Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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fatz
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von fatz »

Indie12 hat geschrieben: 05.09.2024, 15:19 Wenn das HLD sonst nix bringt (wenns keinen Effekt auf die Zuggewichtskurve hat, siehe fatz) dann wenigstens leichtere WA und weniger Holz, das faul im Bereich der neutralen Faser rumlümmelt.
Dann hat's leider auch die Folge der vermehrten Belastung des Bauchs. Das duerfte der Hasel uebel nehmen.
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von Putzi2610! »

Guten Abend,

vielen Dank für Eure lobenden Worte, es freut mich natürlich, wenn Euch der Bogen gefällt :)
Ergänzend möchte ich auf die bislang unbeantworteten Fragen eingehen.

Fatz:
Der Eindruck, dass das Zuggewicht mit steigender Auszuglänge weniger stark ansteigt, war rein subjektiv und hat sich nicht bestätigt. Das Auszugsdiagramm habe ich beigefügt, sieht für mich annähernd linear aus, zum Ende hin sogar etwas stärker ansteigend 8) .

Indie12:
Ja, den Bogen habe ich nach dem Tillern getempert, ca. 60 min je Wurfarm, aber bei relativ geringer Temperatur (so dass das Holz lediglich eine hellbraune Färbung annimmt). Ich orientiere mich da immer ein wenig am Geruch ;D . Von der Färbung ist nach dem Feinschliff natürlich nichts mehr zu sehen, aber die Wirkung ist spür- und messbar. Zusätzlich habe ich dem Bogen vor dem Finish einen einstündigen Aufenthalt in der Infrarotsauna bei 70 Grad gegönnt.

Liebe Grüße,

Heiko
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Auszugsdiagramm Recurvebogen Witch.pdf
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fatz
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von fatz »

Schade, aber nicht unerwartet. Ich drueck dir die Daumen, dass er den Bauch nicht in Falten legt

Zudem zeigt das Ganze auch, dass die Auswirkung von Revurves an Selfbows nicht weltbewegend sind. So eine Kurve kriegst auch von einem Stabbogen
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von Indie12 »

Das war bei dieser Form der Recurves ja nicht anders zu erwarten, dafür ist der Anteil der Recurves an der Gesamtlänge nicht lang genug bzw. der Winkel und der Knick nicht groß genug.
In der Form sind Recurves doch eher ästhetische bzw. bei kurzen Bögen sehnenwinkelwirksam.
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von Putzi2610! »

fatz hat geschrieben: 05.09.2024, 07:57
Wenn du den Bauch schmaeler machst (das geht auch mit in der Mitte was wegnehmen) dann muss der Rest mehr tun.
Kannst Du das bitte mal so erläutern, dass auch ich das verstehe ??? ;)
So wie ich es bisher verstanden habe, ist der Sinn bzw. das Prinzip des HLD, den Bogenbauch durch eine gleichmäßigere Verteilung des Drucks zu entlasten. Habe ich einen Bogenrohling mit geringem Durchmesser, so verteilt sich der Druck bei einem flachen Bauch nach meinem Verständnis ungleichmäßig, d.h. in der Mitte ist die Belastung am höchsten. Noch extremer ist das ganze bei einem stark abgerundeten Bogenbauch, weil das Verhältnis der Dicke zwischen Rand und Wurfarmmitte eben noch ungünstiger ist. Beim HLD hingegen ist die Dicke am Rand und in der Mitte annähernd gleich, weshalb ich bisher davon ausgegangen bin, dass dieses Design in jedem Fall den Bogenbauch entlastet. Ist aber Hausfrauenphysik ::)
So gesehen wird der Bogenbauch durch das HLD eben nicht schmaler, sondern breiter, weil ja die Gerade, d.h. der flache Bogenbauch die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist. Zusätzlich hat man dann noch den Vorteil einer gleichmäßigen Dicke über die gesamte Breite des Wurfarmes. Somit wäre bei gleichbleibender Kraft die Fläche über einen definierten Anteil der Wurfarmlänge größer und der Druck geringer.
So, ich hoffe, dass ich Dich jetzt auch mal verwirrt habe ;)

Gruß,
Heiko
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von benzi »

@Heiko
Wow, das habe sogar ich verstanden.... so unter Hausfrauen halt... 😂
Bin gespannt auf die Antwort dazu... 😊
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von fatz »

@Heiko: Mag einfach zu verstehen sein, ist aber leider komplett falsch.
Aussen (=Links u Rechts) und Innen (=Mitte) muessten dazu unabhaengig von einander biegen und wuerden sich zueinander verschieben. Koennen sie aber nicht. Die biegen immer noch als ein Balken. D.h. das was am meisten gestaucht wird und den meisten Druck abkriegt sind die beiden schmalen Bauchstreifen rechts und links. Die sind aber auch zusammen noch relativ schmal im Vergleich zu einem flachen Bauch. Dass die Rinne etwas aufmacht kompensiert den Effekt bei weitem nicht, sonst muesste sie flach werden. Das haelt aber kein Holz aus. Gummibaum vielleicht...
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von Putzi2610! »

Fatz:
Danke für die Erklärung, aber ich raffe es irgendwie immer noch nicht. Insbesondere den Teil "muessten dazu unabhaengig von einander biegen". Wenn ich jetzt aber noch mal um eine Erklärung bitte wird das hier zum Elementarkurs Physik. Deshalb nur noch eine letzte Frage: Kann man das irgendwo nachlesen? Ich möchte ja die Grundlagen kennen und verstehen. Sonst habe ich jetzt nur einen Bogen gebaut, der zufällig funktioniert und auch noch halbwegs passabel aussieht. Er hat jetzt übrigens ca. 200 Pfeile geworfen und weder mehr Set als zu Beginn noch irgendwelche Knitterfalten ???

Danke und Gruß,
Heiko
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von fatz »

Hm! Irgendeine Physikseite zu Thema Biegebalken? Keine Ahnung, ich hab das halt im Kopf.

Unabhaengig biegen: Die Mitte liegt bei der Biegung aussen macht also den groesseren Weg. Wenn die nicht an den Aussenseiten fest dran waere wuerden diese an den Enden ueberstehen. So als wenn du 2 Leisten lose aufeinanderlegst und biegst. Die verschieben sich dabei auch.
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von fatz »

so biegt er:
IMG_20240906_184658.jpg
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von Putzi2610! »

Fatz:
Danke, jetzt habe ich es verstanden :D

Für diejenigen, die es auch interessiert, dieser Link hat mir zusätzlich geholfen:
https://primitive-bows.com/hld-a-new-pr ... -selfbows/

Hatte Anvil beim diesjährigen Sapturnier nicht einen HLD-Bogen aus Robinie am Start? ???
Vielleicht ist ja bei diesem das charakteristische Auszugverhalten messbar?

Gruß, Heiko
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von benzi »

@fatz danke, war gut erklärt! 😊
Ich habe gerade auf FB einen HLD Bogen aus Hainbuche gesehen, daher meine Frage welche Hölzer wären denn besser geeignet als Hasel?
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von schnabelkanne »

Servus, ich hab jetzt bei 2 HLD Bögen die ich gebaut habe gemessen, mir ist nichts ungewöhnliches aufgefallen.
Die ersten Werte sind vom Hasel die zweiten von einem Holunder.

Die Daten
12“ 22/22
14“ 24/25
16“ 27/27
18“ 29/29
29“ 31/31
22“ 33/34
24“ 35/35
26“ 38/37
28“ 40/40

Sorry für OT.
Lg Thomas
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von fatz »

schnabelkanne hat geschrieben: 07.09.2024, 12:02 mir ist nichts ungewöhnliches aufgefallen.
Mir auch ned ;)
Heisst beide sind linear.
schnabel.png
schnabel.png (5.57 KiB) 1981 mal betrachtet
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Re: Recurvebogen aus Hasel mit Hollow-Limb Profil

Beitrag von Indie12 »

Putzi2610! hat geschrieben: 06.09.2024, 20:43
Für diejenigen, die es auch interessiert, dieser Link hat mir zusätzlich geholfen:
https://primitive-bows.com/hld-a-new-pr ... r-selfbows?

Gruß, Heiko
Genau die Seite hab ich vorher gemeint.
Müsste das Aushöhlen des Bauchs nicht eigentlich (auch) zu einer Entlastung des Rückens führen, weil eigentlich auch der Rücken weniger gestreckt wird?

Wie gesagt, wenn der Bogenbauch an den Kanten keinen Schaden nimmt, ist der positive Effekt immerhin leichtere Wurfarme.
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