Pfeil Gewicht

[Etzo]

Servus!

Ich bin jetzt schon einige Zeit registriert, habe bisher aber nur versucht Wissen was hier vermittelt wird mir anzueignen
und aufzusaugen.

Kurze Info zu meiner Wenigkeit.
Ich bin der Sebastian, 33 Jahre jung und bin durch den Bogenbau, zum Bogenschießen gekommen.
Vermutlich der unkonventionelle Weg, aber durch meinen Enthusiasmus zum Handwerk, ist es für
mich so rum passiert.

Ich hab mir in einem Bogenbaukurs einen Manau Langbogen gebaut und seither versuche ich jegliches Wissen
zum Thema Bogenbau anzueignen.
Glücklicherweise bin ich irgendwann über diesen Forum gestolpert.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage.

Pfeilgewicht:
Das Thema verwirrt mich etwas.
Und zwar ist hier die Sprache von 6-8 grain per Pound

Ich Schieße jetzt 40#, das würde für mich bedeuten das mein Pfeil bei 8 gpp ein Mindestgewicht von 320grain haben sollte.
Und ab hier fängt es jetzt an für mich unverständlich zu werden, da umgerechnet der Pfeil dann mindestens 15gramm
betragen sollte.

Verpasse ich hier irgendwas bei der Rechnung? hab ich irgendeinen Rechenschritt vergessen?

LG Sebastian

[Indie12]

Hallo und willkommen.

Deine Rechnung stimmt schon.

Beim Mindestpfeilgewicht geht es darum, den Bogen zu schonen, weil er an einen schwereren Pfeil mehr Energie abgeben kann.
0 gpp wäre ein Leerschuss. Je näher am Leerschuss das Pfeilgewicht ist, desto schlechter für den Bogen, vor allem bei Holzbögen oder generell Bögen aus natürlichen Materialien.
6 gpp ist da bei Holz schon recht wenig, bei Manau mag es gehen. 8 bis 10 gpp sind gängig.

Gruß Martin

[fatz]

Also eigentlich ist die Faustregel 10gpp.
Ich schiess zwar oft auch ein bissl drunter, aber bei so 7gpp haben meine Boegen dann doch sehr merklich Handschock.
Ich denk da geht man dann schon an die Grenzen.
1gn = 0,0648g
320gn sind dann 20.7g

[Etzo]

Irre ich mich so sehr im Schätzen vom Gewicht der Holzschäfte?
Aber dürfte ein 11/32 Holzpfeil mit 30" Länge nicht schon 100~gramm wiegen?
(hab jetzt leider keinen zu Hand zum wiegen)

[Neumi]

Irre ich mich so sehr im Schätzen vom Gewicht der Holzschäfte?

Ja.
Für beispielsweise einen Esche-Schaft mit 100 g / 1543 grains muss der geschätzt 13-14 mm Durchmesser haben. Bei 13 mm Pappel mit 32" Länge komm ich vielleicht auf 600 grains.

[kra]

Nur zur Größenordnung, meine Holzpfeile haben, je nach Spitze, Material und Länge ein Gewicht von 470 bis 520 grain, also grob zwischen 30,5 und 34,4 Gramm.

[benzi]

Sind 320 Grain nicht 20 Gramm?

[Etzo]

Vielen dank für die ganzen Antworten!
Und ja ich hab mich da verrechnet.

Aber die 10 ggp sind für mich jetzt notiert.
Werde dann meine Pfeile dahingehend bauen.

LG

[kra]

Aus meiner Erfahrung, also justmy2ct -
Sorry wenn ich dich desillusioniere - die 10 gpp ist genauso eine willkürliche, zahlenmystisch getriebene Angabe wie die 10000 Schritte, die man täglich gehen soll. Da wird der Zahlenmystik des Dezimalsystems gefolgt und nicht der Realität. Der sichere Bereich für Selfbows liegt erfahrungsgemäß zwischen 7 und 10 gpp und bei sehnenbelegten Compositbögen teilweise deutlich darunter. Was sich aus der Erfahrung gezeigt hat ist, das die alten, glasbelegte Recurves der klassischen Phase (60'er bis Mitte 80'er) mit leichten Pfeilen eher Streßlinien bekamen als mit schweren Pfeilen.

Was man sagen kann ist das je schwerer der Pfeil desto "bekömmlicher" ist der Schuß, auf Kosten von Geschwindigkeit und Flugbahn.

Das minimale Pfeilgewicht, bei dem der Handschock noch erträglich ist muß für jeden Bogen separat ausgeschossen werden - es spielen außer dem Pfeilgewicht noch weitere (Design)Punkte eine Rolle, so das das Pfeilgewicht IMMER ein tradeoff von Pfeilgeschwindigkeit und Ruhe im Abschuß ist. Generelle Pauschalaussagen sind mit Vorsicht zu "genießen".

[benzi]

Wenn Du nicht gerade ein Turnier auf 90 Meter schiessen willst, dann kannst Du, meiner Erfahrung nach, mit 10gpp nichts falsch machen...

[arrowfan]

@ Etzo,

wenn du bei 10 gpp bleibst, solltest du Fichte Schäfte in 5/16 ausgewogen bestellen, weil....

Der Gesamtpfeile würde 400 gr. wiegen , minus 100 gr. Spitze, minus 15 gr. Federn, macht ein Rohschaftgewicht
von 285 gr. .
Das ist mit Zeder oder Kiefer kaum machbar und mit Fichte gerade so zu erreichen.

Gruß Rolf

[Etzo]

Vielen Dank nochmal für die ganzen Antworten!.

Ich werde mir jetzt mal so ne kleine Auswahl an Pfeilen mit Unterschiedlicher gpp vorbereiten und schauen mit welchem es sich für mein Gefühl am angenehmsten schießen lässt.

Gibts denn auch eine "Obergrenze" an gpp?

[Neumi]

Gibts denn auch eine "Obergrenze" an gpp?

Nein, dem Bogen passiert nichts negatives bei zu schweren Pfeilen, nur irgendwann fallen die Pfeile halt direkt vor einem runter

[locksley]

Gibts denn auch eine "Obergrenze" an gpp?

Nein, dem Bogen passiert nichts negatives bei zu schweren Pfeilen, nur irgendwann fallen die Pfeile halt direkt vor einem runter

Doch wenn man den Bogen dem Pfeil hinterher wirft, damit wenigstenst der das Ziel trifft.

[Alwin.K]

Also eigentlich ist die Faustregel 10gpp ... aber bei so 7gpp haben meine Boegen dann doch sehr merklich Handschock.
Ich denk da geht man dann schon an die Grenzen.

Ich persönlich orientiere mich am Faktor 8,5. Das habe ich mal irgendwo als Faustregel gelesen. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: Bei meinem OAK Ridge Black Sada gibt der Hersteller 9,5 als Faktor an.
Meine Pfeile liegen alle moderat darüber. Ich denke, das ist in jedem Fall besser als zu wenig gpp.