Frankster hat geschrieben:
Worüber wir bislang kaum diskutiert haben ist die Länge des Bogens, Griffbereich und der Wurfarme. Ein 50 lbs Bogen, auf 140cm gebaut mit biegendem Griff, hätte sagen wir 40 lbs wenn man den Bogen zersägt und ein 40cm Griffstück einsetzt. Warum? Weil durch den anderen Sehnenwinkel eine andere Übersetzung stattfindet.
Hmm Ja... anders ausgedrückt: Die Änderung des Sehnenwinkels ist eine andere und die Zugkraft hängt eben vom Zusammenspiel der Auslenkung der Wurfarme und dem Winkel der Sehne am Nockpunkt ab.
Frankster hat geschrieben:
Für den gleichen Auszug werden im 2. Fall die WA's weniger ausgelenkt. Dies bedeutet theoretisch das der verlängerte Bogen eine höhere Leerschussgeschwindigkeit hat.
Nein hat er nicht, weil die Sehne schwerer ist
Frankster hat geschrieben:
Praktisch müssen die Wurfarme aber stärker und somit schwerer gebaut sein damit der Bogen auch mit dem 40cm Griffstück auf 50 lbs kommen würde...
Was wiederum trotzdem nur wenig Einfluss auf die Wurfgeschwindigkeit des Bogens hat.
Alles in Allem würde ich sagen, das Zusammenspiel von Biegeradius (Verformungsarbeit/Hysterese), Auszug, Bogenlänge und der Menge des an der Biegung beteiligten Materials sind die Schlüsselfaktoren für die Verluste die in den Wurfarmen auftreten.
Ich denke, je stärker ein Holz komprimiert wird, desto weniger elastisch ist die Kompression. Dies erhöht Verluste. Es kriecht, und je stärker die Last ist, desto größ0er ist die Kriechgeschwindigkeit. Die Wurfarme müssten demnach länger werden.
Längere Bögen sind schwächer, so das die Dicke und/oder die Breite zunehmen muss. Dadurch ist wiederum mehr Material an der Biegung beteilig so das sich andere Effekte Verstärken dürften, wie z.B. Reibung der Holzfasern aneinander, und das Sehnengewicht wird erhöht.
Ich meine mich erinnern zu können, das der Rabe mal sagte, Bögen mit einer Länge von etwa 170cm sind am leistungsfähigsten. (wenn man mal das Langbogendesign betrachtet)
Gut Möglich das bei dieser Länge ein mehr oder weniger optimaler Kompromiss zwischen den verschiedenen Faktoren vorliegt.
Wie ich mir bereits gedacht habe sieht es tatsächlich so aus als wirken wiedermal viele Faktoren gegensinnig...
Das PDF ist wirklich schwere Kost. Ich hab keine Materialwissenschaften studiert und verstehe nichtmal die Hälfte von dem was der Mensch da berechnet. Ganz besonders weil alles auf Englisch ist.
An manchen Kurven und an manchen Erläuterungen lässt sich aber dennoch erkennen das meine "Theorie" ganz gut passt. Es wird z.B. gezeigt das das Gewicht der Tips tatsächlich sehr sehr wenig Einfluss auf die Geschwindigkeit des Pfeils hat, genau wie ich es vorhergesagt habe.
Ausserdem wird an einigen Stellen wiederholt bestätigt das das Gewicht der Sehne einer der wichtigsten Faktoren für einen schnellen Bogen ist. Ebenfalls eine Bestätigung...
Ich denke der werte Herr hat ähnliche Betrachtungen angestellt wie ich, nur eben sehr sehr sehr viel genauer und mit tatsächlichen WA-Geometrien, Materialwerten und viel exakteren mathematischen Modellen, die eben auch die Eigenheiten der Wurfarme berücksichtigen. Er kommt aber dennoch an einigen Stellen zu sehr ähnlichen Ergebnissen.