Warum man hin und wieder...

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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kra
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von kra »

Sorry, aber der Pfeil ist OK und ich habe ihn schon wieder geschossen. Und ich habe denselben Bogen mit derselben Sehne (und verm. demselben Pfeil) ca. 4 Minuten zuvor schonmal geschossen.

Es ist wie so oft, das die Lösung die man gerne hätte halt nicht passt...
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benzi
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von benzi »

Wieso muss der Pfeil bei einem Leerschuss zwangsläufig defekt sein?🤔

Wenn es aber ein Leerschuss war, dann hat die ungepflegte Sehne u.U. den Bogen gerettet, mit einer stabileren Sehne, die nicht gerissen wäre, hätte es u U. den Bogen zerlegt....
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Neumi
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von Neumi »

benzi hat geschrieben: 14.04.2025, 17:38...mit einer stabileren Sehne, die nicht gerissen wäre, hätte es u U. den Bogen zerlegt....
Was du da zusammen bastelst 🫠

Irgendwann reißt eine Sehne halt mal. Du kannst 100 oder nur 2 Pfeile fliegen lassen, ist vollkommen egal.
Je kürzer die vom Pfeil zurück gelegte Strecke, desto weniger Energie wurde vom Bogen auf den Pfeil übertragen - darauf kann man sich doch bestimmt einigen 😉
Und da der Bogen noch funktioniert, ist der Bogen entweder so gut, dass ein Leerschuß keine Probleme verursacht oder es war kein Leerschuß oder beim nächsten Leerschuß bricht das Ding...
Man kann viel spekulieren, aber dass die alte Sehne den Bogen gerettet haben könnte...
Die hat den Bogen ja wohl überhaupt erst in erhöhte Gefahr gebracht.
Grüße - Neumi
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kra
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von kra »

benzi hat geschrieben: 14.04.2025, 17:38 Wieso muss der Pfeil bei einem Leerschuss zwangsläufig defekt sein?🤔
...
Völlig richtig, das ist natürlich nicht ausgeschlossen, ich schieße ja mit "kaum-klemmenden" Selfnocks. Aber dafür lag der Pfeil dann doch eher weit weg - aber nicht ausgeschlossen. Ein wenig Impuls hat er schon mitbekommen. Ich zumindest werde den schlußendlichen Grund nicht mehr herausfinden und von allzuviel Spekulationen halte ich wenig.

Von Daher mein Fazit: Sehne pflegen, rechtzeitig aussortieren und Leerschüsse vermeiden.

Btw hat der Bogen in seinen ca. 17 Jahren Lebensdauer einiges erlebt, mit Sicherheit auch ein paar Leerschüsse wie auch wohl die Sehne.
Aber deswegen schieße ich ihn jetzt nicht mit Helm und Schutzbrille >:)
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baxmann
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von baxmann »

Ja, ja, die Sehne, das unbekannte Wesen an meinem Bogen.
Dieser Vorfall ist schon im Nachbar-Forum behandelt worden.
Bei dem bebilderten Schaden an dieser Sehne liegt nach genauer Betrachtung des Fotos eine seit längerer Benutzungszeit ständig aufgetretene unsachgemäße mechanische Beeinträchtigung vor. Man sieht deutlich an den Rißstellen der Sehnenstränge dass zuvor etliche Filamente in den Sehnen-strängen geschädigt wurden und sich leicht "aufgebröselt"haben. Die Ursachen hierfür kann nur der Bogenschütze erklären.
Es ist zudem so, dass alle Bogenkomponenten aus sogenannten Festkörpern bestehen, nur die Bogensehne nicht, die deshalb auch nicht wie ein Festkörper behandelt werden sollte.
Dazu gehört ein ausreichendes Wachsen und wie schon erklärt, eine verwendungsbezogene Kontrolle der Sehne. Zudem ist es wichtig, eine Sehne in Ihrer Funktion in den Arbeitsabläufen bei der Schußfolge zu verstehen und zu begreifen.
Gruß
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kra
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von kra »

Das die Sehne geschädigt war hat sie ja mit dem Bruch gezeigt. Insofern nix Erhellendes...

Inwiefern die Sehne ein unbekanntes Wesen sein soll erschließt mich hier nur teilweise, ebenso warum sie nicht als Festkörper behandelt werden sollte. Flüssig oder gasförmig ist sie (nach kurzer Kontrolle) auch nicht.
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von fatz »

aber der Beitrag war "schoen" formuliert >:)
Haben ist besser als brauchen.
baxmann
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von baxmann »

kra hat geschrieben: 16.04.2025, 14:31 Das die Sehne geschädigt war hat sie ja mit dem Bruch gezeigt. Insofern nix Erhellendes...

Inwiefern die Sehne ein unbekanntes Wesen sein soll erschließt mich hier nur teilweise, ebenso warum sie nicht als Festkörper behandelt werden sollte. Flüssig oder gasförmig ist sie (nach kurzer Kontrolle) auch nicht.
kra,
das diese Sehne offensichtlich für Dich ein unbekanntes Wesen ist, liegt daran, dass Du keine Erklärung dafür hast, wie und womt die Sehne maltretiert und geschädigt wurde.
Der Begriff Festkörper schließt ein, dass der Corpus bzw. auch die Oberfläche fest und kompakt ist. Eine Endlos-Sehne, die z. B. aus 16 Strängen FF+ oder BCY 8125 mit ca. 12.480 Filamenten besteht, ist - auch für Dich nachspürbar - kein Festkörper; mit dem Aggregatzustand von Wasser, Luft/Gas hat das absolut nichts zu tun.
Um es an einem anderen Beispiel zu erklären: Wenn bei sich Dir als Autofahrer an den Vorderreifen Deines PKW die Laufflächen handtellergroß ablösen, wirst Du sicherlich stutzig werden und das Auto von einem Reifenfachmann zur Findung der Ursache überprüfen lassen.
Mir sind auch die Beiträge zu diesem Thema in dem Nachforum bekannt.
Positiv an dieser Sache ist, dass Du sie hier öffentlich gemacht hast, auch um zu verdeutlichen, dass man eine Bogensehne nicht auf absoluten Verschleiß fährt (benutzt).
Gruß
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benzi
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von benzi »

Menno... jetzt handel ich einmal gegen meine Signatur und dann nennt Ihr es spekulatives zusammenbasteln...🤣🤣🤣

Wie bereits geschrieben gibt es durchaus die Tradition die Sehne bis zum Reißen zu verwenden ... das macht dem Yumi deshalb nicht viel bis gar nichts aus, weil die Energie vorher auf den Pfeil übertragen wurde...
Da das hier nicht der Fall war, ist der Vorgang für mich eher ein Leerschuss gewesen und hier habe ich schon zweimal neben einem daraus resultierenden Bogenbruch gestanden....
Die spannende Frage ist also, wenn bei einem Leerschuss die Sehne auf Standhöhe reißt, wird dann weniger oder gleich viel oder mehr Energie auf den Bogen übertragen?🤔
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fatz
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von fatz »

benzi hat geschrieben: 16.04.2025, 16:17 wenn bei einem Leerschuss die Sehne auf Standhöhe reißt, wird dann weniger oder gleich viel oder mehr Energie auf den Bogen übertragen?🤔
Die Energie wird gar nicht uebertragen. Die ist schon im Bogen drin und bleibt da auch erstmal. Der m.M.n. entscheidende Unterschied ist wie sie in Waerme umgewandelt wird. Mit Sehne muss die erstmal die Bewegung bremsen und das Ganze zappelt noch eine Weile rum, bis alles in Waerme umgewandelt ist. Ohne schwingt der Bogen deutlich weiter vor und der Bauch kommt in Zugbelastung, was meiner Meinung nach auch bei japanischen Grasboegen bedenklich ist. Der Rest ist wie gehabt.

@Bax: sag mal hast du einen Duden gefressen? Schon lang nimmer so viele schoen formulierte Allgemeinheiten gelesen.
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baxmann
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von baxmann »

fatz,
nein, habe keinen Duden gefressen und ernähre mich wie jeder leistungsorientierter Bogenschütze sportsachgerecht vorzugsweise mit Salami ( in Norddeutschland heißt das Mettwurst oder Stracke) und rohen luftgetrockneten Schinken.
Ansonsten kenne ich mich etwas aus in der industrieellen Fertigung vollsynthetischer Garne und versuche, nach diesen technischen Garndaten auch die daraus entwickelten Bogensehnengarne zu beurteilen und zu verstehen.
In diesem Sinne alles Gute und frohe Ostern.
Gruß
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kra
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von kra »

@baxmann, diese Sehne ist für mich KEIN unbekanntes Wesen sondern inniglich seit >10 Jahren bekannt. Und mir ist auch bekannt, warum sie an dieser Stelle abgenutzt war - da schlägt sie nämlich am Armschutz an, ein immer wiederkehrendes Phänomen bei Sehnen von Langbögen und Verwandten, das dir sicherlich bekannt ist. Und in >10 Jahren kam da einiges zusammen. Die (immer noch) offene Frage war warum sie jetzt während sie bei den vorhergehenden Schüssen gehalten hat. Da tendiere ich nach reiflicher Überlegung inzwischen zur Vermutung von Benzi, das der Pfeil eben nicht (sauber genug?) eingenockt war.

Was den Begriff Festkörper angeht möchte ich dich an deine Studien- oder Ausbildungszeit erinnern, in der du sicherlich die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Aggregatzuständen, zumindest fest-flüssig-gasförmig, gelernt hat. Zumindest bei mir wurde das in der Materialwissenschaft (Material Science) behandelt. Das sich eine Sehne "weich" anfühlt ist für die Einordnung als Festkörper völlig irrelevant was du an den Beispielen Glasfaser, Glaswolle oder Holz oder auch einer Spule mit Garn (wenn dir eine große Garnspule mit dem Garn auf den Zehen fällt tut es trotzdem weh) intuitiv erkennst.

Das viele Kunststoffe, aus denen die Sehnenfilamente bestehen, neben den amorphen Bereichen auch kristalline Bereiche aufweisen wirst du auch wissen. Somit ist schon eine der Definitionen eines Festkörpers erfüllt. Ebenso das der Begriff "Festkörper" nicht zwingend an der Ordnung des atomaren Aufbau eines Stoffes festgemacht werden kann (wie am Beispiel der metallischen Gläser offensichtlich wird) sondern das man bei Stoffen mit primär amorpher Struktur unterhalb von Tg von Festkörpern spricht, oberhalb davon sinkt die Viskosität dann merklich ab und man kann vom Übergang in einen viskosen Zustand sprechen, der bei noch höherer Temperatur in eine Flüssigkeit mündet. Ebenso wirst du Stahlwolle nicht die Festkörpereigenschaft absprechen wollen, nur weil sie sich weich anfühlt.
Ich hoffe es ist jetzt verständlich und nachvollziehbar weshalb ich bei einer Sehne beim Begriff Festkörper bleibe.

Was dein Beispiel (Ablösung der Lauffläche eines Reifens) mit der Problematik einer reißenden Sehne zu tun hat bedarf allerdings noch einer näheren Erläuterung.

PS. Salami mit Mettwurst in einen Topf zu werfen wird weder der Salami noch der Mettwurst, ob grob oder fein, geräuchert oder roh gerecht. Es gibt im Norden sehr gute Hartwürste und hervorragenden Schinken, aber es sind doch (außer das die Härten je nach Reifungsgrad ähnlich sind, womit wir wieder beim Ursprungsthema wären) grundsätzlich andere Würste als eine Original-Salami.
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von benzi »

fatz hat geschrieben: 16.04.2025, 16:52 Die Energie wird gar nicht uebertragen. Die ist schon im Bogen drin und bleibt da auch erstmal. Der m.M.n. entscheidende Unterschied ist wie sie in Waerme umgewandelt wird.
Ok dass die Energie durch meine Kraft beim Auszug in dem Bogen ist habe verstanden.... im Netz habe ich die Formulierung gefunden, dass sich bei einem Leerschuss die Energie in den Bogen entlädt.... die Frage für mich ist nun ist die Energie die sich in den Bogen entlädt bei einer Sehne die hält die gleiche Energie wie bei einer Sehne die reißt? Unter der Umwandlung in Wärme kann ich mir so was von gar nichts vorstellen...🤣🙈
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von kra »

Auch wenn das jetzt ein Randthema ist, natürlich ist der Riss einer Sehne mit einem Energieaufwand verbunden, der an anderen Stellen im System nicht mehr wirken kann.
Ebenso wenn beim Schuß die Pfeil-Nocke platzt und es sich wie ein Leerschuß anfühlt (hatte ich mit demselben Bogen/Sehne ca. 2 Wochen vorher ebenfalls).

Aber wir bewegen uns jetzt in typischer FC-Manier immer weiter vom Ursprung weg - praktisch das Gegenteil davon, durch Nachdenken und Meditieren zum Kern eines Problems zu kommen O0
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Re: Warum man hin und wieder...

Beitrag von Chirurg »

Das Beste, was ich an wissenschaftlicher Studienarbeit zu dem Thema gefunden habe, lG Stephan
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