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Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 16.01.2011, 18:56
von Blacksmith77K
Anasazi hat geschrieben:Wie jetzt?
oben schrieb Schwarzschmied was von 550grains (du 460grains) mit 27" Auszug und unter 50lbs. Du schreibst bei 28" hat der Bogen 43lbs du würdest aber nur 27" ausziehen....
Die Länge der Pfeile bestimmt den Auszug? Nicht die Auszugslänge bei welchem das Zuggewicht gemessen wurde? Dann fehlt aber neben der Gewichtsangabe der Pfeile noch die Länge der Pfeile, damit man weiß wie lang die ausgezogen wurden......
Beispiel ohne Bezug zu den getesteten Bögen: Ich teste einen Bogen mit 43lbs bei 27" mit Pfeilen von einer Länge 29" und einem Gewicht von 430grains. Ich richte meinen Auszug nach der Länge der Pfeile. Also wird der Bogen auf 29" ausgezogen und hat mehr als 43lbs. Das Gewichtsverhältnis Pfeilgewicht zu Zuggewicht wird dadurch verändert. Bei einem angenommenen Zuwachs von 3lbs pro " Auszug kommt man mit dem Bogen dann auf 49lbs. Von 10gpp ändert sich das Gewichtsverhältnis zu 8,7gpp!
Ich denke mal es ist wichtig alle Einflußfaktoren zu benennen und möglichst korrekt wieder zu geben, damit man nicht nur von Werten geblendet wird. Die Aussage, dass Arcus der Meinung ist, dass sein Geschwindigkeitsmesser besonders wenig anzeigt, kann man in diesem Zusammenhang aufzeigen, anhand von Vergleichen später vielleicht sogar dokumentieren, aber die Werte deswegen schön zu rechnen ist auch nicht das Gelbe vom Ei.......
Jetzt mach dich mal nicht wild. Ohne Zangenrelease und 100% geeichte Abschussvorrichtung kannste die Sache sowieso knicken. Davon ab wenn Arcus sagt er zieht seinen 28'' Pfeil bis auf 27'' aus kannste von ausgehen, dass das so ist.
Meine Pfeile haben ALLE eine Schaftlänge von exakt 32''. Für die Bögen mit 28 und 29'' Zoll waren es wohl die gleichen Pfeile, allerdings mit abgeklebten Markierungen. (...sieht man im übrigen in all meinen Präsentationen....)
War ja
KEIN wissenschaftlicher Test sondern der rückwirkende Vergleich mit meiner VIDEO Messmethode.
Calm Down, alles gut, schönrechnen tut keiner was, selbst wenn du 10fps wieder abziehen würdest, wären die selbstgeschnitzen Bögen immer noch sauschnell.
Der erste beiläufig abgegebene Schuss von Arcus hat auf dem Display des Gerätes
182fps angezeigt. Maßdifferenzen in den Pfeilen und ungenauer Fingerablass INKLUSIVE. Eine Bombenfeste Schussvorrichtung kann das Ergebnis lediglich verbessern.
EDIT: Und ich brüste mich nicht mit 195fps oder was weis ich, sondern mit Liutbald bestenfalls, dass er einen 32'' Pfeil mit 1040grains 250yards weit wirft.

Wozu er ja gebaut wurde!
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 16.01.2011, 21:33
von arcus
@ anasazi
alle Bögen für mich-- Tillere ich auf 28"--da wird auch das Zuggewicht gemessen--also 43 lbs
Meine Pfeile sind 28" lang , obwohl ich nur 27" Auszug habe . bei 28" Länge wog der Pfeil 460 gn.
Nicht die Pfeillänge bestimmt den Auszug, sondern mein Anker--und der liegt bei 27"
Bei Deiner angenommenen Zuggewichtszunahme von 3 lbs pro Zoll Auszug--kannste jetzt also 3 lbs abziehen
oder anders -- bei 27 " Auszug hat der Bogen 40 lbs --der Pfeil 460gn --macht 11,5 gpp
Gruß Rolf
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 16.01.2011, 23:33
von Anasazi
@Blacksmith
Keine Sorge ich mach mich nicht verrückt. Ich versuche lediglich aufzuzeigen, dass es einfacher verständlich wird, wenn man schreibt, wie weit der Bogen beim Test gezogen wird und nicht wie weit man ihn ziehen kann, welches Zuggewicht er bei diesem Auszug hat und nicht wie das Zuggewicht bei xx" ist und welches Gewicht der geschossene Pfeil hat. Dann die angezeigte Geschwindigkeit oder den interpolierten Wert aus verschiedenen Durchgängen.....
z.B. so: Bogen 27" Auszug 40 lbs Pfeilgewicht 460 grains Pfeilgewicht und xxxfps bei eben diesen 27" Auszug .Im letzten Post von Arcus wird das klar - im ersten Post von dir habe ich das anders verstanden...?.
Wenn ich dann von Arcus lese, dass BS und OF auch immer bis zum geht nicht mehr ausgezogen haben und du schreibst du hast nur Pfeile mit 32", denke ich automatisch du hast alle Bögen, die du getestet hast bis 32" ausgezogen. Du schreibst zwar du hättes Markierungen drauf, aber das passt für mich dann nicht mehr mit "bis zum geht nicht mehr" überein.
Da soll jetzt um Himmels willen kein Rechtfertigungsdruck entstehen oder so, aber wenn man sich schon die Mühe macht die Pfeile zu wiegen, die Zuggewichte zu notieren und dann die Bögen noch zigmal durch nen Chrony zu schiessen, das Ganze dann noch abschließend notiert und öffentlich macht, dann finde ich es persönlich gut, wenn es einfach verständlich wäre.....
Der Ausgangstest dieses Threads war in dieser Hinsicht gut verständlich, da hapert es lediglich an der Bestätigung der Regel aus der TBB, da die Bögen eben mit unterschiedlichen, individuell angepassten Pfeilen geschossen wurden.
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 16.01.2011, 23:41
von Galighenna
Der Ausgangstest dieses Threads war in dieser Hinsicht gut verständlich, da hapert es lediglich an der Bestätigung der Regel aus der TBB, da die Bögen eben mit unterschiedlichen, individuell angepassten Pfeilen geschossen wurden.
Es ging auch nicht um die Bestätigung einer "Regel" aus der TBB sondern um die Überprüfung der Regel die hier im Forum rumgeistert und die wohl so wie es aussieht eben NICHT aus der TBB stammt:
Zuggewicht in Pfund + 100 = Pfeilgeschwindigkeit (ungefähr)
(Nur um das jetzt nochmal deutlich zu machen

)
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 17.01.2011, 00:18
von Blacksmith77K
Was ja auch durch alle Gewichtsklassen hindurch in etwa hinhaut. Bewegt man sich
um die 10gpp, von mir aus auch 8,5 oder auch 11,5gpp, dann ist über'n Daumen Zuggewicht+100 die Pfeilgeschwindigkeit.
Ein Flachbogen mit Needle-Tips, 45# und 450grain Pfeil ist natürlich im Vergleich zu einem Warbow mit Hornnocken enorm flink. Wobei der Warbow durch mehr als doppeltes Zuggewicht und auch doppelt so schweren Pfeilen trotzdem identisch schnell abwirft. Was die Theorie Zuggewicht+100 bei einem Pfeilgewicht +/- 10gpp nochmals untermauert.
Im Dauergebraucht, also ab dem 12ten Pfeil
in Serie lässt Liutbald bei hoher Luftfeuchte (...heute Mittag 81%...) auch nach und pendelt sich auf 180fps ein. Der Hysteresefaktor ist nicht zu leugnen. Abgespannt erholt sich der Bogen wieder und das Spiel beginnt von vorne.

Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 17.01.2011, 11:30
von Anasazi
@galighenna
Diese angeführte Regel stammt nicht aus der TBB???
Zumindest in der TBB4 wird zu den Testergebnissen vom Mojam erklärt, das alle Bögen mit einem 500grains Pfeil geschossen wurden. Sie wurden dabei genau auf angegebenen Auszug gezogen. Ausgehend von der Regel "Zuggewicht + 100 = Geschwindigkeit" wurden die Bögen klassifiziert. Je schneller sie schossen, also je mehr sie über dem Durchschnitt lagen, desto besser ihre Platzierung dort.
Es wird aber auch angemerkt, dass Bögen mit geringerem Zuggewicht benachteiligt sind durch den schweren Pfeil und, dass es eine Verbesserung wäre, wenn man die Ergebnisse gewichtsbezogen darstellt (50lbs Bogen mit 500 grains Pfeilen, 40 lbs Bogen mit 400grains Pfeilen).
Es steht aber nicht dabei, ob die oben genannte Regel Zuggewicht +100 = Geschwingdigkeit, dann immer noch gilt.....
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 17.01.2011, 19:04
von Snake-Jo
@Blacky: Schön, dass du die Messungen gemacht hast. Deine Bogen sind allesamt richtig schnell.
Der Eibenbogen gilt ja eher als gemütlicher Bogen, alerdings mit mehr Wirkungsgrad bei den schweren Pfeilen. Ein Pfeilgewicht von 10 gr/ lb Bogenzugkraft gehört ohne Zweifel in die Kategorie "schwerer Pfeil" und somit hat sich das bei deinen Bogen bestätigt. Die anderen Beobachtungen zum Hysteresiseffekt sind auch stimmig.
Auch wenn in der TBB "unsere" Formel nicht beschrieben ist: egal, wir können ja auch mal was Gescheites herausbekommen.
Natürlich brauchen wir noch ein paar mehr Werte und müssen auch an der Schießmaschine noch ein wenig feilen.

Aber ein Anhaltspunkt ist das allemal.
Nochmal zur Auszugslänge: Die 28 Zoll sind nur relevant für die Angabe des Standardzuggewichts, ansonsten kann jede beliebige Auszugslänge benutzt werden. Schließlich können "kurze" Schützen nicht unbedingt die 28" ziehen und auch die "überlangen" Schützen müssen sich ja nicht beschneiden, wenn sie normalerweise 32" ziehen. Aber natürlich erhöht sich auch das Zuggewicht bei längerem Auszug und entsprechend muss ein anderer (schwererer) Pfeil genommen werden. Dieser widerum relativiert den Vorteil des langen Auszugs wieder. Nicht ganz, aber schon ein wenig.
Beispiel: 50 lb bei 28" und 500 gr-Pfeil, 62 lb bei 32" und 620 gr-Pfeil
Aus diesem Grund haben wir mit unseren Schießversuchen die relvanten Größen "Zuggwewicht" und "Pfeilgewicht" exakt eingehalten. Die Auszugslänge ist
NICHT relevant, wenn ich verschiedene Bogen testen will,
weil
der zehnjährige Knabe seinen 30-lb-Longbow in einer Länge von 160 cm schießt und
Blacky seinen 100-lb-Longbow mit rund 190 cm Länge benutzt.
Und darum ging es in dem Versuch: das Testen normaler Bogen.
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 17.01.2011, 20:37
von Galighenna
Danke Snake-Jo
Du hast den Sinn des Versuches nochmal wieder richtig auf den Punkt gebracht

Irgendwie scheint das bei einigen nicht so ganz durchzudringen.
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 18.01.2011, 08:15
von Tom of Sevenhills
Snake-Jo hat geschrieben:
Der Eibenbogen gilt ja eher als gemütlicher Bogen, alerdings mit mehr Wirkungsgrad bei den schweren Pfeilen.
... da war doch so ein "gemütlicher" Eibenbogen in eurer Messreihe. Wie kam das zustande?
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 18.01.2011, 16:30
von arcus
so, hab mal schnell eine "Schießmaschine" gebaut
einfach, wenig Material--also auch zum rumschleppen--nur ein Tisch muß vorhanden sein
zum einspannen wird der Griff mit Gummi gepolstert und mit dem Block nach dem Griff und den beiden Spannzwingen
fixiert.
Alle Materialien hatte ich zu Hause-- nur ein Zangenrelaese muß ich noch kaufen.
Gruß Arcus
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 18.01.2011, 20:54
von Blacksmith77K
Das Ding iss cool. Habe einen neuen Bogen in der Mache. Den komme ich gleich mal testen.

Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 18.01.2011, 20:56
von arcus
wart mal noch paar Tage, bis das Relaese da ist
Rolf
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 18.01.2011, 20:58
von Blacksmith77K
Jo, bin hier noch SpezialNocken am erfinden. Eibe-Flat... brauch noch 2 Tage.

Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 19.01.2011, 14:11
von Anasazi
Ich bin ein wenig irritiert:
snake jo schrieb im ersten Post dieses threads:
"Die Idee
Laut Berichten aus der Bogenbauer-Bibel soll die Pfeilgeschwindigkeit bei normalen Selfbows nach der Formel
Zuggewicht in [lb] plus 100 gleich Geschwindigkeit in ft/sec
Vorraussetzung: ein passender Pfeil mit 10 grain pro Pfund Auszug.
Beispiel ein 30-Pfund-Bogen schießt einen 300 grain-Pfeil mit einer Geschwindigkeit von 130 ft/sec.
Das ist natürlich nur ein Grundwert oder Basiswert. Ein gut gebauter, schneller Bogen kann auch drüber liegen."
Diese Idee bezieht sich direkt auf die TBB und es ist keine Rede von einer Forenregel.....
Dass der Bezug mit den falschen Annahmen arbeitet (10gpp Pfeilgewicht statt ein 500grains Testpfeil), habe ich schon geschrieben. Deswegen kann auch die dargestellte Regel nicht einfach so abgeleitet und bestätigt werden, auch dann nicht, wenn die Versuchsergebnisse dies nahe legen.
Ob eine größere Auszugslänge mit seinem längeren Beschleunigungsweg durch eine am Zuggewicht angelehnte Gewichtserhöhung des Pfeiles ausgeglichen werden kann, da kann man sich gerne drüber unterhalten. Meiner Meinung nach ist der Einfluss der größeren Auszugslänge relevant und sollte berücksichtigt werden, gerade dann, wenn man dem Ganzen wissenschaftlichen Anspruch attestiert.
Re: Pfeilgeschwindigkeit mit Schießmaschine
Verfasst: 19.01.2011, 15:19
von Galighenna
Oh da hab ich das wohl überlesen das sich Snake-Jo da direkt auf die TBB bezieht.
Somit hast du natürlich recht. Unter der Prämisse ist das natürlich so nicht richtig. Vielleicht sollte diese "Fragestellung" dahingehend dann korrigiert werden, da diese "Regel" so nicht in der TBB steht, sondern dort mit 500grain Pfeil geschossen wird.
Dieser Versuch zielte aber tatsächlich darauf ab, die Regel zu bestätigen, das unabhängig vom Auszug, die Pfeilgeschwindigkeit etwa 100+Zuggewicht beträgt, wenn der Pfeil 10gpp wiegt.
Ich schätze da hat sich die Idee einfach auf die TBB übertragen und das wurde verwechselt...