Pfeilspitzen gießen

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shokunin
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von shokunin »

Hi Gali,
da haben wir uns in unseren Antorten wohl gerade so überschnitten... ;)
Du hast absolut recht, man muss wirklich aufpassen dass einem nicht das flüssige Metall entgegenspuckt... und Stahl geht nur unter Argon.


Was vielleicht noch erwähnenswert ist...
Der "Gips" zum Giessen ist nicht Spachtelmasse oder Elektriker-Gips oder Weiss-ich-was...
Das sind spezielle Einbettmassen die offenporig sind und die man, wie gesagt, bei 600 Grad ausbrennt.
Das flüssige Metall wird dann durch Zentrifugalkraft in die hohle Gipsform geschleudert oder unter Vakuum hineingesogen - die Luft in der Form entweicht durch den Gips.
Bei Bronze etc geht für kleine Teile mit "bloss reinkippen" recht wenig, da muss die Form schon sehr kompakt sein und der Gips so heiss es nur geht damit das flüssige Metall nicht gleich erhärtet... oder man macht Kanäle rein in denen die Luft entweichen kann damit das Metall frei fliessen kann - die kann man auch in Wax machen und mit ausbrennen... macht man aber normal bloss bei Plastiken etc...
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Galighenna
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von Galighenna »

Hihi ja da haben wir wohl gleichzeitig am Rechner gesessen *gg*

Wegen dem Gips: Da sind wir uns wohl einig. Ich dachte halt, der ottonormal-Nichtschmelzer denkt bei Gips zuerst an die Normale Spachtelmasse aus dem Baumarkt. Deshalb wollte ich darauf hinweisen, das das nicht geht, damit man nicht als unbedarfter Hobby-Schmelzer den "einfachen" weg geht und sich ne Portion Spachtelgips aus dem Baumarkt besorgt. Eben weil dieser dann furchtbar auseinander knallt oder halt das Metall postwendend wieder ausspuckt. ;)
Ich hab das zum Glück nie selbst erlebt... :)

Hmm jetzt hab ich wieder Lust, in die Werkstatt zu gehen, Feuer zu machen und irgendwas einzuschmelzen :D Ich spiele so unheimlich gern mit Feuer *lach*
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Wilfrid (✝)
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von Wilfrid (✝) »

das ist schon Baumarktgips, nur wird der durchs Vorwärmen zu Anhydrit.
Aber
Gelbguß /Gelbgießer ist nun mal nicht ohne Grund ein Lehrberuf. Und auch Stahlguß ist nicht soooo einfach, das man das im Keller machen kann. Roheisen/ Guß schmilzt bei ~ 900 ° und ist sehr spröde, und vorallem, alle Verfahren können spritzen,
Lasst einfach die Finger von, ist gesünder
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Mike W.
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von Mike W. »

Meine Verlängerungsspitzen sind aus Alu.
Mit dem richtigen Material kann man sehr präzise gießen.
Ich habe da allerdings dann immer eine Stahlform verwendet.
Eine Form für Pfeilspitzen wäre schon eine große Herausforderung!
Schon wegen dem dünnen Material und der Oberflächenspannung von flüssigem Aluminium.
Zum Gießen eignen sich zB. Türklinken, aber inwiefern die noch was mit Alu zu tun haben und was da noch so drin ist, entzieht sich meiner Kenntnis.


Gruß Mike
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Sir Weazel
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von Sir Weazel »

captainplanet hat geschrieben:Es hat hier mal jemand Pfeilspitzen aus Blei hergestellt und behauptet, daß die ganz gut gingen. Ich vermute aber, daß derjenige eine andere Vorstellung von "ganz gut" hatte als ich....
Stahl kannst Du privat nicht gießen. Vergiß es ganz schnell. Bronze geht mit erheblichem Aufwand. Alles darunter schmelzende ist imho für Pfeilspitzen, die das Prädikat "vernünftig" verdienen, völlig ungeeignet.

Was möchtest Du denn für Spitzen? Man kann Klingenspitzen sehr gut aus alten Sägeblättern ausschneiden.

Scheibenspitzen kauf Dir einfach. Sie sind spottbillig und viel gleichmäßiger - was bei Scheibenpfeilen, die ja alle möglichst gleich sein sollen ja auch nicht ganz unwesentlich ist -, als Du sie je herstellen könntest.
Obwohl ich mich auch nicht immer an diesen Rat gehalten habe: Dornspitzen ;D

Lg Georg

Das war ich und ich bleibe dabei.....auch wenn du das ja nicht glaubst....... die funzen und bleiben auch bei Beschuss auf Holz heile.... Stramit ist kein Problem.....das Gewicht ist natürlich nicht immer förderlich aber auf größere Distanzen hast du eine gradlinige Flugbahn !!
suum cuique!....... Ego sum qui sum ... a debet ..
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kra
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von kra »

Ich hab schon viel ausprobiert (gerade mit Schmelzen von Silber usw), aber an den Schleuderguß hab ich mich (noch) nicht rangewagt - auch wenn es mich immer gereizt hat... ::) .
Sepia-Guß geht natürlich, aber man bekommt immer "kompakte" Formen und kann keine Tülle zusammen mit der Klinge mitgießen.

Aber, auch ohne Gießen kann man schöne Spitzen herstellen: mehrere Bleche aus Stahl mit Hartlot (silberhaltig) verlöten, Form aussägen und eine vorgeformte Tülle (z.b. eine konische Scheibenspitze) aufsägen und die Klinge einlöten. Oder man nimmt die Maurerkellen aus dem Baumarkt als Ausgangsmaterial, sägt eine konische Scheibenspitze und lötet das Blech in den Sägeschlitz ein oder... - es gibt einige Möglichkeiten zu selbermachen

Als Bsp. kann man sich die käuflichen Spitzen, die ähnlich hergestellt sind (das mit der angelöteten/geschweißten Tülle), vornehmen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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Ravenheart
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von Ravenheart »

Ja genau!

Wenn ich so eine Spitze "brauche", schneide / schleife ich sie mir aus einem geschickt ausgewähltem Eisenstück heraus....
Das geht mit heutigen Werkzeugen bestimmt nicht viel langsamer, und ich spare mir gefährliche Aktionen...

Wer Schmieden und / oder gießen will, für den ist das natürlich kein Ersatz - aber dann bitte mit fachkundiger Begleitung oder nach entspr. "Ausbildung", zumindest ein Hobby-Kurs... (AGIL in HH bietet so was z.B. an..)...

Rabe
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Günter_K
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von Günter_K »

Versuche es mit Wedicitin

Panzermodellbauer gießen ihre Kettenglieder damit, das hält einiges aus.

WEDICITIN - Spezial-Zinklegierung
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Gruß Günter
Man sollte immer wissen, was man sagt,
aber nicht immer sagen, was man weiß.
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eddytwobows
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von eddytwobows »

shokunin hat geschrieben: .../...
Zum eigentlichen Giessen...
industriemässig ist das Wachsausschmelzverfahren das gängigste und felexibelste... ist aber zu aufwändig für daheim.
Will man Bronze z.B. giessen muss das unter Druck geschehen und die Gipsform (siehe Eddie's Post) muss innen noch glühen... 5-600 Grad so was... Man braucht da schon einen Brennofen... und eine Zentrifuge o.Ä um das flüssige Metall in die Form zu schleudern...
.../...
@shokunin
Nur um das mal klarzustellen... ich habe nie gepostet oder gesagt, daß man zum Bronzegießen eine Gipsform verwenden soll oder kann, im Gegenteil... habe doch bitte in Zukunft ein wenig mehr Sorgfalt beim zitieren oder erwähnen meiner Posts, ja...!? :)
eddytwobows hat geschrieben:
Broken Arrow hat geschrieben:Hi

Bitte Finger weg von irgendwelchen Gipsformen oder andere Suizidmechanismen.
.../...
Wie jetzt...? Zum Zinngießen mit verlorener Form wird doch üblicherweise Gips verwendet ?
Und bei der Herstellung einer Pfeilspitze als Zinn Ur-oder Positivform wird ja nu auch nicht sooo viel Zinn verwendet, daß die Hitze die Form sprengen würde oder könnte... wenn man sie natürlich nicht zu dünn macht...
Im Gegenteil, meistens ist es sogar ziemlich langwierig, die Form warm genug zu bekommen, damit das Wachs herausfließt...
Bis jetzt hab ich damit auch noch keinerlei Probleme gehabt...könnte mir natürlich vorstellen, daß, wenn man die Gipsform, bzw. das Wachsmodell nicht ordentlich genug auschmelzen läßt, es da beim Gießen zu "unangenehmen Reaktionen" kommt, aber ansonsten sehe ich das bei der kleinen Masse und rel. geringen Temperatur beim Zinngießen eigentlich ziemlich unkritisch...
LG
etb
eddytwobows hat geschrieben:.../...
... ach ja, und dann wäre da noch die Frage nach der Form (verlorene Form, wiederverwendbare Form, Formsand im Formkasten...?) und natürlich die Positivform, bzw. das Urstück...

Das baut man üblicherweise vorweg aus Wachs, bettet das Wachsmodell mit Eingußtrichter (auch aus Wachs) in Gips, schmilzt das Wachs heraus und gießt dann die (verlorene)Form mit Zinn aus... büschen nachpolieren und anpaßen, fertig... oder man überspringt diesen Schritt und bettet das Wachsmodell gleich in eine Tonform ein, um es anschließend gleich mit dem Endmaterial zu gießen...
Also, Du siehst, auch wenn man es nur "mal eben schnell zum Ausprobieren" machen will, es ist gar nicht mal sooo viel Aufwand zu betreiben und Schwierigkeiten zu überwinden... ;)

...nur falls das jemand nicht mitgekriegt haben sollte, daß unterstrichene ist ironisch gemeint...!!!
Wie BA das ebenfalls schon gesagt hat... Gips eignet sich als Formmantel für eine verlorene Form im Wachsausschmelzverfahren beim Zinngießen, alles was Temperaturmäßig darüber hinausgeht, ist für den normalen Hobbybereich mehr oder weniger ein Suizidversuch...

Für Bronzeguß und alles was andere, was in dem Temperaturbereich liegt, sollte man im Hobbybereich grundsätzlich auf das Formsandverfahren zurückgreifen... den gibts schon für 5,--€ p.kg in der Bucht zu kaufen...

Oder, wenn man die Gelegenheit hat, einen erfahrenen Gießer mit dem entsprechenden Know-how hinzuzuziehen, VIELLEICHT, aus Gründen der authentischen Verfahrensweise (Bronzezeitliche Verfahren; verlorene Form), einen Formmantel aus Ton verwenden... aber wie gesagt, nur unter Anleitung, da ansonsten für einen ungeübten unwissenden schwerste Verletzungen und bleibende Folgeschäden so gut wie sicher sind...

Um es nochmal deutlich zu sagen...: Bronze wird mit Temperaturen von über 1000 °C gegossen, wenn dabei aufgrund von dilletantischer Herangehensweise oder dümmlicher Informationen (z.B. eine Gipsform dafür zu verwenden !! Egal, um was für einen Gips es sich handelt !!) etwas schief geht, ist das kein Spaß mehr... wir reden hier schließlich nicht von einer kleinen Brandblase, die von einer im Socken hängengebliebenen Schweißperle verursacht wird...

Ich bitte daher höflich darum, sich solcher im Endeffekt für den Fragenden als möglicherweise gefährlich erweisenden Behauptungen und Darstellungen des Verfahrens und des zu verwendenden Materials zu enthalten...

LG
etb
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shokunin
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von shokunin »

@Eddie
Ja sorry :-[
was gemeint war ist dass Du die allgemeine Vorgehensweise beim Wachsausschmelzverfahren schon erleutert hattest... das war alles. Ich wollte lediglich nicht nochmal erklären was es ist. Ich hatte nicht gemeint gesagt zu haben Du hättest Bronzeguss in der Gipsform empfohlen, wenn das so rüber kam dann tut mir das leid.
War in keinster weise so gemeint - bloss eben dass Du eine gute Beschreibung zur Methode gegeben hattest... die ich nicht widerholen wollte.

Also... ich hab übrigens schon im Garten in der Gipsform gegossen, ich hab industiell im Schleuderguss und mit Vakuum gegossen, mit Sepia, in Formen aus Holzkohle, in Metallformen... auch in Silikonformen (Zinn)
Man muss sich so einrichten dass man nix umschmeissen kann, dass nix anbrennen kann, man muss sichere Kleidung tragen, Gesichtschutz,... gut belüften... und man muss entschlossen und konzentriert arbeiten und nicht herumhudeln das ist die Hauptsache.
Man muss wissen was man tut... und ohne Hirn darf man nirgends arbeiten... mit Maschinen nicht und Feuer zweimal nicht...
aber es ist weder ein Hexenwerk noch ist es "suizidirgendwas"... wir reden hier von ein paar Unzen Metall wenn's hoch kommt, nicht Tiegeln die 2 Mann an der Langen Stange tragen müssen...
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Mike W.
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von Mike W. »

Bei Gips, Ton, was auch immer für mineralischen Formen, ist immer Vorsicht geboten!
Selbst gebrannter, aber unglasierter Ton neigt dazu Feuchtigkeit aufzunehmen.
Wer unbedingt mit solchen Formen arbeiten will sollte diese zumindest vorher langsam erhitzen, das die Feuchtigkeit entweichen kann. Ich selbst arbeite nur mit Metallformen.
Das Gießen in hohen Temperaturbereichen ist nichts was man mal eben schnell ausprobiert!!!!!!!!!!
Ich bin trotzdem kein Selbstmörder!

Gruß Mike
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von eddytwobows »

shokunin hat geschrieben:@Eddie
Ja sorry :-[
was gemeint war ist dass Du die allgemeine Vorgehensweise beim Wachsausschmelzverfahren schon erleutert hattest... das war alles. Ich wollte lediglich nicht nochmal erklären was es ist. Ich hatte nicht gemeint gesagt zu haben Du hättest Bronzeguss in der Gipsform empfohlen, wenn das so rüber kam dann tut mir das leid.
War in keinster weise so gemeint - bloss eben dass Du eine gute Beschreibung zur Methode gegeben hattest... die ich nicht widerholen wollte.
@shokunin...
Ja, ok, dann haben wir aneinander vorbei gelesen.
War ja auch nicht böse gemeint... :)
shokunin hat geschrieben:Also... ich hab übrigens schon im Garten in der Gipsform gegossen, ich hab industiell im Schleuderguss und mit Vakuum gegossen, mit Sepia, in Formen aus Holzkohle, in Metallformen... auch in Silikonformen (Zinn)
Dann hast Du ja auch die entsprechend notwendige Erfagrung und das know-how, nur, wie gesagt, dazu würde ich keinem unerfahrenen Anfänger raten... Zinn oder Blei in kleinen Mengen (Esslöfel ;) :D )ok, aber noch nicht mal die spezielle Legierung, die BA verwendet.

Sofern man da keine entsprechende Erfahrung hat oder einem halt schlicht das Grundsätzliche Wissen (Ausbildung in einem Metallberuf z.B.) fehlt, sollte man erstmal klein anfangen und sich von jemanden erfahrenes Hilfe holen... und zwar nicht in Form einer Beschreibung, sondern es sich wirklich zeigen lassen, bzw. dabei haben...

Übrigens, meinst Du da jetzt Bronze in der Gipsform oder ausschließlich Zinn...?

LG
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von shokunin »

Also hier mal ein paar DIY-Guss Bilder...
Alles alte primitive Methoden die man auch daheim proberen kann...
...kann, aber nur soll wenn man mit Feuer umgehen kann... bei 1000 Grad ist mit keinem Metall zu spassen wie ja schon so oft gesagt wurde...

Also, drei Gussmethoden...

Die Hauptherausforderung aller ist der Konus für den Schaft.
Man muss immer irgendeinen Dorn eisätzten... ich hab Holz, Bein, Graphit und Stahl probiert... bis auf Holz ging alles... Holz verpufft und setzt zu viel Gas frei (evtl auch zu heiss gegossen) welches den Guss total ruiniert hat.
Graphit liess sich nicht intakt entfernen aber ging gut, Bein verbrennt auch aber war ok, Metall war auch ok.

Methoden:

1. Holzkohle
Einfach Gussform aus Holzkohleblock schneiden... Details bekommt man keine sonderlich guten...

2. Ossa Sepia
Tintenfischknochen (wie man sie auch an Ziervögel verfüttert)... wird geteilt und plan geschliffen, dann kann man mit dem abzufomenden Teil Abdrücke machen in die man giessen kann... Details sind eher grob... und geht aber nur einmal...
hier ging es null mal :-[ das war der Versuch mit dem Holzstift...

3. Delfter Sand
Tonerde mit Öl versetzt... man gibt sie in z.B. Tabakdosen... macht Abdrücke... kratzt einen Gusskanal aus, Stift rein... zusammen heften und Metall rein...
Dateianhänge
Geschliffen... primitiv aber es geht...
Geschliffen... primitiv aber es geht...
Rohgussteil
Rohgussteil
Giessen...
Giessen...
Holzkohleform mit Graphitdorn
Holzkohleform mit Graphitdorn
Esse
Esse
Tontiegel mit Kupfer und Borsäure
Tontiegel mit Kupfer und Borsäure
Gussmaterial... Ossa Sepia, Holzkohle, Delfter Sand
Gussmaterial... Ossa Sepia, Holzkohle, Delfter Sand
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von shokunin »

und gleich weiter...
Ossa Sepia Disaster... und Delfter Sand...
Dateianhänge
DSC04510.jpg
fertig
fertig
Rohgussteil
Rohgussteil
Dorn aus Bein
Dorn aus Bein
Gusskanal
Gusskanal
Abdruck... beidseitig - Talk o.Ä als Trennmittel
Abdruck... beidseitig - Talk o.Ä als Trennmittel
Tabakdosen als Form - gefüllt und glatt-gezogen
Tabakdosen als Form - gefüllt und glatt-gezogen
DSC04487.jpg
DSC04467.jpg
Sepia Form - ohne Holzstift ginge es denke ich
Sepia Form - ohne Holzstift ginge es denke ich
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Re: Pfeilspitzen gießen

Beitrag von Galighenna »

Oh sehr schön das mal so zu sehen :) Danke fürs Zeigen!

Formsand geht anscheinend am besten, was die Formtreue angeht.
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