Wolfscher Keil

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Coal
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Wolfscher Keil

Beitrag von Coal »

Beim meinem letzten Bogen hab ich die Sehnenlage mittels Wolfschem Keil korrigert und dabei ein paar Fotos gemacht.
Diese Technik ist nach dem Kärntner Bogenbauer Micha Wolf benannt, der leider keine Kurse mehr anbietet sondern seinen verdienten Ruhestand genießt.
Mit dem Wolfschen Keil können NUR BÖGEN MIT STEIFEM GRIFFTEIL korrigiert werden.
Besonders bei der ersten Anwendung stellen sich bei einigen die Nackenhaare auf, wenn sie in ihren halbfertigen Bogen schneiden sollen. Bei korrekter Anwendung ist es aber eine zuverlässige Korrektur und die Sehnenlage kann millimetergenau eingestellt werden.
Mit Dank an Micha Wolf
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Ausgangslage
Ausgangslage
Schrägschnitt über ca. 2/3 Der Griffstärke anzeichnen und so lang, daß der Keil noch vom Griffleder abgedeckt werden kann.
Schrägschnitt über ca. 2/3 Der Griffstärke anzeichnen und so lang, daß der Keil noch vom Griffleder abgedeckt werden kann.
feste Wicklung verhindert weiteres Einreissen
feste Wicklung verhindert weiteres Einreissen
Ein WA wird fixiert, während der zweite WA frei "pendelt" Die Sehnenlage wird korrigiert und der WA fixiert. Am Bild mit Holzwinkel, oder mit einer Schraubzwinge die man an der Arbeitsfläche festklemmt und dann entsprechend verdreht.
Ein WA wird fixiert, während der zweite WA frei "pendelt" Die Sehnenlage wird korrigiert und der WA fixiert. Am Bild mit Holzwinkel, oder mit einer Schraubzwinge die man an der Arbeitsfläche festklemmt und dann entsprechend verdreht.
Der Keil wird vermessen zB bei einer Länge von 5 cm von 1mm auf 2,5 mm ansteigend
Der Keil wird vermessen zB bei einer Länge von 5 cm von 1mm auf 2,5 mm ansteigend
Den Keil von einer Leiste aus- aber nicht abschneiden, was eine allfällige Nachbearbeitung deutlich erleichtert
Den Keil von einer Leiste aus- aber nicht abschneiden, was eine allfällige Nachbearbeitung deutlich erleichtert
Durch seitlichen Druck auf den WA wird der Einschnitt so weit geöffnet, daß er Keil leicht eingesetzt und die Sehnenlage kontrolliert werden kann
Durch seitlichen Druck auf den WA wird der Einschnitt so weit geöffnet, daß er Keil leicht eingesetzt und die Sehnenlage kontrolliert werden kann
Vor dem Verkleben mit Epoxi oder Weissleim wird der Einschnitt auf BEIDEN Flächen gut mit Kleber bestrichen, gleiches mit dem Keil der dann wieder in den geöffneten Einschnitt locker eingesetzt und verpresst wird.
Vor dem Verkleben mit Epoxi oder Weissleim wird der Einschnitt auf BEIDEN Flächen gut mit Kleber bestrichen, gleiches mit dem Keil der dann wieder in den geöffneten Einschnitt locker eingesetzt und verpresst wird.
Zuletzt geändert von Coal am 14.01.2025, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
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schnabelkanne
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Re: Wolfscher Keil

Beitrag von schnabelkanne »

Coal hat geschrieben: 14.01.2025, 16:58 Beim meinem letzten Bogen hab ich die Sehnenlage mittels Wolfschem Keil korrigert und dabei ein paar Fotos gemacht.
Diese Technik ist nach dem Kärntner Bogenbauer Micha Wolf benannt, der leider keine Kurse mehr anbietet sondern seinen verdienten Ruhestand genießt.
Mit dem Wolfschen Keil können NUR BÖGEN MIT STEIFEM GRIFFTEIL korrigiert werden.
Servus,
ja ist mir schon einige Male passiert, W-Keil bei mitbiegendem Griff hat nicht gehalten, nächstes Mal mache ich es besser. Danke für die genaue Anleitung.
Lg Thomas
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Re: Wolfscher Keil

Beitrag von Indie12 »

Danke für die Anleitung. Ich hab den W. Keil auch schon erfolgreich angewandt, hat im Vergleich zum Dämpfen den Vorteil, dass man den Griffbereich in der Dicke noch recht massiv lassen kann. In der Breite muss man sich schon recht genau im Klaren sein, wie der Griff aussieht um nicht das eine Drittel intaktes Holz reduzieren zu müssen.

Ich hab auch vor mal zu probieren, ob man damit nicht auch Reflex erzeugen kann mit einem horizontal gesetzten Keil.

Und die ganz hohe Schule könnte es sein, die Sehnenlage zu korrigieren und Reflex zu erzeugen durch einen schräg zum Querschnitt gesetzten Keil.

Die Anleitung ist was fürs HowTo.
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Coal
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Re: Wolfscher Keil

Beitrag von Coal »

Indie12 hat geschrieben: 15.01.2025, 14:05 Ich hab auch vor mal zu probieren, ob man damit nicht auch Reflex erzeugen kann mit einem horizontal gesetzten Keil.
Hab ich schon versucht, funktioniert nicht wirklich. Um nennenswerten Reflex zu erhalten, muss ein sehr starker Keil eingesetzt werden. Das mag dann das intakte Drittel im Griff nicht.
Fehlenden Reflex sieht man aber ohnehin schon dem Stave an und dann wäre die Methode ihn im Griff zu teilen und neu verspleissen
die deutlich bessere Lösung.
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Re: Wolfscher Keil

Beitrag von Indie12 »

Oder man setzt mehrere Keile. Dann hat man wenigstens eine intakte Rückenlage.
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Re: Wolfscher Keil

Beitrag von Bogenbas »

Indie12 hat geschrieben: 15.01.2025, 17:11 Oder man setzt mehrere Keile. Dann hat man wenigstens eine intakte Rückenlage.
Da könnte ich mir vorstellen dass die Holzteile zwischen den Keilen dann gerne rausbrechen. Außerdem würde ich das als so viel mehr Aufwand als einen V-Spleiß sehen dass mir der Sinn dahinter nicht ganz klar ist. Außer vielleicht dass man das vermutlich auch bei einem biegenden Griff machen könnte.
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Bogenbas
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Re: Wolfscher Keil

Beitrag von Bogenbas »

Sowas hat Klausmann84 schon mal mit der Biegung von Recurves versucht. Nur hald mit graden Schnitten. Also Prinzipiell kann das klappen.

viewtopic.php?p=580719#p580719
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Snake-Jo
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Re: Wolfscher Keil

Beitrag von Snake-Jo »

Kleine Ergänzung: Falls der Wolfsche Keil nicht ganz passig sitzt bzw. zwischen den Schichten noch Lücken erkenbar sind, kann man vor dem Kleben den Keil dämpfen und heiß in den Sägeschlitz pressen, erkalten und trocknen lassen (1 Tag). Danach den nun bündig sitzenden Keil herausziehen und einleimen.
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