Saplingbow 16, Al Fadee, Holunder, Pfaffenhütchen, Hartriegel, Rotbuche

[fka]

Das sieht für mich nach Robinie aus. Die Rinde kann schon mal etwas variieren.

[Al Fadee]

Ich bin auch recht sicher, dass es Robinie ist. Aber dein Einwand hat mich gestern Abend dann doch verunsichert und ich musste noch mal schauen
Reisst sofort, aber der Stave hat ordentlich Überlänge. Mal sehen was mich unter der Rinde erwartet.

[Indie12]

Ach ja, lag wohl am Bild. Sah darauf einer Eiche nicht unähnlich. Aber so ist eindeutig. Wobei die Rinde hier glatter und glänzender ist, als bei "unseren" Robinien.

Sorry für das Nachhaken

[Al Fadee]

Die Robinie ist zwar eine Robinie, in diesem Fall aber für ein Backing eher ungeeignet und wird deswegen irgendwann ein Selfbow. Ich habe die Splintdicke unterschätzt und der Rücken würde sehr rund werden, da ich breit Baue, um die Buche zu schonen, passt das schlecht zusammen.
Deswegen gabs einen Hasel hinterher, der erfreulich wenig Drehwuchs hatte und deutlich besser passen wird. Ich bin gespannt was das gibt
Der Stamm ist schon halbiert, die Rest-Hälfte kommt erstmal zur Seite und das Backing schneide ich gleich fertig.

Auf dem Weg zur Hasel war ich kurz irritiert:

[fatz]

Auf dem Weg zur Hasel war ich kurz irritiert:

Gruen nach oben!!!

[schnabelkanne]

Auf dem Weg zur Hasel war ich kurz irritiert:


entwurzelt.jpg

Schön gerade die Esche, aber vermutlich nicht mehr gesund.

[Al Fadee]

Jaa, da liegen viele, auch einige die erst letztens beim Hochwasser nasse Füße bekommen haben und dann umgepustet wurden. Allerdings sieht der Wurzelballen bei allen Exemplaren ähnlich kümmerlich aus…

[Al Fadee]

Der Holler verliert nur noch wenig Wasser, es kann weitergehen. Die Form hat er weitestgehend gehalten, das gefällt mir schon ganz gut. Obwohl die Sehnenlage vor dem Trocknen nicht so gut aussah, passt jetzt alles und mit den noch überbreiten Tips ist genug Spielraum. Er ist 173cm lang, der Wurfarm mit dem toten Ast soll nach unten und das passt auch. Ich finde die Vorstellung seltsam, die dicke Stelle im oberen Wurfarm zu haben. Technisch gesehen ist das wahrscheinlich total wurscht, aber mir kommt es komisch vor.

Die Form wurde weiter herausgearbeitet und ich habe mir den gammeligen Markkanal angeschaut. Mit der Ziehklinge habe ich versucht den Gammel zu entfernen, an einigen Stellen geht die Verfärbung noch tiefer, mal sehen was beim Tillern noch verschwindet. Das Holz verfärbte Holz wirkt nicht groß anders als der Rest.

Der Ast sitzt schon locker, beim Trocknen ist ein Spalt entstanden. Ich denke der sollte raus und versuche gleich mal etwas wegzupopeln. Was meint ihr wie damit umzugehen ist, kann man den einfach rausbohren und alles glatt verschleifen?

Vor der Bearbeitung am Markkanal.

[Indie12]

Das grünlich graue um den (schwarzen) Markkanal haben hier bei uns fast alle Holler.
In nem andern Thread (wo nur?) im diesjährigen Sap gings auch schon darum.
Vor zwei Jahren hatte mein Sapholler das auch. Wenn man alles wegschabt, was weich/schwammig wirkt, scheints keine Nachteile zu haben.

Gruß Martin

[Neumi]

Der Ast sitzt schon locker, beim Trocknen ist ein Spalt entstanden. Ich denke der sollte raus und versuche gleich mal etwas wegzupopeln. Was meint ihr wie damit umzugehen ist, kann man den einfach rausbohren und alles glatt verschleifen?

Ausbohren ist OK, aber das umliegende Gewebe sollte nicht beschädigt werden. Wenn der Ast locker ist, dürfte das entfernen kein Problem sein. Von der Markkanalseite mit entsprechend geringem Bohrer-Durchmesser beginnen.

Grüße - Neumi

[fka]

der Wurfarm mit dem toten Ast soll nach unten und das passt auch. Ich finde die Vorstellung seltsam, die dicke Stelle im oberen Wurfarm zu haben. Technisch gesehen ist das wahrscheinlich total wurscht, aber mir kommt es komisch vor.

Nicht ganz wurscht. Wenn du den Bereich mitbiegen lässt und extra Material stehen lässt, sollte der Ast nach oben, da mehr Gewicht also ist der Wurfarm langsamer, was der obere ja sein soll. Wenn du den Bereich steif lässt, dann sollte er nach unten, da der biegende Bereich kleiner ist, der Wurfarm höher belastet und deswegen schneller.
Da der Ast sehr weit außen sitzt, spielt das extra Gewicht eine größere Rolle als wenn er weiter innen sitzen würde. Ich würde den Ast definitiv nach oben nehmen.
Um ehrlich zu sein, sind das aber eher akademische Überlegungen und in der Realität, machen die paar Gramm extra Holz wohl kaum einen Unterschied (also doch wurscht)... Von der Theorie her sollte er aber nach oben.

[Al Fadee]

Vielen Dank, sehr einleuchtend! Dann schaue ich mir das nochmal an

Der Ast ist raus, mit einem dünnen Stecheisen ging es fast von alleine. Jetzt steht noch der Rest spitz und kantig in der Gegend rum wie ein Vulkankrater. Da darf man schon etwas abtragen und die Kanten verrunden oder?

Der Hartriegel ist in Form gebracht, biegt sich im Bodentiller leicht und verliert über Nacht 6g Wasser. Für den runden Bauch habe ich zunächst Facetten geraspelt, dann musste noch die Schutzschicht aus dünnem Knochenleim vom Rücken runter und später gehts weiter.

[fka]

Jetzt steht noch der Rest spitz und kantig in der Gegend rum wie ein Vulkankrater. Da darf man schon etwas abtragen und die Kanten verrunden oder?

Ja, die Kanten schön abrunden.

Ps. ich würde schon der Optik wegen das Loch nach oben nehmen, dann fällt es mehr auf. Löcher sehen meiner Meinung nach immer gut aus in einem Bogen

[Al Fadee]

Bei mir gehts gleich weiter, Holler und Hartriegel warten schon darauf endlich mal gebogen zu werden.

Zum Hasel-Buche Bogen habe ich noch eine Frage. Es soll ein pyramidialer Flachbogen mit steifem Griff werden, um die 4cm breit und mit etwas Perry-Reflex beim Kleben. Zur Stabilisierung des Griffs soll noch ein Powerlam dazwischen.
Da die Buchen-Stücke nur 100cm lang sind muss ich sie in der Mitte spleißen. Wie würdet ihr den den Spleiß angehen? Ich denke es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, einen horizontalen oder einen vertikalen Spleiß. Mein Gefühl sagt mir, dass die horizontale Variante bei der geplanten Konstruktion ausreichen sollte. Obwohl ich mir garnicht sicher bin, ob es einfacher herzustellen ist. Die Billets sind rechtwinklig, von daher ist der V-Spleiß mit der Bandsäge nicht sonderlich schwer.

Falls es Vor- und Nachteile gibt würde ich mich über einen Rat freuen

LG
David

Zur Veranschaulichung

[Neumi]

Obwohl ich mir garnicht sicher bin, ob es einfacher herzustellen ist. Die Billets sind rechtwinklig, von daher ist der V-Spleiß mit der Bandsäge nicht sonderlich schwer.

So seh ich das auch. Der V-Spleiß ist meiner Meinung nach einfacher zu sägen. Wenn das Holz gut abgerichtet ist, wie in deinem Fall, kannst du die beiden Teile im Spleißbereich übereinander fixieren (Ausrichtung der beiden Leisten wie später im Bogen - Heißkleber funktioniert gut). Der Spleiß passt dann hervorragend.
Nur darauf achten, dass der Kleber nicht im Sägebereich ist, sonst versaust du dir die Beläge der Sägeräder.