Daumenring im 100 jährigen Krieg

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Neumi
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von Neumi »

schnabelkanne hat geschrieben: 23.11.2024, 05:37 Aber irgendwo hab ich das mal gelesen über „white“ und „painted“ kann mich aber nicht mehr erinnern.
Ich hab vergessen, wo ich die Sache mit der Unterscheidung zwischen Eibe und weißen Hölzern gelesen habe.
Nochmal zum Daumenring. Mal abgesehen davon dass es sich bei dem von dir genannten Buch um einen Roman handelt, werden in den Inventarlisten auch türkische Bogen genannt. "arcus de Turkye", allerdings nur Menge j (das müsste für 1 stehen).
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von Neumi »

schnabelkanne hat geschrieben: 23.11.2024, 05:37 Aber irgendwo hab ich das mal gelesen über „white“ und „painted“ kann mich aber nicht mehr erinnern.
Ich vermute dass du es in "Longbow", Seite 84, von Robert Hardy gelesen hast.
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schnabelkanne
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

Neumi hat geschrieben: 23.11.2024, 12:35
schnabelkanne hat geschrieben: 23.11.2024, 05:37 Aber irgendwo hab ich das mal gelesen über „white“ und „painted“ kann mich aber nicht mehr erinnern.
Ich vermute dass du es in "Longbow", Seite 84, von Robert Hardy gelesen hast.
Ja ist möglich muss ich prüfen.

Lg Thomas
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fatz
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von fatz »

Ich wuerd painted nicht mit bemalt uebersetzen. Eher mit (mehr)farbig. So wie Eibenholz zweifarbig ist und andere Bogenhoelzer eher nicht. Das wuerde auch den Preis erklaeren
Haben ist besser als brauchen.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

fatz hat geschrieben: 24.11.2024, 12:40 Ich wuerd painted nicht mit bemalt uebersetzen. Eher mit (mehr)farbig. So wie Eibenholz zweifarbig ist und andere Bogenhoelzer eher nicht. Das wuerde auch den Preis erklaeren
Die Bögen wurden ja mit Bienenwachs versiegelt, das hat sicher einige Zeit gedauert damit das Holz gut geschützt ist, mehrmalige Anwendung und vielleicht war Bienenwachs zu der Zeit ja sehr teuer?
Eine gute Versiegelung war damals sicher extrem wichtig.
Ich denke das „painted“ bemalt oder lackiert meint, durch das Einreiben wurde die Bögen auch gefärbt, dunkler im Unterschied zu „white“.

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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von Neumi »

schnabelkanne hat geschrieben: 24.11.2024, 13:40 Die Bögen wurden ja mit Bienenwachs versiegelt, das hat sicher einige Zeit gedauert damit das Holz gut geschützt ist, mehrmalige Anwendung und vielleicht war Bienenwachs zu der Zeit ja sehr teuer?
Wachs war sicher teuer.
Aus den Inventarlisten lässt sich aber ableiten, dass die Bogen, zumindest bei der Überarbeitung derselben, mit Öl behandelt wurden (unter Zuhilfenahme von Kleie).
Nicht mit Wachs.
Bei den Arbeitsmaterialien der Bogenbauer wird nur Öl aufgeführt, kein Wachs (falls ich es nicht übersehen habe).
Es werden bei den Arbeitskräften für den Bogenbau aber auch Maler aufgeführt.
Übrigens waren die Inventarlisten in Latein geschrieben und es wird von "arcus depictos" und "arcus albus" geschrieben.
Depictos wird mit abmalen, abbilden übersetzt.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

English longbow

Lt Wikipedia wurde auch Wachs benutzt zum Versiegeln.

„Longbows last a long time if protected with a water-resistant coating, traditionally of "wax, resin and fine tallow". The trade of yew wood to England for ...“
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

Neumi hat geschrieben: 22.11.2024, 16:24 In den Inventur-Listen der "Tower Armouries" werden Bogen unterschieden in white und painted (damit sind höchstwahrscheinlich Bogen aus Eibe gemeint). Dass Esche, Ulme und Hasel für warbows benutzt wurden ist sehr wahrscheinlich.
Außerdem gibt es noch grüne Bogen und faltbare Bogen, was auch immer das war. Irgendwo ab Seite 131.

Die Abhandlung zu den Inventar-Listen kann man hier runterladen: https://etheses.whiterose.ac.uk/3919/1/ ... _final.pdf

Bez. der Nutzung von Daumenringen habe ich noch nichts gehört und halte das für sehr unwahrscheinlich.
Auf Seite 142 in der von Neumi oben erwähnten Inventarliste wird über painted bows geschrieben.

„…and suggests that the painted bows were decorated in a relatively sophisticated way, if merely painting a white bow green added 1 d. to its cost, and a painted bow cost 9d. more. Unfortunately there is no evidence for what a painted bow looked like, either in the accounts or in contemporary artistic representations.“ Zitat Ende

Also wenn ich das richtig verstehe, waren das besonders verzierte Bögen, aus welchem Holz die Bögen waren sagt es nichts aus.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von Neumi »

Ich habe gerade nochmal nachgeschaut: albus kann auch blank bedeuten.
Also könnte arcus albus ja auch bedeuten, dass kein finish aufgebracht ist.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von benzi »

England ist ja (bisher) garnicht mein Gebiet, aber bei faltbaren Bogen ist mir sofort dieser eingefallen... Allerdings weit weg geografisch und zeitlich, China 19. Jhrt...
_20241125_123804.JPG
Neumi hat geschrieben: 22.11.2024, 16:24 ... und faltbare Bogen, was auch immer das war.
Ob sowas gemeint sein könnte?
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

Neumi hat geschrieben: 23.11.2024, 12:35
schnabelkanne hat geschrieben: 23.11.2024, 05:37 Aber irgendwo hab ich das mal gelesen über „white“ und „painted“ kann mich aber nicht mehr erinnern.
Ich vermute dass du es in "Longbow", Seite 84, von Robert Hardy gelesen hast.
Jetzt hab ich es gefunden und zwar in dem Buch der gefiederte Tod von Seehase und Krekeler auf S 36,
„Der fertige Bogen wurde als „painted“ oder als „white“ bezeichnet, je nachdem ob er ein Wachs- oder Politurfinish erhielt oder unbehandelt blieb.“


Den doppelten Preis erklärt dass aber auch nicht.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von Neumi »

Die haben dann ja wohl bei Robert Hardy abgeschrieben ::)
Sein Buch ist deutlich älter
Robert Hardy: Longbow. A social and military history
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Re: Daumenring im 100 jährigen Kri

Beitrag von schnabelkanne »

Neumi hat geschrieben: 08.12.2024, 18:58 Die haben dann ja wohl bei Robert Hardy abgeschrieben ::)
Sein Buch ist deutlich älter

20241208_185403.jpg
Sie haben Sir R. Hardy im Literaturverzeichnis angeführt, also alles ok. ;D
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