Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

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kra
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von kra »

Stephan78 hat geschrieben: 10.02.2025, 17:10 Werde dann wohl mal mit meinem Bushcraftmesser als Werkzeug starten. Zum entrinden gingen normale Steinabschläge sehr gut, die kommen auf dem Holz aber an ihre Grenzen.

Also Ziel ist, einen Satz Pfeile mit ähnlichen Durchmessern vorn und hinten zu erhalten? Demnach die dickeren Schäfte so dünn wie die dünneren machen? ( Wenn der Spine dann noch halbwegs passt)
NEIN, es ist das Ziel
1. so wenig wie möglich vom Holz abnehmen zu müssen
2. den natürlichen taper zu erhalten, also vorne entsprechend dicker zu lassen

Bushcraft-Messer - na ja um die Rinde und das Kambrium abzunehmen gehen Steinabschläge sehr gut, aber auch das (grüne) Holz kann man damit sehr, sehr gut bearbeiten. Btw, die Steinklingen erreichen höhere Schärfe und feinere Schnittkanten als Stahlklingen. Und, nicht zu vergessen, du schabst hier ja nur an der Oberfläche etwas ab, das ist hier kein "schneiden" .

Zum "Spine-testen" - natürlich kann man auch ohne modernen Spinetester, ausreichend Erfahrung vorausgesetzt, sich einen Satz passende Steinzeit-Pfeile machen. Die Spitzen sind i.d.Regel sehr leicht (Querschneider oder kleine Steinspitze) so das auch unter heutigen Bedingungen zu weiche Schäfte sehr gute Resultate bringen. Und die lassen sich auch gut per Hand/Gefühl vergleichen. Und Gewicht läßt sich im Vergleich der SChäfte(Pfeile) untereinander gut vergleichen und so einen passenden Satz zusammenstellen.
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Anasazi
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Anasazi »

Bei archery library geschaut und....

https://www.archerylibrary.com/books/ma ... xxxix.html
Indie12
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Indie12 »

Wieso vergisst man die archerylibrary immer wieder???
So ein Fundus!!!
Stephan78
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

Anasazi hat geschrieben: 11.02.2025, 19:30 Bei archery library geschaut und....

https://www.archerylibrary.com/books/ma ... xxxix.html
Supercool! Genau solche Quellen suche ich.
Stephan78
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

Ich hatte hier im Forum mal ne supercoole Tabelle gesehen, wie man den Spinewert der Pfeile, der über das Zuggewicht rauskommt, in Abhängigkeit des verwendeten Bogens und anderer Parameter noch etwas anpassen soll/kann. Jetzt kann ich das DIng dummerweise nicht mehr finden. hat zufällig jemand den Link parat?
Indie12
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Indie12 »

Ich kann mich an einen Beitrag von Heidjer erinnern, wo er das alles aufgeschrieben hat, aber kann ihn nicht finden
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Neumi
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Neumi »

Ich vermute, dass dieses gemeint ist:

viewtopic.php?p=527592#p527592
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Indie12
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Indie12 »

Perfekt danke Neumi!
Btw, funzt das wiki eigtl wieder?
Anasazi
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Anasazi »

Hier mal ein Bild einer Steinteitziehklinge.

Auf dem schößling links ein Strich den Wurfarm entlang....
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20250223_124402.jpg
Stephan78
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

Meine Schösslinge sind nun mehr als trocken, einen Spinemesser hab ich mir gebaut und nun solls weiter gehen. Beim Thema Gewicht der Pfeilspitze hänge ich gerade fest.
Problem: Der Spine, den ich brauche, hängt auch vom Gewicht der Pfeilspitze ab. Ich will zunächst mal mit ner Feldspitze anfangen und diese dann später durch ne Steinspitze ersetzen am gleichen Schaft. Die Feldspitzen scheinen nur schwerer zu sein als so typische Steinspitzen. Also was tun?
Hat hier jemand mit jagdgeeigneten Pfeilspitzen Erfahrung und weiß, was die wiegen und obs da entsprechende Feldspitzen gibt mit ähnlichem Gewicht?
Heutzutage scheinen Jäger gern mit 125grain-Spitzen zu schießen, aber die sind halt aus Metall und scheinbar deutlich schwerer als ihre Steinpendants.

Bin dankbar für jeden Tip.
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von kra »

Mach dir nicht zu viel Kopf, nimm erstmal 100 oder 80 grain Spitzen für die Schößlinge, bau ein paar Pfeile und schieße sie.
DANN würde ich einen oder 2 Pfeile mit Steinspitzen machen Spitzengewicht notieren!) und sehen, wie die dann fliegen. Wenn die steifer reagieren kannst du die Schäfte etwas abschmirgeln oder weichere Schäfte verwenden.
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

Noch ne Frage zum Thema Spinemessung: Hab zum Test einen meiner 400er Carbonpfeile auf das Gerät gelegt, das hat dann 70 Pfund angezeigt.
Schießen tue ich die allerdings mit nem 40 Pfunder Recurve. Selbst mit allen Spine-Korrekturen für Pfeillänge etc. komme ich bei 40 Pfund Bogenzuggewicht nicht auf 70 Pfund Spine.
Was ist da los? Wird die Biegesteifigkeit von Carbonpfeilen grundsätzlich anders ausgelegt? Also werden Carbonpfeile steifer geschossen als Holzpfeile?
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von fatz »

Ein 400er Carboni heisst so, weil er sich auf dem Spinemesser 0.4" (400 Tausendstel Zoll) biegt. Das passt nicht ganz zu deiner Messung weil eigentlich 65# rauskommen sollten, aber so weit isses dann auch ned weg.
Hast du das Brett vom Spinemesser mittlerweile hochkant stehen?
Haben ist besser als brauchen.
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Indie12 »

Ein Recurve mit Schussfenster ist Spinetoleranter als ein Primitivbogen mit Pfeilanlage. Da kann es sogar besser sein, "zu steife" Pfeile zu schießen.
Die Schößlinge willst du auch vom Recurve schießen?
Stephan78
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Re: Pfeile aus Schösslingen, erstes mal

Beitrag von Stephan78 »

Ja, erstmal werd ich die mit dem Recurve schießen. Bis ich dann mal irgendwann nen "Primitivbogen" hab.
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