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Verfasst: 10.07.2004, 15:33
von kaltokri
Ich hab meine Buckel bei
http://www.historica.de gekauft und bin bis jetzt sehr zufrieden.
Messing/Bronze
Verfasst: 14.07.2005, 11:54
von Tealesin
Gab es eigentlich auch Funde von nicht Eisen Schildbuckeln? Wenn ja in welchem zeitraum bzw. welcher Region?
Verfasst: 14.07.2005, 19:08
von Ahenobarbus
Hi,
Schildbuckel aus römischer Zeit, in Bronze oder Eisen, bis ins 5. Jh.
Verfasst: 15.07.2005, 15:54
von kaltokri
Die Kelten hatten einen Handschutz aus Holz. Das kann man im Karfunkel-Spezialheft Kelten schön sehen. Dort ist auch eine Bauanleitung für ein solches Schild enthalten.
Gruß
Kaltokri
Verfasst: 18.08.2005, 10:42
von Schuetze
Das tät mich jetzt doch interessieren. Wie sah das denn dann aus? Kannst du evtl. mal ein Bild Online stellen?
Verfasst: 18.08.2005, 11:08
von kaltokri
Ich habe mal gegooglet um Beispiele zu finden.
Die sahen ungefähr so aus:
http://www.armamentarium.de/images/shop/t8-000-000-0025.jpg
oder so:
http://home.arcor.de/renea/BilddesMonats/BdM%201.04-1.jpg
Der blaue bzw. rote Streifen in der Mitte ist der "Schildbuckel". Der Raum für die Hand wird von hinten hohl geschnitzt. Der Blechstreifen soll zusätzlich schützen, da dort das Holz dünner ist (wegen der Vertiefung für die Hand).
Gruß
Kaltokri
Verfasst: 18.08.2005, 11:19
von Wikinger
also hier im hohen norden wurde 200 - 500 n. chr. für schildbuckel bronze,silber oder eisen verwendet. siehe illerup moorfund
Verfasst: 18.08.2005, 20:29
von the_playstation
Da Kelten, Wikinger und Germanen in einzelnen Stämen gelebt haben und über ein damals sehr undurchdringliches Europa verteilt waren, wurde wahrscheinlich jeder brauchbare Werkstoff verwendet. Von Holz, Leder bis gehärtetem Stahl. In anderen Kontinenten sogar Bambus, Knochen, ... Ich denke, man hat das genommen, was sich bewährt hat und was man bekommen konnte (Bezugsquellen für Eisen z.B.). Kontakt und Handel haben aber höherwertige und bessere Materialien auch in andere Gebiete gebracht oder man hat nach einem Kampf die Getöteten um ihr Schild gebracht.
Verfasst: 19.08.2005, 15:28
von Schuetze
Bloß dass die nachher Toten meistens die schlechteren Schilde hatten..
Verfasst: 19.08.2005, 16:57
von Kreuzritter
Es mag durchaus wahr sein, dass ein Schild schon nach 5 Schlägen gespalten sein kann und die Taktik die Schilde der Gegner unbrauchbar zumachen war schon in der Antike sehr beliebt (siehe römische Pila), aber ein Kettenhemd schützt NICHT vor Hieben oder Stichen und nur sehr gute Hemden schützen vor Pfeilspitzen. Das mitunter gefährlichste im Mittelalter waren Infektionen. Kettenhemden schützen nur vor Schnittwunden welche Infektionen hervorrufen können. Daher trug man unter den kettenhemden auch gepolsterte Wams, die die Energie von Hieben zumindest teilweise abschwächen konnten. Achja: Ein Schild diente auch in erster Linie eigentlich nicht dazu z.b Pfeile abzufangen. Wenn man sich ohne einen Schild im Zweikampf befindet kann das Schwert oder die Axt sehr schnell zu einer Defensivwaffe mutieren - Schilde sollten es dem Träger ermöglichen offensiver zu kämpfen! ;-)
Verfasst: 19.08.2005, 17:11
von Brennende-Seele
Das mit den Schnittwunden stimmt,aber das Kettenhemd schützt sehr wohl vor Hieben.Allerdings wird bei beispielsweise einem Schwerthieb ein Teil der kinetischen Energie auf den Körper übertragen.Deshalb wurde ja,wie schon gesagt,eine Gambeson aus Leder unter der Rüstung getragen.Zu den Infektionen kann ich folgendes Sagen.Die Wikinger benutzten Pfeilspitzen aus Knochen,denn sie wussten,dass jemand,der von einer solchen Spitze getroffen wurde nur noch ein paar Tage zu leben hatte,da die Konzentration an Infektionsbakterien insbesondere in Knochen sehr hoch ist.
Verfasst: 19.08.2005, 17:23
von the_playstation
Bei Schilden ist es ein Kompromiß aus Stabilität und Gewicht. Mein erster selbstgebauter Schild war sehr sehr stabil aber auch viel zu schwer. Für Schaukampf ideal aber für einen Kampf viel zu unbeweglich. Man muß ja Zeit haben, den Hieb auch abzuwehren. Schilde waren wegen dem Gewichtsproblem Einweg-Artikel. Nur der Buckler wurde demontiert und auf dem neuen Schild montiert. Mache ich auch so. Das Holz ist nach einem Kampf schrottreif.
Ich bevorzuge deshalb lieber kleine stabile Schilde als große dünne. Pfeilen halten Holzschilde höchstens stand, wenn man Sie schräg stellt und der Pfeil abrutscht.
Da vertraue ich mehr auf Helm und Co.
Interessanterweise wurde keine Eiche genommen. Aber auch bei Helm, Kettenhemd, Gambeson oder Brigantinenrüstung mit Metallplatten muß man sich immer überlegen. Leicht und verwundbar oder schwer und besser gepanzert. Beides zusammen geht eben nicht.
Das mit den Knochenspitzen ist aber fiese, aber logisch. Jeder Vorteil wurde genutzt.
Verfasst: 19.08.2005, 17:57
von Kreuzritter
Als ich sagte das Kettenhemden nicht vor Hieben schützen, meinte ich nicht das sie garkeine Schutzeigenschaften besitzen. Ein Kettenhemd kann schon dafür sorgen das bei einem Hieb z.b auf die Schulter nicht gleich der ganze Arm abgetrent wird, aber so gut wie die GANZE kienetische Energie wird auf den Körper übertragen was bedeutet das eine gebrochene Schulter vorprogrammiert ist. Und Stichen hat ein kettenhemd soweit ich weis eigentlich garnichts entgegenzusetzen. Mein Schild ist übrigens schon lange fertig. Ich habe 1,5cm dickes, querverleimtes Buchenholz gewählt (Ich weis ist nicht ganz historisch korrekt aber stabil). Es ist so um die 2-3kg schwer, aber hat schon ne ganze menge mitgemacht. Damit das Holz nicht splittern kann oder gar gespalten wird habe ich zwei lagen Leinen draufgeleimt und am Rand habe ich Rohhaut festgenäht. Das mit der Rohhaut ist ne scheiss Arbeit aber wofür hat man ein Hobby
. Auf jeden fall ist das Schild sehr stabil und hat auch einige ziemlich heftige Probeschläge mit meiner Axt eingesteckt (ausser ein paar Dellen nichts zu sehen). Einen Schildbuckel habe ich übrigens nichtmehr eingebaut, ich halte den Schild mit dem Unterarm.
PS.: Das mit den Knochenpfeilspitzen hab ich auchnicht gewusst, man lernt nie aus.
PSPS.: Wer die Seite noch nicht kennt und noch ein bisschen was zu Kettenhemden erfahren möchte sollte sich mal
www.Kettenhemd.net anschauen.
Verfasst: 19.08.2005, 20:29
von Brennende-Seele
Zu den Giften ist noch folgendes zu sagen:Die Germanen verwendeten ebenfalls mit Eibensaft vergiftete Pfeile.Die nadeln bzw. die Samen sind,wie jeder Bogenbauer weiß,hochgiftig und führen nach Eindringen in den Blutkreislauf schon nach ca. 3 stunden unweigerlich zum Tod.
Um jetzt nicht völlig off-topic zu sein,habe ich jetzt noch eine Frage zu Schilden:Ich habe bis jetzt immer nur von Beschusstest mit Bodkins gehört.Hat jemand schon mal mit anderen
Pfeilspitzen(z.B. Blattspitzen) experimentiert.
Schildbuckel
Verfasst: 13.05.2006, 13:03
von Taran
Wie befestigen?
Ich hab jetzt mal einen Schildbuckel, der auf einen recht kleinen Schild soll. Das Material ist völlig authentisches 9mm-Multiplex
und daher suche ich nach einer guten Befestigung.
Das mit dem Nagel durch und Umschlagen klappt bei dem dünnen Trägermaterial vielleicht nicht so. Schrauben und Muttern wären ja am einfachsten, aber davor schaudert sogar mir.
Auch Haltegurte sollen befestigt werden. Gibt es eine Art Nieten oder sowas?
Danke für eure Tipps! (im Voraus)