Pfeilbaufrust (oder Lust?)

Alles zum Thema Pfeilbau.
rufio
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Abschlussbericht

Beitrag von rufio »

Hallo,

nachdem ich so viele Tipps für meine Pfeile bekommen habe, möchte ich berichten, wie die Sache (vorläufig) ausging. Vorneweg, für mich einigermassen überraschend.
Meine Probleme sind oben beschrieben, neuer Bogen, die alten Pfeile taugen nicht mehr dafür usw ...

Also Rohschafttest, zur Auswahl standen:
11/32" Schäfte Northern Pine in den Spineklassen 55-60, 60-65 und 65-70#, jeweils mit 100 und 125 grain spitze. Ausserdem ein Rohschaft der "alten" Pfeilserie mit 5/16" Zedernschaft, Spine 40-45# und 100 Grain Spitze.
Alle 11/32" Schäfte flogen mehr als bescheiden ... und wurden vom anwesenden Publikum einstimmig als zu weich eingestuft. Merkwürdigerweise flog der 5/16" Rohschaft ziemlich gut. Nur fliegen diese Pfeile mit dem neuen Bogen nie dahin, wohin ich sie haben möchte .... könnte natürlich auch daran liegen, dass ich mit dem neuen Bogen einfach ein schlechter Schütze bin.

Ich habe die 11/32" Schäfte trotzdem befiedert (5" Parabol) und im nächsten Training geschossen. Immerhin, sie flogen dahin, wohin ich wollte und meine Gruppen waren garnicht mal sooooo übel. Nach 5 Minuten die Bemerkung von der Seite: "Deine Pfeile passen nicht zu Deinem Bogen!" ... Ach ...:bash Danke ...

Nun, ich war verzweifelt, meine selbstgebauten Pfeile schlecht, ich trotz so viel Mühe kriege den Bogen wohl nicht in den Griff ... alles so schlecht, meine Pfeile, meine Technik ...

;(.

Und dann bekam ich den entscheidenden Tipp! Gestern, ein Streichhölzchen mit einem Stücken Tesa an der Pfeilauflage beseitigte alle Probleme mit einem Schlag. Die Bogengeometrie stimmte nicht. Plötzlich flogen meine Pfeile, und zwar völlig egal welcher Spine, supergerade und gut. Meine Gruppen waren gut, der Bogen ist plötzlich viel leiser. Das hat so richtig Spass gemacht!

Das Gute an der Sache, ich habe viel über Pfeile und Pfeilebauen gelernt und habe anscheinend nebenbei durch die vielen Irrläufer und der entsprechenden Konzentration auf eine saubere Technik diese verbessert.

Was will man mehr .... Pfeilebauen macht Spass ...

Gruss
rufio
Steinmann

Beitrag von Steinmann »

Na dann - Gratulation !!!

Zu den Erfahrungen und zu den Erkenntnissen.

Auch wenn der Trick mit Streichholz ( = Erhöhung der Auflage ) nix oder nur wenig mit dem Spinewert zutun hat. Wichtig ist das Dir geholfen ist.
rufio
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Beitrag von rufio »

Danke,

auch für die vilen guten Tipps!

:anbet

Ich habe mit dem Streichholz die Pfeilauflage nicht erhöht, sondern den Pfeil seitlich etwas mehr nach aussen gedrückt. Sozusagen das, was man sbei einem Target recurve mit einem Button machen würde.

Vermutlich habe ich den Bogen deshalb so günstig gekriegt, weil schon mein Vorgänger nicht auf die Idee gekommen ist, das ein Händler diesen Bogen mit falscher oder eben sehr schlecht justierter Auflage ausliefert. Ich bin auf die Idee gekommen, eineseits durch einen (einen einzigen!) Tipp in diese richtung, und weil man bei vielen Bögen so eine seitliche Führung unter dem Lederstückchen sieht.

Ende gut, alles bestens!

gruss
rufio
waffenschreiner
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Streichholz

Beitrag von waffenschreiner »

@ rufio
Wenn ich dich richtig verstehe lagen deine Probleme mit dem Pfeilflug daran, dass das Bogenfenster an deinem Recurve zu weit ausgeschnitten war. Über Center sozusagen. Durch das Streicholz hast du diesen Fehler dann kompensiert.

@ nacania
Du empfielst bei Selfbows eine größere Pfeillänge als eigntlich nötig zu verwenden. Einige steinzeitliche Pfeilfunde liegen in einem Längenbereich von ca 80 bis 90cm. Möglicherweise haben unsere Vorfahren die Problematik Spinetoleranz durch diese Maßnahme gelöst. Ich schiesse einen 40lbs Selfbogen mit einer Auszugslänge von 27" , welche Pfeillänge/Spine/Spitzengewicht Kombination würde hier Pi*Daumen passen?
Bisher habe ich auf diesem Bogen 35/40lbs Zedernschäfte mit 100gr Spitze und einer Länge von 28" geschossen. Diese Kombination funktioniert recht gut ist aber recht empfindlich gegenüber Lösefehlern.
Das Gestern ist fort... das Morgen noch nicht da... also lebe heute...

Pythagoras, Pythagoras von Samos, griech. Philosoph u. Mathematiker, 570 - 510 v.Chr.
Trebron
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Button

Beitrag von Trebron »

Könnte es auch sein, dass die Pfeile im Verlauf ihres Paradoxon am Bogen angeschlagen sind ?
durch das Streichholz kommt der Pfeil weiter nach außen und schlägt dadurch nicht mehr an !
Das ist möglicherweise auch der Grund, warum Dein Bogen plötzlich "leise" ist !

Der 5/16" hat durch sein anderes Schwingungsverhalten den Bogen auch nicht berührt !

Was meinen die Fachleute ?

Gruß

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort
rufio
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Streichholz tuning ...

Beitrag von rufio »

@waffenschreiner

Zu sagen, das Bogenfenster selbst ist zu weit ausgeschnitten (also ein konstruktiver Mangel des Bogens) trifft es vermutlich nicht und würde den Konstrukteuren bei Samick wohl auch sauer aufstossen. Schliesslich ist der Woodsman der "Pride and Joy" ihrer Takedown Jagdrecurves.
:-)

Tatsächlich hat das Griffstück auch eine Bohrung für einen Button, obwohl der Bogen augenscheinlich dafür ausgelegt ist, ueber das Shelf geschossen zu werden.

Auf meinem Bogen ist das Shelf mit einem kurzhaarigen, sehr reibungsarmen Kunstfell beklebt. Die seitliche Führung wird durch ein Stück Kunstleder verwirklicht.
Beides, sowohl Fell als auch Kunstleder ist IMHO nicht ab Werk von Samick angebracht. Die seitliche Führung ist so eindeutig fehlerhaft. Das hat man halt davon, wenn man sich was gebrauchtes kauft. :motz


@trebron
Ich denke, so wie Du das schreibst, haut das hin. Die 5/16" Pfeile waren allerdings auch "laut" und flogen sehr zumeist nicht dorthin, wohin sie sollten. Vielleicht schlugen die nur mit einem anderen Teil des Schaftes an (?).

Jedenfalls kann ich nur jedem empfehlen, der Probleme ähnlicher Art hat, Standhöhe, Nockpunkt und Button (und wie auch immer man das traditionelle Äquivalent seitlicher Pfeilführung am Druckpunkt des Bogens vorbei nennen mag) genaustens zu überprüfen.

Gruss
rufio
Taran
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Ausschnitt

Beitrag von Taran »

Samick Bögen sind so konzipiert, dass sie auch mit einer modernen Pfeilauflage wie der Spigua und dann natürlich mit Button geschossen werden können. Auch eine Springy Rest oder Low Profile Plunger Rest passt sehr gut. Ein "normaler" Pfeil liegt genau in der Bogenmitte und kann je nach Lösen dann sehr leicht falsch getimet zu schwingen anfangen. Das Anschlagen führt dann zu relativ wirren Trefferbildern. Dafür braucht man eine gute Technik und ein saubereres Lösen, als es mit einem Handschuh nötig ist. Die Einstellung, dass der Pfeil (beim RH-Bogen) mehr oder wenig deutlich nach links zeigt, ist fehlerverzeihender. Seltsam, da der Pfeil ja "um den Bogen rum" muss, aber es ist so.
Wer Samickbögen (Auch SHT) schießt, sollte sich die Pfeilausrichtung genau anschauen und die PfeilANLAGE (also die seitliche Führung) unterfüttern. Auch die Hoyt Rest funktioniert bei diesen Bögen nur mit dem dicken Klebepad drunter!
Taran von Caer Dallben

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