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Alles zum Thema Pferde, Pferdeausbildung, etc.
LaCroix
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Beitrag von LaCroix »

wg. gangpferden

Ich reite isländer...

Das reiten ohne anlehneung ist der schwierige teil, rechne mit preisen von 10.000+ e für ein pferd, dad ohne anlehnung in der gangart bleibt (und ich rede von reinem 4-takt, im schweinepass kannst du genausogut versuchen, vom trabenden Pferd aus zu schießen)

Aber rein theoretisch wäre es gut machbar, allerdings besagen die wettkampfregeln meines wissens ausdrücklich, das nur galopp erlaubt ist.
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter »

Gangarten: In den ungarischen Regeln steht: "Im Galopp!" und dazu gehört, eigentlich schon nicht mehr, was man manchmal sieht, vorne Galopp hinten Trab...

Mit Ahnlehnung hätte ich noch Galopp auf der Stelle anzubieten... ;-)

PS: In Sachen Stutenkopf habe ich Dank eurer Ratschläge doch tatsächlich was verstanden. :knuddel
Cowboy
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Beitrag von Cowboy »

@Steppenreiter...die Übungen waren nicht für die Bahn, sondern für das Training.

Stehenbleiben nach dem Galopp bringt nichts, da das Rennen danach kommt. Kontrolle in der Bewegung ist der Schlüssel.

Thies
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter »

Genau Thies Kontrolle in der Bewegung - nur das ist eben unser Paradox, wir geben die Kontrolle auf, wenn wir den Bogen in die Hand nehmen und das Ziel fokussieren.

Vielleicht spinn' ich ja, aber es ist ein mentales Ding, als ob das Pferd sich in deinem Kopf und du in seinem begegnet und es dir dann folgt. Und dann gelingts auf einmal...
blobb
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Beitrag von blobb »

Hallo, aber leider noch keine Erfahrung mit dem Bogenreiten, dafür umso mehr mit lauffreudigen Stuten, die gerne Wettrennen aus jeder noch so kleinen Galoppstrecke machen. Bei meiner hilft immer viel Kontrolle am Anfang, meine Damit Tempo vorgeben und sehr tief einsitzen, wenn sie dann kapiert hat, dass es kein Rennen ist und sie hinterher laufen muss, kann ich das Tempo varieren wie ich mag (Stimme, Sitz). Was mir auch aufgefallen ist, wenn ich schon den Gedanken hatte, gleich gehts los, dann gings auch los. Wenn ich bewusst langsam machen will, versuche ich auch bewusst an etwas entspanntes und langsames zu denken. Bin überzeugt, dass man mit seinem Pferdchen nicht nur körperlich kommuniziert, sondern auch mental.
Das mit den Stuten sehe ich auch so oder ich habe zumindest auch solche Erfahrungen gemacht, deshalb kommen ja auch nur Stuten für mich in Frage, die gehen, wenn sie dich akzeptiert haben und die Kommunikation soweit stimmt, auch für dich durch Dick und Dünn.
Weiß nicht ob ich dir helfen konnte oder ob man mit klassischem Westernreiten überhaupt beim Bogenreiten etwas anfangen kann.
Gruß Ulf
Cowboy
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RE:

Beitrag von Cowboy »

Original geschrieben von Der Steppenreiter

Genau Thies Kontrolle in der Bewegung - nur das ist eben unser Paradox, wir geben die Kontrolle auf, wenn wir den Bogen in die Hand nehmen und das Ziel fokussieren.

Vielleicht spinn' ich ja, aber es ist ein mentales Ding, als ob das Pferd sich in deinem Kopf und du in seinem begegnet und es dir dann folgt. Und dann gelingts auf einmal...
Kontrolle aufgeben??? sollte man eher nicht machen. Ich reite die gleichen Übungen auch einhändig mit Bogen und mit dem Bogen kann man ja auch lenken.

EIn Pferd muss locker die Bahn runtergaloppieren und ich habe eben einen Bogen in der Hand- und dann schießt man mal nebenbei.

Da ich selbst keine Bahn habe, übe ich auf dem Zirkel (wenn ich mal Zeit habe). In der Mitte liegt ein Ballen und ich reite drum herum.
Der Zirkel hat den Vorteil, dass er kein Anfang und kein Ende hat, meist macht dies Pferde ruhiger.


Vielleicht ist es auch das- wenn es ernst wird bist Du so "schußfreudig", dass Du Dein Pferd aufptscht. Vielleicht hilft es, das Schießen als Nebensächlichkeit zu betrachten und ihm die "mentale" Wichtigkeit zu nehmen. Pferde merken sehr gut, was DIr wichtig ist und sie stimmen sich auf Deine Emotionen oft mit ein. Vielleicht freust DU DIch zu sehr auf den SChuss 8-)

Thies
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Niels

Beitrag von Niels »

Selbst meine ruhige Hafi-Dame zeigte und zeigt bei schlechter Tagesform manchmal immer noch dieses hektische Rennen auf der Bahn.

Ich meine, dass da zwei Ursachen zusammenkommen, einmal eine noch vorhandene Restangst vor Pfeil/Bogen und eben dieser Tunneleffekt auf der Bahn verbunden mit der Anspannung des Reiters beim Schießen.

Ich bin mit ihr aber schon ganz gut vorangekommen. Beim letzten gemeinsamen Training mit Tsa-wa-ke auf unserer Bahn lief sie schon sehr ausgeglichen und gleichmäßig.

Ich denke auch, dass es in diesen Fällen wichtig ist, dass Schießen erstmal weit zurückzustellen und sich auf das Pferd zu konzentrieren. Ich schieße dann zwar, aber ich mache mir vor dem Training klar, dass das Schießen für die gesamte Trainngseinheit einen Nebensache ist.

Ich versuche, mit schwerem Sitz in der Bewegung einzuwirken. Hilft das nicht, nehme ich auch den Zügel trotz Bogen in die Hand und mache Gangartenwechsel und Stopps auf der Bahn. Bin ich zügelos durchgaloppiert und habe gemerkt, dass die Kontrolle nicht so dolle war, schiebe ich auf dem Rückweg Zirkel, Schlangenlinien in Versammlung ein.

Irgendwann klappt es dann eigentlich im Verlauf des Trainings und sie versteht, was ich möchte und was nicht. Dann wird ausgiebig gelobt, eine lange Pause eingeschoben und dann noch mal mit richtigem, konzentrierterem Schießen geritten. Klappt das immer noch, ist im Moment nach spätestens drei Runden mit viel Pause und Lob zwischendrin Schluss.

Die Restangst vor dem Bogen bearbeite ich am Boden. Da sind die schönen Erlebnisse die, wenn man sieht, dass das Pferd zwar immer noch recht vorsichtig auf das Zeug reagiert, aber das Vertrauen trotzdem so gross ist, dass das Pferd zu mir kommt.

Also mir macht die Pferdearbeit gerade riesig Spass. Es ist natürlich alles noch nicht perfekt. Aber ich sehe eine deutliche Entwicklung in die richtige Richtung und viel Vertrauen von seiten des Pferdes.

Dieses Vertrauen macht mir zuweilen aber auch richtig Angst, weil ich die Befürchtung habe, es durch einen blöden Fehler verspielen zu können.

Durch die starke Konzentration auf die Pferdearbeit bin ich zwar enorm im Rückstand, was das Schießtraining anbelangt, aber das ist mir die Sache wert ...
Horsewoman

Beitrag von Horsewoman »

Original geschrieben von Der Steppenreiter
Gangarten: In den ungarischen Regeln steht: "Im Galopp!" und dazu gehört, eigentlich schon nicht mehr, was man manchmal sieht, vorne Galopp hinten Trab...
Das finde das echt engstirnig, da auch viele Pferderassen der Steppenreitervölker .. stark Gang veranlagt gezüchtet wurden.

Gerade wenn große Distanzen bequem, schell und Pferde schonend zurückgelegt werden sollen, ist eine spezielle Gangveranlagung optimal! Ich selber habe in Kirgisien Gangveranlagte Pferde geritten.

Nun ist aber auch der Tölt eines Isländers nicht der Gang, den ich mir zum Bogenreiten vorstellen könnte. Aber z.b bietet ja ein Missouri Fox Trotter auch anderes Gänge an.

Wichtig ist doch dabei nur, dass man schnell unterwegs ist und der Rücken des Pferdes möglichst ohne Schwung ist.

Da ich bald auf ein Missouri Fox Trotter – Gestüt umsiedle, werde ich das bestimmt einmal probieren und vielleicht im nächsten Jahr mit so einem Gangwunder starten??
LaCroix
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Beitrag von LaCroix »

Wieso ist der Tölt kein Gang, in dem man bogenschießen kann?

Im Tölt schießen ist wie im stehen auf eine bewegte Scheibe schießen. Das Pferd ruckelt überhaupnimmer, da ist im Schritt mehr Bewegung im Pferderücken. "Rennsofa" eben.

Und ich habe auch einige bilder gesehen, wo Bogenreiter und andere reiterkrieger auf gangpferden zu sehen waren.

Aber das problem ist, das auf unebenem Gelände die Pferde den Gang eher nicht lange gehalten haben werden, sondern schnell zum kräfteschonenderem Galopp übergehen würden.

Gangreiten ist etwas Aufmerksamkeitsexklusives, da kann man meist nicht nebenbei was anderes machen, deswegen hat man das den jungen Rassen (Hannoveraner, thrakener, usw., das ganze "großzeugs" halt) diese gänge weggezüchtet. (obwohl man bei Kutschpferden den 4-Takt und Pass noch ziemlich oft sieht)
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Steppenreiter

wie kriegt man sein Pferd wieder langsam

Beitrag von Steppenreiter »

Diejenigen, die in Dauchingen dabei waren, wissen Rouge - die Württembergerin - ist die zweitschnellste Zeit gelaufen, was mich total überraschte, weil sie normalerweise ganz langsam galoppieren kann. So war es ein Zeichen von Streß pur beim Wettkampf.

Am Wettkampftag war keine Zeit darauf Rücksicht zu nehmen und so hatten wir das Probelm: Sobald sie die Bahn sah und bemerkte, dass die Zügel aus der Hand gelegt wurde und der Bogen gespannt, raste sie los.

Wie kriegt man sowas wieder hin?. Langsam reiten, führen, gut zureden, Ausbinder alles bringt nix. Sobald man seinen Fokus auf das langsamer werden legt, klappt nix mehr - es ist wie verhext!

Die Lösung ist aber total einfach, wenn wir uns mal das Programm im Pferdekopf vorstellen. Die Bahn galoppieren = Arbeit und Stress - Zurückgehen = Belohnung und Ruhe - Aufstellen am Start = Unruhe, jetzt fängt wieder der unangenehme Teil an.

Das Programm muß raus und das klappt hervorragend, wenn man auf dem Rückweg nen Haufen Jobs einbaut, Schenkelweichen, Schulterherein usw. und dann bei der Startposition nicht stehenbleibt, sondern es dem Pferd noch unangenehmer macht, z.B. Zirkel galoppieren, im Galopp durch den Zirkel wechseln, Arbeit bis zur Vergasung und dann wieder Ruhe einkehren lassen jetzt auf die Bahn im Schritt am langen Zügel. Das neue Programm heißt Bogenbahn ist der coole Ausruhteil.

Das ein paarmal gemacht und du kannst den Bogen mitnehmen und schiessen, das Pferd wird nicht einmal mehr mit den Ohren wackeln - im Schritt, oder im Trab, sogar den Galopp nur ganz langsam anbieten. Probiert's aus, es ist genial einfach und funktioniert.
Polvarinho
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Ei des Steppi...

Beitrag von Polvarinho »

....äh....Ei des Kolumbus....?!?

Das klingt so klar und einleutend wie das Konzept einfach ist. Das sollten wir versuchen!!

Nur muß man zum Wettkampftag in Dauchingen bedenken:

Das in der Nachbarschaft drohende Gewitter, der teilweise sehr starke und böige Wind hat aus den meisten Pferden an diesem Tag kleine Renner gemacht....

Denk nur an Harun! Normalerweise läuft der konstante 14 oder 15 sec., mal was schmeller...

An diesem Tag kam er teilweise auf 9 sec.!!!

Ich denke, das war nicht nur der Wettkampfstress bei den Pferden, sondern auch das Wetter....

Und bei Deiner Stute machte sicher der ungewohnte Reiter (Chaldun sagte mir, er wäre völlig ohne Training angetreten...) auch wieder was aus...

Da kamen sicher die verschiedensten Dinge zusammen!!
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.
Sir Lancelot

Stress

Beitrag von Sir Lancelot »

Trailaufgeben auf der Rückreitebahn = Stress bzw. ist das genügend Stress für Pferde ???
Niels

Beitrag von Niels »

Sehr guter Tipp.

Das klingt sehr (pferde-)logisch und dürfte in vielen Fällen erstmal schnell Abhilfe im Sinne einer Korrektur schaffen.

Und zum langfristigen Aufbau von Vertrauen und damit einhergehender reiterlicher Kontrolle ist es sicher auch gut, der Bahnroutine und möglichem Heißlaufen entgegenzuwirken.
Steppenreiter

Beitrag von Steppenreiter »

@Claus, das hast du falsch verstanden - ich habe eine Korrekturmöglichkeit beschrieben. Und 2-3 Sekunden schneller an einem hektischen Wettkampftag, an dem alles anders ist und der Reiter verspannt, ist alles noch im Rahmen.

PS: Harun ist nicht wegen dem Wind schneller gelaufen, sondern weil du dich zu weit nach vorne gelehnt hast! Unter Omars Stuhlsitz war er wieder langsam, so hat ers gelernt. Nein um Harun brauchst du dir keine Sorgen zu machen, der war absolut cool.

Schwierigere Zeitgenossen waren Rouge, Phönix und Sezon.
der Schwabe
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Startboxen

Beitrag von der Schwabe »

Also ich hatte mit meinem AV keine Probleme ,habe aber langsam ankefangen 1.Bahn Schritt 2.Bahn Trab und ab jetzt wird galoppiert.Ich hab ihm einen konstente Ablauf gegeben dann wußte er immer was auf ihn zukommt z B stehen pfeile aufnehmen aus der Volte angaloppieren Bahnend stehen entspannen (roß und reioter nicht den bogen) und langsam im Schritt zurück .Beim 3.mal hatte er es kapiert und dann null Problem .Mein Pferd Prince Sharif
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