann mich nicht mal mehr erinnern wann ich die letzte schlechte Klebung mit Epoxid fabriziert habe).
Ausgerechnet eine schlechte Epoxid-Klebung zwischen altem Kern und Aufdopplung (ich kann mich nicht mal mehr erinnern wann ich die letzte schlechte Klebung mit Epoxid fabriziert habe).
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
- Spanmacher
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Das tut mir sehr leid für Dich.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
- Hieronymus
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Oh man... Der will nicht mit nach Kolbingen... Am besten Mal auf die Seite legen und erst nach einiger Zeit wieder anpacken.
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí
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- Neumi
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Danke, danke. Ich hab mir die Bruchstücke nochmal angeschaut, es ist nur sehr wenig verloren gegangen und die großen Teile lassen sich optimal zusammen schieben. Also auf zum nächsten Frankenstein
HLP auf 120° C und UHU Plus Endfest 300 in die aufgespreizten Fugen geföhnt
Die seitliche Abweichung habe ich im Zug der Verklebung hoffentlich korrigiert.
Wenn das Epoxid hart ist, gibt's noch eine Sehnenwicklung



HLP auf 120° C und UHU Plus Endfest 300 in die aufgespreizten Fugen geföhnt
Die seitliche Abweichung habe ich im Zug der Verklebung hoffentlich korrigiert.
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Wohl wahr, der macht es spannend.
Hier noch ein Foto der seitlichen Abweichung, hatte ich vergessen zu posten
heute habe ich den Bogen entzwungen, die Kleberreste entfernt und nochmal kleine Abweichungen gerichtet.
Dann schnell Rinder-Rückensehnen zerfleddert (vorgehämmert habe ich fast immer vorrätig
). Und mit Fisch-Kaltleim geklebt.
Morgen gibt es dann noch eine dicke Lage Hautleim über die Wicklung.
Hier noch ein Foto der seitlichen Abweichung, hatte ich vergessen zu posten
heute habe ich den Bogen entzwungen, die Kleberreste entfernt und nochmal kleine Abweichungen gerichtet.
Dann schnell Rinder-Rückensehnen zerfleddert (vorgehämmert habe ich fast immer vorrätig

Morgen gibt es dann noch eine dicke Lage Hautleim über die Wicklung.
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Gestern gab es eine Lage Hautleim über die Wicklung und den kompletten Rücken.
Heute habe ich den Bogen auf die Tepeliks gebunden und dann weiter auf Standhöhe gebogen. Nach entfernen der Tepeliks gab es zunächst ein starkes Ungleichgewicht zwischen den WA und wieder starke seitliche Abweichungen.
Also habe ich zunächst den Bogen kalt zurecht gedrückt, was gut funktioniert hat. Danach gab es Schnurwicklung am deutlich stärker biegenden WA. Den zu stark reflexen Bereich vor WA-Ende habe ich erhitzt und zurecht gebogen.
Jetzt gibt es "nur" noch das Problem mit der seitlichen Abweichung im Griffbereich. Hier bin ich noch nicht viel schlauer, also habe ich den Bogen einfach auf ein Holz fixiert und lass mal bis morgen liegen. Wenn diese Korrektur nicht hilft, werde ich wohl über eine Verstärkung für den Griffbereich nachdenken.
Vielleicht hat noch jemand eine bessere Idee?
Aber immherin gab es mal keine Hiobsbotschaft, sondern funktionierende Korrekturen und die Reparaturklebung hält auch noch
Heute habe ich den Bogen auf die Tepeliks gebunden und dann weiter auf Standhöhe gebogen. Nach entfernen der Tepeliks gab es zunächst ein starkes Ungleichgewicht zwischen den WA und wieder starke seitliche Abweichungen.
Also habe ich zunächst den Bogen kalt zurecht gedrückt, was gut funktioniert hat. Danach gab es Schnurwicklung am deutlich stärker biegenden WA. Den zu stark reflexen Bereich vor WA-Ende habe ich erhitzt und zurecht gebogen.
Jetzt gibt es "nur" noch das Problem mit der seitlichen Abweichung im Griffbereich. Hier bin ich noch nicht viel schlauer, also habe ich den Bogen einfach auf ein Holz fixiert und lass mal bis morgen liegen. Wenn diese Korrektur nicht hilft, werde ich wohl über eine Verstärkung für den Griffbereich nachdenken.
Vielleicht hat noch jemand eine bessere Idee?
Aber immherin gab es mal keine Hiobsbotschaft, sondern funktionierende Korrekturen und die Reparaturklebung hält auch noch

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Soeben habe ich den Bogen von allen Zwängen befreit und siehe da, die Sehne läuft nahezu mittig im Griffbereich (ca. 1 mm Abweichung). Also ab auf die Tillerwand. Auch nach mehrmaligem Auszug auf 22" hat sich die Sehnenlage nicht verändert
Man erkennt aber im geflickten Bereich, dass eine leichte Schwachstelle vorliegt und massiv Druck auf die Wicklung ausgeübt wird.
Da mir das Risiko den Bogen noch weiter auszuziehen, auf Vollauszug zu bringen oder sogar zu schießen deutlich zu hoch ist, ist dieses Experiment definitiv zu Ende. Der Bogen wird weiterhin als Studienobjekt verwendet werden, um z.B. zu sehen inwiefern sich die durch Wärme erzielten Korrekturen wieder verändern. Die Ohren werde ich auch noch schmaler machen.
Außerdem hat der Bogen genug Erkenntnisse gebracht um einen komplett neuen Versuch mit angepassten Abmessungen (vor allem deutlich breiter) zu starten.
Ich schätze das hier erzielte Zuggewicht auf 65#@34"

Man erkennt aber im geflickten Bereich, dass eine leichte Schwachstelle vorliegt und massiv Druck auf die Wicklung ausgeübt wird.
Da mir das Risiko den Bogen noch weiter auszuziehen, auf Vollauszug zu bringen oder sogar zu schießen deutlich zu hoch ist, ist dieses Experiment definitiv zu Ende. Der Bogen wird weiterhin als Studienobjekt verwendet werden, um z.B. zu sehen inwiefern sich die durch Wärme erzielten Korrekturen wieder verändern. Die Ohren werde ich auch noch schmaler machen.
Außerdem hat der Bogen genug Erkenntnisse gebracht um einen komplett neuen Versuch mit angepassten Abmessungen (vor allem deutlich breiter) zu starten.
Ich schätze das hier erzielte Zuggewicht auf 65#@34"
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Sehr sehr schade! Aber irgendwann muss man wohl wirklich auf Nummer sicher gehen, bevor einem alles um die Ohren fliegt. aber hört sich so an als ob du genug Erfahrungen mit genommen hast, damit der Bau nicht völlig umsonst war!
Ich bin auf jeden Fall gespannt, auf einen neuen Versuch!
Ich bin auf jeden Fall gespannt, auf einen neuen Versuch!

- kra
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Schade, aber "nach dem Bogen ist vor dem Bogen". Erfahrung hast du jetzt ja mehr als die Allermeisten gesammelt. Ich freu mich auf dein nächstes Projekt.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Ich konnte die seitliche Abweichung im Griffbereich stabilisieren, indem ich einseitig zusätzliche Sehnen geklebt habe.
Außerdem habe ich die beiden Ohren schlanker gemacht und sie sind noch immer stabil.
Was weiterhin ein Problem ist, sind die instabilen Übergangsbereich Knie zu Wurfarm. In diesem Bereich ist eindeutig zu wenig Sehne. Wie schon erwähnt wird im alten Bericht von ca. 18% der Gesamtsehnenmasse pro Knie/Ohr gesprochen. Außerdem denke ich dass es sinnvoll ist den Spleiß Knie/WA länger zu machen, nämlich auf 12-13 cm. Diese Länge kann man auch von den Bauteilfotos des alten Berichtes ableiten und auf einem Röntgenbild eines alten Bogens erkennen.
Ich werde in der kälteren Jahreszeit zusätzlich Sehnen in diesem Bereich kleben, auch wenn dadurch wahrscheinlich der Reflex wieder zunehmen wird. Interessant ist noch, dass im alten Bericht dem Knie und Ohr ein Anteil von 4/10 am Gesamt-Zuggewicht zugesprochen wird. Es wird also interessant sein zu sehen, ob sich das Zuggewicht noch nach oben ändern wird.
Außerdem habe ich an der geflickten Stelle nochmal zusätzliche Sehnen gewickelt und den Bogen heute auf ca. 33" gezogen. Das waren gut 65# Zuggewicht. Ich lag mit meiner Schätzung also ganz gut. Bei 33" hatte ich dann den Eindruck dass der Bogen anfängt härter zu werden, zu stacken, kann aber auch täuschen.
Außerdem habe ich die beiden Ohren schlanker gemacht und sie sind noch immer stabil.
Was weiterhin ein Problem ist, sind die instabilen Übergangsbereich Knie zu Wurfarm. In diesem Bereich ist eindeutig zu wenig Sehne. Wie schon erwähnt wird im alten Bericht von ca. 18% der Gesamtsehnenmasse pro Knie/Ohr gesprochen. Außerdem denke ich dass es sinnvoll ist den Spleiß Knie/WA länger zu machen, nämlich auf 12-13 cm. Diese Länge kann man auch von den Bauteilfotos des alten Berichtes ableiten und auf einem Röntgenbild eines alten Bogens erkennen.
Ich werde in der kälteren Jahreszeit zusätzlich Sehnen in diesem Bereich kleben, auch wenn dadurch wahrscheinlich der Reflex wieder zunehmen wird. Interessant ist noch, dass im alten Bericht dem Knie und Ohr ein Anteil von 4/10 am Gesamt-Zuggewicht zugesprochen wird. Es wird also interessant sein zu sehen, ob sich das Zuggewicht noch nach oben ändern wird.
Außerdem habe ich an der geflickten Stelle nochmal zusätzliche Sehnen gewickelt und den Bogen heute auf ca. 33" gezogen. Das waren gut 65# Zuggewicht. Ich lag mit meiner Schätzung also ganz gut. Bei 33" hatte ich dann den Eindruck dass der Bogen anfängt härter zu werden, zu stacken, kann aber auch täuschen.
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Das Auszugsbild lässt ja hoffen, bin zwar kein Experte für Komposits, sieht aber ganz gut aus.
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
@Neumi: Zu Ende oder doch nicht? Auf 33" ausgezogen ist doch eine Ansage!Neumi hat geschrieben: ↑03.08.2022, 17:25 Da mir das Risiko den Bogen noch weiter auszuziehen, auf Vollauszug zu bringen oder sogar zu schießen deutlich zu hoch ist, ist dieses Experiment definitiv zu Ende. Der Bogen wird weiterhin als Studienobjekt verwendet werden, um z.B. zu sehen inwiefern sich die durch Wärme erzielten Korrekturen wieder verändern. Die Ohren werde ich auch noch schmaler machen.

Wie willst du weiter verfahren?
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Da ich zusätzliche Sehnen um die Bruchstelle gewickelt hatte, erschien mir ein weiteres, vorsichtiges ausziehen OK. Auf der Tillerwand habe ich eine recht gute Kontrolle und bin ein gutes Stück vom Bogen entfernt.
In dem jetzigen Zustand, mit den instabilen Bereichen kurz vor den Knien, ist mir ein schießen zu riskant.
Wenn es gelingt diese Bereiche zu stabilisieren, dann überlege ich wieder neu.
Davon abgesehen wird sowieso ein neuer Bogen gebaut werden.
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes
Danke für die Info.
Ja, mit deinen Erfahrungen kannst du sicher gut in einen zweiten Bogen einsteigen.
Beste Voraussetzungen! Man soll ja weiter an einem Modell feilen, bis alles "safe" ist.
Ja, mit deinen Erfahrungen kannst du sicher gut in einen zweiten Bogen einsteigen.
Beste Voraussetzungen! Man soll ja weiter an einem Modell feilen, bis alles "safe" ist.