Bogenschulter

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Lucky Luke
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Re: Bogenschulter

Beitrag von Lucky Luke »

Bogenede hat geschrieben: Ich schiesse seit über 25 Jahren Bogen und habe noch nie Schmerzen in der Schulter gehabt weil ich einen Bogen schiesse, der meiner Körperkraft angepasst ist
Du glücklicher.
Und natürlich geht es mir nicht um das aussehen, sondern um die richtige Technik!

Wie geschrieben habe ich leider Probleme mit meiner Schulter. D.h. ich habe leichte Schmerzen.
Sie sind zwar nur leicht, aber für mich Warnung genug, dass ich aufpassen sollte.

Das der Bogen zu stark ist, hoffe ich nicht. Ich bin jetzt nach 2 Jahren Bogenschießen bei 44 Pfund.

Daher denke ich, dass meine Technik unsauber ist.
Leider steht mir kein Bogentrainer zur Verfügung den ich fragen kann, und Köln ist etwas weit weg.
Darum habe ich mich vertrauensvoll an unser tolles Forum gewandt.
Frede
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Re: Bogenschulter

Beitrag von Frede »

Und so ist es richtig. Ich habe schon die unterschiedlichsten interessanten Ansichten dazu gehört, dass die Haltung egal ist, ist mal wieder eine völlig neue. Auch die Schützen im Mittelalter müssen auf Technik trainiert haben, sonst wären die extremen Zuggewichte gar nicht zu erklären. Gerade, da diese auf Dauer allein schon Schäden bedingen mussten.

Du bist auf dem richtigen Weg Lucky Luke, du stellst dir die richtigen Fragen. Bei Schmerzen einige Tage pausieren und vorsichtig dehnen. Die verschwinden nicht in dem Moment, wo du die richtige Technik hast! Auch "die richtige Technik" beansprucht das jetzt schmerzende Schultergelenk - wenn auch nicht so schlimm.
Bogenede

Re: Bogenschulter

Beitrag von Bogenede »

@ LukyLuke und Fredo

Technik ist richtig und wichtig, ABER ............

a. selbst 44 lb können zuviel sein wenn der Körper nicht mitmacht und
b. wir sind Hobbyschützen und keine "Schützen im Mittelalter" die Zuggewichte jenseits von GUT und BÖSE schiessen MUSSTEN. Das muss heute niemand mehr. Wenn ich mit meinem 45 lb Bogen ein Ziel nicht oder nur schwer erreiche, lasse ich es aus. Ich MUSS nicht.

Bei diversen Schiessen habe ich schon Schützen gesehen, die wie ein Fragezeichen am Bogen hingen und trotzdem mit jedem Schuss trafen, sogar pendelnde Säcke auf 30 - 50 m. Alles eine Frage der Übung.

Aber wenns glücklich macht ..................

Bogenede
Frede
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Re: Bogenschulter

Beitrag von Frede »

Da hast du mich falsch verstanden: Ich bin auch der Meinung, dass man es mit dem Zuggewicht langsam angehen sollte ??? Deswegen hatte ich ja schon geschrieben, dass das Zuggewicht vielleicht zu hoch ist.

Mittlerweile vertrete ich in der Tat die Ansicht der Sportschützen, dass man die richtige Haltung erstmal mit niedrigen Zuggewichten lernen sollte, um sich langsam nach oben zu arbeiten. Ich schließe dabei nicht aus, dass es auch ohne gesunde Haltung möglich ist, ein guter Bogenschütze zu sein; gesundheitlich bedenklich ist es trotzdem. Jedem das Seine, Lucky Luke will die richtige Haltung lernen.
Anuk
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Re: Bogenschulter

Beitrag von Anuk »

Damit hat er ja auch recht - oder will hier jemand für eine falsche Haltung plädieren?
Immer wenn man die Sehne spannt und dann loslässt kommt irgendwie ein Schuss bei raus - ist doch logisch. Aber wenn man die Dinge etwas kultivieren möchte, dann ist es bestimmt nicht ehrenrührig, sich um die Feinheiten zu kümmern. Die Schulter eben nicht hochzuziehen, ist absolut notwendig.
Dass irgendwer es auch irgendwie anders schafft, ins Kill zu treffen, widerspricht der Aussage nicht. Aber ob man das als Königsweg beschreiben sollte, halte ich für fragwürdig.
Insofern kann man die korrekte Körperhaltung gar nicht außer Acht lassen - die Bogenschulter runter zu nehmen, um eine gute Schulterspannung erreichen zu können, ist in der Sinnhaftigkeit kaum bezweifelbar.
Was es mit den Schmerzen in der Schulter auf sich hat und ob diese tatsächlich mit dem Schießen zu tun haben: Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.
Jedenfalls viel Glück und Erfolg und vor allem Freude am Schießen!
Bogenede

Re: Bogenschulter

Beitrag von Bogenede »

Ja, ja, alles richtig, aber ............
Ich habe zwar keinen Trainerschein, aber ich muss nach einem Bogenbauseminar den Eleven oft auch beibringen wie man den Bogen hält, die Sehne greift, auszieht und löst ( und ich rede nur vom Instinktivschiessen !! ).
Wenn ich dabei auf einen geraden Zug ( Pfeil und Arm in gerader Linie, Auszug immer bis zum z.B. Mundwinkel ) achte, kann der Schütze die Schulter überhaupt nicht hochziehen. Das wäre eine absolut unnatürliche, verkrampfte Haltung und wäre so nicht zu praktizieren.

Ich denke, das Hochziehen der Schulter ist das Resultat einer erzwungenen Haltung des Körpers derjenigen, die nach Anweisung des Trainers eine Körperspannung aufbauen sollen, ohne zu wissen, was das überhaupt bedeutet. Jede unnatürliche Haltung wird über kurz oder lang zu Problemen führen.

Dass es Unterschiede gibt bei, wie z.B. bei Männer und Frauen, zeigt sich ganz deutlich beim Tragen eines gefochtenen Einkaufskorbes. Männer greifen Handrücken nach vorn, Frauen verdrehen den Arm und die offene Hand zeigt nach aussen.
Nur ein Beispiel von vielen.


Bogenede
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über den man jetzt wieder herfallen darf
W.Munny
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Re: Bogenschulter

Beitrag von W.Munny »

Zum Thema Rückenspannung und "Lehrmeinung" würde ich einen Blick in folgendes Buch empfehlen:
Bogenschießen
Trainingswissenschaftliche Grundlagen
O. Haidn / J. Weineck
ISBN 3-934211-08-9

Auf Seite 210 geht es insbesondere um den Auszug bis zum Lösen:
Demzufolge handelt es sich hier um eine koordinierte Druck-Zug-Bewegung.
Will heißen, die Schulterblätter bewegen sich asymetrisch.
Die Schulter/das Schulterblatt des Bogenarms drückt nach vorne Rtg. Ziel (Kontraktion des Sägemuskels).
Das Schulterblatt des Zugarms wird Rtg. Wirbelsäule bewegt (Kontraktion der Rautenmuskulatur).
Bogenede

Re: Bogenschulter

Beitrag von Bogenede »

Einer meiner Dozenten vor langer, langer Zeit sagte einmal: " Wenn Sie etwas lernen wollen klappen sie das Buch zu und legen es weg, denn das Buch lügt".
Das bezog sich bei ihm nicht auf ein bestimmtes Buch, sondern war ein Standardsatz in seinen Vorlesungen.

Bogenede
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Ich lese viel und alles, bin aber trotzdem oder deshalb Atheist
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SeKan
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Re: Bogenschulter

Beitrag von SeKan »

Bei mir ist das so:

Wenn meine Kraft nachlässt, kommt IMMER zuerst die Bogenschulter hoch, ziehen geht noch ohne Problem. Oft merke ich das Hochgehen gar nicht, bis ich aufgrund eines sich verändernden Trefferbildes meine Haltung reflektiere ??? .

Das kommt, je nach Tagesform, schon sehr früh vor, oder auch nach Stunden überhaupt nicht.................... .
Wie gesagt- Tagesform ;D .

Wenns soweit ist spanne ich den Bogen wieder ab, weil es meines Erachtens unsinnig ist dann weiter zu machen. Ist nur schlecht für das erlernen einer sauberen Technik und nervt 8) .

Ich such mir dann ne Ersatzbeschäftigung wie Bogen -Pfeile bauen, -Pflege, was entsprechendes lesen oder hier im Forum rummachen ;D.

Und Familie gibts ja auch noch :).

LG
SeKan

Nachtrag:
Öfters mache ich auch eine Trockenübung:
Ich tue so als würde ich schießen, nur ohne Bogen, Gummiband oder so. Dabei versuche ich, meine Schulterblätter zusammen zu bringen (und unten zu lassen) und bin auch nur auf das "Schulter-Rückengefühl" konzentriert. Nach ein paar mal, bilde ich mir ein, kann ich den Bewegungsapparat viel besser spüren. Obs Sinn macht, keine Ahnung...................
Bogenede

Re: Bogenschulter

Beitrag von Bogenede »

@SeKan

Gute Einstellung, so ists richtig.

Bogenede
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