neulich beim bogenschiessen (glaubt mir sowieso keiner)

[Peter O. Stecher]

Nein, Nein Ulrich !!

Die Technik, einmal gründlich erlernt und ständig geübt, tritt in den geistigen Hintergrund. Das Instinktive wird durch das Training geschärft. Unterm Strich ist Alles besser aufgrund des Trainings. Und, unter Training verstehe ich: Shooting for Form, Roven/Stumpshooting, erst in zweiter Linie Turniere.

Und selbst wenn Routine einkehrt (was sich ja nicht negativ auswirkt) wird res immer Schüsse geben die eine Herausforderung darstellen, nur ist der eigene Standard höher... ;-)

[Taurus]

Auf der Landesmeisterschaft Feld/Wald Sachsen-Anhalt hatte ich an der letzten Scheibe ein richtiges Schlüsselerlebnis. Ich hatte 357 Ringe und in mir kam der Gedanke auf:"Mit einer 15(1.Kill) schaffe ich diesmal die 370. Das habe ich noch nie geschafft und war bis dato immer ein Ziel von mir." Die letzte Scheibe war ein riesiger Dachs auf ca. 20m, mit einem Kill, so groß wie ein Scheunentor. Was soll ich sagen, normalerweise ein fast geschenktes Kill, aber der erste Pfeil ging total daneben und meine 370 Ringe lösten sich in Rauch auf! Der 2.traf dann voll.
Ich habe daraus meine Konsequenzen gezogen. Treffen macht Spaß und gewinnen ist toll, aber das ist nicht der Sinn des Bogenschießens. Ich schaue nicht mehr auf zurückliegende Scheiben und spekuliere auch nicht mehr auf die nächsten. Ich versuche mich nur auf das Jetzt zu konzentrieren und genieße jeden Schuß. Ich freue mich, daß ich an diesen Turnieren teilnehmen darf, denn das ist keine Selbstverständlichkeit!!!
Jeden Pfeil bewußt schießen, sich am Flug erfreuen und den Kopf völlig raushalten. Wenn dann ein Pfeil daneben geht, na und ich hab doch noch einen und eigentlich geht es doch um nichts!!!
Hoffentlich war das jetzt nicht zu lang und hat ausgedrückt was ich eigentlich sagen wollte.