Saplingbow 6, Heidjer - Hartriegel/Esche

[Firestormmd]

Bis jetzt, wo ich eh jeden Tag daran rummessere, wiege ich auch noch nicht. Erst, wenn die Form entgültig steht, fang ich an. ABER ich finde es im Rahmen des Saplingturniers, wo man ja auch einen gewissen Bildungsauftrag hat, durchaus sehr wertvoll.

Grüße, Marc

[Heidjer]

Ja klar, das ganze Saplingbow Turnier dient nur dem Lernen und Vorführen, was geht und was nicht geht!
Darum machen ja soviele mit und probieren mehr oder weniger neues aus, selbst die alten Hasen die sonst ihre Brüche eher verstecken, testen hier an neuen rum, ohne einen Gedanken an Fehlschlägen zu vergeuden. Man sollte nur alle Erfahrungen hier Dokumentieren, die positiven wie die negativen, siehe mein Tillerboard.

Aber warum ich hier überhaupt schreibe, ich bin gerade von meiner Werkstattkontrolle zurück.
Ich habe die Esche aus ihrer Fesselung befreit, sie hat die Form sehr gut angenommen, nun darf sie sich bis Morgen etwas entspannen, sie ist auch von der Heizung runter und soll die Restholzfeuchtigkeit im Stave gleichmäßig verteilen, nicht das sie aussen übertrocknet und im Kern noch das Wasser schwappt.

Hier sieht man auch den groben Schnitzer den ich damals beim Bau meines Tillerboardes gemacht habe, die Boardtafeln sind viel zu tief angebracht, dafür sind sie insgesammt zu hoch geworden. Ein Bogen mit starken Reflex ragt im entspannten Zustand weit über das Board hinaus, dafür kann man aber auf der unteren Hälfte der Tafeln wunderbar den geraden Sehnenverlauf im Vollauszug beobachten.

Gruß Dirk

[Heidjer]

So kurzes Update, ich hatte ja Gestern die Esche befreit und so gelagert das sie sich entspannen kann, das hat sie auch ausgenutzt und sich ein wenig gewunden.
Nun das ist kein Problem, da brauche ich nicht korrigieren, da bekomme ich immer noch einen fast geraden Bogen raus.

Die Pelle an den Biegestellen sieht auch lustig aus, was darunter wohl hervorkommt?

Ah Karamel, da war ich wohl mit der HPL doch zu lange drauf, bzw sollte man zum Biegen die Rinde doch vorher abziehen, so wurde aus dem farblosen "Eschensaft" ein brauner Zucker!

Sieht im Griffbereich und den Fadeouts irgendwie lustig aus.

Ich zeichne die Bogenkontur ja gerne auf den Bogenrücken auf Malerkrepp an, wer zum Teufel hat mein Malerkrepp, na egal, dann ebend eine Hochglanzlackierung für Arme. Und schon wieder was gelernt durch Zufall, will man mal sehen wie sich eine Hochglanzlackierung auf dem Bogen macht, einfach eine Schicht Tesafilm aufkleben.

Mit Hilfe einer Aluleiste dann die Mittellinie angezeichnet.

Danach noch die grobe Bogenform anzeichnen, das sieht dann so aus bei mir.

Und dann mit der Bandsäge aussägen und mit meiner Flex ein wenig putzen, upps das Bild vom ausgeschnittenen Bogen vergessen. Morgen geht es dann eventuell weiter, ich muß so wie acker noch ein Griffholz aufkleben und den Bogen noch auf Länge bringen die Nockoverlays aufkleben und den Bogen schon bis zum Bodentiller ausdünnen.

Werkzeug Heute: Bandsäge, diverse Maßbänder und Liniale, ein Edding, kleines Ziehmesser und Ziehklinge wegen der Rinde, Leimzwingen, meine Flex und eine Hufraspel.


Gruß Dirk

[Heidjer]

Heute bin ich auch mal endlich wieder dazu gekommen ein wenig an der Esche zu kratzen. Sie ist jetzt trocken und ich habe sie bis zum Bodentiller gebracht und eine Griffverstärkung aufgeklebt. Dazu habe ich ein Stück Esche von gleichen Stamm verwendet, damit man das hinterher auch sieht, habe ich ein Nussbaumfunier in die Klebefuge eingelegt.

Der Hartriegel ist jetzt auch trocken,mal sehen wann ich Zeit für den finde.


Gruß Dirk

[acker]

Liest sich als ob Du darauf wartest das er vor Dir wegläuft

[Padma]

Beim Hartriegel darf nicht gekniffen werden....

Aber im Mai will ich den sehen und genau da schießen, wo er mal stand

[Heidjer]

Wer wird kneifen? Ich nicht!

Heute wurde wieder verbunden, was die Bandsäge zerteilte!

Zuerst mal wurden die Billets nach bewährten Muster auf ein Rum-Fort-Brett geklebt.

Die Kniekehlen (wie nennt man die Stelle nochmal?) wurden mit angekleben Klötzen auf genau 5cm Reflex fixiert.

Dann wurde über der Spleißstelle ein weiteres Rum-Fort-Brett geklebt und der Spleiss angezeichnet,

und mit der Bandsäge ausgesägt.

Spleiss passt schon so, den Rest machen die C-Zwingen.

Alles vorbereitet, Zwingen bereit gelegt, Druckleisten angetappt, Wurfarme mit Lederpolster geschützt, der Eulenkleber 300 kann angerührt werden.

Und alles verklebt, erst die Wurfarme zusammen geschoben und mit Schraubzwingen gegen ein verrutschen gesichert, dann den Spleiss mit C-Zwingen in Form gedrückt, dabei genau die Flucht gehalten.

Und so sieht es jetzt von oben aus.

Und wenn ich denn Morgen Zeit finde, dann geht es bei der Esche weiter, so kann der Kleber mindestens zwei Tage aushärten.


Gruß Dirk

[Heimwerker]

Ich bin begeistert!
Vieleicht sollten die Mods den letzten Beitrag ins Howto-Board kopieren. Ich habe bisher keine so gut erklärte und einleuchtende Anleitung zum Spleißen gelesen.

Danke Dirk!

[acker]

Kai, das hast Du letztes mal auch schon geschrieben


Aber Du hast wahr, das ist sehr gut gemacht und nachamenswert

[Onslow Skelton]

Ei gude Dirk,

klasse Beitrag. Kurz und Prägnant, mit wenig Bildern, alles anschaulich und Verständlich dargebracht.

Gruß,
Frank

P.s, Ich bin Heimwerker's Meinung!

[Neugier]

Auch von mir alle Daumen hoch.
Ich hab Sie mir extra dafür noch nicht abgesägt.
Grüße
Matthias

[acker]

Ich tat so : http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 65&t=24241

[Onslow Skelton]

Ich tat so : http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 65&t=24241

Ei gude Acker,

geht doch.

Dafür kauf ich die wieder ein Eis.

Gruß,
Frank

[Heidjer]

So, ich hatte Heute mal 2 Stunden Zeit für die Werkstatt, also Plan A war, den beiden Bögen die Kontur zu verleihen und beide im Bodentiller bis zur Standhöhe zu bringen.
Naja, der Plan ist das eine, die Realität das andere, Standhöhe haben beide noch nicht.
Also zuerst den Hartriegel aus der Grifffesselung befreit und den Griff mit der Flex grob geputzt. Dann erst mal den Dickenverlauf anzeichnen. Wie? Also zuerst ein kleines "Gismo" wie acker die Teile nennt gebaut.
Ein Stück 8mm Sperrholz aus der Restekiste genommen, eine 5cm breite und 8mm tiefe Kerbe rausgesägt und den Kerbenboden mit der Flex etwas angeschrägt, so scharf wie ein stumpfer Meißel. In die daneben liegende Seite eine Hohlkehle geflext und einen Edding mit Malerkrepp festgetapet. So konnte ich einen schönen 15mm Dickenverlauf auf allen WA-Seiten anzeichnen.

Mit der Flex dann mal vorsichtig die Dicke auf 15mm reduziert, ging auch sehr fix.

Aber biegen tut sich noch nicht viel, hat noch geschätzte 100#, also müssen nochmal 1/8 der Dicke weg, aber da nehme ich dann doch andere Werkzeuge, Hufraspel und Ziehklinge sind angesagt. Aber erstmal den Seitenverlauf anzeichnen, aber wie fixiert man so einen reflexen Bogen mit runden Griff?
Also das nächste "Gismo" gebaut, einen "Lagerbock" wie für ein Boot, nur für den Bogenriff aus einen Bohlenrest aus der Rum-Fort-Holzecke.

Und wie zeichnet man die Mittellinie in so einen Knick an, also meine Schmiege mit einer Leiste soweit aufgedickt das ich damit eine Linie aufzeichen konnte.

Aber alles in allem braucht das alles auch Zeit und so wurde doch nicht alles erreicht was geplant war, naja es ist ja noch Zeit.


Gruß Dirk

[Frankster]

Absolut beeindruckend wie Du Bögen baust und dabei tolle Detaillösungen einbringst!