Fletchers-Corner

Tüdelü
Ich hatte nämlich mal die Kiefernschäfte ausprobiert .. Da gab's dann aber einen kleinen Vorfall zwischen mir und [dem Händler] ..

-10 Kiefernschäfte 11/32 40-45 Spine bestellt

-3 hatten davon einen RISS

-[Händler] erklärt, das es sich hier nur um einen Materialfehler handeln kann --> Sie schicken mir 5 neue

-Von denen hatte wieder einer einen RISS !!

Da ich gehört habe, dass Zeder ganz andere Verhältnisse hat als Kiefer wollte ich euch das mal Fragen.. BITTE UM SCHNELLE ANTWORT--> BALD WIEDER 2-TAGE TURNIER !!!

danke schon mal im voraus

Loba

(siehe Startposting! Rabe)

Sag mal LobaOnAir, in deinem anderen Threat hast du doch schon gute Antworten zu Schaftverkäufern bekommen, wieso fragst du hier denn noch mal???

Zeder- oder Kiefernschäfte, Helmlocktanne oder Fichte, bei allen Schäften kannst du Pech haben. Online kaufen ist eben immer Glückssache!

Zum Thema:

Ich kaufe bei Archery Direct in HH, allerdings vor Ort, fahre also hin und suche von Hand aus (ich schieße bisher nur Zeder...).
(Nebenbei: Mein Dank an A.D., dass sie mich stets in Ruhe und ohne Murren suchen lassen!)

Dabei hat sich gerade dieses Jahr gezeigt, dass "das Gerücht" (Qualität der Zedernschäfte hat stark nachgelassen) stimmt.
Ich musste bestimmt 150 Schäfte durchsehen, um 30 gute und 10 "na-ja" zu finden....
(Kann A.D. natürlich nix dafür, waren im Original-Karton vom Hersteller!)

Das bedeutet aber:
VERSCHICKT ein Händler, KANN er nicht aussuchen, (sonst hätte er ja selber riesen Verluste), sondern greift nach ANZAHL aus der Kiste. Bei dem Verhältnis (30 von 150) heißt das: nur 1 von 5 wäre o.k.....

Rabe

Zur Erklärung:

UNBRAUCHBAR nach meiner Ansicht, sind Schäfte die:

* an beiden Enden oder mittig deutlich krumm sind (ein krummes Ende geht)
* wechselnde Maserungsrichtung haben (es sei denn, es passiert ganz an einem Ende)
* gerissen sind (es sei denn, es sei ein kurzer Riss an einem Ende)
* deutlich (freihand-spürbar) schwerer sind als die übrigen
* Harzgallen haben (es sei denn, ganz an einem Ende)
* mehr als 6 Flammen über die Länge haben (es sei denn, sie "stapeln sich" an einem Ende)

:-o

ravenheart hat geschrieben: Ich musste bestimmt 150 Schäfte durchsehen, um 30 gute und 10 "na-ja" zu finden....

Das bedeutet aber:
VERSCHICKT ein Händler, KANN er nicht aussuchen, (sonst hätte er ja selber riesen Verluste), sondern greift nach ANZAHL aus der Kiste. Bei dem Verhältnis (30 von 150) heißt das: nur 1 von 5 wäre o.k.....

Falsch, denn nachdem sich Kunden vor Ort Schäfte ausgesucht haben verschlechtert sich das Verhältnis rapide.
In Deinem Fall bedeutet das, dass der Händler jetzt 110 Schäfte in der Kiste hat, die nicht mal "na-ja" sind - und Du bist ja nicht der einzige der seine Schäfte beim Händler selektiert.
Hinten runter fallen diejenigen, die keinen Händler in greifbarer Nähe haben oder aus sonstigen Gründen auf den Versand angewiesen sind.

Gruß

Stephan

Was ich nicht ganz verstehe:
Schäfte selbst herstellen ist echt kein Akt - somit hat man auch die Qualität im Griff. Gekaufte Schäfte sind bei den Preisen einfach Massenprodukte. D.h. aus Latten rausgesägt, dh. Faserverlauf ist einfach Zufall was man bekommt. Rundum gleicher Spine ist auch utopisch. Ein krummer Schaft ist allerdings selbst mit einer Kerze schnell wieder gerichtet...
Wenn ich mir Schäfte kaufen würde, dann sicher keine aus Holz....

Nur meine 3 Cents...

Mein Händler des Vertrauens: http://www.bogenscheune.de/index.php?pr ... .1.2.1.5.1

Allerdings fahre ich immer selbst hin, weil er in der Nähe ist.
Er hat u.a. TAS-Schäfte - das ist das Beste, was es nach meinem Dafürhalten an Fertigschäften auf dem Markt gibt.

Ich selbst schieße Fichte, hole mir immer (bisher 2 Mal) einen ganzen 100-er-Kasten und bin erstaunt, wie gut die TAS-Schäfte sind und wie wenig Ausschuss dabei ist.

.... viel spannender finde ich die Frage:

WAS können wir tun, um die HERSTELLER dazu zu bringen, bessere Qualitäten anzubieten?

Dazu möchte ich gleich von vornherein sagen: Das KANN dann dazu führen, dass die mehr kosten!
Wollen wir das? Das wäre eine "Neben-Diskussion"....

Was kann der Hersteller überhaupt tun?
1. erst langsam trocknen, dann zuschneiden (weniger Krumm-Werden, weniger Risse)
(Mehrkosten durch längere Liegedauer)

2. Grob-Zuschnitt mehr an der Maserungsrichtung orientieren
(Mehrkosten durch mehr Verschnitt und mehr Personalaufwand bzw. längere Bearbeitungsdauer)

3. Mehr Vorauswahl (wechselnde Maserungsrichtung, Rissiges, Stücke mit Harzgallen oder mit mehr als 6 Flammen über die Länge heraussortieren).
(Mehrkosten durch mehr Personalaufwand und mehr Ausschuss)

Ich bin da hin- und her gerissen, und zudem noch schwankend bezüglich der Alternative: selber machen!
Aber auch DAS kostet Zeit und Geld.

Rabe

ravenheart hat geschrieben:Ich bin da hin- und her gerissen, und zudem noch schwankend bezüglich der Alternative: selber machen!
Aber auch DAS kostet Zeit und Geld.
Rabe

Gut, das sieht wirklich nach einem Konflikt aus - ist der Preis von Fertigschäften zu hoch - werden Sie nicht mehr gekauft...
Ausserdem gibt es ja immer noch Karbonpfeile, die bei sehr guter Qualität auch nicht soo teuer sind. Ich hab den Konflikt für mich gelöst indem ich den Zeitaufwand fürs Selbstbauen so weit wie möglich reduziert habe und ich habe mitlerweile sogar Spass daran.

Frankster hat geschrieben:Was ich nicht ganz verstehe:
Schäfte selbst herstellen ist echt kein Akt

Ich find es scheußlich, soooo viel Arbeit für Material, dass ja für gewöhnlich nicht so lange hält wie man es gern hätte. Müsste ich mir meine Schäfte selber machen, würd ich wahrscheinlich gar nicht mehr schiessen. Ich find Pfeile machen schon nicht so prickelnd, aber dann auch noch die Schäfte selber herstellen, das wär es mir nicht wert.

Ich hab mal nen Satz selbstgebaut, so 6Kantstäbe in ne Bohrmaschine eingespannt und durch so ne gelochte Scheibe gedreht, immer und immer wieder, bis eben der gewünschte Spine erreicht war. Die Moral von der Geschicht, ich hatte dann tatsächlich nen Bandscheibenvorfall und konnte mein Kind, das damals gerade mal laufen konnte nicht mehr ins Bettchen heben (ich hab dann 3 Gitterstäbe des Bettchens weggesägt und das Kind durchgeschoben ) Aber nun gut, das ist meine persönliche Leidensgeschichte und es gibt bestimmt auch rückenschonendere Methoden, aber ich kauf die Schäfte dann doch lieber....

Ich kann ja mal als ehemaliger Händler was dazu sagen. Ich für meinen Fall habe krumme Schäfte beim Lieferanten reklamiert. Ein gewisser Prozentsatz ist ok. Wenn ich 300 Bestellt habe, dürfen da schon mal so 20-30 krumme dabei sein. Die habe ich dann meistens für Dekopfeile für an die Wand genommen, aber nicht bewusst an Kunden verkauft Waren es zu viele, habe ich sie reklamiert und Ersatz vom Lieferanten bekommen. Dies muss ein Händler aber erst mal machen. D.h. Warenkontrolle beim Eingang und jeden Schaft überprüfen und ggf. aussortieren. Ich habs gemacht. Es kann aber immer mal sein, dass einer durch die Maschen rutscht und dann ein Kunde einen krummen Schaft dabei hatte. Ich hatte den dann bei der nächsten Lieferung dabei gelegt. Risse habe ich grundsätzlich beim Lieferanten reklamiert und auch anstandslos neue Schäfte bekommen. Ich lese immer wieder, dass Holz ein Naturprodukt ist und dass krumme Schäfte vorkommen können. Totaler Quatsch. Stühle und Tische sind auch aus Holz. Wer würde denn Stühle oder Tische mit krummen Beinen kaufen? Kein Mensch. Wenn der Händler seine Warenkontrolle macht und beim Hersteller oder Lieferanten reklamiert, dann bekommt man auch anständige Ware.

So wie ich das hier aber alles lese ist entweder die Qualität im Allgemeinen schlechter geworden, die Händler überprüfen ihren Wareneingang nicht oder denen ist es schlichtweg egal.

Ich würde den Händler meines Vertrauens anschreiben und fragen wie groß die Chance ist gerade und rissfreie Schäfte zu bekommen und wie das kontrolliert wird (Wareneingang oder Warenausgang) und ob er mir das versichern kann, dass ich intakte Schäfte bekomme. Der Händler möchte schließlich einen neuen Kunden haben und ggf. auch einen Stammkunden. Dafür muss ein Händler was tun. Hört der Service beim Bestellen bzw. bei der Lieferung auf, ist das nicht mein Händler.

Ich habe überigens früher "jede" Vollfeder per Hand nachgemessen und garantiert, dass man zwei 5" Federn aus meinen Federn schneiden kann. Aus dem Ausschuß habe ich dann selber Fertigfedern geschnitten. Das einzige Problem was ich hatte war die Logistik und Lieferbarkeit. Aber das war ein anderes Thema.

@Marty
Da muss ich dir auch mal komplett zustimmen. Ich habe manchmal auch schon das Gefühl gehabt, das zuerst versucht wird den Leuten das an zu drehen was man gerade da hat. Und erst wenn sich einer beschwert wird der Hintern bewegt und nach gebessert.

Das gilt aber nicht nur für Pfeilschäfte. Positiv aufgefallen ist mir bisher z.B. Pfeilschaft.de Ich habe bisher 2x jeweils 10 Schäfte dort Schäfte bestellt und 100% der Schäfte war gerade, es gab keine Risse und auch keine Harzgallen oder ähnliches.
Fehlerhafte Ware kann immer mal versehentlich dazwischen sein. Der gute Händler bessert dann sofort nach und legt je nach Ausmaß des Fehlers noch ein kleines Extra drauf... Schade und ärgerlich ist dann nur, wenn in der Nachbesserung AUCH der gleiche Fehler auftritt... Sowas ist vermeidbar und peinlich für den Händler.

Ich bestelle in der Regel bei Targetp......
Bei einer Bestellung über 200 € Portofrei und es kommen dann einige Schäfte an.
10% werden bei einem Preis von 1,60 €/St noch aussortiert.
Der Rest wird ausgewogen und in Gruppen zusammengestellt, aber da bleiben immer welche über bis
zum nächsten mal.
Ausgewogene Tannenschäfte gibt es bei http://www.ballg.de für 1,80 €/St von einem Schreinermeister .
Ich kenne leider nur die Vorschäfte aus Pflaume und die sind TOP !
Die Schäfte sollen aber sehr gut sein.

Gruß Rolf

pollux hat geschrieben:Ich find es scheußlich, soooo viel Arbeit für Material, dass ja für gewöhnlich nicht so lange hält wie man es gern hätte.

Naja, wie soll ich sagen, ich bin öfter im Steinbruch unterwegs und habe daher einen hohen Verbrauch an Pfeilmaterial.
An Fichtenschäften hatte ich bislang z.B. garkeine Freude: Ein direkter Steintreffer und der Schaft war dahin...
Klar gibt es auch den Reparaturspleiß - aber das geht auch nicht ruck zuck und begradigen muss man hinterher auch noch...

Also bin ich dazu übergegangen mir die Schäfte/Pfeile selbst herzustellen. Zwar ist das Resultat nicht schön - aber unter den geg. Bedingungen recht haltbar. In der Summe der Arbeitsschritte sind es wohl 15-30min pro Pfeil, je nachdem für welchen Zweck und wie genau ein Pfeil abgestimmt wird.

Aber gut, ein bisschen Spaß am Basteln sollte man mitbringen. Auf jeden Fall kann man tolle Schäfte auch ohne Maschinenpark herstellen...