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Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 09.02.2017, 10:53
von Vafthrudnir
Hieronymus hat geschrieben:Kein Problem solange es nicht zu viel wird oder am Thema vorbei geht
Ich würde mich auf Sachen beschränken die Du nicht ohnehin erwähnst.
Hieronymus hat geschrieben:Das ist bei Holunder völlig normal! Da läuft die Brühe nur so raus. Wichtig ist, runter mit der Rinde und den Markkanal freilegen, sonst reist er da. Holunder trocknet relativ schnell siehe Slap .
Sowas zum Beispiel, (Du fängst ja mit Rohlingen an) also habe ich heute noch was zu tun....
Leider ist die astfreie Seite von den Fällarbeiten beschädigt, also hätte ich Auswüchse im Rücken, Jahresringe zum freilegen oder 2 Wurfarme die irgendwie wieder zusammengefügt werden müssen oder nur etwas mehr als nen Meter Länge. Ich würde Jahresringe im Astfreien Bereich freilegen versuchen, da die dunklen in der Mitte eh etwas dicker sind als am Rand.
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 11.02.2017, 11:22
von Vafthrudnir
Hab noch einen gefunden mit weniger "oder" nur bissl viel Drehwuchs hatter. Ist runtergearbeitet und trocknet die ersten 2-3 Wochen draußen. Wenn alles gut geht könnte ich vermutlich ca. 1,40 m davon am Stück sinnvoll nutzen.
Hieronymus hast Du vor Dich an einer ganz konkreten Vorlage zu orientieren?
Ist Holunder eigentlich typisch für Indianerbögen oder einfach nur gut geeignet zum Nachbau?
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 11.02.2017, 12:05
von Hieronymus
Vafthrudnir hat geschrieben:Hieronymus hast Du vor Dich an einer ganz konkreten Vorlage zu orientieren?
Ist Holunder eigentlich typisch für Indianerbögen oder einfach nur gut geeignet zum Nachbau?
In der Bibel des Traditionellen Bogenbaus 1 werden Indianerbögen beschrieben. Meine Bögen entsprechen nicht den Originalen, sondern die Maße entsprechen den Staves die ich verwenden wollte. Für normale Bögen waren sie nicht zu gebrauchen und für Feuer zu schade

Holunder ist gutes Holz aus Deutschland, dass solche extreme gut verkraften kann, aber wie der Sapl. zeigt gibt es da auch faule Eier. Im Original wurde z.B Eibe, Hickory, Orsage Orange verwendet.
PS.: Wenn ich dir ein Tipp geben darf, such dir ein Holunder so um die 1,60cm , wenn möglich keine Knäste/Knubell im Haupt- biegebereich hat und leg in dir ins Lager. Baue erst noch einige Bögen mit langem Design und wenn du sicher genug bist holst du den Holunder aus dem Lager und fängst dann erst damit an. Ich habe jetz so 12 Bögen gebaut und wage mich jetzt erst an die schwierige, aufwendige Bauweise heran. Das muss nicht heißen das du es nicht schaffen kannst, aber am Anfang ist es schöner Erfolgserlebnisse zu haben
Gruß Markus
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 14.02.2017, 20:10
von Hieronymus
So nach dem doch einige ihre Holunderbögen im Sap verloren haben, will ich doch ein Sehnenbacking aufbringen. Hirschsehnen sind schon eingetroffen und ich bin sie gerade am bearbeiten. Nun die Frage :
Sind die Sehenstränge so fein genug oder müssen die noch feiner werden? Ich möchte gern 2 Lagen auf die Bögen bringen.
Gruß Markus
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 14.02.2017, 22:13
von Blacksmith77K
Ja der kurze lebt noch, alles gut

Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 15.02.2017, 00:30
von Hieronymus
Blacksmith77K hat geschrieben:Ja der kurze lebt noch, alles gut

Super, danker für die Info. Das sieht man wieder einmal was man schaffen kann, wenn man den richtigen Ast erwischt
Gruß Markus
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 15.02.2017, 01:07
von Osboan
Zu den Sehnensträngen: meine Erfahrung war, dass sie sich bei größerer Feinheit wesentlich besser anschmiegen beim Auftragen. Durch das Einlegen in den Leim und das Abstreifen passierte es bei mir nämlich öfters, dass sich die einzelnen Fasern umeinander drehten. Wenn diese Bündel fein genug waren, konnte ich sie trotzdem gut aufbabschen, waren sie aber gröber strukturiert, hatte ich dann Probleme, diese Stellen gut anliegend zu bekommen. Das Ganze hat sich aber durch das Wickeln und Ausföhnen sowieso nochmal besser angelegt, also ist es wahrscheinlich nicht so schlimm.
Weiter zu Bedenken ist, dass dickere Faserbündel unter Umständen länger brauchen, um den Leim gut aufzusaugen. Fein aufgefaserte Bündel brauchte ich eigentlich nicht lange einlegen. Immer ein neues Bündel in den Topf und derweil das vorherige auftragen, so hatte ich ein gutes Arbeitstempo.
Auf jeden Fall solltest du dir genug Material zurecht legen, damit du nicht zwischendurch nachproduzieren musst

Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 15.02.2017, 07:47
von Hieronymus
Osboan hat geschrieben:Auf jeden Fall solltest du dir genug Material zurecht legen, damit du nicht zwischendurch nachproduzieren musst
Das werde ich tun. Ich habe 20 Sehnen bestellt ,mache für den ersten Bogen mache ich 10 fertig und schaue was ich brauche.
Man oh man da habe ich mir was angetan! Ich brauche 1 Stunde pro Sehne bis sie zerlegt ist, dann ist ja noch nicht sortiert und eingeweicht. Ganz zu schweigen auf dem Bogen.
Gruß Markus
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 15.02.2017, 08:19
von kra
Zu den Sehnen, ich würde sie weiter auffasern. Sie sollen "weich" sein wie Osboan beschrieben hat, halt ein weiches Faserbündel ohne harte Teile. Lieber etwas kürzere Stückchen als harte, störrische Stücke.
Zum Kleben gibt es von Snake Joe eine sehr schöne Anleitung (SuFu oder in den Anleitungen suchen)
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 15.02.2017, 08:48
von Hieronymus
kra hat geschrieben:Zum Kleben gibt es von Snake Joe eine sehr schöne Anleitung (SuFu oder in den Anleitungen suchen)
Danke, die habe ich mir schon vor einiger Zeit runter geladen
Das Bild oben zeigt noch die erste Sehne , die ich zerlegt habe. Hier unten das Bild ist der aktuelle Stand, 4 bereits zerlegte Sehnen. Harte Teile habe ich entfernt, mal sehen wie es wird.
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 16.02.2017, 00:41
von Hieronymus
Meine Boa Hemd ist heute eingetroffen. Ich habe schonmal den Bauch wegschnitten und nun muss ich sie noch Bügeln. Ich hoffe mal das klappt.
Gruß Markus
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 18.02.2017, 13:50
von Hieronymus
Hi Folks,
ich bin heute einfach nur noch happy

. Ich habe den ersten Indianerbogen getillert und für die Sehnen vorbereitet.
Ich bin bei 55@28'' angelangt und froh das er nicht gebrochen ist. Ich hatte schon ganz schön bammel von 24'' auf 28'' zu gehen.
Aber er hält und zur Beruhigung kommen die Sehnen drauf. Ich denke ich werde dann mit diesem Bogen bei 60# landen.
Gruß Markus

- Vor dem ersten Tillern ...Sorry für das schlechte Foto, da hatte ich noch keine Cam in der Garage

- Standhöhe (13cm) ich glaube ich werde diese noch etwas erhöhen.

- 24'' Auszug

- 28'' Auszug

- Abgespannt direkt nach dem Tillern
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 18.02.2017, 18:07
von Hieronymus
So der zweite ist in der Vorbereitung zum Tillern, wenn der genauso gut klappt wie der erste bin mehr als zufrieden.
Morgen geht ans Sehne babschen.
Ps.: Das Gewicht von 410g habe ich vergessen anzugeben.
Gruß Markus
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 21.02.2017, 21:57
von Hieronymus
Kleines update:
Den ersten Bogen habe ich bereits vor 2 Tagen mit Sehnen belegt und er bekommt schon wieder einen Reflex.
Den 2 Bogen habe ich heute fertig getillert und die Sehnen habe ich bereits vor sortiert. Wenn ich nicht noch 3 Sehnen zerlegen müsste das der Belag reicht, hätte ich heute auf den 2 Bogen die Sehnen aufgebracht.

- Auf Stanhöhe 14,5cm

- 25'' Auszug

- 28'' Auszug

- Nach dem Abspannen deutlich Set, war ja auch die deflexe Seite des Holunder
Re: Holunder - Indianerbogen
Verfasst: 22.02.2017, 08:54
von Klink
Nicht schlecht, Herr Specht!