Saplingbow 8, Ilmarinen

[Ilmarinen]

Den Holler hab ich schon im Bodentiller. Sieht bis jetzt nicht schlecht aus.

Die Ulme hat das Biegen z.T. angenommen. Ist aber dann doch wieder ein Bisschen zurück gegangen. Jetzt verliert sie nachts nur noch 1-2Gramm. Ich denke, am Wochenende werde ich sie nochmal biegen.
Das Problem war wahrscheinlich, dass das Stämmchen schräg stand und dadurch Zugholz aufgebaut hat (im ganzen Stamm läuft der Markkanal nicht mittig). Ich habe aber den Bogen "schräg" in den Stamm gelegt. Beim Trockenen reagiert das Holz unterschiedlich und verzieht sich.

Bei den anderen beiden Teilen werde ich darauf achten.

Grüße

Jörg

[fatz]

Ich habe aber den Bogen "schräg" in den Stamm gelegt. Beim Trockenen reagiert das Holz unterschiedlich und verzieht sich.

Muss nicht sein, dass es daran liegt. Ich hab einen Ulmenstave, der ist kerzengerade und senkrecht gewachsen und hat sich trotzdem derb an einem Ende verzogen. Sein Kollege von 5m daneben ist bis jetzt gerade geblieben. Manchmal will's halt nicht....

[Heidjer]

@ fatz, auch ein gerader Stamm kann Reaktionsholz ausbilden.
Das kommt zum Beispiel häufiger an Waldränder vor, wenn der Baum nur von einer Seite Licht bekommt und er die Äste vorwiegend in die Richtung favorisiert. Der Baum der dahinter steht macht das nicht und er bildet eben kein Zugholz aus.

Nur wenn der Markkanal genau in der Mitte liegt, ist der Baum auch gleichmäßig gewachsen.


Gruß Dirk

[fatz]

Irgendsowas muss es gewesen sein. Allerdings war der Standort nicht irgendwie "einseitig". Wo der Markkanal war, kann ich mich nicht mehr richtig erinnern, aber viel kann's da nicht gefehlt haben, sonst wuesst ich das noch. Am Stave sieht man nichts.

[Ilmarinen]

Ich habe heute nochmal versucht, die Ulme mit der HP im Griff zu biegen. Da rührt sich mal gar nichts.
Also doch ein Wolf'scher Keil!

Den Holler habe ich vorsichtig im Bodentiller. Ich wollte ihn eigentlich auf halbe Standhöhe bringen, aber das ist mit den reflexen Bögen immer ein Kampf, da man die weit durchbiegen muss, um die Sehne einzuhängen. Und die Sehne muss schon recht kurz sein, weil der Reflex sie sonst einfach lang zieht bis sie am Griff aufliegt. An dieser Stelle bin ich immer ein Bisschen feige. Bisher hält die Gammelstelle. Da die aber im reflexen WA ist, muss ich da aufpassen. Ich bin aber noch guter Hoffnung.

Ich muss gestehen, dass mir bisher Holler als Holz lieber zum bearbeiten ist, als Ulme. Ich ziehe den Schweifhobel der Raspel einfach vor. Und Holler kann man wunderbar mit dem Schweifhobel bearbeiten.

Grüße

Jörg

[Ilmarinen]

So sah der Holler aus, bevor ich heute mit dem Tillern begonnen habe.

rechts ist oben

Und so sieht er jetzt auf fast halber Standhöhe aus.

ja, ja, ich weiß dass das unscharf ist, knapp halbe Standhöhe

Ich bin mit dem Stand recht zufrieden. Die Stelle im unteren WA hält bisher. Momentan hat er auch noch viel Fleisch, das noch weg kann. Auf halber Standhöhe habe ich bis zum Ellenbogen ausgezogen und hatte da 35#. Mehr will ich eh nicht erreichen.

Jetzt bleibt er über Nacht so aufgespannt und Morgen geht es hoffentlich weiter.
Meine Werkstatt hat leider nicht mitbekommen, dass die Kälteperiode vorbei ist. Es war drinnen kälter als draußen


Grüße

Jörg

[schnabelkanne]

Der Tiller sieht echt gut aus! Nur weiter so, musst halt dann aufpassen, dass du nun immer schön gleichmäßig beide WA schwächst - ist für mich immer schwierig das Zuggewicht zu reduzieren, ohne den Tiller zu ruinieren.

Gruß Thomas

[Güssenjäger]

Das sieht wirklich gut aus.

Ohne die kritische Stelle genau zu kennen, könnte ich mir schon vorstellen, das das Ganze mit 35# machbar sein wird.

[Kemoauc]

Hi, Ilmarinen,
gefällt mir echt, das knotige.
Ein Bogen nach meinem Geschmack.
Lass mich raten: Das obere (vom Wuchs her) Ende des Saplings ist jetzt der UWa?
Hoffentlich komm ich selber so gut um meine Gammelstelle rum.

Grusz,
Kemoauc

[Ilmarinen]

Nachdem er bis heute Morgen aufgespannt war, war der Reflex im unteren WA total raus. Auch nach weiteren 8 Stunden ist er nur ein Bisschen zurückgekommen.

Ich habe ihn dann auf 12,5cm Standhöhe gebracht.

Und weiter getillert. Jetzt bei 16'' hat er 34#

Sorry, dass die Bilder wieder alle unscharf sind. Meine Kamera mag es scheinbar nicht, wenn ich ohne Stativ schieße.

Ich finde, er ist auf dem richtigen Weg. Die Biegung darf noch mehr nach Außen, aber er ist auch noch nicht auf Standhöhe und dann biegen die Enden ja eh mehr mit.

Ich lass ihn jetzt wieder ein paar Stunden aufgespannt.

Schön langsam weiter schaben.


Grüße

Jörg

[Laurinus]

mal als Tip, wenn du kein Stativ hast: mit Selbstauslöser wird es nicht so verwackelt.

[ralfmcghee]

Hallo Jörg,

ich falle gerade darüber, dass Du Deinen Bogen während des Tillerns lange aufgespannt lässt. Am Anfang meiner Bogenkarriere wurde ich darauf geprägt, einen Bogen nie lange aufgespannt zu lassen, weil er sonst Stringfollow entwickeln würde.

Lässt Du Deinen Bogen unter Spannung, damit er sich setzt? Befürchtest Du nicht, dass er an Power einbüßt? Da würde ich gerne noch etwas lernen.

LG
Ralf

[Ilmarinen]

Hallo Ralf,
ich mach das nach der Anleitung vom Arcus. http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... er#p414650 In einem Beitrag spricht er sogar von 24 Stunden auf fast Standhöhe. Das traue ich mich noch nicht.
Ich muss sagen, das funktioniert recht gut. Gerade der extrem einseitige Reflex unten und Deflex oben hat sich so recht gut ausgeglichen.

Powereinbuße ist in dem Fall eh kein Problem, da er noch zu viel Power hat.

Mal sehen was raus kommt.

Grüße

Jörg

[ralfmcghee]

Danke Dir!

Ich habe einmal versucht, einen aufgespannten Bogen zu tillern. Dabei habe ich mir aber ein paar Probleme eingefangen. Vermutlich war ich zu ungeduldig. Insbesondere aber habe ich die Tillersehne dabei ziemlich strapaziert. Offenbar kriege ich es nicht hin, den Bereich um die Tips vernünftig zu bearbeiten, wenn eine Sehne darauf ist.

Aber ich werde sicher einmal probieren, den Bogen aufgespannt zu lassen, damit sich das Holz setzt. Ein paar Staves zum Erfahrungen sammeln habe ich ja noch.

LG
Ralf

[Ilmarinen]

Der Holler ist mittlerweile auf Standhöhe und macht eine recht gute Form.

Ich habe ihn schön vorsichtig bis 20'' getillert. Er hat da jetzt 36#, also noch viel zu viel.

Ich wage es jetzt, mir schon mal weitere Gedanken zu machen. z.B. über die Tipps. Die sollen natürlich noch schmäler werden. Da ist mir aber im unteren WA ein Gnubbel kurz vor der Sehnenkerbe im Weg.

Von der Sehnenkerbe bis zur Mitte des Gnubbels sind es ziemlich genau 5cm.

Er liegt also im nicht mehr biegenden Bereich der letzten 10cm. Daher bin ich am überlegen, ob ich den von der Breite her einfach ignorieren kann und ihn an den Seiten einfach weg schleifen kann. Er ist ja da noch ziemlich dick.

Was denkt Ihr?

Grüße

Jörg