das mit den gewichten ist kein problem. geh einfach im internet in einen professionellen angelshop - die haben da bleikugeln mit bis zu 10 kilo gewicht. für deine zwecke sollten allerdings schon 3 ausreichen. die dinger kosten irgendwas zwischen 15-25€.
wollte mir so eins für meinen mini-tribok kaufen - war mir dafür aber zu teuer, ergo hab ich mir beim dachdecker selber bleifolie gekauf (die schmeissen die dir da jetzt hinterher, da die damit kaum noch arbeiten dürfen) und hab mir in nem alten zahnputzbecher aus blech mein eigenes gewicht gegossen. man muss also nicht können - nur wollen
Hab schließlich letztes Jahr mein Latinum gemacht!
Nur bei der Spitze hab ich noch ein theoretisches Problem: Im Original bog sich die ja beim Auftreffen aufs Ziel um, so dass das Pilum nicht mehr zurückgeworfen werden konnte. Allerdings wollte ich es schon öfter werfen können.
Dann isses natürlich nicht mehr "originalgetreu".
Welches Material war das denn, damit die Spitze sich bog? Oder war sie einfach nur dünner?
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tja, soweit ich das behalten hab, würde ich sagen, dass vermutlich sehr weich geglühtes, gerade mal klein-finger-dickes eisen dafür verwendet wurde. der trick an der biegsamkeit war ja nicht nur, dass die dinger nicht zurückgeworfen werden konnten, sondern auch, dass die gegnerischen schilde ineinander verhakten und nicht ohne großen aufwand wieder voneinander zu trennen waren.
vielleicht wurde sogar eine metall-legierung (keine ahnung - vielleicht sogar was mit zinn oder blei!) dafür verwand - auch hier verweise ich wieder auf das gute alte römisch-germanische museum in köln.
tja. und wenn man sowas tatsächlich verwenden möchte, wende dich doch mal an www.die-ritterschmiede.de oder an www.traditionelle-events.de . bei letzterem liefert ein gewisser tschechischer importeur namens vajc (von dem ich ein schwert besitze - er beliefert so ziemlich alle großen mittelalterwaffen-anbieter). der stellt ganz gute sachen her, wenn man damit irgendwo draufhauen will - nicht wirklich schön, aber sehr funktionell. lass dir eine spitze nach originalmaßen aus federstahl von dem anfertigen...
so. hab eben noch schnell die e-mail-adressen rausgesucht. hier die von der ritterschmiede: ritterschmiede@t-online.de
der hat aber furchtbar viel zu tun, ruf ihn besser an. 0711 - 84 97 997
und hier die vom vajc - dem würde ich persönlich schreiben, wenns eiliger ist mit der spitze. adrianglass@web.de
Also die vom Römisch-Germanischen Museum haben geschrieben sie seien "zivil" und könnten mir nicht weiterhelfen - bisschen dünn das!
:-|
Die ham bestimmt Angst, ich könnte damit Amoklaufen..
An die Spitze komm ich glaub ich günstig rann - Bekannter von mir arbeitet irgendwo inner Stahlverarbeitung der sagt er könnte mir eine machen wenn er die Maße hätte.
Danke für die Hilfe.
Edit: Ich habe jetzt das Römermuseum in Haltern um die Maße angeschrieben. Vielleicht sind die etwas hilfsbereiter.
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jaja, der schütze läuft amok:D
wenn die dir die maße auch nicht geben können denkste dir kalt welche aus die etwa hinkommen könnten und lässt den stefan mal machen!das is für den keine arbeit und wenns nicht den gewünschten effekt hat isses auch nicht weiter schlimm.
"Das längste vollständig erhaltene Eisen mißt 95cm, der Durchschnitt liegt bei 55cm.
Die Ausgrabungen, die man in Numantia und anderswo gemacht hat, zeigen zwei verschiedene Befestigungsarten von Schaft und Eisen. Zum Teil wurden die Eisen mit einem zungenartig ausgeschmiedeten Ende, der Angel, in das pyramidenstumpfförmig verbreiterte Ende des Schaftes eingelassen und mit mehreren Nieten befestigt, zum Teil wiesen die Eisen Tüllen auf, mit denen man sie über den Schaft schob und vernietete. [...] Das Eisen ist grundsätzlich in drei Teile zu gliedern, die Befestigungsvorrichtung (Tülle oder Angel), einen langen dünnen Eisenschaft von rundem oder vierkantigem Querschnitt (Klinge) und die eigentliche Spitze, die blattförmig, kegelförmig oder, weitaus am häufigsten pyramidenförmig sein kann und manchmal Widerhaken hat. Die Hauptlänge nimmt stets die Klinge ein, während auf Angel oder Tülle zwischen 10 und 15cm kommen und auf die eigentliche Spitze 3 bis 12cm.
Im Grundprinzip sollte sich an diesem Aufbau bis weit in die Kaiserzeit hinein nichts ändern, nur die Dimensionen schwankten recht erheblich. Die bei Alesia gefundenen Pileneisen sind durchschnittlich nur 30cm lang, keines hat mehr als 60cm, dagegen messen die etwa gleichzeitigen Pilen aus Osuna in Spanien durchschnittlich 50cm. Im Rheinland augegrabene Pileneisen der frühen Kaiserzeit sind bis über 100cm lang. Die zwei mit Teilen des Holzschaftes komplett erhaltenen Pilen aus dem augusteischen Lager Oberaden haben Eisen von 60 und 70cm Länge mit 5 bzw. 4cm langen Spitzen und 10,5 bzw. 13,5cm langen Angeln. Die große Masse der gefundenen Pileneisen sind unvollständig und lassen daher keine Schlüsse auf die Gesamtlänge zu, selbst bei kompletten Exemplaren muß man damit rechnen, daß sie im Gebrauch schon einmal abgebrochen waren, bevor man sie im verkürzten Zustand erneut mit einer Spitze versah.
[...]
Der meist aus Eschenholz gefertigte Schaft des Pilum war bei der Tüllenversion der Waffe von der üblichen zylindrischen Form, beim Zungenpilum wies er jedoch die bereits erwähnte pyramidenstumpfförmige Verbreiterung zur Aufnahme der Angel auf.
Zwei bis drei Nieten hielten die Angel im Schaft, eine Zwinge mit trapezförmigem Längsschnitt klammerte das Holz fest zusammen. Am anderen Ende des Schaftes befand sich ein konischer eiserner Lanzenschuh. Er diente dazu, das Pilum bei Marschpausen oder wenn es sonst nicht benötigt wurde, in den Boden zu stecken [...].
Der stark variierenden Länge und Stärke der Eisen entsprechend konnte das Gewicht der Pila erheblich schwanken, etwa zwischen 1 und 3kg. Das normale Zungenpilum der frühen Kaiserzeit vom Oberadener Typ [...] wog knapp 2kg. Unsere Zungenpila haben eine Gesamtlänge von 213cm, 11cm fallen auf den Lanzenschuh, 124cm auf den 3,2cm starken Schaft bis zur Verdickung, 16cm auf diese, 62cm auf Klinge und Spitze. Mit der 13cm langen Angel ist das Eisen 75cm lang, die pyramidenförmige Spitze hat 4-4,8cm. Die teils vierkantigen, teils runden Klingen sind im Schnitt 1cm dick, sie verjüngen sich etwas auf die Spitze zu. Das Gewicht liegt bei 1,9kg."
Aus: Marcus Junkelmann: Die Legionen des Augustus - Mainz: von Zabern, 1986
ISBN 3-8053-0886-8
Korrigiert mich, aber ich habe mal irgendwo gelesen:
Das Pilum wurde im Kampf mit Wucht in den gegnerischen Schild geworfen oder gestossen, dann zog der Legionär sein relativ kurzes Schwert, trat auf den stabilen Schaft des Pilum und zwang damit den Schild des Gegners nach unten. In der nun entstehenden Situation war der Legionär durch sein eigenes, großes Schild geschützt und im Zusammenhang mit dem kurzen, gut handhabbaren Schwert erzielt er meist den Sieg über den ungeschützten Gegener.
Original geschrieben von Filnek
der trick an der biegsamkeit war ja nicht nur, dass die dinger nicht zurückgeworfen werden konnten, sondern auch, dass die gegnerischen schilde ineinander verhakten und nicht ohne großen aufwand wieder voneinander zu trennen waren.
Filnek
hach, ich liebe es, mich selbst zu zitieren
P.S. ich denke, dass man dem gegner aber dann auch genausogut direkt gegen einen großen "ganzkörperschild" (ansonsten wäre der einsatz des pilums in der von dir erwähnten weise unsinnig) treten könnte - ich glaube, das mit dem verhaken bzw. durch das eigengewicht des pilums unbrauchbarmachen des gegnerischen schildes war die hauptintention... steht meines erachtens auch im "de bello gallico"...
Das Pilum war der Wurfspieß der römischen Legionäre. Es handelte sich dabei um eine relativ lange (zwischen 50 cm und 1 m) Eisenstange mit einer Spitze auf einem Holzschaft.
Aus einer Entfernung von 10 - 20 Schritt warfen die Legionäre ihr Pilum auf den Gegner, der es mit seinem Schild auffing, da schlichtes ausweichen in der Schlacht nur selten möglich war. Steckte es erstmal im Schild, verbog es sich durch sein Gewicht und behinderte den Gegner beim Kampf.
ich denke, dass der pilum weniger wie pfeilbeschuss zur ausdünnung der gegnerischen linien und zur demoralisierung bestimmt war, sondern wirklich hauptsächlich, um eventuell mit schilden ausgerüstete gegnerische einheiten auszuschalten. das erklärt unter anderem das massive "pyramidenstumpfartige" gewicht, das direkt hinter der spitze angebracht war - normalerweise reicht ein einfacher holzschaft, um einen menschen zu durchbohren - mit diesem zusätzlichen gewicht konnte man weiterhin auf kurze distanzen auch dickere holz- und lederschichten durchdringen.
ein weiteres indiz ist die relativ feine spitze: will man einem menschen schaden, verwendet man eine blattspitze, die eine möglichst große wunde reisst. eine nadelspitze ist wirklich nur dazu gedacht, irgendwo mit möglichst wenig widerstand hindurchzudringen, und sich dabei trotzdem optimal zu verhaken.
"Das beträchtliche Gewicht der Waffe bezweckt eine hohe Durchschlagskraft. Unsere Versuche zeigten, daß das oben beschriebene Zungenpilum auf eine Entfernung von 5m eine 2cm starke Sperrholzwand oder eine 3cm starke Fichtenholzwand glatt durchschlägt. Das heißt, daß vor allem flache Schilde einem einigermaßen im rechten Winkel auftreffenden wuchtigen Wurf nicht standhielten. Die schlanke Spitze durchdringt Holz, Panzer, den menschlichen Leib mit der Kraft des in ihr gebündelten Geschoßgewichts, der schmale Eisenschaft gleitet wie eine Degenklinge ihr folgend durch die Substanz, ganz anders als das bei einem konventionellen Speer der Fall ist, der feststeckt, sobald die kurze flache Spitze eingedrungen ist und die Tülle mit dem Schaft anschlägt. Da sich das Holz hinter der Basis der Spitze schließt, ist ein Pilum nur sehr schwer wieder aus einem Brett oder aus einem Schild zu entfernen, vorausgesetzt, die Spitze hat ganz durchschlagen. Abzuhauen ist der lange Eisenschaft eines im Schild steckenden Pilums auch nicht. Weder Kettenpanzer noch irgend eine andere Form des Körperschutzes war dem Volltreffer eines Pilums gewachsen, selbst die Widerstandskraft von Bronzehelmen erwies sich nicht immer als ausreichend. Vergleiche mit normalen Speeren mit blattförmigen Spitzen zeigten die weit überlegene Durchschlagskraft und Stabilität des Pilums. Hinzu kommt, daß diese Waffe eine große Mann-Stop-Wirkung gehabt haben muß, der Getroffene dürfte von der Wucht des Aufschlages oft förmlich über den Haufen geworfen worden sein.
[...]
Hier wird die Funktion des Pilums deutlich, den Schild unbrauchbar zu machen und damit die feindliche Schildmauer zu zerreißen.
[...]
Vornehmster Zweck des Pilenwurfes war es natürlich nicht, den Schild, sondern den Mann zu treffen. Was im vorigen Kapitel [s.o. - meine Anmerkung] über die Durchschlagskraft des Pilums gesagt wurde, dürfte deutlich gemacht haben, um welch mörderische Waffe es sich bei diesem Wurfspeer handelte. Ein dichter Hagel von Pilen hat gerade in einem unzureichend mit Schutzrüstungen versehenen Barbarenhaufen zunächst einmal empfindliche blutige Verluste hervorgerufen. Da aber die Krieger ihre großflächigen Schilde vor sich hielten, traf die Mehrzahl der Speere diese Schutzwaffen. Weil ein wuchtig geschleudertes Pilum einen Schild soweit durchschlagen kann, daß die pyramidenförmige Spitze auf der Innenseite hervorsieht, läßt es sich kaum mehr entfernen. Unsere Experimente ergaben, daß das Holz sich hinter der verdickten Spitze verschließt und diese so eine widerhakenartige Wirkung hat.
[...]
Den Schild aber mit einem über 2m langen und 2kg schweren darin steckenden Geschoß zu handhaben, ist ein Ding der Unmöglichkeit."
Danke für die Info's!
Ich werd mal versuchen, ne Zeichnung anzufertigen.
Bestehen der Schaft und die Pyramidenförmige Spitze des Zungenpilums aus einem Stück Holz? Das würde die Sache nämlich sehr komplizierter machen.
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@Schuetze: zumindest an den erhaltenen Resten des Pilums aus Oberaden ist zu erkennen, daß der Holzschaft aus einem Stück gefertigt war.
Die Spitze war natürlich aus Eisen und nicht aus Holz ;-)
Die Spitze war natürlich aus Eisen und nicht aus Holz ;-)
hraban
T'schuldigung, hab mich falsch ausgedrückt; Ich meinte die pyramidenstumpfförmige Verdickung am Ende des Schaftes, in/an der die eigentliche Eisenspitze dann befestigt ist. Gut zu sehen auf dem Bild (link) von Filnek weiter oben
So'n Teil an einem Stück zu fertigen wär für mich schwierig - der Schaft müsste dann gedreht werden, ich hatte eigentlich vor, einen vorgefertigten zu nehmen und die Verdickung oder Gewicht oder wie das heißt daran zu befestigen.
Die Maße für diesen hölzernen Pyramidenstumpf bräuchte ich.
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Unsere Zungenpila haben eine Gesamtlänge von 213cm, 11cm fallen auf den Lanzenschuh, 124cm auf den 3,2cm starken Schaft bis zur[red] Verdickung, 16cm auf diese[/red], 62cm auf Klinge und Spitze. Mit der 13cm langen Angel ist das Eisen 75cm lang, die pyramidenförmige Spitze hat 4-4,8cm.
Weitere Maße der Verdickung sind leider nicht angegeben, dennoch relativ gut zu schätzen: unten am Schaft, würde ich sagen, überragt die Verdickung den Schaft um etwa 10mm und verjüngt sich zur Klinge hin bis etwa Schaftdurchmesser. Ein wenig Futter würde ich an der Klinge dennoch stehen lassen und die Verbindung mit der beschriebenen Eisenzwinge sichern.
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