Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

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fatz
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von fatz »

Hm! Koennt sein, das die mit der Zeit staerker verholzen.
Haben ist besser als brauchen.
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Neumi
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Neumi »

Als grobe Faustregel kann man sagen, dass die Holzdichte in den ersten 10 steigt.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Stephan78
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

So, bin nun dabei meinen ersten Satz Schösslinge zu trocknen. Die meisten sind Hasel, ein paar Schneebälle, sowohl wolliger als auch gemeiner, sind auch dabei. Durchmesser am dünnen Ende ist so 7-12mm, vorn 11-14mm. Um so dünner die Stecken um so leichter verbiegen sie sich von selbst.


Nun zur Frage: Ich will die Schäfte gern mit "Primitivmethoden" tunen und sie auf ihren Spine und ihr zumindest ähnliches Gewicht bringen. Also nicht hobeln oder ähnliches, was "komplexeres" Gerät erfordern würde sondern eher steinzeit- oder indianermäßig, wenn man so will. Ich frage mich nun, wie man am besten die dicken Enden der Schäfte dünner macht oder sie generell dünner macht, um sie auf ihren Spine zu bringen. Kann man dünner machen mit solchen Methoden schlicht vergessen und man muss bei der Ernte stärker selektieren oder gibts vielleicht doch irgend ne gute Methode fürs Abhobeln, wenns kein Hobel sein soll?
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apaloosa
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von apaloosa »

Ja, gibt es: Feuersteinklingen mit einer Halbkreis Scharte.
Hab das mal in einem Indianerbuch gesehen, ist aber schon Jahrzehnte her.

VG
Harald
Stephan78
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

Interessant. Wurden da Artefakte gefunden? Waren die Dinger vielleicht in ner Art Primitivhobel verbaut?
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apaloosa
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von apaloosa »

Moin,
nein, händisch über den Schaft ziehen bis es passt.
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fatz
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von fatz »

Hat der Jo nicht mal sowas aus einem alten Hobeleisen gepostet?
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kra
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von kra »

Bei Holzschäften wird gerne getapert, also der Durchmesser nimmt über die Länge des Schaftes von vorne nach hinten ab. mDas würde ich bei Schösslingen unbedingt beibehalten. Und wenn du sie auf paralell trimmst würdest du sie ja gerade an der Spitze schwächen, wo die höchsten Kräfte auftreten.

Ergo - wenn schon dann gleichmäßig abschleifen.
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Anasazi
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Anasazi »

Zum Entrinden und schaben können viele Feuersteinabschläge genommen werden - ähnlich wie Ziehklingen oder Messer einsetzen

Zum Schleifen eignen sich Sandsteinbrocken mit einer Hohlkehle (Rinne) oder auch Ackerschachtelhalm (getrocknet) - Sandstein ist aber wohl effektiver.
Von solchen Steinen mit Rinne gibt es Funde (und zwei Steine zusammen können ne Röhre bilden!)
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Indie12 »

Dein Ehrgeiz in Ehren, bau dir doch erstmal einen Satz mit herkömmlichen Werkzeugen um zu gucken, obs was für dich ist.
Stephan78
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

Werde dann wohl mal mit meinem Bushcraftmesser als Werkzeug starten. Zum entrinden gingen normale Steinabschläge sehr gut, die kommen auf dem Holz aber an ihre Grenzen.

Also Ziel ist, einen Satz Pfeile mit ähnlichen Durchmessern vorn und hinten zu erhalten? Demnach die dickeren Schäfte so dünn wie die dünneren machen? ( Wenn der Spine dann noch halbwegs passt)
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Indie12 »

Check mal die Pfeil-Sap Turniere hier in der Rubrik Pfeilbau. Und dann geab mal im Pfeilbau etwas tiefer, hier gibts tolle Threads zum Thema, acker hat z.b. mal Grundlagenarbeit mit verschiedenen Schösslingen geleistet.
Anasazi
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Anasazi »

Schau mal nach Abschlägen die eher wie eine zu dicke Ziehklinge im Querschnitt sind....
Grundsätzlich ist aber trockenes Holz schwerer zu bearbeiten als frisches / grünes Holz und vor Schleifpapier würde ich auch nicht zurück schrecken....
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fatz
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von fatz »

Stephan78 hat geschrieben: 10.02.2025, 17:10 Also Ziel ist, einen Satz Pfeile mit ähnlichen Durchmessern vorn und hinten zu erhalten? Demnach die dickeren Schäfte so dünn wie die dünneren machen? ( Wenn der Spine dann noch halbwegs passt)
Ohne Spine und Gewicht zu messen hast keine Chance da was Vernuenftiges hinzukriegen. Zumindest solang du noch kein Gefuehl dafuer hast.
Lass mal die Steinzeit sein und mach's so. Ist schwer genug. Wenn du's dann drauf hast, kannst ja immer noch.
Wenn du mit dem Messer rumkratzen willst mach dir noch eine Leiste mit einer V-Nut, wo du den Pfeilreinlegen kannst. Hilft zum Festhalten und
zum Sehen wo was wegmuss.
Ich wuerd dir aber immer noch zum Hobel raten.
Haben ist besser als brauchen.
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

Spine und Gewicht messen mach ich auf jeden Fall erstmal, nur von der Schaftbearbeitung her würd ich erstmal was mit Lowtech probieren wollen
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