auch wenn scheinbar seit einem halben Jahr keiner mehr Interesse an diesem thread zu haben scheint, finde ich, dass er durchaus seine Berechtigung hat und ziehe ihn hiermit wieder hoch. Denn hier gibt es die Möglichkeit etwas mehr und ausführlicher, als im User-Profil, über die Mitglieder zu erfahren.
Also wie ich dazu kam:
Ich hatte als kleiner Bengel, wie sicher fast die meisten hier, ebenso einen Bogen aus dem Spielzeugladen. Die Pfeile mit irgenwelchen ungefähliche "Spitzen" oder gar mit so lustigen Saugnäpfen. Kennt ihr die noch? Na ja, auf jeden Fall haben wir die damals unerlaubt (die Eltern durften das nicht erfahren) entfernt und der Bleistiftspitzer mußte off-topic andere Arbeit leisten. Denn die Pfeile sollten doch auch "stecken". Auch der Haselzweig mit Paketschnur war in meinem Gebrauch. Bis das irgendwann mal langweilig mit den Cowboys und Indianern geworden ist.
Die ersten Bogenerfahrungen waren gemacht und sind dann bis dato in irgendwelchen Archiven der Erinnerung verschwunden.
Bis ungefähr zum 1.5.2004. An diesem WE fuhr unsere Kelten-Gruppe nach Gabreta, ein keltisches Museumsdorf im Bayrischen Wald, um das Fest Beltane zu begehen.
Hier lerntern wir "unseren" Bogenbauer kennen. Der dort auf dem Gelände seine Kunst zeigt und auch vertreibt. Bei den Gesprächen mit ihm sollte sich das Interesse einiger unserer Mitglieder, auch von mir, zeigen, einen eigenen Bogen haben und auch bauen zu wollen.
So kam es dann dazu, dass wir zum nächsten Treffen in Gabreta verabredeten, ein Bogenbauseminar für uns zu machen.
Im August 2004 war es dann soweit. In Gabreta finden Anfang August die Kelten-Tage statt. Hier ist unsere Gruppe offiziell als Darsteller gefragt, um dem Dorf Leben einzuhauchen. Wir waren 5 Teilnehmer, die an dem Bogenbauseminar teilnahmen und in drei Tagen harter, herkömmlicher Arbeit den eigenen Bogen bauten.
Bilder vom Bogenbau findet ihr auf unserer Page in der Galerie:
Broch Arianrod
Seither bin ich vom Bogenschießen infiziert und werde wohl auch nicht wieder loskommen.
Durch die Tatsache, dass wir, je nachdem wo unsere Gruppe "auftritt", das "A" auch sehr groß geschrieben ist, mussten eben auch Pfeile her, die dem entsprechen. Gerade in Gabreta, da es sich hier um ein Museumsdorf handelt, das auch in Verbindung mit Uni und Wissenschaft steht, sollte die Darstellung der Kelten schon absolut korrekt sein. Nicht wie auf einem manchmal "just for fun" MA-Markt.
Also die Pfeile, woher bekommt man nun Pfeile, die den Anforderungen entsprechen? Ich habe mich daher hingesetzt und im Netz nach Bauanleitungen etc. gesucht. Gefunden habe ich einiges, unteranderem diesen bunten Haufen hier. Wo ich nun auch hängengeblieben bin.
Wie ist also der Stand der Dinge:
Ich habe meinen Bogen selbst gebaut, baue meine Pfeile selber inkl. Federn schneiden. Spitzen für die Keltendarstellung werden selbst gemacht. Ich mache meine Sehnen aus Dacron im endlos Design mit zwei flämisch gespleißten Öhrchen (freihand, ohne Sehenbrett), oder Flachssehnen irgendwie gezwirbelt (keine Ahnung wie die Art heißt).
Geschossen wird auf einem Feld von einem Arbeitskollegen, der mir freundlicherweise die Erlaubnis dazu gegeben hat. Als Schießstand dient dort eine große Feldscheune, deren Holz bereits einige Pfeile fangen musste.
So ich denke ich habe hier ein kleines Bild von mir gemalt, damit sich der eine oder andere Interessierte mehr unter meiner Person vorstellen kann. Wer noch mehr wissen will, fragt mich einfach per IM.
Gruß Fraeser