Re: Wer ist auf FaceBook?
Verfasst: 19.09.2010, 23:54
Ich als Vertreter der jüngeren Generation ... klar bin ich auf Facebook. Mit Social Networking aufgewachsen, könnte man sagen. Das Vorurteil, dass die dortigen Kontakte nicht "real" sind, muss ich zurückweisen - sämtliche Freunde dort sind mir auch im Real Life bekannt (und befreundet, versteht sich ). Klar, manchmal gibt es Posts, wo ich mir denke: "Zu viel Information!". Aber wer hatte nicht schonmal einen angetrunkenen Bekannten im Arm, der einem Dinge erzählt hat, die man niemals wissen wollte? Alles andere, was an Facebook für mich wichtig ist, hätte man früher sicherlich anderswo geteilt - Musik zum Beispiel. Für mich ist das kein Verlust an "Realitätsnähe" ... ich unternehme auch so noch genug im echten Leben
Was die Datensicherheit angeht - das andere große Thema - halte ich es wie mit dem Essen: Lieber nicht nachfragen. Klar gibt es Sicherheitslecks. Klar gibt es Apps, die gesammelte Daten nicht unbedingt nur zur korrekten Funktion benötigen, sondern nebenbei auch noch Spam schicken. Klar kann man über Google Street View mein Haus sehen. Et cetera perge perge.
Aber das kann man heutzutage auf quasi alle Lebensbereiche übertragen. Mal den Film "We feed the Word" gesehen? Oder "Darwins Alptraum"? Nein? Danach möchte man Vegetarier sein. Wird man aber in den meisten Fällen nicht. Mal auf die Inhaltsstoffe geschaut und recherchiert? Da wird einem übel. Trotzdem werden die wenigsten jetzt ausschließlich im Bioladen kaufen (mal ganz davon abgesehen, dass mit diesem "Label" eh Schundluder getrieben werden, aber das ist eine andere Geschichte...)
Oder, versucht mal Kleidung zu finden, die einen humanen Preis hat und nicht in Dritte-Welt- oder Schwellenländern zu Niedriglöhnen produziert wurde. Oder Gebrauchsgegenstände. Wohnungseinrichtungen. Selbst unser Sprit stammt teilweise aus Ländern, die einen Scheiss auf Umweltschutz geben (Stichwort Nigeria). Fährt deshalb jemand nicht mehr mit dem Auto?
Der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sagte neulich, er halte Privatsphäre für ein überholtes Konzept. Realistisch gesehen muss man betrachten, dass Geheimhaltung noch nie funktioniert hat. Ein russisches Sprichwort sagt: »Vertraue einem Stummen ein Geheimnis an, und er wird reden.« Irgendjemandem erzählt man es immer und dieser jemand erzählt es einem weiter und der wiederum ... voilà, die Abwärtsspirale funktioniert seit Menschengedenken. Ich habe das Phänomen selbst in sechs Jahren in einem Internat beobachten dürfen - engere Vernetzung der Schüler untereinander als an einer normalen Schule, ergo höherer Informationsfluss - à la "hast du schon gehört...". Das heutige Informationszeitalter (so der Kondratjew-Zyklus) und alles, was damit in Verbindung steht - Internet, Kommunikation, Datenmanagement - beschleunigt diesen Vorgang "nur". Dafür natürlich auf solche Ebenen, dass wir mit unserem durchschnittlich interessierten und informierten Verstand nicht unbedingt nachkommen. Das sieht man eben daran, was die Leute von sich im Internet alles preisgeben. Da gibts die Geschichten von Leuten, die wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vor Gericht standen, alles geleugnet haben und dann Fotos von Facebook (!) mit nem Joint vorgelegt bekommen ... da sag ich dann nur "Das ist Darwin".
Ich halte es, wie oben beschrieben: Was niemand sehen soll, kommt auch nicht ins Internet. Wenn ich surfe, dann grundlegend nur mit Werbeblocker und gutem Antivirensystem, damit zumindest die nicht sichtbaren Informationssammler ins Leere laufen. Für meine Mails hab ich nen guten Spamfilter . Auf Facebook können etwaige Arbeitgeber zwar sehen, dass ich angemeldet bin (unter realem Namen), aber das wars auch schon - außer, sie schicken mir ne Freundeseinladung. Und wie gesagt, auf die Freundesliste kommen nur mir bekannte Menschen ...
So, in der Hoffnung, dass überhaupt jemand das da liest, mach ich jetzt mal wieder den Kopp zu
Liebe Grüße!
Was die Datensicherheit angeht - das andere große Thema - halte ich es wie mit dem Essen: Lieber nicht nachfragen. Klar gibt es Sicherheitslecks. Klar gibt es Apps, die gesammelte Daten nicht unbedingt nur zur korrekten Funktion benötigen, sondern nebenbei auch noch Spam schicken. Klar kann man über Google Street View mein Haus sehen. Et cetera perge perge.
Aber das kann man heutzutage auf quasi alle Lebensbereiche übertragen. Mal den Film "We feed the Word" gesehen? Oder "Darwins Alptraum"? Nein? Danach möchte man Vegetarier sein. Wird man aber in den meisten Fällen nicht. Mal auf die Inhaltsstoffe geschaut und recherchiert? Da wird einem übel. Trotzdem werden die wenigsten jetzt ausschließlich im Bioladen kaufen (mal ganz davon abgesehen, dass mit diesem "Label" eh Schundluder getrieben werden, aber das ist eine andere Geschichte...)
Oder, versucht mal Kleidung zu finden, die einen humanen Preis hat und nicht in Dritte-Welt- oder Schwellenländern zu Niedriglöhnen produziert wurde. Oder Gebrauchsgegenstände. Wohnungseinrichtungen. Selbst unser Sprit stammt teilweise aus Ländern, die einen Scheiss auf Umweltschutz geben (Stichwort Nigeria). Fährt deshalb jemand nicht mehr mit dem Auto?
Der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sagte neulich, er halte Privatsphäre für ein überholtes Konzept. Realistisch gesehen muss man betrachten, dass Geheimhaltung noch nie funktioniert hat. Ein russisches Sprichwort sagt: »Vertraue einem Stummen ein Geheimnis an, und er wird reden.« Irgendjemandem erzählt man es immer und dieser jemand erzählt es einem weiter und der wiederum ... voilà, die Abwärtsspirale funktioniert seit Menschengedenken. Ich habe das Phänomen selbst in sechs Jahren in einem Internat beobachten dürfen - engere Vernetzung der Schüler untereinander als an einer normalen Schule, ergo höherer Informationsfluss - à la "hast du schon gehört...". Das heutige Informationszeitalter (so der Kondratjew-Zyklus) und alles, was damit in Verbindung steht - Internet, Kommunikation, Datenmanagement - beschleunigt diesen Vorgang "nur". Dafür natürlich auf solche Ebenen, dass wir mit unserem durchschnittlich interessierten und informierten Verstand nicht unbedingt nachkommen. Das sieht man eben daran, was die Leute von sich im Internet alles preisgeben. Da gibts die Geschichten von Leuten, die wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vor Gericht standen, alles geleugnet haben und dann Fotos von Facebook (!) mit nem Joint vorgelegt bekommen ... da sag ich dann nur "Das ist Darwin".
Ich halte es, wie oben beschrieben: Was niemand sehen soll, kommt auch nicht ins Internet. Wenn ich surfe, dann grundlegend nur mit Werbeblocker und gutem Antivirensystem, damit zumindest die nicht sichtbaren Informationssammler ins Leere laufen. Für meine Mails hab ich nen guten Spamfilter . Auf Facebook können etwaige Arbeitgeber zwar sehen, dass ich angemeldet bin (unter realem Namen), aber das wars auch schon - außer, sie schicken mir ne Freundeseinladung. Und wie gesagt, auf die Freundesliste kommen nur mir bekannte Menschen ...
So, in der Hoffnung, dass überhaupt jemand das da liest, mach ich jetzt mal wieder den Kopp zu
Liebe Grüße!