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Re: Wikingerbogen
Verfasst: 05.05.2013, 19:57
von inge
Schattenwolf hat geschrieben:lonbow hat geschrieben:@ Schattenwolf
Die Buche hinter dir ist ja mit Zunderpilzen gespickt
Ohja, da stehen und liegen so einige dieser gespickten Buchen rum...
...dummerweise sind die vom Gesetzgeber geschützt und darüber hinaus stehen die in "unserem" roving-Tal
- dort zu "wildern" (und sei es auch "nur" nen Zunderpilz) kommt gar nicht gut, oder besser gesagt,
kommt gar nicht in Frage!
Ich habe nichts gefunden, dass die Pilze auf der Roten Liste oder unter Artenschutz stehen. Kannst du mich aufklären? Bei uns gibt es die massenhaft. Und früher im Elm bei Braunschweig auch.
lg
inge
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 05.05.2013, 20:06
von Wilfrid (✝)
erstmal Hallo...
Du bist also ein Wikinger aus der Nähe von Island .....
Du weißt schon, das Island ne ziemlich einsam im Nordmeer liegende Insel ist???? ;-)
Da gibts SEHR wenig Wald umzu. So eigenlich nur abgestorbenen, verarbeiteten zu der Zeit.
Sowas nennt man heute Schiff ;-)..
Gut, Scherz OT Ende.
Man kann einen Ungarischen Bogen vom Polyesterbaum , verstärkt mit den Sehnen der Glaskuh, Kauknochenummantelt, auch mediterran schießen. Die so gebauten Ungarn im Anfängerbereich schießen sich eigentlich sehr gut und fehlerverzeihnd.
Da diese Bögen optisch kaum von schlechteren HornSehne komposits zu unterscheiden sind, pack son Teil in denBogenköcher , 12 Pfeile dabei, alles schön
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 05.05.2013, 20:16
von Buddy
@Wilfrid
Na klar, und eben solch ein Schiff hab ich dann genommen und mich mit meinem aus dem isländischen breich kommenden Bogen aufgemacht, Richtung Süden, wo es noch viiiieeeeellll Wälder gibt. Ok, Scherzkarte bei Seite.
Danke das Feedback, es heißt nämlich leider zu oft, dass die nichts taugen, seinen Mist oder ähnliches aber niemand gibt einem mal Erfahrungsberichte.
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 05.05.2013, 20:42
von grumpf
Wenn Du etwas mehr Geld ausgeben kannst/willst, könnte einer der sogenannten Bio-Komposit Bögen von Grozer eine Alternative sein. Die werden auch hier von einigen Daumenschützen im Forum (inklusive mir) geschossen. In einer der letzten TBs ist ein Berich über den Skyten 'drin. Die Bögen bestehen aus Sehne/Holz/Horn, wobei der Hornbereich glaube ich eher mit Glasfaser verstärktes Hornmehl ist. Ich selber schiesse einen Ungarn und bin ganz zufrieden. Du kannst ihn mit Daumentechnik oder auch mediteran schiessen.
In Rathen hatte ich das Glück mit zwei Wikingern mit Holmengard?-Bögen aus Hirschfeld in einer Gruppe zu sein. Die kamen mit Ihren Bögen im Gelände gut zurecht. Du kannst Dich ja mal bei Ronny auf Hirschfeld (Süd-Brandenburg) erkundigen.
Viele Grüße
Jens
jens
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 05.05.2013, 22:59
von Schattenwolf
grumpf hat geschrieben:Wenn Du etwas mehr Geld ausgeben kannst/willst, könnte einer der sogenannten Bio-Komposit Bögen von Grozer eine Alternative sein.
Mit den Bio-komposit Bogen hab ich auch schon geliebäugelt
- der Eiben-Wiki ist mir nämlich für (die meisten) Märkte schon seit ner Weile zu Schade.
Und die Bogen reizen mich auch als solches.
>>>>---------------------------------------------->
inge hat geschrieben:
Ich habe nichts gefunden, dass die Pilze auf der Roten Liste oder unter Artenschutz stehen. Kannst du mich aufklären? Bei uns gibt es die massenhaft. Und früher im Elm bei Braunschweig auch.
lg
inge
erstmal sorry für OT!
Ja das ist so ne Sache. Es ist wirklich schwer was zu finden. Auch ist es wohl in den Bundesländer unterschiedlich geregelt, soweit ich dies bisher ableiten konnte.
Problem eins, "unser" roving-Tal liegt nahe bei einem NSG (Buchenwälder im Rosengarten). Da möchteich einfach nicht mit einem "Buchen-Zunderschwamm" in der Tasche erwischt werden, auch wenn der Pilz als solches vielleicht nicht selbst geschützt sein sollte.
Das eigentliche Problem ist wohl ein anderes, was auch die vermeindlich unterschiedlichen Regelungen erklären könnte.
Pedro Gerstberger
Ergänzung zum Zunderschwamm (Buchenporling, Fomes fomentarius)
Was das Aussterben des Zunderschwammes in manchen Gegenden betrifft, so liegt das sicherlich nicht an der Nutzung der Zunderschwämme, sondern daran, dass es heute einfach keine alten Buchen mehr gibt, die nicht vom Forstmann vor dem Verfaulen als Holz geerntet werden.
In Naturwaldzellen mit viel Totholz (Buche) ist der Zunderschwamm auch heute noch häufig.
http://www.chemieunterricht.de/dc2/pyrit/schwamm.htm
Der
fomes fomentarius ist ein wichtiger Bestandteil in einen gesunden und naturbelassenem Buchenwald.
siehe auch hier:
http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documen ... ipt222.pdf
oder hier:
http://weltnaturerbe-buchenwaelder.de/
http://www.dgfm-ev.de/node/1294 hat geschrieben:Damit der Zunderschwamm in der Zukunft nicht auch auf Roten Listen als bedroht oder gefährdet erscheint, hat der Schutz des Bestandes und die Wiederanlage bodenständiger, naturnaher Laubwälder künftig absolute Priorität zu genießen. Als naturwissenschaftliche Gesellschaft, die sich mit der Erfassung und Auswertung ökologischer Daten über die Großpilze Mitteleuropas befaßt, fordert die Deutsche Gesellschaft für Mykologie geeignete Sofort- und Langzeitmaßnahmen, um die Staats-, Gemeinde- und Privatforsten in naturnahe Waldungen zurückzubauen.
Ein anderes Problem ist, das im sogenannten Zunderpils seltene oder gar vom Aussterben bedrohte Insekten leben könnten...
- zum Beispiel:
Dorcatoma androgyna
BÜCHE:
Diese Art ist erst vor wenigen Jahren wissenschaftlich beschrieben
worden und deshalb in der Roten Liste Deutschlands (GEISER 1998) noch nicht berücksichtigt. Aus dem gesamten Bundesgebiet gibt es bislang nur acht Nachweise, davon einen aus Brandenburg und
zwei aus Berlin (BÜCHE 2001, Möller unveröffentlicht).
Die Larven von D. androgyna entwickeln sich in harten Baumschwämmen (Fomes fomentarius, Ganoderma-Arten) an Laubhölzern. Mehrere Indizien sprechen dafür, dass eine Gefährdung der Art wahrscheinlich ist: Die Entwicklungshabitate der Käfer waren, soweit bekannt, pilzbesetze Baumruinen größeren Durchmessers.
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/n ... _print.pdf
Das mit dem Schutz ist also doch etwas komplizierter als gedacht
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 05.05.2013, 23:02
von Wilfrid (✝)
naja, mein Erfahrungsbericht:
Seesen 2009, Bogenbahn eines was weiß ich, sein stärkster Bogen war so ein Teil, man konnte ihn aber 32" ziehen...
1.Schuß, Gold Mitte, die anderen 4 gruppierten drum rum. die Pfeile waren Sch...ade ums Holz, aber der Bogen schoß sich sehr gut.. ;-)
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 05.05.2013, 23:29
von locksley
Mir stellt sich da Immer die Frage warum Eibenlangbögen immer Länger als 65"-70" Zoll gewesen sein sollen. für die Jagd werden die Zuggewichte der englischen Kriegsbögen und damit auch deren Länge nicht benötigt, das gilt auch für die frühmittellaterlichen Nordgermanen. Ich habe gute Erfahrungen im Wald mit Eibenlangbögen von 65"-70" Länge mit Zuggewichten zwischen 50# und 60#.
An die Bogenbauer hier im Forum kommst Du am besten per PM. Für Eibe Blacksmith_77K oder Johannes bei Wikingerbögen.
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 06.05.2013, 06:41
von Buddy
@Wilfrid
Das klingt nach verwertbaren Infos. Vielen Dank dafür an dieser Stelle
@grumpf
Die sind bisher leider außerhalb meines finanziellen Rahmens was ich so gesehen habe, aber dennoch in der Tat super schön. Als langfristigen Bogen sind die in der Tat interessant
@locksley
Gestern kam die gleiche Frage in der heimischen Diskusionsrunde auf, nachdem dann festgestellt wurde wie klein die Menschen derzeit waren. Wir mussten auch feststellen, dass 70" bei einem vielleicht knapp 1,60m nicht gerade optimal sind. Daher wäre es mal von einem Bogenbauer interessant zu wissen, wenn man mal die ganzen "Das ist aber so üblich" etc. weg lässt, wie kurz möglich ist mit gleich bleibendem max. Auszug und gleichbleibenden lbs. 50" wird man wohl nicht hinbekommen, aber ich telefonier heute mal mit dem Benno Kruse.
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 06.05.2013, 11:03
von Ravenheart
...oh, ich habe ja auch einige "kurze Eiben-"Lang"bogen, so um die 1,55 - 1,60 geschätzt... (Ich hab ein paar mehr Bogen, daher kenne ich nicht alle Daten auswendig, sorry...)
Die Faustformel "max. Auszug = Bogenlänge abzügl. Griff geteilt durch 2" gilt für Eibe ganz sicher, Eibe ist ja sehr tolerant!
Baut man den Bogen mit mitbiegendem Griff, lässt sich mit "2 x Auszuglänge" durchaus ein "Kurzbogen" bauen, 50# sind da kein Problem...
Das bedeutet, 28" Auszug sind mit 1,50m Länge machbar...
Rabe
Hab noch was von mir im Forum gefunden:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 6&p=249616
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 06.05.2013, 22:16
von Buddy
@Ravenheart
Da hast echt mal nen superg***len Bogen gebaut. Echt toll geworden. Respekt.
Aaach verdammt, ein Auszug von 26" ist zu wenig. Dieses Problem hab ich ständig. Ich feilsche schon um jeden inch den ich weniger Auszugslänge brauche um noch im 30" bereich zu bleiben und komme dann, egal wie ich es drehe und wende auf mind 29,5". Ein schön kurzer Langbogen is einfach nicht für mich gemacht *grmpf*
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 06.05.2013, 23:19
von Ravenheart
Danke! Na ja, 26" is halt mein Auszug, und der hat auch einen steifen Griff!
30 x 2,54 cm = 76,20 cm, x 2 = 1,524m
Das bedeutet, bei MITBIEGENNDEM Griff müsste es ab 1,53m Länge hin zu bekommen sein, mit steifem Griff ab 1,65m...
Rabe
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 07.05.2013, 00:19
von MoeM
Sind Komposits in den "Wickingergefilden" nicht durch die Witterung bedroht? Hier lese ich regelmäßig von einer Quelle, in der von reihenweise zerlegten Bogen bei der Belagerung Wiens die Rede ist?!
Ed.: Wenn die Wickinger tatsächlich bereits im heutigen Amerika gelandet sind wär ein Osage Bogen ja auch noch "A"
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 07.05.2013, 00:55
von Schattenwolf
MoeM hat geschrieben:
Ed.: Wenn die Wickinger tatsächlich bereits im heutigen Amerika gelandet sind wär ein Osage Bogen ja auch noch "A"
Waren sie....
L’Anse aux Meadows ist eine ehemalige isländisch-grönländische Siedlung auf Neufundland, die vor allem in der angelsächsischen Literatur undifferenziert Wikingern (Vikings) zugeschrieben wird. Sie liegt am nördlichsten Ende der Insel und bestand um 1000 nur wenige Jahre lang. (...) Aus europäischer Perspektive ist die Siedlung, die die einzige bisher entdeckte ihrer Art in Nordamerika darstellt, von größter Bedeutung - sie beweist die Theorie, wonach die Entdeckung Amerikas durch europäische Seefahrer schon 500 Jahre vor Christoph Kolumbus stattgefunden hat. (...)
http://de.wikipedia.org/wiki/L%E2%80%99Anse_aux_Meadows
Aber auch wenn sie die Möglichkeit hatten Osage zu importieren, so gibt es doch keine Beweise - lediglich Überlieferungen von 1-2 Inuit-Stämme deuten darauf hin. Auf Tunieren wie z.B. in ribe ist Osage meines Wissens nach nicht zugelassen!
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 07.05.2013, 07:54
von Haitha
Schattenwolf hat geschrieben:MoeM hat geschrieben:
Ed.: Wenn die Wickinger tatsächlich bereits im heutigen Amerika gelandet sind wär ein Osage Bogen ja auch noch "A"
Waren sie....
L’Anse aux Meadows ist eine ehemalige isländisch-grönländische Siedlung auf Neufundland, die vor allem in der angelsächsischen Literatur undifferenziert Wikingern (Vikings) zugeschrieben wird. Sie liegt am nördlichsten Ende der Insel und bestand um 1000 nur wenige Jahre lang. (...) Aus europäischer Perspektive ist die Siedlung, die die einzige bisher entdeckte ihrer Art in Nordamerika darstellt, von größter Bedeutung - sie beweist die Theorie, wonach die Entdeckung Amerikas durch europäische Seefahrer schon 500 Jahre vor Christoph Kolumbus stattgefunden hat. (...)
http://de.wikipedia.org/wiki/L%E2%80%99Anse_aux_Meadows
Aber auch wenn sie die Möglichkeit hatten Osage zu importieren, so gibt es doch keine Beweise - lediglich Überlieferungen von 1-2 Inuit-Stämme deuten darauf hin. Auf Tunieren wie z.B. in ribe ist Osage meines Wissens nach nicht zugelassen!
Soweit ich weiß, auch nicht, vermutlich, weil noch nichts gefunden wurde. Aber dran gedacht hab ich auch schon öfters. Es ist bekannt und belegt, dass die Indiander Nordamerikas Osage-Handel/Tausch betrieben.
Wäre imHo schon möglich gewesen, immerhin wurden auch chinesische Seide und anderes in nordischen Gräbern gefunden.
Re: Wikingerbogen
Verfasst: 07.05.2013, 09:07
von Wilfrid (✝)
ist die Frage, ob man aus Osage solche Bögen wie z.B. Die aus Haithabu sinnvoll bauen kann