Glasbogen bauen: Checkliste
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Hi Schmidbogen,
prinzipiell ist Respekt ggü. von Chemikalien immer gut,und wer weiss was man in 20 Jahren über Aceton weiss was heute noch nicht bekannt ist, aber zur Zeit ist Aceton sicher keine "Angstchemikalie" würd ich mal ganz unverblümt unter uns Klosterschwestern schreiben. Ganz körperfremd ist Aceton auch nicht. Nur so um mal die Sache ins rechte Licht zu rücken. Also Respekt und Sauberkeit ist immer super aber Angst oder übertriebene Bedenken sind auch nicht förderlich. Eine gute Lüftung würde ich mal sagen ist auch sinnvoller als 2mm dicke Nitrilhandschuhe.
VG
Grünhorn
prinzipiell ist Respekt ggü. von Chemikalien immer gut,und wer weiss was man in 20 Jahren über Aceton weiss was heute noch nicht bekannt ist, aber zur Zeit ist Aceton sicher keine "Angstchemikalie" würd ich mal ganz unverblümt unter uns Klosterschwestern schreiben. Ganz körperfremd ist Aceton auch nicht. Nur so um mal die Sache ins rechte Licht zu rücken. Also Respekt und Sauberkeit ist immer super aber Angst oder übertriebene Bedenken sind auch nicht förderlich. Eine gute Lüftung würde ich mal sagen ist auch sinnvoller als 2mm dicke Nitrilhandschuhe.
VG
Grünhorn
"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will." A. S.
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Zur eindeutigen und unmißverständlichen Klärung!
Das war nur ergänzend, daß Nitril nicht beständig ist gegen Aceton. Es geht aber in erster Linie um das Epoxy, das gefährlich ist. Angst oder übertriebene Bedenken sind nicht förderlich? Ich hab mal aus einem .pdf die markantesten Stellen rausgezogen.
"Seit 1999 werden Epoxidharze bei den Berufsgenossenschaften als Auslöser einer beruflich verursachten Haut-
erkrankung dokumentiert. Im Jahr 1999 wurde bei 170 Beschäftigten eine Epoxidharz-Erkrankung festgestellt, die
Zahl der erfassten Erkrankungen steigt seither an."
"Epoxidharz-Produkte bestehen aus dem Harz und einem Härter. Die beiden Komponenten werden vor der Ver-
arbeitung gemischt, härten nach einer gewissen Zeit aus und sind dann unproblematisch. Bei der Verarbeitung
bestehen jedoch Risiken. Beide Komponenten sind meist als reizend oder ätzend gekennzeichnet. Reizungen
und Verätzungen können an der Haut sowie an den Schleimhäuten von Atemwegen und Augen auftreten. Wenn
das nicht ausgehärtete Material auf die Haut gelangt, kann außerdem eine allergische Hauterkrankung entstehen.
Der direkte Hautkontakt muss also unbedingt vermieden werden. Eine wichtige Schutzmaßnahme beim Umgang
mit Epoxidharzen ist daher das Tragen geeigneter Schutzhandschuhe."
"Die Untersuchungen zeigen, dass die Handschuhmaterialien Nitril und Butyl eine ausreichende Beständigkeit auf-
weisen. Jedoch nicht jeder Nitrilhandschuh ist geeignet, denn Nitril ist nicht gleich Nitril. Entscheidend für die
Eignung eines Nitrilhandschuhs sind u.a. die Schichtstärke und die Zusammensetzung der Nitrilmischung.
Butylhandschuhe sind geeignet, wenn die Schichtdicke mindestens 0,5 mm beträgt."
Und das wichtigste zum Schluß
"Die Handschuhe haben eine zeitlich begrenzte Schutzwirkung. Die maximale Tragedauer dieser Handschuhe beim
Umgang mit Epoxidharzen beträgt acht Stunden. Die Durchdringung des Handschuhs beginnt nach dem ersten
Kontakt mit dem Epoxidharz und findet auch nach Arbeitsende statt. Daher sind die Handschuhe nach jeder
Arbeitsschicht zu entsorgen – auch wenn sie in dieser Schicht weniger als acht Stunden getragen wurden."
MfG,
curebo
Edit: Wem das ausführliche zu ausführlich war, der kann sich den Satz merken, den ich "fettditiert" habe
Das war nur ergänzend, daß Nitril nicht beständig ist gegen Aceton. Es geht aber in erster Linie um das Epoxy, das gefährlich ist. Angst oder übertriebene Bedenken sind nicht förderlich? Ich hab mal aus einem .pdf die markantesten Stellen rausgezogen.
"Seit 1999 werden Epoxidharze bei den Berufsgenossenschaften als Auslöser einer beruflich verursachten Haut-
erkrankung dokumentiert. Im Jahr 1999 wurde bei 170 Beschäftigten eine Epoxidharz-Erkrankung festgestellt, die
Zahl der erfassten Erkrankungen steigt seither an."
"Epoxidharz-Produkte bestehen aus dem Harz und einem Härter. Die beiden Komponenten werden vor der Ver-
arbeitung gemischt, härten nach einer gewissen Zeit aus und sind dann unproblematisch. Bei der Verarbeitung
bestehen jedoch Risiken. Beide Komponenten sind meist als reizend oder ätzend gekennzeichnet. Reizungen
und Verätzungen können an der Haut sowie an den Schleimhäuten von Atemwegen und Augen auftreten. Wenn
das nicht ausgehärtete Material auf die Haut gelangt, kann außerdem eine allergische Hauterkrankung entstehen.
Der direkte Hautkontakt muss also unbedingt vermieden werden. Eine wichtige Schutzmaßnahme beim Umgang
mit Epoxidharzen ist daher das Tragen geeigneter Schutzhandschuhe."
"Die Untersuchungen zeigen, dass die Handschuhmaterialien Nitril und Butyl eine ausreichende Beständigkeit auf-
weisen. Jedoch nicht jeder Nitrilhandschuh ist geeignet, denn Nitril ist nicht gleich Nitril. Entscheidend für die
Eignung eines Nitrilhandschuhs sind u.a. die Schichtstärke und die Zusammensetzung der Nitrilmischung.
Butylhandschuhe sind geeignet, wenn die Schichtdicke mindestens 0,5 mm beträgt."
Und das wichtigste zum Schluß
"Die Handschuhe haben eine zeitlich begrenzte Schutzwirkung. Die maximale Tragedauer dieser Handschuhe beim
Umgang mit Epoxidharzen beträgt acht Stunden. Die Durchdringung des Handschuhs beginnt nach dem ersten
Kontakt mit dem Epoxidharz und findet auch nach Arbeitsende statt. Daher sind die Handschuhe nach jeder
Arbeitsschicht zu entsorgen – auch wenn sie in dieser Schicht weniger als acht Stunden getragen wurden."
MfG,
curebo
Edit: Wem das ausführliche zu ausführlich war, der kann sich den Satz merken, den ich "fettditiert" habe
Zuletzt geändert von curebo am 18.08.2017, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
Cletcher's Forner * Bfeil und Pogenbau
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Das mit dem Epoxy unterscheibe ich.
Ich habe da auch schonmal äußerst heftige allergische Reaktionen gehabt.
Da hatte ich bei meinem Klempnerbogen die Takedown Hülsen vergossen und irgendwie Kontakt zum Harz gehabt.
Aber ich denke mal es kommt keiner auf die absurde Idee einen laminierten Bogen mit bloßen Händen zu verkleben.
Beim Aceton verwende ich allerdings oft keine Handschuhe.
Ich klebe aber auch keine 20 Bögen pro Woche.
Ich habe da auch schonmal äußerst heftige allergische Reaktionen gehabt.
Da hatte ich bei meinem Klempnerbogen die Takedown Hülsen vergossen und irgendwie Kontakt zum Harz gehabt.
Aber ich denke mal es kommt keiner auf die absurde Idee einen laminierten Bogen mit bloßen Händen zu verkleben.
Beim Aceton verwende ich allerdings oft keine Handschuhe.
Ich klebe aber auch keine 20 Bögen pro Woche.
irgendwas is ja immer
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Ich kenne da verschiedene Kollegen die das machen... einer ist mal an der Schraubzwinge kleben geblieben...
Auch
https://www.youtube.com/watch?v=7HAYRVtxHMU
sieht man ohne Handschuhe kleben.
Auch
https://www.youtube.com/watch?v=7HAYRVtxHMU
sieht man ohne Handschuhe kleben.
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Und ohne Mundschutz schleifen... Tztztztz.
Ja, echte Männer brauchen so was scheinbar nicht.
Ja, echte Männer brauchen so was scheinbar nicht.
irgendwas is ja immer
- SchmidBogen
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- Registriert: 09.02.2014, 01:29
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Ein Vorbildliches Beispiel im Bogenbau finde ich nach wie vor South Cox von Stalker Stickbows.
https://www.youtube.com/watch?v=Qbpunmu5BXM&t=15s
https://www.youtube.com/watch?v=Qbpunmu5BXM&t=15s
- Tradition trifft Moderne -
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Ja.
Alles sehr vorbildlich.
Man beachte sogar bei der Bandsäge Mund UND Gehörschutz!
Aber so kleine Dinge auf die man alleine nicht gekommen ist, schnappt man doch irgendwie immer wieder auf...
Griffmulde mit Forstnerbohrer ausbohren... *Handvornkoppklatsch* hätte ich auch selbst drauf kommen können.
Ich hau da immer an der Bandsäge ne Ecke rein, die ich dann wieder rausschleifen muss.
Alles sehr vorbildlich.
Man beachte sogar bei der Bandsäge Mund UND Gehörschutz!
Aber so kleine Dinge auf die man alleine nicht gekommen ist, schnappt man doch irgendwie immer wieder auf...
Griffmulde mit Forstnerbohrer ausbohren... *Handvornkoppklatsch* hätte ich auch selbst drauf kommen können.
Ich hau da immer an der Bandsäge ne Ecke rein, die ich dann wieder rausschleifen muss.
irgendwas is ja immer
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Hi Curebo,
zu meinem Zitat: "Angst oder übertriebene Bedenken sind nicht förderlich?"
Ja, Angst ist immer ein schlechter Berater, gesunder Respekt ist hilfreich, aber Angst bringt dich zusätzlich in Gefahr. Die Epoxyverarbeitung ist natürlich nicht ohne, auch da sollte man angemessene Schutzvorkehrungen treffen.
lG
Grünhorn
zu meinem Zitat: "Angst oder übertriebene Bedenken sind nicht förderlich?"
Ja, Angst ist immer ein schlechter Berater, gesunder Respekt ist hilfreich, aber Angst bringt dich zusätzlich in Gefahr. Die Epoxyverarbeitung ist natürlich nicht ohne, auch da sollte man angemessene Schutzvorkehrungen treffen.
lG
Grünhorn
"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will." A. S.
- SchmidBogen
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Re: Glasbogen bauen: Checkliste
@Grombard Diesen "Fehler" machen wohl alle am Anfang. Auch ich machte dies mit der Bandsäge am Anfang
- Tradition trifft Moderne -
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Och Grünhorn,
für die Checkliste ist einfach wichtig gewesen nicht einfach Latex-Handschuhe zu benutzen, sondern eben Nitril.
Und nicht wegen des Acetons, sondern wegen des Epoxys. Deine Ausführungen haben sich irgendwie so gelesen, als ob Du Dich auf's Aceton einschreiben wolltest:
Man sollte Angst vor den Folgen bei Benutzung nicht geeigneter Handschuhe für Epoxy haben. Punkt!
Und ja, wir sind im virtuellen Raum, in dem genug Platz für alle Arten von Mißverständnissen ist. Und jetzt haben wir eines hoffentlich ausgeräumt.
Mit sportlichem Gruß,
curebo
für die Checkliste ist einfach wichtig gewesen nicht einfach Latex-Handschuhe zu benutzen, sondern eben Nitril.
Und nicht wegen des Acetons, sondern wegen des Epoxys. Deine Ausführungen haben sich irgendwie so gelesen, als ob Du Dich auf's Aceton einschreiben wolltest:
Ich habe nicht behauptet, daß man Angst haben sollte irgendwelche Arbeiten auszuführen, oder diese als "Berater" zu nutzen. Im Gegenteil, dem Teil deiner Aussage mit Respekt und Sauberkeit schließe ich mich 100% an (kann man auch nicht oft genug betonen), das hast Du vorbildlich getan.Grünhorn hat geschrieben:Hi Schmidbogen,
prinzipiell ist Respekt ggü. von Chemikalien immer gut,und wer weiss was man in 20 Jahren über Aceton weiss was heute noch nicht bekannt ist, aber zur Zeit ist Aceton sicher keine "Angstchemikalie" würd ich mal ganz unverblümt unter uns Klosterschwestern schreiben. Ganz körperfremd ist Aceton auch nicht. Nur so um mal die Sache ins rechte Licht zu rücken. Also Respekt und Sauberkeit ist immer super aber Angst oder übertriebene Bedenken sind auch nicht förderlich. Eine gute Lüftung würde ich mal sagen ist auch sinnvoller als 2mm dicke Nitrilhandschuhe.
VG
Grünhorn
Man sollte Angst vor den Folgen bei Benutzung nicht geeigneter Handschuhe für Epoxy haben. Punkt!
Und ja, wir sind im virtuellen Raum, in dem genug Platz für alle Arten von Mißverständnissen ist. Und jetzt haben wir eines hoffentlich ausgeräumt.
Mit sportlichem Gruß,
curebo
Cletcher's Forner * Bfeil und Pogenbau
Re: Glasbogen bauen: Checkliste
Hallo,
ich habe den Thread im Sommer zwar kurz zu Gesicht bekommen, jetzt aber erst ausführlich gelesen.
Was spricht denn dagegen, für Entfettungsarbeiten zusätzlich einige Latexhandschuhe vorzuhalten?
Gegen Latex sind diese nämlich ausreichend beständig und wenn man sich die Nitrilhandschuhe mit Aceton kontaminiert daben diese anschliesend weder achtstündige noch eine kurzzeitige chemische oder mechanische Beständigkeit!
Nach dem Entfetten muss man die Oberfläche sowieso kurz ablüften lassen und in dieser Zeit sollte man dann eben auch den Handschuhtyp wechseln.
ich habe den Thread im Sommer zwar kurz zu Gesicht bekommen, jetzt aber erst ausführlich gelesen.
Was spricht denn dagegen, für Entfettungsarbeiten zusätzlich einige Latexhandschuhe vorzuhalten?
Gegen Latex sind diese nämlich ausreichend beständig und wenn man sich die Nitrilhandschuhe mit Aceton kontaminiert daben diese anschliesend weder achtstündige noch eine kurzzeitige chemische oder mechanische Beständigkeit!
Nach dem Entfetten muss man die Oberfläche sowieso kurz ablüften lassen und in dieser Zeit sollte man dann eben auch den Handschuhtyp wechseln.
Alles wird gut...
... nichts wird besser.
m(fg)²
... nichts wird besser.
m(fg)²