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Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 23.08.2024, 20:50
von Chirurg
Am zweiten Bild sieht man die Sehnenkerbe am Rücken quer eingeschnitten. Das ist ein now go! Das ist eine Sollbruchstelle!
LG Stephan

Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 24.08.2024, 10:51
von kra
Sicher das ist eine potentielle SChwachstelle. Aber es kommt auch auf das Zuggewicht an.

@Braendi, wie hoch ist das reale Zuggewicht (also das was du auf den Fingern hast) eigentlich?

Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 24.08.2024, 11:00
von Spanmacher
Chirurg hat geschrieben: 23.08.2024, 20:50 Am zweiten Bild sieht man die Sehnenkerbe am Rücken quer eingeschnitten. Das ist ein now go! Das ist eine Sollbruchstelle!
LG Stephan
Dem wage ich durchaus, zu widersprechen.

Bei keinem der Bogen, die im Lauf von 12 Jahren in unserer Werkstatt durch uns oder Kursteilnehmer angefertigt wurden, hat deswegen auch nur ein einziger Bogen Schaden genommen.
Alle diese Bogen wurden aus Esche, Bergahorn, Feldahorn, Flatterulme, Walnuss oder Elsbeere gefertigt.

Bei Eibe verwenden wir Horn-Overlays oder Horn-Tipps.

Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 24.08.2024, 13:08
von Chirurg
Alles, was funktioniert, ist in Ordnung, die Empirie zählt. Ich hab es halt noch in keinem Bogenbauerbuch (außer im Kompositbau) gesehen. Es widerspricht halt auch meiner Herangehensweise. Auf der einen Seite legt man den Jahresring möglichst ohne irgendeiner Verletzung desselben frei, auf der anderen Seite feilt man den Jahresring im Bereich der Nocken quer durch. Aber ich werde es mal probieren. LG Stephan

Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 24.08.2024, 16:50
von Spanmacher
Zuerst: Ich habe sehr großen Respekt vor Deinen handwerklichen Fähigkeiten, Chirurg. Das zu erwähnen, ist mir ein Anliegen.

Aber hier mal wieder: Die normative Kraft des Faktischen.

Mein Meister und ich hatten wirklich noch nie Probleme mit dieser Art, die Nockkerben anzulegen.
Wie bereits erwähnt, versehe ich Bogen aus Eibe dagegen durchweg mit Hornverstärkung.
Und diese Art von Nockkerben halten sicher bei Zuggewichten im "bürgerlichen Bereich". Wie das bei den von mir angeführten Holzarten aussieht, wenn Zuggewichte über 50# vorhanden sind, weiß ich nicht.
Da meines Wissens aber die Belastung, die in den Wurfarmen auftritt, im Bereich der Wurfarmenden am geringsten ist, zucke ich bei dem Gedanken, die Nockkerben auch über 50# so anzulegen, nicht wirklich zusammen.

Für den stattlichen Rest des Bogens gilt auch bei mir: Der Rücken ist heilig.

Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 24.08.2024, 18:51
von Anasazi
Ich bin da ganz bei Spanmacher. Meinen ersten Bogen aus Ulme habe ich übrigens vor knapp 30 Jahren gebaut (einer der ersten Kurse von K. VÖGELE) - die Nockkerbe durschneidet ebenfalls den obersten Jahrring......

Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 24.08.2024, 19:20
von Neumi
Ich hatte bei einem Bogen aus Pfaffenhütchen mit Selfnocks (nicht im Rücken eingeschnittene, sondern seitliche Kerben) das Problem, dass die Sehne sich ins Holz gezogen hat.
Ich schneide grundsätzlich keine Sehnenkerben in den Rückenring.
Grüße - Neumi

Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 25.08.2024, 08:07
von Braendi
@ Kra, das genaue Zugewicht kenne ich nicht. Muss mir erst
noch was besorgen um das ermitteln zu können.
Aber er muss zwischen 35# und 40# haben.

Re: Längsriss im Bogenrücken Robinie

Verfasst: 26.08.2024, 23:31
von Indie12
Personenwaage, Tillerstock mit Bogen draufstellen, nullen und den Bogen ausziehen bis Vollauszug und Gewicht schnell ablesen (lassen).