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Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 19.06.2016, 21:19
von bowjo
Zum Vergleich mal eine Robinie mit Stauchbrüchen.
Gruß
Sven
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 19.06.2016, 21:24
von hermes
Danke.
Bearbeitungsspuren würden mich ehrlich gesagt wundern, da ich so gut wie nie diagonal arbeite, sondern bei allen letzten Schritten während des Tillers mit der Ziehklinge, senkrecht gehalten, entlang der Wurfarme gefahren bin.
Die Risse sehen sehr ähnlich aus zu denen an meinem Eschen-Bogen. (Nur dass es weniger sind)
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 20.06.2016, 12:08
von hermes
Hallo zusammen,
heute bin ich mal mit der anderen Kamera in den Keller gegangen und habe ein Foto gemacht, auf dem man mehr erkennt.
Ist die Leithypothese damit immer noch "Das sind Bearbeitungsspuren"?
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 20.06.2016, 13:59
von inge
Fühl mal über das Holz. Bei Stauchrissen wölbt sich das Holz nach außen. Geht auch gut mit dem Fingernagel.
lg
inge
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 20.06.2016, 14:05
von Roby-Nie
Das sieht schon sehr nach Stauchbrüchen aus und nicht nach Bearbeitungsspuren.
Wenn es bis jetzt nicht mehr geworden sind, sollte der Bogen noch ne Weile halten.
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 20.06.2016, 14:16
von fatz
jo! In dem Foto sieht's mehr nach Stauchriss aus
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 20.06.2016, 19:29
von Holzspanerzeuger
Auch wenn es keine Bearbeitungsspuren sein sollten, es sieht so aus, als wäre das nur ganz knapp oberhalb des nächsten darunterliegenden Frühholzring.
Und wenn es nicht schlimmer wird, würde ich einfach die Finger davonlassen.
Flatbow und Robinie passen super zusammen, ich hab mir auch einen gebaut.
Gruß Matthias
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 20.06.2016, 19:35
von hermes
Okay danke für die Tipps. Das heißt also, ich sollte den Bogen so lassem wie er ist und beobachten, ob sich etwas ändert?
Was wäre theoretisch eine risikomindernde Maßnahme? Etwas Holz in den nicht-rissigen Stellen abtragen, sodass der Bogen im Bereich der Risse weniger (zu wenig!?) biegt?
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 20.06.2016, 22:28
von Holzspanerzeuger
Einfach lassen, die sehen sehr oberflächlich aus, auf den Photos sieht dieser Jahresring auch sehr dünn oder dünn abgetragen aus.
Ich habe Berichte gelsen, da wurden die Risse mit Sekundenkleber stabilisiert, aber wie gesagt, ich würde sie einfach lassen und ihn schießen und einen neuen bauen.
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 21.06.2016, 00:02
von Kemoauc
Hi,Hermes,
ist halt schwer, etwas nach Photos zu beurteilen, man hat das Holz ja nicht selbst in den Händen.
Auf deinem letzten Photo sehe ich 2 Stauchrisse in Bildmitte (einen langen und einen kleinen links daneben) sowie einen (der kleine wellenförmige) rechts. Dazwischen befinden sich dunkle, unterbrochene Linien, die m.M.n. keine Stauchrisse sind. Einfach mal Bild vergrössern.
Auf deinen ersten beiden Photos ist das wirklich so nicht zu sehen.
Tja, sowas kann täuschen.
BTW: Wenn ich mir sowas an eigenen Hölzern anschaue, klaue ich gerne meinen Kindern ihr USB-Mikroskop, taugt auch um Bilder zu machen.
Grusz,
Kemoauc
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 21.06.2016, 13:35
von Ravenheart
Betrachte bzw. fotografiere sie im extremen Schräglicht!
Stauchrisse (Bild: oben) sind konvex (kommen raus), Bearbeitungsspuren (Bild: unten) wären konkav (nach innen).
Sieht für mich nach Bearbeitungsspuren aus...!
Ursache vmtl.: Ziehklinge hat "gerattert". Passiert bei zähen Hölzern wie Robinie (und Hickory und Esche) leicht.
Rabe
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 23.06.2016, 18:51
von hermes
Gestern habe ich weitere 100 Pfeile/Rohschäfte geschossen und bin mit dem Bogen immer noch sehr zufrieden. Das Zuggewicht ist unverändert, beim Tiller habe ich keine Auffälligkeit gesehen (genaue Bildanalyse mache ich noch) und die "Risse" sind nicht sichtbar mehr geworden. Am oberen WA ist mir ein einzelner kleiner ähnlicher Riss aufgefallen, aber der könnte schon vorher dort gewesen sein.
Es ist mir nicht gelungen, ein besseres Foto von den Rissen zu machen. Ich habe sie mir mit der Uhrmacherlupe angeguckt. Die Risse sind dünner als die natürlichen Poren des Holzes und nicht sehr tief. Direkt unter dem Riss meine ich intaktes Holz des nächstes Jahresrings erkannt zu haben.
Ich konnte auch weder eine Erhöhung noch eine Vertiefung fühlen. Allerdings habe ich die Oberfläche ja auch geschliffen und evtl. Erhöhungen damit geglättet.
Zum Finish habe ich die Oberfläche geschliffen (120 - 240 - 400), dann mit einem leicht feuchten Lappen abgewischt. Danach die aufgestellten Fasern geschliffen (400), mehrere Stunden trocknen lassen und anschließend geölt (Leinölfirnis). Das Öl habe ich 10-15 Minuten satt einmassiert und nach 45-60 Minuten das Öl auf der Oberfläche mit Papiertüchern und abschließend mit einem Baumwolltuch abgerieben. Nach dem Trocknen waren keine weiteren Fasern aufgestellt und keine weitere Behandlung nötig (außer dass ich irgendwann noch mind. einen zweiten Ölauftrag machen werde).
Warum schreibe ich das? Weil ich nach diesem Finish keine nach oben herausragenden Holzspäne an Rissstellen mehr erwarte.
Ich werde mir den Tiller in der Nachbarschaft der Risse nochmal genau anschauen mit einem geraden Stück Holz als "Krümmungsmesser". Etwas Zuggewichtsreserve ist ja noch da. Im Zweifelsfall werde ich den Bogen aber so lassen wie er ist, nicht dass ich ihn noch verschlimmbessere.
Erste Fotos sind auch schon gemacht, und wenn alles gut läuft gibt's bald den Präsentationsthread.
P.S. Rabe, danke für eine weitere deiner genial einfachen und sehr aussagekräftigen Skizzen!
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Verfasst: 24.06.2016, 13:14
von Rusty
Würde ihn so lassen, tippe auf geratterte Ziehklinge...
Auch wenn es Stauchrisse sein sollten, würde ich mir keinen Kopf machen. Kenne Bögen die schon Jahre verwendet werden und wirkliche Stauchrisse haben...
Ich würde nichts mehr machen, wird nach meiner Erfahrung meistens schlechter