Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
Ich habe einen 6 Jahre alten Bogen mit getemperten Bambus auf der Zugseite (Bauchseite Osage, Howard Hill Design). Gespleißte Bambus Fliegenruten sind auch getempert und halten. Die Spitzen sind 3mm dick und dabei 6fach gespleißt. Meine “Hardy” ist 100 Jahre alt und hält immer noch. LG Stephan
- Neumi
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
Da stellt sich die Frage wer ist Hardy
Oft hat irgendwer die Sache untersucht, so ist es auch hier und ich hab ein passendes pdf in meiner kleinen Bogenbau-Bibliothek
Für die Interessierten anbei.
Oft hat irgendwer die Sache untersucht, so ist es auch hier und ich hab ein passendes pdf in meiner kleinen Bogenbau-Bibliothek
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- Bambus Hitzebehandlung - Wolfram Schott.pdf
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...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
@Indie12, Vielen Dank, interessante Beiträge. Temper der Bauch-Lage habe ich früher auch gemacht (bis Schokoladenbräune) aber am Rücken hatte ich Manschetten, das der Bambus spröde wird. Allerdings waren das meine ersten frühen Versuche mit "Nur-Bambus" Bögen und die Ergebnisse nicht unbedingt optimal .
Ich habe die Bauchlagen damals in einer Wärmekiste bei ca. 160 - 170° getempert. Heizung war mit Halogenbirnen.
PS. @Neumi, ganz großen Dank (eine tiefe Verbeugung!) für den Artikel. Da gibt es belastbare Versuchsreihen (btw, meine 170° waren wohl eher eine Schätzung, wenn ich mir die Farbänderungen betrachte) und Meßwerte zur Änderung der Eigenschaften. Hochinteressant.
Die Rutenbauer waren Anfang der 2000'er auch die einzigen, die sich näher mit Bambus, seinen Eigenschaften und seiner Verarbeitung beschäftigt haben. Da hatte ich auch meine ersten Informationen her. Nochmals vielen Dank!
Ich habe die Bauchlagen damals in einer Wärmekiste bei ca. 160 - 170° getempert. Heizung war mit Halogenbirnen.
PS. @Neumi, ganz großen Dank (eine tiefe Verbeugung!) für den Artikel. Da gibt es belastbare Versuchsreihen (btw, meine 170° waren wohl eher eine Schätzung, wenn ich mir die Farbänderungen betrachte) und Meßwerte zur Änderung der Eigenschaften. Hochinteressant.
Die Rutenbauer waren Anfang der 2000'er auch die einzigen, die sich näher mit Bambus, seinen Eigenschaften und seiner Verarbeitung beschäftigt haben. Da hatte ich auch meine ersten Informationen her. Nochmals vielen Dank!
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
Danke Neumi für den Artikel!
Hardy ist eine englische Firma, welche 1872 gegründet wurde und ist weltberühmt für ihre Fliegenruten. Die Firma baute damals schon gespleißte Bambus Fliegenruten. Auch wurde der Bambus damals schon getempert (Gewichtseinsparung). Um 1920 hat Hardy auch gespleißte Bambus Schäfte für Golfschläger gebaut. Später wurden auch hohle Schäfte gebaut um weiter Gewicht einzusparen. Dabei wurde der innen liegende Kiel der einzelnen 60 Grad Spleiße flach geschliffen. Ca. alle 15 bis 20cm wurde ein Steg belassen. Im Golfsport wurden in erster Linie Hickory Schäfte verwendet. Hardy hat auch Hickory mit Bambusspleiße kombiniert. Ich besitze ein solches Golfset von 1920. Eine Hardy Fliegenrute von 1906 ist auch in meinem Besitz und nach penibler Restauration immer noch im Einsatz. LG Stephan
Hardy ist eine englische Firma, welche 1872 gegründet wurde und ist weltberühmt für ihre Fliegenruten. Die Firma baute damals schon gespleißte Bambus Fliegenruten. Auch wurde der Bambus damals schon getempert (Gewichtseinsparung). Um 1920 hat Hardy auch gespleißte Bambus Schäfte für Golfschläger gebaut. Später wurden auch hohle Schäfte gebaut um weiter Gewicht einzusparen. Dabei wurde der innen liegende Kiel der einzelnen 60 Grad Spleiße flach geschliffen. Ca. alle 15 bis 20cm wurde ein Steg belassen. Im Golfsport wurden in erster Linie Hickory Schäfte verwendet. Hardy hat auch Hickory mit Bambusspleiße kombiniert. Ich besitze ein solches Golfset von 1920. Eine Hardy Fliegenrute von 1906 ist auch in meinem Besitz und nach penibler Restauration immer noch im Einsatz. LG Stephan
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
Danke für die Erklärung, Stephan. Sehr interessant wie lange Bambus seine Flexibilität behalten kann.
Also muss ich beim nächsten Flightbogen auch versuchen den Bambus zu tempern, damit der Bogen besser, schneller rückstellt.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
Hast du die Laminate vorher mit Dampf oder Hitze einzeln gebogen oder Alles zusammen in eine Form gepresst?
The proof of the pudding is in the eating!
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
Ich hab so wenig wie möglich und soviel wie nötig mit HLP gebogen. Der Bogen hatte viel mehr Reflex, so dass die Laminate an den Stellen mit dem größten Reflex wahrscheinlich gebrochen wären und/oder nicht an der Form angelegen wären. Das Osage-Laminat hat im Mittenbereich immerhin 12-13 mm.
Außerdem verklebe ich die Teile nacheinander, sonst klappt das nicht.
Außerdem verklebe ich die Teile nacheinander, sonst klappt das nicht.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
Hallo, sorry Neumi, dass wir in deiner Präse so abdriften.
In Neumis PDF von W. Schott ist davon die Rede, dass Infrarotstrahlung tiefer ins Material dringt und einen besseren Effekt hat. Und da denk ich liegt der Vorteil von tempern per Kohlegrill oder auch Heizstrahlern gegenüber der HLP. Ob Temperrohre, Öfen oder Wärmeboxen diesen Effekt haben? Kommt wahrscheinlich auf die Wärmequelle und Konstruktion an.
Gruß Martin
In Neumis PDF von W. Schott ist davon die Rede, dass Infrarotstrahlung tiefer ins Material dringt und einen besseren Effekt hat. Und da denk ich liegt der Vorteil von tempern per Kohlegrill oder auch Heizstrahlern gegenüber der HLP. Ob Temperrohre, Öfen oder Wärmeboxen diesen Effekt haben? Kommt wahrscheinlich auf die Wärmequelle und Konstruktion an.
Gruß Martin
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Re: Neumi's "Tribute to D.B. 02" 53,2" 50#@28"
Der Autor erwähnt dass ein anderer Autor 1964 erwähnt hat, dass er gehört hat, dass Infrarot-Licht die Hitze sei, die tiefer ins Holz eindringt = Hörensagen
Der große Vorteil einer Infrarot Heizung liegt darin, dass die Temperatur des Strahlers relativ gleichmäßig ist. Also wenn so ein Ding 70 cm lange Heizröhren hat, dann ist die Temperatur überall auf den 70 cm nahezu gleich hoch. Bei einer HLP hast du nur einen kleinen Heizdraht-Ring (auch infrarot), also nur eine sehr kleine Wärmequelle.
Insofern ist klar dass der lange Heizstrahler viel gleichmäßiger funktioniert.
Grüße - Neumi
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