mein erstes mal mit Dampf biegen

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Mühle
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mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Mühle »

In meinem Garten hatte ich mal Ulme gesät, welche Sorte genau kann ich nicht mal sagen. Jedenfalls kann ich alle 10 Jahre
einen Bogen tauglichen Stave ernten. Aus dem Stumpf treiben immer wieder neue Triebe, die ich dann "erziehe".Für das diesjährige Sapturnier war der Stamm schon zu dick, so dass ich eigentlich noch mit der Ernte warten wollte. Aber ein fieser
Pilz hat sich den Stamm als Heimat auserkoren so dass ich den Baum im Winter absägen mußte.Nach abtragen der beschädigten
Ringe hab ich noch 3 brauchbare Stäbe raus bekommen. An dem ersten hab ich immer mal rumgemacht und so sieht er nun aus.
20240519_173134.jpg
20240519_173320.jpg
Das ist jetzt mein Lieblingsdesign, breiter Biegebereich und lange nicht biegende WA-enden als Hebel um Geschwindigkeit zu
erzeugen. Leider hat sich der Stave verzogen, so dass ein Deflex an einem Übergang WA zu Hebel entstand und die Sehne auch
nicht wie gewünscht über den Griff lief. An der Stelle ist ein kleiner Ast, den ich als Ursache dafür identifiziert habe.
20240519_173218.jpg
Deshalb hab ich nun gestern Dampf gebogen. Da der Weg von der Küche bis in meine Werkstatt zu weit ist, mußte ich alles
draußen machen. Die Vorbereitungen haben fast den ganzen Nachmittag gedauert, Kochplatte platzieren, Form und Kochtopf vorbereiten und alles bereit legen. Nachdem ich vorher schon mal alles "trocken" durch probiert hatte, gings dann los.
doch zu viel Wasser verwendet
doch zu viel Wasser verwendet
Ich mußte die kleine Kochplatte die ganze Zeit volle Pulle laufen lassen, weil das Wasser sonst nicht sieden wollte und mein
ständiges Deckel abheben um zu gucken, war bestimmt auch nicht hilfreich.Aber gedampft hat das Wasser auch schon vorher, ich war mir nur nicht sicher, ob das auch zum Biegen ausreicht.
20240519_174612.jpg
Nach insgesamt 2,5 Stunden auf der Platte, davon 1,5 mit Siedetemperatur war es dann mM.soweit und es ging ab in die Form.
20240519_194148.jpg
Mit der Schraubzwinge den Deflex behandelt und seitlich auch etwas übergebogen. Das Holz war total weich, ich denke mal dass ich alles richtig gemacht habe. Jetzt lasse ich das erst mal einen Tag in der Form, bei den Temperaturen sollte die
Feuchtigkeit vom Kochen schnell wieder verfliegen. Auf das Ergebnis bin ich gespannt und werde weiter berichten. Für weitere Inputs bin ich auch zu haben. Grüße Mühle
sprach Abraham zu Bebraham:kann ich mal dein Zebra ham?
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von schnabelkanne »

Servus, hat es da Fasern aufgestellt?
Zum Wasser erhitzen größere Kochplatte kaufen ;)
Lg Thomas
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IMG_0595.jpeg
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conti03
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von conti03 »

Tag auch, meine Erfahrung mit Ulme dämpfen man kann es machen sieht auch ne Weile gut aus.
Aber blieb bei mir leider nicht dauerhaft. :(
Jede Schöpfung ist ein Wagnis.
C. Morgenstern
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fatz
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von fatz »

Iwie hab ich auch im Hinterkopf, dass es mit Ulme nicht (gescheit) geht. Keine Ahnung mehr warum.
Haben ist besser als brauchen.
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Mühle
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Mühle »

Gestern früh hab ich den Stab aus die Form genommen, so richtig zufrieden bin ich nicht.
vielleicht zu viel gebogen?
vielleicht zu viel gebogen?
Aber der Deflex ist weg.
wenns noch etwas zurück kriecht passt es
wenns noch etwas zurück kriecht passt es
Aber Splitter haben sich nicht aufgestellt, sieht nur so aus. Da war die Alufolienabdichtung am Kochtopfrand.
20240521_073918.jpg
linke Seite ist die gedämpfte und soll der untere WA werden
linke Seite ist die gedämpfte und soll der untere WA werden
Jetzt noch mal fein schleifen und neu tillern, wenn ich mal Zeit hab.
Grüße Mühle
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Neumi »

Ulme dampfbiegen kann dauerhaft funktionieren. Einer meiner Trainingsbogen wurde im biegenden Bereich korrigiert (vor etlichen Jahren). Ich hatte zum biegen mal folgendes geschrieben und ich halte das noch immer für richtig:
Hallo, biegen von Ulme funktioniert dauerthaft.
Nur muss man die passende Vorgehensweise wählen.
Wenn ich z.B. seitlich biegen will, schau ich mir an wie weit ich das Stück kalt biegen kann und wenns dann gedämpft ist, wirds über diesen Punkt deutlich drüber gebogen. Und dann klappt das auch dauerthaft. Allerdings ist es zunächst schwierig zu beurteilen, wieviel man wirklich biegen muss - nochmal man muss über die - ich nenns einfach mal so - Kaltbruchgrenze drüber und nicht nur soweit oder etwas drüber biegen, wie es zum Schluss sein soll, sondern viel mehr. Muss man halt testen.

Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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Mühle
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Mühle »

Nun mal ein kurzes Update über den Stand der Dinge. Die seitliche Korrektur des WAs hat funktioniert. Allerdings muß man
wirklich deutlich über den Punkt biegen , wo man dann landen will. Der Deflex ist wieder gekommen, sicherlich war das
Material an der Stelle schon geschwächt. Nach einer Woche Ruhe hab ich den Bogen dann Mal aufgespannt, aber der Zustand
war katastrophal.
die linke Seite ist die gedämpfte
die linke Seite ist die gedämpfte
Mit dem Tillern hab ich immer so meine Schwierigkeiten, aber mittlerweile siehts schon besser aus,mM.
deutlicher Set ist zu erkennen
deutlicher Set ist zu erkennen
Standhöhe
Standhöhe
Auszug
Auszug
Ein paar Pfeile hab ich schon mal geschossen, nicht ganz Vollauszug und fliegender Ablass. Ich hab dann immer keine Geduld
mehr. Zuggewicht hab ich noch nicht gemessen und wenn ihr noch was seht, bitte kein Blatt vor den Mund.
Grüße Mühle
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Eichsfelder
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Eichsfelder »

Meine eigene Tillererfahrung ist ja selbst noch nicht sehr umfangreich, aber im letzten Bild sieht's m.M. nach schon richtig gut aus.
Der Set ist schon gemein. Siehst Du evtl. schon feine Stauchrisse im linken Wurfarm? Hab meiner Ulme auch versucht (halbherzig) die Schlenker rauszubiegen, aber das war leider auch nicht nachhaltig. Bin gespannt, ob Du bei einem ähnlichen Zuggewicht rauskommen wirst.
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benzi
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von benzi »

Was ich nicht klar habe, trotz nochmal
überfliegen, ist, hat er set entwickelt oder ist der Deflex den Du rausgebogen hast zurück gekehrt? 🤔

Liebe Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von kra »

Der linke WA hat eine massive Schwachstelle direkt am Fadeout (an der Linie zw. B und C). Das wird sich aber vermutlich nicht mehr retten lassen ohne das der Bogen massiv an Zuggewicht verliert.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Mühle
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Mühle »

Hallo!
Das mit der Schwachstelle hatte ich noch gar nicht auf den Schirm, aber jetzt sehe ich das auch. Stauchrisse sind noch keine zu sehen,aber richtig geschossen habe ich ja auch noch nicht. Mein angepeiltes Zuggewicht um die 45 lbs kann ich mir mittlerweile
abschmatzen. Sollte eigentlich ein Parcourbogen werden, meine Größe,etwa1,87m, mit Schmackes, um auch schwerere Pfeile zu
schießen und vor Allem ein Bogen der sich bis zum Ende ziehen läßt, den man auch vernünftig ankern kann.Von alledem hab ich
mich verabschiedet.Aber 5 Rohlinge hab ich noch, vielleicht klappts mal.Ich habe gelesen, das aus Ulme früher gute Bögen hergestellt wurden, auch ELBs.Dafür sollte das Holz langsam gewachsen sein und mit Kernholz und dichten Jahresringen, bei
meinen Bogen nicht der Fall. Meine Tillerkünste sind sicher auch nicht überragend.
Zurück zum Thema:die linke Seite, die gedämpft wurde, sollte erst der obere WA sein. Den hab ich um 1,5 cm gekürzt und als
unten genommen.
Bogen liegt auf Druckpunkt
Bogen liegt auf Druckpunkt
linke Seite ist nun der untere WA und wie ich finde sieht es auch harmonischer aus.
im Vergleich zu vorher
im Vergleich zu vorher
Allerdings ist der Set schon erheblich, die Ursachen dafür sind oben beschrieben. Mich stören noch die Verdrehungen in den Wa, aber ich glaube, daß ich das so lasse. Damit beende ich diesen Faden und wenn ich das Ergebnis als sehenswert erachte,
werde ich auch was präsentieren. Danke auch für die rege Teilnahme an der Diskussion.
LG Mühle
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Bogenjay
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Bogenjay »

Hallo zusammen,

der letzte Beitrag in diesem Thread ist zwar schon gut gealtert, da es thematisch aber passt, versuche ich hier mal wieder Leben reinzubringen. Aber nun zum Thema:
Ich bin Anfänger und habe nun endlich mit dem Bogenbau beginnen können. Da ich meine inzwischen über 2 Jahre gelagerten Rohlinge nicht versauen will, habe ich aber zunächst mit einem "Übungsprojekt" begonnen, um Erfahrung zu sammeln und gefahrlos Fehler machen zu können. Dafür habe ich aus einem Reststück Robinie einen "Minibogen" (50cm lang) gebaut, der mal als Bogen für eine kleine Armbrust herhalten kann. An der Stelle kann ich dieses Vorgehen übrigens jedem Anfänger empfehlen, ich habe sehr viel dabei gelernt. Der Bogen ist im Grunde genommen fertig, alles hat ganz gut geklappt und als Abschlussübung habe ich mir gedacht, noch kleine Recurves durch Dämpfen anzubringen. Einfach um mal auszuprobieren wie das geht. Also, 20min überm Topf gedämpft, in meine Form geklemmt und 2 tage drin gelassen. Hat soweit auch geklappt und sieht super aus, aber: Nachdem ich das Ding mal vorsichtig mit der Hand übers Knie gebogen habe, haben sich die Recurves ganz einfach zurüchgebogen bzw. begradigen lassen. So als wären sie aus Kupfer. Anschließend konnte ich Sie wieder mit der Hand zurückbiegen. So kann ich das beliebig oft machen. Von Rückstellkraft keine Spur. Sowas habe ich bei Holz noch nie erlebt....
Kann mir jemand sagen wo der Fehler liegt?
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benzi
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von benzi »

Du hast das Splintholz weggemacht und nur Kernholz verwendet? 🤔
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Chirurg »

Klingt irgendwie nach Ahorn und nicht nach Robinie. Ahorn kann sich so Verhalten. lG Stephan
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Re: mein erstes mal mit Dampf biegen

Beitrag von Bogenjay »

Splintholz (und die ersten 3 Kernholzringe) habe ich entfernt. Der Bogen besteht also vollständig aus Kernholz.
Und es ist tatsächlich Robinie, habe sie selbst geschlagen.
Eventuell ist der Radius der Recurves zu eng? Immerhin ist der Bogen nur sehr kurz und auch entsprechend flach, ich habe lediglich die letzten ca. 8 cm gebogen und das um etwa 45 Grad. Vielleicht ist das zu viel?
Dateianhänge
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