Metalll /Beil, Pfeilspitzen/ aufmöbeln
Metalll /Beil, Pfeilspitzen/ aufmöbeln
Hallo Leute,
mein erwachsener Sohn geht gerne zelten im Sommer. Aber er ist, was das Werkzeug angeht, eigen. Uralte Hämmer und Messer sind ihm am liebsten.
Jetzt habe ich ein kleines Beil aufgetrieben, das für Campingzwecke wie gemacht ist.
Laut Verkäufer eine "Dachdecker- oder Feuerwehraxt".
Na ich weiß nicht. Irgend jemand unter euch kennt sicher den richtigen Namen, oder?
Den Stiel habe ich schon fein angeschliffen, schön gebeizt und nun wird er in vielen, feinen Schichten gefinisht.
Der Kopf ist ziemlich rostig, aber es ist nur die Oberfläche.
Wie kriege ich den am besten weg?
Nicht abschleifen, man soll ja ruhig noch sehen, dass das Teil alt ist!
Es hat wirklich Charakter.
Dazu auch die zweite frage. Mit Pfeilspitzen (Mittelalter), die man so bei ebay ersteigert, ist es auch so, dass die ja oft ganz mit Rost überzogen sind.
Was macht man da?
Hier das Foto, das auf ebay war und dieses Beilchen darstellt. Wenn es fertig ist, stelle ich wieder ein Bild rein. Eine schöne Scheide mit Gürterschlaufe kommt natürlich auch noch dazu, Ehrensache!
mein erwachsener Sohn geht gerne zelten im Sommer. Aber er ist, was das Werkzeug angeht, eigen. Uralte Hämmer und Messer sind ihm am liebsten.
Jetzt habe ich ein kleines Beil aufgetrieben, das für Campingzwecke wie gemacht ist.
Laut Verkäufer eine "Dachdecker- oder Feuerwehraxt".
Na ich weiß nicht. Irgend jemand unter euch kennt sicher den richtigen Namen, oder?
Den Stiel habe ich schon fein angeschliffen, schön gebeizt und nun wird er in vielen, feinen Schichten gefinisht.
Der Kopf ist ziemlich rostig, aber es ist nur die Oberfläche.
Wie kriege ich den am besten weg?
Nicht abschleifen, man soll ja ruhig noch sehen, dass das Teil alt ist!
Es hat wirklich Charakter.
Dazu auch die zweite frage. Mit Pfeilspitzen (Mittelalter), die man so bei ebay ersteigert, ist es auch so, dass die ja oft ganz mit Rost überzogen sind.
Was macht man da?
Hier das Foto, das auf ebay war und dieses Beilchen darstellt. Wenn es fertig ist, stelle ich wieder ein Bild rein. Eine schöne Scheide mit Gürterschlaufe kommt natürlich auch noch dazu, Ehrensache!
Taran von Caer Dallben
[size=2] [color=blue][b]... και δÌξα ÄÉ ΘεÃŽ ![/b][/color][/size]
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- Ravenheart
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- Registriert: 06.08.2003, 23:46
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Also ICH würde es dick mit "Caramba" einpinseln, es in einer Plastiktüte 2 - 3 Tage damit liegen lassen, und es dann mit einer Filzscheibe polieren; aber Vorsicht!
Caramba löst Rost sehr gut; Rost FÄRBT aber auch sehr gut! Ich übernehme keine Garantie, dass sich das nicht auf das Holz überträgt!
Kommt drauf an, womit der Stiel behandelt ist....
Du könntest das Problem eingrenzen, indem Du das Holz vorher abklebst, und dann das Metall mit Mullbinde umwickelst, und die mit Caramba tränkst, aber auch dann KANN es in's Holz ziehen; Caramba ist sehr dünn und kriecht hervorragend!!
Rabe
P.S.: Wirklich schönes Stück!
Caramba löst Rost sehr gut; Rost FÄRBT aber auch sehr gut! Ich übernehme keine Garantie, dass sich das nicht auf das Holz überträgt!
Kommt drauf an, womit der Stiel behandelt ist....
Du könntest das Problem eingrenzen, indem Du das Holz vorher abklebst, und dann das Metall mit Mullbinde umwickelst, und die mit Caramba tränkst, aber auch dann KANN es in's Holz ziehen; Caramba ist sehr dünn und kriecht hervorragend!!
Rabe
P.S.: Wirklich schönes Stück!
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- Beiträge: 203
- Registriert: 02.08.2004, 00:34
Meine Vorgehensweise
Hallo Taran,
schickes Teil.
Meine Vorgehensweise in solchen Fällen ist immer:
Stiel abnehmen, wenn vorhanden.
Das Metallteil für mehrere Tage in ein Bad mit Essigessens (oder Essig) und Aluminiumschnipseln / groben Spänen legen.
Ist das Teil gründlich entrostet auf Schäden untersuchen und eventuell vorhandene Macken vorsichtig herausschleifen (wenn nötig / möglich). Bei Beilen und anderen schneidenden Werkzeugen auch die Schneide vorsichtig vorschleifen. Sind diese Arbeiten erledigt, je nach Wunsch fetten oder mit Farbe (Hammerit) behandeln.
Wenn alter Stiel / Griff vorhanden, gründlich untersuchen ob noch brauchbar und wenn ja herrichten (schleifen, Danish Oil / Farbe). Ist keiner Vorhanden oder unbrauchbar, neuen anfertigen oder Kaufen.
Beide Teile zusammenfügen und die Schneide (wenn vorhanden) fachgerecht schärfen.
Anmerkung:
Gerade bei Beilen und ähnlichem sehr sorgfältig den Stiel überprüfen / behandeln. Besonders, wenn so ein Teil benutzt werden soll!!
Es kann sehr unangenehm werden, wenn sich der Kopf von Stiel löst. Ich konnte die Wirkung eines umherfliegenden Beilkopfes in jungen Jahren als Pfadfinder (bei jemand anderem) beobachten. War schon beindruckend, als der Kopf nach etwa 30 Metern gegen einen Baum prallte. Ein Mensch hätte das wahrscheinlich nicht so gut weggesteckt.
Mit freundlichen Grüßen
Moonshaddow
schickes Teil.
Meine Vorgehensweise in solchen Fällen ist immer:
Stiel abnehmen, wenn vorhanden.
Das Metallteil für mehrere Tage in ein Bad mit Essigessens (oder Essig) und Aluminiumschnipseln / groben Spänen legen.
Ist das Teil gründlich entrostet auf Schäden untersuchen und eventuell vorhandene Macken vorsichtig herausschleifen (wenn nötig / möglich). Bei Beilen und anderen schneidenden Werkzeugen auch die Schneide vorsichtig vorschleifen. Sind diese Arbeiten erledigt, je nach Wunsch fetten oder mit Farbe (Hammerit) behandeln.
Wenn alter Stiel / Griff vorhanden, gründlich untersuchen ob noch brauchbar und wenn ja herrichten (schleifen, Danish Oil / Farbe). Ist keiner Vorhanden oder unbrauchbar, neuen anfertigen oder Kaufen.
Beide Teile zusammenfügen und die Schneide (wenn vorhanden) fachgerecht schärfen.
Anmerkung:
Gerade bei Beilen und ähnlichem sehr sorgfältig den Stiel überprüfen / behandeln. Besonders, wenn so ein Teil benutzt werden soll!!
Es kann sehr unangenehm werden, wenn sich der Kopf von Stiel löst. Ich konnte die Wirkung eines umherfliegenden Beilkopfes in jungen Jahren als Pfadfinder (bei jemand anderem) beobachten. War schon beindruckend, als der Kopf nach etwa 30 Metern gegen einen Baum prallte. Ein Mensch hätte das wahrscheinlich nicht so gut weggesteckt.
Mit freundlichen Grüßen
Moonshaddow
Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.
Rostentferner
Hi Taran,
ich kenne ja Deine Werkstatt nicht.
Ich nehme eine Handbohrmaschine mit Stahlbürste, die Drehbank mit Stahlbürste, ne kleine Flex mit....., Brille auf und los gehts, so ne kleine Axt ist in 5 Minuten ROSTFREI. anschließend mit Caramba abreiben, ferdisch. Die Narben, die der Rost eventuell gefressen hat kan man überschleifen, man kanns auch lassen, dann sieht man, dass es "Altertümlich" ist;-)
Die Äxte in meiner Galerie waren auch mal Rostklumpen
handwerkliche Grüße
Trebron
ich kenne ja Deine Werkstatt nicht.
Ich nehme eine Handbohrmaschine mit Stahlbürste, die Drehbank mit Stahlbürste, ne kleine Flex mit....., Brille auf und los gehts, so ne kleine Axt ist in 5 Minuten ROSTFREI. anschließend mit Caramba abreiben, ferdisch. Die Narben, die der Rost eventuell gefressen hat kan man überschleifen, man kanns auch lassen, dann sieht man, dass es "Altertümlich" ist;-)
Die Äxte in meiner Galerie waren auch mal Rostklumpen
handwerkliche Grüße
Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt
angeblich ungarisches Sprichwort
angeblich ungarisches Sprichwort
Rost entfernen
@Taran
Der Tip von Trebron ist meiner Meinung nach genau die richtige Richtung, aber mit einer Stahlbürste bleiben auch ganz leicht Riefen auf dem Axt-Stahl zurück. (weil er evtl. weicher wie die Bürste ist)
Es gibt auch Messingbürsten (z.B. auch für die allseits geliebten Dremel-Schleifer).
Die sind nicht ganz so radikal wie Stahlbürsten, sollten aber auch schon gut was wegputzen.
Es ist halt auch eine Frage, wie stark verrostet das Teil ist.
Aber es ist besser, erst mal vorsichtig an einer kleinen Stelle zu probieren!!!!
Wenn es absolut sauber/blank, aber ungeschliffen aussehen soll, kannst Du Dir auch jemanden suchen, der eine Sandstrahl-Kabine hat (Werkzeugbau, Fahrzeugrestaurierung......)
Mit ätzender Chemie im allgemeinen wäre ich eher vorsichtig.
Und noch etwas:
Es gibt Leute, die lieben genau diese Patina...ist doch A ;-)
Der Tip von Trebron ist meiner Meinung nach genau die richtige Richtung, aber mit einer Stahlbürste bleiben auch ganz leicht Riefen auf dem Axt-Stahl zurück. (weil er evtl. weicher wie die Bürste ist)
Es gibt auch Messingbürsten (z.B. auch für die allseits geliebten Dremel-Schleifer).
Die sind nicht ganz so radikal wie Stahlbürsten, sollten aber auch schon gut was wegputzen.
Es ist halt auch eine Frage, wie stark verrostet das Teil ist.
Aber es ist besser, erst mal vorsichtig an einer kleinen Stelle zu probieren!!!!
Wenn es absolut sauber/blank, aber ungeschliffen aussehen soll, kannst Du Dir auch jemanden suchen, der eine Sandstrahl-Kabine hat (Werkzeugbau, Fahrzeugrestaurierung......)
Mit ätzender Chemie im allgemeinen wäre ich eher vorsichtig.
Und noch etwas:
Es gibt Leute, die lieben genau diese Patina...ist doch A ;-)
Rostata
auch richtig JKoell,
habe auch schon Messingbürsten eingesetzt.
Bei entsprechendem Andruck an die Bürsten hast Du gleich "vermessingt", ist ein anderes Patina, sieht aus wie Altgold;-) und rosten tuts dort auch nicht mehr:-)
Ist ehrlich gemeint !
Grüßchen und:bussi
Trebron
habe auch schon Messingbürsten eingesetzt.
Bei entsprechendem Andruck an die Bürsten hast Du gleich "vermessingt", ist ein anderes Patina, sieht aus wie Altgold;-) und rosten tuts dort auch nicht mehr:-)
Ist ehrlich gemeint !
Grüßchen und:bussi
Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt
angeblich ungarisches Sprichwort
angeblich ungarisches Sprichwort
ich mach's immer so!
ich würde den stiel entfernen, den metallteil mit MOS2 (Kriechöl - ähnlich WD40) einsprühen, das ganze in ein Plastiksackerl und einige Tage einwirken lassen.
danach stahlwolle und/oder mit der dremelstahlbürste fertig entrosten.
danach stahlwolle und/oder mit der dremelstahlbürste fertig entrosten.
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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.
Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.
Das ist ja Klasse
Da der Keil aus dem Beilstiel fehlt, lässt sich das Ganze gut auseinandernehmen.
Da ich kein Caramba habe, wird der Kopf (des Beils, gell!!!) erst mal in Ballistol mariniert.
Der Stiel ist in sehr gutem Zustand und wird hergerichtet - ein paar Reste schwarzer Farbe abgeschliffen, dann beizen und klar lackieren.
Das mit den Messingbürsten ist eine Superidee!
Danke, liebe Leute!
Da ich kein Caramba habe, wird der Kopf (des Beils, gell!!!) erst mal in Ballistol mariniert.
Der Stiel ist in sehr gutem Zustand und wird hergerichtet - ein paar Reste schwarzer Farbe abgeschliffen, dann beizen und klar lackieren.
Das mit den Messingbürsten ist eine Superidee!
Danke, liebe Leute!
Taran von Caer Dallben
[size=2] [color=blue][b]... και δÌξα ÄÉ ΘεÃŽ ![/b][/color][/size]
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- Sr. Member
- Beiträge: 337
- Registriert: 21.12.2003, 18:09
Messingbürste
Anstatt der winzigen und sehr teuren Dremelbürstchen bietet sich auch eine Zylinderkopfbürste o.ä. aus Messing mit kurzem Kopf und festen(da etwas dickeren ) Borsten an: d -Borste=0,1mm bringt da gute Ergebnisse. Wenn man die Bürste während des Bürstens gelegentlich in eine Seifenlauge hält, damit sie feucht bleibt, bildet sich auch keine "Messingschicht" auf dem Werkstück.
Gruß,
Alexander
P.S.:Auch im Schweißbedarf finden sich derartige Bürsten. Nur Vorsicht, es sollte tatsächlich Messing und nicht Stahl mit Messingüberzug sein.
Gruß,
Alexander
P.S.:Auch im Schweißbedarf finden sich derartige Bürsten. Nur Vorsicht, es sollte tatsächlich Messing und nicht Stahl mit Messingüberzug sein.
Restaurierung mittelalterlicher Pfeilspitzen
@Taran: Nachdem meine Sammlung inzwischen über 200 Exemplare umfaßt, von denen ich die meisten selbst restauriert habe (nur eine ist mangels Substanz zerbrochen), meine ich, inzwischen eine gewisse Expertise aufzuweisen.
Meine Methode, Pfeilspitzen zu reaturieren, hat den Vorteil, daß sie mit handelsüblichen Mitteln zu realisieren ist. Viele Metalldetektorgänger verwenden Elektrolyse zur Restaurierung ihrer Funde, aber elektrolytische Verfahren greifen ungezielt auch an Stellen, die man eigentlich erhalten möchte, an. In der Archäologie findet Elektrolyse eigentlich nur noch bei der Restaurierung groben "Eisenschrotts" Verwendung.
Ich bevorzuge die mechanische Reinigung:
Losen Schmutz sollte man mit einer (Zahn-)Bürste entfernen. Vor dem Restaurieren erhitze ich meine Pfeilspitzen bei 250° im Backofen, durch die Hitzeausdehnung platzt die Fundkruste etwas ab, das erleichtert das Reinigen erheblich. Blätternde Schichten werden mit einer Art Stichel, ähnlich einer flachen Schusterahle mit vorne querer, ca 3mm breiter, leicht abgerundeter Schneide, den ich mir aus einem Messerstahlabfall zurechtgeschliffen habe (man kann sie auch aus einem alten feinen Schraubenzieher schleifen), abgesprengt. Ich verwende gelegentlich auch eine Skalpellklinge Fig. 16, sie ist aber etwas zu federnd für den Zweck. Anfangs habe ich zur Reinigung einen Dremel mit rotierender Drahtbürste verwendet. Die Minitopfbürsten sind aber teuer und nutzen sich schnell ab. Ich verwende sie nur noch für feine Strukturen, wie z.B. die fein ausgeschmiedeten dünne Flügel von Jagdspitzen oder Schaftdorne, bei denen von vorneherein schon viel Rost abbröckelt und die dann teilweise sehr dünn werden können. Ansonsten benutze ich eine rotierende Nylontopfbürste (Drahtbürsten nicht, weil ich nicht gerne sich lösende Drahtborsten in die Finger kriege, und Messingbürsten nicht, weil ich keinen Messingüberzug auf meinen Spitzen will) und die Ständerbohrmaschine. Die Pfeilspitze wird mit der Hand an die rotierende Bürste geführt, so läßt sich der Druck, mit dem ich arbeite, am besten regulieren. Nur Vorsicht: an Schaftdornen und Tüllenöffnungen nicht zu fest aufdrücken (sonst reißt oder bricht unter Umständen etwas weg) und die Bürste nicht gegen die Schneide oder Kanten, sondern zur Kante hin rotieren lassen (Sonst wird sie einem aus der Hand gerissen)! Bis man ein Gefühl für die Methode hat, sollte man an einem robusteren Stück (z.B. einem Armbrustbolzen oder einer Beilklinge) üben. Dabei erreicht man häufig schnell die sogenannte Magnetitschicht unter dem Rost, sie schimmert anthrazit-metallisch. Weiter sollte man nicht reinigen, also nicht bis zum blanken Eisen. Alles, was diese Schicht überragt, sind jedoch Rostblasen. Diese muß man dann wieder mit dem Stichel ablösen. Wenn man die Pfeilspitze gegen das Arbeitslicht hält und dabei nach allen Seiten hin und her dreht, findet man häufig noch Stellen, an denen Substanz blättert. Hier wird wieder der Stichel angesetzt, die Schicht zum Abplatzen gebracht und die Stelle wieder unter der rotierenden Nylonbürste gereinigt. Mit etwas Erfahrung kann man so eine einfache Spitze in 8-10 Minuten reinigen. Dreiflügelige oder Flügelspitzen benötigen entsprechend länger, an seltenen Stücken (und entsprechend wertvolleren) sitze ich oft auch ein paar Abende, weil man da natürlich nur sehr vorsichtig rangeht.
Ich konserviere meine Spitzen in reinem Bienenwachs, das ich von einem Imker besorgt habe. Man kann auch Paraffin verwenden, einfach ein paar weiße Paraffinkerzen einschmelzen. Das Wachs wird in einem alten Topf soweit erhitzt, daß es eben nicht dampft, die Pfeilspitzen wieder im Ofen auf ca 100° erhitzt und mit einer Pinzette kurz eingetaucht. Ist das Wachs oder die Spitzen nicht heiß genug, wird die Wachsschicht so dick, daß man keine Details mehr erkennen kann. Zum Abkühlen habe ich mir einen Holzklotz vorbereitet, der auf einer Steile Löcher (für Schaftdornspitzen) und auf der anderen in Bohrungen eingelassene Zahnstocher (für Tüllenspitzen) hat.
Sicherheitshalber sollte man die restaurierten und konservierten Spitzen in gewissen Abständen genau in Augenschein nehmen, ob nicht doch noch der Rost an manchen Stellen frißt. Wenn die Teile aus dem Boden kommen, beginnt unter Luftsauerstoff schnell ein Zersetzungsprozeß, bei dem wasserunlösliche Säuren feiwerden. Deshalb sollte man seine Spitzen relativ zügig restaurieren und nicht ungereinigt herumliegen lassen.
Deine Beilklinge würde ich mit Petroleum einreiben, ein paar Tage in einem verschlossenen Plastikbeutel liegen lassen, und dann sehen, was sich von dem Rost mit dem Lappen entfernen läßt. Tiefere Rostkrusten würde ich nach meiner o.g. Methode angehen.
Gruß, horsebow
Meine Methode, Pfeilspitzen zu reaturieren, hat den Vorteil, daß sie mit handelsüblichen Mitteln zu realisieren ist. Viele Metalldetektorgänger verwenden Elektrolyse zur Restaurierung ihrer Funde, aber elektrolytische Verfahren greifen ungezielt auch an Stellen, die man eigentlich erhalten möchte, an. In der Archäologie findet Elektrolyse eigentlich nur noch bei der Restaurierung groben "Eisenschrotts" Verwendung.
Ich bevorzuge die mechanische Reinigung:
Losen Schmutz sollte man mit einer (Zahn-)Bürste entfernen. Vor dem Restaurieren erhitze ich meine Pfeilspitzen bei 250° im Backofen, durch die Hitzeausdehnung platzt die Fundkruste etwas ab, das erleichtert das Reinigen erheblich. Blätternde Schichten werden mit einer Art Stichel, ähnlich einer flachen Schusterahle mit vorne querer, ca 3mm breiter, leicht abgerundeter Schneide, den ich mir aus einem Messerstahlabfall zurechtgeschliffen habe (man kann sie auch aus einem alten feinen Schraubenzieher schleifen), abgesprengt. Ich verwende gelegentlich auch eine Skalpellklinge Fig. 16, sie ist aber etwas zu federnd für den Zweck. Anfangs habe ich zur Reinigung einen Dremel mit rotierender Drahtbürste verwendet. Die Minitopfbürsten sind aber teuer und nutzen sich schnell ab. Ich verwende sie nur noch für feine Strukturen, wie z.B. die fein ausgeschmiedeten dünne Flügel von Jagdspitzen oder Schaftdorne, bei denen von vorneherein schon viel Rost abbröckelt und die dann teilweise sehr dünn werden können. Ansonsten benutze ich eine rotierende Nylontopfbürste (Drahtbürsten nicht, weil ich nicht gerne sich lösende Drahtborsten in die Finger kriege, und Messingbürsten nicht, weil ich keinen Messingüberzug auf meinen Spitzen will) und die Ständerbohrmaschine. Die Pfeilspitze wird mit der Hand an die rotierende Bürste geführt, so läßt sich der Druck, mit dem ich arbeite, am besten regulieren. Nur Vorsicht: an Schaftdornen und Tüllenöffnungen nicht zu fest aufdrücken (sonst reißt oder bricht unter Umständen etwas weg) und die Bürste nicht gegen die Schneide oder Kanten, sondern zur Kante hin rotieren lassen (Sonst wird sie einem aus der Hand gerissen)! Bis man ein Gefühl für die Methode hat, sollte man an einem robusteren Stück (z.B. einem Armbrustbolzen oder einer Beilklinge) üben. Dabei erreicht man häufig schnell die sogenannte Magnetitschicht unter dem Rost, sie schimmert anthrazit-metallisch. Weiter sollte man nicht reinigen, also nicht bis zum blanken Eisen. Alles, was diese Schicht überragt, sind jedoch Rostblasen. Diese muß man dann wieder mit dem Stichel ablösen. Wenn man die Pfeilspitze gegen das Arbeitslicht hält und dabei nach allen Seiten hin und her dreht, findet man häufig noch Stellen, an denen Substanz blättert. Hier wird wieder der Stichel angesetzt, die Schicht zum Abplatzen gebracht und die Stelle wieder unter der rotierenden Nylonbürste gereinigt. Mit etwas Erfahrung kann man so eine einfache Spitze in 8-10 Minuten reinigen. Dreiflügelige oder Flügelspitzen benötigen entsprechend länger, an seltenen Stücken (und entsprechend wertvolleren) sitze ich oft auch ein paar Abende, weil man da natürlich nur sehr vorsichtig rangeht.
Ich konserviere meine Spitzen in reinem Bienenwachs, das ich von einem Imker besorgt habe. Man kann auch Paraffin verwenden, einfach ein paar weiße Paraffinkerzen einschmelzen. Das Wachs wird in einem alten Topf soweit erhitzt, daß es eben nicht dampft, die Pfeilspitzen wieder im Ofen auf ca 100° erhitzt und mit einer Pinzette kurz eingetaucht. Ist das Wachs oder die Spitzen nicht heiß genug, wird die Wachsschicht so dick, daß man keine Details mehr erkennen kann. Zum Abkühlen habe ich mir einen Holzklotz vorbereitet, der auf einer Steile Löcher (für Schaftdornspitzen) und auf der anderen in Bohrungen eingelassene Zahnstocher (für Tüllenspitzen) hat.
Sicherheitshalber sollte man die restaurierten und konservierten Spitzen in gewissen Abständen genau in Augenschein nehmen, ob nicht doch noch der Rost an manchen Stellen frißt. Wenn die Teile aus dem Boden kommen, beginnt unter Luftsauerstoff schnell ein Zersetzungsprozeß, bei dem wasserunlösliche Säuren feiwerden. Deshalb sollte man seine Spitzen relativ zügig restaurieren und nicht ungereinigt herumliegen lassen.
Deine Beilklinge würde ich mit Petroleum einreiben, ein paar Tage in einem verschlossenen Plastikbeutel liegen lassen, und dann sehen, was sich von dem Rost mit dem Lappen entfernen läßt. Tiefere Rostkrusten würde ich nach meiner o.g. Methode angehen.
Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845
-
- Hero Member
- Beiträge: 1104
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
@ horsebow
Das wäre doch eigentlich schon wert, als Anleitung ins Forum gestellt zu werden, was du da verfasst hast!
Na?
Na?
Taran von Caer Dallben
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