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Erster Test waren erfolgreich
Verfasst: 03.03.2007, 12:28
von Conyne
Moin Zusammen,
ich habe mir 11 abgespinte Testpfeile mit Spinewerten von 45 bis 55lbs besorgt, und die ersten Testmessungen waren erfolgreich, aber brachten auch eine Ernüchterung. Dazu später noch ein Satz.
Hier erstmal die Bilder (durch Klicken vergrössern):
Sicherlich lässt sich das eine oder andere noch optimieren. Die Justierung des Lasers ist noch etwas fummelig. Jedoch liegen die Spinewerte bei dem Projektionsabstand des Lasers zur Wand von 1,65m so weit auseinander, dass man Ablesen kaum Fehler machen kann. Es ist eher das Problem, das die Skala zu klein ist um Spinewerte unter 40 und über 55 anzuzeigen. Oder ich muss das Auflager des Lasers weiter nach vorn schieben.
Ernüchternd war, dass die einzeln gespinten Pfeile teilweise nicht dem Spinewert entsprachen, der vom Lieferanten auf den Schaft geschrieben wurde. Das heißt z.B. ein Pfeil der mit 49 angegeben wurde, war weicher als die Pfeile die mit 47lbs und 48lbs Spinewert gekennzeichnet wurden.
Als nächsten Schritt hilft vielleicht ein Rohschafttest. Da müsste sich ja auch das eine oder andere zeigen.
Ist es denn überhaupt möglich Holzschäfte aufs Pfund genau zu spinen?
Manche Händler bieten es ja auch nur auf 3lbs genau an. Vielleicht reicht es ja sowieso, und man merkt den Unterschied nicht.
Gruss
Alex
Verfasst: 03.03.2007, 12:49
von shortRec
Nur eine kleine Überlegung am Rande:
ich denke es wäre hier sinnvoll, zur Kalibrierung des Spinetesters ein paar Carbon- oder Alupfeile unterschiedlichen, aber bekannten Spines zu besorgen und mit diesen kann man den Spinetester reproduzierbarer einstellen als mit Holzpfeilen, weil sie wesentlich geringere Toleranzen ab Werk haben und vom Werkstoff her wesentlich unempfindlicher gegen Umwelteinflüsse sind. Das sollte schon mal deutlich mehr Konstanz bringen, besonders wenn man nach längerer Zeit einzelne Pfeile nachbauen will.
Dabei muss man zwar die unterschiedlichen Durchmesser berücksichtigen, da die aber immer gleich sind, kann man das gut in den Griff bekommen.
Verfasst: 03.03.2007, 14:12
von Huehnerdraht
Mal ne Überlegung am Rande der Überlegung am Rande:
Wenn doch die Holzpfeile so oder so unkonstant je nach Umwelteinfluss sind, warum dann einen werweiswie genauen Spinetester?
Verfasst: 03.03.2007, 14:38
von shortRec
Damit die Fehler beim Herstellen der Pfeile gering wie möglich sind. Conyne hatte ja von seinen Problemen mit ausgespineten Schäften vom Händler berichtet. Diese Toleranzen gibt es bei Schäften aus "modernen Werkstoffen" nicht in diesem Umfang. So denke ich, hat man mit Alu- oder Carbonschäften sehr konstante Referenzschäfte, die bereits wenn sie vom Händler kommen sehr genau definierten Spinewert haben, den sie auch erreichen, offenbar im Gegensatz zu Holzschäften. All dies ist eine gute Basis möglichst gleiche Holzpfeile zu bauen.
Verfasst: 03.03.2007, 18:24
von Conyne
Mir kommt es ja eigentlich nicht auf das lbs gleich gespinte Pfeile an. Mich hat es nur gewundert, dass die, die man vom Händler als solche bekommt, anscheinend nicht genau dem entsprechen. Also reicht es doch auch, wenn der Händler sagt, dass sie auf 3lbs genau gespint sind.
Aber der Spinetester hat mich als solches schon interessiert, damit ich ungefähr herausfinde welcher Spinewert der für mich richtige ist. Der Aufwand dafür hielt sich ja auch in Grenzen. So über den Daumen um die 15€ - wenn man den Fäustel als Gewicht nicht mitrechnent.
Aber danke für den Tipp mit den Alu/Carbonpfeilen. Wenn ich irgendwo mal günstig welche bekomme, werde ich zuschlagen.
Gruss
Alex
Verfasst: 03.03.2007, 23:45
von Brucky
@ Conyne: die Idee mit Deinem Spinetester ist genial, habe ich so ähnlich vor kurzem nachgebaut. Naja eher versucht ;-)
@All:
Ich wollte zuerst auch mit Holzschäften justieren aber mein Händler hat mir zu Alu´s geraten, ich durfte die Schäfte dort auch auf einem geeichten Gerät messen.
Ich habe bei meinem Gerät das Problem, daß der Bereich zwischen 76# u. 55# an der Wand nur ca 10 cm auseinander liegt
Den Abstand von der vorderkante Tester bis zur Wand habe ich der einfachheit halber auf 1,2m festgelegt
Ich nehme mal an, daß der Grund für die Ungenauigkeit der lange Hebel bis zum Drehpunkt ist - bei meinem Gerät 7,2 cm
Conyne, Kannst Du bitte noch eine Detailaufnahme von der "Mechanik" machen?
Was für eine Länge hast Du von dem Drehpunkt bis zu der senkrechten Stange (Hebelarm)?
Brucky
Verfasst: 04.03.2007, 09:19
von Conyne
Hallo Brucky,
ich habe jetzt noch ein Detailfoto hochgeladen:
Der Abstand zwischen Drehachse und Auflager beträgt 22mm. Am besten wäre es, wenn man auch diesen Abstand justierbar macht. Dann könnte man sich die Größe der Skala genau einstellen.
Alex
Verfasst: 05.03.2007, 18:59
von Brucky
Hi Alex,
danke fürs Foto, jetzt habe ich nen Anhaltspunkt wie weit ich meinen abändern muß :-)
Brucky
Spinetester 2.0 - ein Update
Verfasst: 28.01.2008, 20:46
von Conyne
Moin,
nach einem Jahr Einsatz des alten Modells, gibt es nun ein Update des Spinetesters. Die Batterien des Laserpointers gaben sehr schnell ihren Geist auf, und letztendlich war auch der Taster des Laserpointers nicht mehr in Ordnung. Das veranlasste mich dazu den Spinetester nochmal zu überarbeiten. So wurde die Laserdiode kurzerhand ausgebaut und direkt an ein Netzteil angeschlossen, welches ein guter Freund so stabilisierte, dass es nicht mehr als 30mA raus lässt. So bleibt die Laserdiode auch am Leben, ohne die sonst dazugehörige Elektronik.
Dann habe ich den Großteil der Mechanik noch durch Reste an Karbonstäben ersetzt.
Ein kleiner Mikroswitsch soll dafür sorgen, dass sich der Laserstrahl nur zeigt, wenn der Pointer seine Ausgangsposition verlässt.
Der größte Knackpunt ist im Moment noch das Auflage für den Pfeil. Ich weiß nicht so recht, ob dort in den Haken nicht zu viel Reibung ensteht
Sollte man das vielleicht mit einer leicht drehbaren Rollen versehen?
Wie ist das bei professionellen Spinetestern gelößt?
Und ein paar Feinjustierungsmöglichkeiten könnte der Spinetester noch gebrauchen.
Ach ja, das Gewicht (der Fäustel) habe ich nun durch eine Dose ersetzt, die ich soweit mit Bleiband gefüllt habe bis alles genau 2 lbs hatte.
Die Dose kann jetzt so aufgehängt werden, dass sie den Pfeil genau mittig und dort belastet wo auch der Messpunkt ansetzt.
Hier noch ein paar Bilder:
Gruss
Alex
Re: Möglicher Spinetester ?
Verfasst: 28.01.2008, 22:36
von bogensee
-> @ Conyne und all die Anderen : ich habe grade den kompletten Thread gelesen :
-> Mir reichen die Hölzchen ja so, wie sie vom Händler kommen, aber :
Hut ab vor Euch Verrückten! It`s great !
-> Grüße. Bogensee.
Re: Möglicher Spinetester ?
Verfasst: 28.01.2008, 23:40
von menhir
Die Konstruktion find ich genial! Nette Idee!
Re: Möglicher Spinetester ?
Verfasst: 29.01.2008, 10:26
von uhu
Hallo,
was spricht denn eigentlich gegen die Lösung, die Auslenkung schlichtweg zu messen und dann umzurechnen, als sich die Mühe zu machen, anhand von Referenzpfeilen - wie genau auch immer die die sein sollen auf eine Skala zu übertragen.
Meines Wissens nach gibt es doch eine AMO Tabelle zur Auslenkung verschieden gespineter Schäfte bei einem Refernzgewicht von 2 lbs.
Die geht meines Wissens nach von 20# - 95#, einem Bereich also, der für die Zwecke der meisten ausreichen dürfte.
Die Auslenkung ist bei 20# Schäften mit 1,300", also 3,302 cm angegeben. Die Auslenkung ist bei 95# Schäften mit 0,274", also 0,695 cm angegeben.
Für 45# beträgt sie 1,468 cm
Für 50# beträgt sie 1,3208 cm
Ich meine fast, daß die Unschärfe, die sich durch die Lagerung, die Bautoleranzen der Zeiger und nicht zuletzt die "Fehler" bei der sich im Rahmen des Übertrags auf eine Skala ergebenden Streckung hier weitaus stärker auswirken können als bloße Ableseungenauigkeiten bei der direkt am mit dem Gewicht belasteten Lineal oder der Messuhr.
Im Zweifel gilt halt : Brille aufsetzen
Gruß uhu
Re: Möglicher Spinetester ?
Verfasst: 29.01.2008, 18:01
von Conyne
Hallo,
gegen Messen der Auslenkung spricht ja nichts, soweit man das genau genug hin bekommt.
Ich vermute aber auch, dass sich die Genauigkeit auf den 10tel mm beschränkt. Also z.B 1,5 mm Unterschied zwischen einem 45er und einem 50er Pfeil, würde heißen, dass ich so grob pro Schritt dazwischen (45 auf 46 ...) 0,3mm befinden.
Und ich denke, dass dies bei Pfeilen mit 70er spine noch weniger ist. Da muss ich mir mal die Tabelle raussuchen.
Bei meinem Laserpunkt an der Wand habe ich ca. 2cm zwischen 45 und 46er Spine. Also einen relativ Großen Toleranzbereich dazwischen.
Klar, die Frage ist immer, ob es so genau drauf ankommt, und dass tut es bestimmt oft nicht. Und sicher ist auch der Spieltrieb dran schuld, dass man sich so ein Gerät bastelt. Einfach aus dem Spaß heraus und weil man es wissen will.
Ich habe aber auch den Eindruck, dass ich mittlerweile merke ob ich einen 45er oder einen 50er Pfeil auf meinem Bogen schieße.
Schwierig wird es jetzt bei meiner Frau, die mit ihrem 25#@28" Bogen und einem Auszug von ca. 26" auf ca. 20# kommt den richtigen Pfeil zu finden. Denn in diesem Bereich ist das Messen äußerst schwierig.
Gruß
Alex
Re: Möglicher Spinetester ?
Verfasst: 30.01.2008, 10:38
von uhu
Hi Alex,
bitte versteh mich nicht falsch. Natürlich kommt es darauf an, ein möglichst genaues Ergebnis zu erzielen.
Ich denke nur je mehr mechanik und Elektronik für die Abildung der Anzeige verwendet wird, desto mehr potentielle Fehlerquellen ergeben sich daraus. Daraus folgt wiederum eine größere unschärfe bei der Messung.
Getreu dem Motto: "wer mißt, mißt Mist"
Kann ich`s also nicht errechnen, was bei Holzpfeilen ja nicht geht, müßte ich wohl zusehen, möglichst viele Fehlerquellen auszuschließen. Das heißt, ich muß direkt am zu messenden Objekt ansetzen.
Das geht m.E. am besten mit einer Meßuhr, die du je nach Preisvorstellung sowohl im Zehntel, im hundertstel, als auch im tausendstelbereich bekommst. Ich glaub es gab hier schon mal ne Bauanleitung mit einer solchen Uhr.
Wenn`s genau sein soll, halte ich von Zeiger- oder Pointer Lösungen wenig.
p.s. Mit Meßuhren läßt sich auch spielen
gruß´uhu
Re: Möglicher Spinetester ?
Verfasst: 30.01.2008, 10:42
von Conyne
Ich habe eine AMO-Spinetabelle mit Umrechnung in cm und in der die Differenz der Durchbiegung zum jeweils vorigen Wert eingetragen ist in meine Galerie hoch geladen.
Ist evtl. für manche Tüftler interessant. komisch finde ich, dass die Differenz der Durchbiegung streckenweise gleich bleibt und dann mal springt. Irgendwo hat sich evtl. eine Ungenauigkeit in der Umrechnung ergeben.
Aber so genau braucht mann das auch nicht nehmen. ;-)
Alex