Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Alwin.K
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Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Alwin.K »

Der Ragim "Taiga" - super Preis- / Leistungsverhältnis
-->
(erworben bei EuropeArchery.com --> https://www.europearchery.de/)

Ich schieße seit ca 15 Monaten mit Daumentechnik und mittlerweile auch nur noch Reflexbögen (Reiterbögen). Den letzten Nicht-Reflexbogen habe ich vor einem Monat verkauft.
Der kleine Taiga von Ragim hat mir schon immer gefallen - aber zunächst wollte ich keinen Bogen mit Schussfenster, die Auszugslänge war mir zu kurz und der Bogen auch insgesamt zu kurz (ca 122 cm).
Nun hatte ich meine Meinung geändert: ich wollte doch einen kurzen Reiterbogen und einen Bogen mit Schussfenster. Von meinen Reflexbögen ist der "Taiga" neben dem Krimtatarenbogen von Flagella Dei nun mein kürzester Bogen. Die Inspiration für einen kurzen Bogen holte ich mir bei Adam Swoboda.

Zunächst war ich skeptisch wegen der Auszugslänge. Die Anbieter gehen in ihren Angaben auch weit auseinander - da ist von 28" die Rede, mal 29", mal max. 29,5" ...... Ragim selbst macht auf seiner Website überhaupt keine Angaben. Nicht gerade aufschlussreich, wenn man in der Daumentechnik wie ich mindestens auf 29" Auszugslänge kommt (eher mehr) und einem schon einmal ein Bogen um die Ohren geflogen ist.
BSW hat auf meine Rücksprache reagiert und selbst getestet und kam auf 29" mindestens - allerdings mit dem Vermerk: Wer Dreifinger mediterran schießt sollte bei 28" aufhören, darüber wird es im Sehnenwinkel für drei Finger unangenehm.
Somit schieße ich mit dem Ragim meine kürzesten Pfeile (29" Nockboden bis Beginn Spitze) um den Bogen nicht aus Versehen zu überspannen.
Ich habe den Bogen in der dunklen Variante mit 50 lbs bei 28", gemessen habe ich bei 29" ca. 55 lbs.

Ich habe als Rechtshänder einen Linkshandbogen bestellt, weil bei der Daumentechnik der Pfeil auf der anderen Seite aufliegt. Da der Griff kein Pistolengriff ist, sondern ein symmetrisches Griffmittelteil, funktioniert das hervorragend. Zumal das Schussfenster mit der Pfeilauflagefläche in einer korrekten Höhe ist und nicht wie bei einigen anderen "preiswerten" Bögen viel zu hoch.
Der Bogen ist kräftig, schnell - und nach anfänglicher Gewöhnung an das Schussfenster auch recht präzise (was natürlich auch vom Schützen abhängt :D
Die Materialien (Ulme, Walnuss, Fiberglas, ABS-verstärkte Sehnenkerben und in der Custom-Variante für 15,- eine Griffledermanschette) sind sauber verarbeitet und wirken schlicht gediegen.

Ragim interpretiert den Bogen als orientalisch. Das ist ein dehnbarer Begriff.....
Die kurze Länge kommt einem osmanischen Reiterbogen sehr nah, die Form ähnelt dem skythischen Reiterbogen von Flagella Dei - weiterhin gab und gibt es unter den orientalischen Reiter- und Nomadenvölkern die Parther, die Assyrer, die Perser und die Sarmaten, um nur einige zu nennen. Der Ragim Taiga siedelt sich also irgendwo dazwischen an, was Ragim als orientalisch interpretiert.
Nur - warum ein orientalischer Bogen Taiga heißen muss, was ja nun geographisch m. E. überhaupt nicht zusammenpasst, das kann nur Ragim selbst beantworten.

Alles in allem ein kurzer, schneller und kräftiger Bogen mit gutem Handling, geeignet für fortgeschrittene Reiterbogen-Einsteiger wie auch für weiter Fortgeschrittene. Auf Grund der kurzen Länge gut geeignet für´s Gelände und/oder für den Reiterbogensport zu Pferde.

Ein Bogen, der kein Wunderwerk darstellt, der aber auch keine gravierenden Mängel aufweist und zudem ein super Preis-/Leistungsverhältnis bietet.
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von fatz »

Alwin.K hat geschrieben: 08.04.2025, 11:36 50 lbs bei 28", gemessen habe ich bei 29" ca. 55 lbs.
Iwie krieg ich das grad nicht zusammen. Damit haettest du 5# pro Zoll Zuggewichtszunahme. Wenn du mit 6" Standhoehe schiesst waeren das:
(29"-6") * 5#/" = 115#
falls die Auszugskurve linear ist. Ich behaupt mal, wenn das kein Messfehler ist, stacked der Bogen bei 29" schon ganz gewaltig.

Wenn magst koenntest mal eine Auszugskurve messen. Einfach alle 2" das Zuggewicht messen. Die Kurve kann ich dir malen, wenn du keine Software dafuer hast.
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Alwin.K »

Hallo fatz,

Ich würde die 55 lbs auf 29" nicht hundertprozentig als supergenau ansehen. Dazu ist vermutlich meine Kofferwaage ebenso zu ungenau wie auch meine Messmethode. Für den (meinen) Hausgebrauch reicht es. Ich habe mir die Zuggewichtswaage eigentlich gebaut, um grob nachmessen zu können, mit welchen tatsächlichen Zuggewichten bestellte Bögen ausgeliefert werden. Hier war es so, daß er mit 50 lbs angegeben ist, ich selbst habe 50,5 gemessen. Also auch da ist schon eine Differenz.....
Ich persönlich empfinde eine Zunahme um 4,5 - 5 lbs auf dem letzten Zoll zur max. Auszugslänge nicht besorgniserregend, eher die Regel bei gekauften "Brot- und-Bögen" von der Stange. Sicher - da gebe ich Dir Recht - geschmeidig und gleichmäßiger Auszug geht anders. Aber ich hatte schon wesentlich teurere Bögen in der Hand, wo das Ergebnis ähnlich war.

Und wie gesagt: Meine Zuggewichtswaage (viewtopic.php?t=33427) war mal eine Winterbastelarbeit auf einfachstem Niveau. Da war ich gerade mal erst ein reichliches Jahr Bogenschütze.Vielleicht wird die im nächsten Winter einer Verbesserung unterzogen

Tips und Ratschläge dafür nehme ich gerne an, Danke
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Alwin.K »

@ fatz, Nachtrag

1.) Standhöhe 5,6 Zoll (angegeben 5,0 - 5,75 lt. Hersteller)

2.) --> https://de.wikibooks.org/wiki/Bogenbau/_Begriffe
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Screenshot 2025-04-08 160236.jpg
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von fatz »

Alwin.K hat geschrieben: 08.04.2025, 16:06 1.) Standhöhe 5,6 Zoll (angegeben 5,0 - 5,75 lt. Hersteller)
Der halbe Zoll macht's nur noch schlimmer. Da waerst dann bei 117#
So ungenau wird deine Waage nicht sein. Kriegst so eine Auszugskurve gemessen? Bogen definiert ausziehen und alle 2 Zoll die Kraft ablesen. Wenn einen Tillerstock hast, geht das ganz einfach, aber auch ohne kannst was zusammenschustern. Stueck Holz in einen Schraubstock spannen, das den Bogen haelt und waagrecht ein Brett oder Latte dazu mit Skala drauf.
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von benzi »

Ist ein Bogentyp der weit verbreitet ist/war.... eigentlich das Urmodell bei Herstellern die von Reiterbogen keine Ahnung haben.... ich nenne keine Namen die mit B beginnen... 🤣😈

Die sind auf 28" ausgelegt und stacken da schon .... bei Ragim sollte die Verarbeitung so gut sein, dass er 29" aushält...
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Alwin.K »

Nun ja - mag alles richtig sein.
Mir hat er trotzdem gefallen und ich komme gut klar damit.
An meinen András Kovács- oder meine beiden Imre Nagy-Bögen kommt er nicht ran, das ist klar, die sind schon eine andere Liga ;) ebenso mein Krimtatarenbogen von Flagella Dei, der ist auch um etliches besser.

@ benzi: egal, wen Du mit B.... meinst; ich kenne mindestens drei, auf die das zumindest teilweise zutrifft. Bei einem der drei habe ich nach meinem Umstieg auf Daumen und Reflexbogen im Spätherbst ´23 sogar einen sogenannten Reiterbogen zurückgeschickt, den sie selbst herstellen und in höchstem Maße "geeigenlobt" haben. Ich kam damit überhaupt nicht klar.

@ fatz: Ich bin noch nicht so lange im Geschäft und habe mich bisher auch nur mit Pfeile-Selbstbau beschäftigt. Da kann ich bis zu einem gewissen Punkt auch mitreden. Beim Bogenbau eher nicht. Ich kann zwar die wichtigsten Kenndaten einordnen, aber wie sie zustande kommen und welche Auswirkungen sie teilweise haben, das kann ich (noch) nicht alles einordnen. Insofern erkläre mir mal bitte Deine Rechnung oben und/oder schicke mir mal eine gute Seite (Link), wo so etwas erklärt wird. Ohne, daß ich jetzt gleich einen Bogen bauen will, davon bin ich weit entfernt, lch ;D
Zuletzt geändert von Alwin.K am 09.04.2025, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von fatz »

Was verstehst du nicht? Aus der Differenz der beiden Zuggewichte bei 28" und 29" kann du den Anstieg des Zuggewichts pro Zoll errechnen. Also 5# pro 1".
Wenn der Bogen das ueber den gesammten Auszug haette, muesstest du bei deutlich ueber 100# @ 29" rauskommen. Tust du aber nicht.
Die Rechnung oben ist der reale Auszug, (also das was normal Auszug genannt wird, abzueglich der Standhoehe) multipliziert mit der oben errechneten Zunahme pro Zoll.
Wenn du die Auszugskurve misst, wuerde ich bei einem Reiterbogen erwarten, dass die nicht linear ansteigt wie zB. bei einem ELB, sondern erst etwas steiler ansteigt und dann flacher wird, wegen des sich aendernden Winkels an den Siyahs. Bei deinem Bogen steigt das aber am Ende anscheinend stark an (also genau andersrum), was die ganze Konstruktion da absurdum fuehrt. Du hast damit ein relativ hohes Endzuggewicht, ohne das die Energie im Bogen (=Flaeche unter der Kurve) optimal ist.

Vielleicht noch warum mir das Ganze sofort aufgefallen ist: Ich verwende die Zunahme beim Bogenbau oft um das endgueltige Zuggewicht abzuschaetzen, wenn ich am Anfang noch nicht weit ziehen kann. 5#/" ist ein Wert, der einen ziemlichen Pruegel ergibt...
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Bogenbas »

Alwin.K hat geschrieben: 08.04.2025, 15:55 Ich habe mir die Zuggewichtswaage eigentlich gebaut, um grob nachmessen zu können...
Da war ich direkt neugierig wie du es geschafft hast eine Zuggewichtswaage zu bauen. Aber was du da gebaut hast ist ja im Grunde "nur" eine Tillerwand.
Alwin.K hat geschrieben: 08.04.2025, 15:55 Vielleicht wird die im nächsten Winter einer Verbesserung unterzogen

Tips und Ratschläge dafür nehme ich gerne an, Danke
Womit bist du denn noch unzufrieden?
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Alwin.K »

@ fatz

Nun, dann habe ich gedanklich Deine Rechnung doch richtig interpretiert. Kam nur mit der verwendeten Formel nicht gleich klar:
Grob alltagstauglich umgesetzt heißt das:
Über 28" baut der Bogen 50 lbs auf und auf dem letzten Zoll bis 29" baut er nochmal 5 lbs auf, was deutlich überproportional ist - soweit ist das klar.
Interessant wäre jetzt mal zu wissen - wenn man bei 0 Zoll 0 lbs ansetzt, wieviel baut er an Zuggewicht auf zwischen - sagen wir mal 10" und 11" oder 20" bis 21". Sicher steigt auch das proportional, aber es sollte eben nicht überproportional steigen, um eine lineare Auszugskurve hinzubekommen.
Vielleicht mache ich mir mal die Arbeit und messe das mal durch ;)

Im Übrigen gibt es noch ein Problem: Einige Anbieter (Bogenbauer oder auch Händler) messen die Auszugslänge vom Bogen innen (Bauch), wieder andere von der Außenseite (Rücken). Nach Rückfragen bei Anbietern habe ich schon solche wie auch solche Antworten bekommen
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Alwin.K »

@ Bogenbass

Zunächst einmal, hängt die Skala zu tief, aber höher ist meine Wand leider nicht . Wenn ich den Bogen auf 28, 29, 30" ausziehe, befindet sich die Zuggewichtswaagenanzeige weit unter meinem Blickfeld. Ich muss mich also extrem bücken, um die Anzeige lesen zu können. Dabei verwackel ich aber die Auszugslänge permanent, weil ich bei bücken nicht ruhig halte - und zweitens schaue ich von weiter unten im schrägen Winkel auf die Skala. Also alles Fehlerquellen.

Dann muss ich der Tatsache Rechnung tragen, daß einige Anbieter (Bogenbauer oder auch Händler) die Auszugslänge vom Bogen innen (Bauch) messen, wieder andere von der Außenseite (Rücken). Nach Rückfragen bei Anbietern habe ich schon solche wie auch solche Antworten bekommen.
Ich habe bisher immer vom Bauch aus gemessen, was mir nämlich logischer erscheint, aber offenbar nicht die Regel ist.
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von benzi »

Ich wollte Deinen Bogen nicht schlecht schreiben....😊
Der Ragim ist bestimmt besser als die B Modelle.... und den gibt es ja im Netz schon für unter 120 Euro.... ich wollte eigentlich nur erklären wie die starke Zunahme im letzten Zoll zustande kommt und die geht wie fatz schreibt, halt mit einer recht mäßigen Leistung einher...
Zum messen:
Ich finde es logisch wenn die Auszugslänge mit der Pfeillänge übereinstimmt und das ist an der Bogen Vorderkante der Fall und nicht am Bauch
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Alwin.K »

benzi hat geschrieben: 09.04.2025, 08:12 Ich wollte Deinen Bogen nicht schlecht schreiben....😊
Nein, ich habe es
a.) auch nicht so aufgefasst (eine lebhafte, sachliche Diskussion und Erfahrungsaustausch sind doch der Sinn eines Forums)
b.) setzt jeder andere Maßstäbe an, hat andere Anforderungen ans Bogensportequipment oder hat ganz einfach einen anderen Geschmack (ich weiß auch, daß ich beim Taiga Kompromisse eingegangen bin: mehr als 29" wäre mir zum Bsp auch lieber gewesen ((aber meine kürzesten Pfeile sind 29", passt also)) und das eingearbeitete Schussfenster hätte nicht unbedingt sein müssen)
und
c.) weiß ich auch und spüre es ja selbst - und es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre - daß, wie oben erwähnt, der kleine Taiga-Bogen nicht mit meinen Imre Nagy-/András Kovács-Bögen mithalten kann

Insofern, Benzi, alles gut ;D
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von fatz »

Alwin.K hat geschrieben: 09.04.2025, 07:53 Im Übrigen gibt es noch ein Problem: Einige Anbieter (Bogenbauer oder auch Händler) messen die Auszugslänge vom Bogen innen (Bauch), wieder andere von der Außenseite (Rücken). Nach Rückfragen bei Anbietern habe ich schon solche wie auch solche Antworten bekommen
Fuer die Auszugskurve ist das wurscht. Da setzst du die Null halt da, wo die Sehne ohne Auszug gerade ist. Das ist nur fuer das Ende relevant, aber ob du jetzt auf 28.5 oder 29 ziehst ist egal. Das Stacking siehst so oder so

Ich hab dir mal qualitativ aufgezeichnet was ich meine was da passiert. In rot eine linear Auszugskurve wie sie zB ein ELB hat. In blau wie sie ein Recurve oder auch ein Reiterbogen hat (vermutlich ziemlich uebertrieben). Gruen, was bei dir passiert
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Re: Der "Taiga" vom italienischen Hersteller Ragim - italienische Billigware oder Geheimtip?

Beitrag von Alwin.K »

@ fatz

vielen Dank für die anschaulischen Darstellungen und Erläuterungen
„Es schadet nichts, wenn einen von Euch sein Kummer bedrängt, daß er sich einen Bogen umhängt und damit seinen Kummer vertreibt.“ (islamische Weisheit)

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