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Verfasst: 28.02.2004, 22:46
von Lightpaw
"stört" es den bogen denn nicht wenn ich weiter ausziehe?

Lighty

RE:

Verfasst: 29.02.2004, 00:18
von Robster
Original geschrieben von Lightpaw

"stört" es den bogen denn nicht wenn ich weiter ausziehe?

Lighty
Berechtigte Frage. Bei Reiterbogen muß man da drauf schauen , auf welche max. Auszugslänge die ausgelegt sind ! (Die wurden ja eigentlich nie ganz ausgezogen, weil schneller Schuß vom Pferd)
Wenn du dir einen zulegen willst schau mal auf die Seite : http://www.traditional-archery-scandina ... utsch.html
Steht alles genau beschrieben !
Wenn du nicht weiß welche Auszugslänge du hast, nimm einen überlangen Pfeil oder besser ein Maßband das du mit ausgestreckten Arm bis zum Wangenknochen hältst ! Dann brauchst die cm nur noch in Zoll umrechnen ! (1 Zoll = 2,54 cm)
Ist hald nur ungefähr, aber für Anfänger darf der Pfeil ruhig schon mal nen Zoll länger sein ! Besser jedenfalls als zukurz !

Auszug

Verfasst: 29.02.2004, 01:58
von Alphastern
@ Lightpaw: es kann den Bogen schon "stören", wenn du zu weit ausziehst, er bricht dann nämlich. Also müsstest du erstmal feststellen wie weit dein Auszug denn nun ist, entweder die Massbandmethode, oder noch besser mit einem Probepfeil. Hat der Bogenhändler deines Vertrauens, oder vielleicht jemad den du kennst. Im Zweifelsfalle ab in den Baumarkt und schnell aus nem einfachen Kiefernholstab so ein Dingen gebastelt.
Dann wähle Deinen Bogen so, das er mehr Auszug verträgt als du tatsächlich hast, dann passiert auch nix.

RE: RE:

Verfasst: 29.02.2004, 07:56
von Mongol
Original geschrieben von Robster

Berechtigte Frage. Bei Reiterbogen muß man da drauf schauen , auf welche max. Auszugslänge die ausgelegt sind ! (Die wurden ja eigentlich nie ganz ausgezogen, weil schneller Schuß vom Pferd)
Nein, das stimmt so nicht! Die meisten Reiterbögen wurden vor der Brust ausgezogen und zwar voll - daher die üblichen Auszugslängen von 30-32" (Asiaten sind ja ein bissl kleiner als Europäer) Welchen sind macht es auch eine starke Waffe nicht voll auszunutzen?

Skythische Bögen wurden nicht ganz so weit gezogen, da sie oft auch horizontal geschossen wurden und sie die kleinsten RBn sind.

Verfasst: 29.02.2004, 09:38
von Robster
Hm, dann bin ich wohl etwas falsch informiert worden, dachte hald nur immer das macht Sinn, da man ja so vom Pferd aus schlecht in den vollen Auszug gehen kann und ankern kann, oder is das auch nur ein Gerücht ? ach ich hab doch keine Ahnung ;-)

Reiterbogen im Vollauszug

Verfasst: 29.02.2004, 10:18
von horsebow
@Robster: Schau mal auf die Startseite von www.lajoskassai.de, da siehst Du den Vollauszug im Kassaistil ... da kommen locker 34 - 36" Auszugslänge zusammen.

Die Skythen (ca 500 bis 100 v.Chr.) hatten extrem kurze RBn mit entsprechend kurzem Auszug, aber bereits die Hunnen (375-455 n.Chr.) haben durchschnittlich 75cm lange Pfeile verwendet, und bei den Awaren (6.-8. Jh.n.Chr.) sind Pfeillängen um 85cm belegt.

Man kann aber einen Reiterbogen sehr gut auch im herkömmlichen mediterranen Auszug mit Gesichtsanker schießen.

Gruß, horsebow

Verfasst: 29.02.2004, 10:28
von Robster
:-o danke für die info ! :D

Reiterbogen ohne Pferd für Anfänger

Verfasst: 01.03.2005, 14:04
von annajo
Hallo zusammen,

ich nutze diesen Thread mal für Fragen:

Vor ca. einem Jahr habe ich hier in einem anderen Thread angefragt, wie man überhaupt mit dem Trad. Bogenschießen anfängt. Es gab mehrere Antworten mit zwei Tendenzen:
1.) Direkt mit Langbogen, trad. Bogen
2.) Zuerst mit FITA-Bogen, Visir, Stabi etc.

Ich habe mich für den FITA-Bogen entschieden und es war für mich der richtige Weg.

Seit ca. 3 Monaten schieße ich jetzt den FITA-Bogen blank, also ohne Visir, Stabi etc.
Und meine Gruppierungen sind schon recht gut.


Für mich ist jetzt die Zeit gekommen, mir auch einen echten Trad. Bogen anzuschaffen und ich habe mir auch schon einige ausgesucht konnte mich aber zum Kauf nicht durchringen, weil die Reiterbogen mich nicht loslassen.

Was mich mal interessieren würde, was sind die Unterschiede der einzelnen Typen von Reiterbögen, wie z. B. Hunnen, Magyar, Mongole, Osman, Tataren etc..

Ich habe nicht vor, von einem Pferd zu schießen, d.h. ich will mit dem Bogen im "Wald" schießen, auf 3D-Tunieren etc.
In einem der Beiträge hat jemand die Nase darüber gerümpft, wenn man einen RB nicht
vom Pferd benutzt. Für mich ist das egal,
wenn der Bogen gefällt und auch sonst passt.

Ist ein Reiterbogen "nervöser" als ein Langbogen, oder Jagdrecurve?

Wie fehlerverzeihend ist ein Reiterbogen?

Schon mal vielen Dank für die Antwort,

Und einen schönen Gruß aus der Nähe von Weiskirchen,
annajo

Verfasst: 01.03.2005, 14:15
von dschin
ich hab sowohl grozer, kassai und toth 35#er ausprobiert und hab als den subjektiv schnellsten und widerstandsfähigsten den grozer turk trh empfunden.
der preisrahmen exkl fracht ist etwa zwischen eur 250 und eur 350. es kommt drauf an, bei wem du ihn kaufst.

Verfasst: 01.03.2005, 14:17
von Mongol
Bei den RBn kann man Pi x Daumen sagen: je größer die Syahs desto verzeihender der Bogen.

Mit anderen Worten: ein Magyar verzeit Fehler relativ gut während ein Türke kaum fehlerverzeihend ist und eine saubere Technik will....

Türkenbogen

Verfasst: 01.03.2005, 15:20
von Archiv
Das kann ich nur bestätigen. Wer präzise schießen will, sollte lieber keinen Türken oder ähnlichen Bogen verwenden.
Zwischen meinen Türken- und Langbogengruppierungen liegen WELTEN. Der Reiterbogen lässt sich super schießen und ich genieße das Pfeilenachvornschießen mit dem nervösen Teil wie verrückt. Aber richtig treffen kann ich damit nicht wirklich; verglichen mit dem LB.

Verfasst: 01.03.2005, 15:28
von Alphastern
Also auch hier gilt: je kleiner der Bogen, desto zickiger, bzw empfindlicher ist er. Die Grossen sind in der Regel etwas gutmütiger und weicher.

Am Besten aber vor dem Kauf probeschiessen, ich hatte auch einen grösseren Reiterbogen der sich für mein Empfinden unkomfortabel schoss!

GRuß, Alpha*

Stimme zu

Verfasst: 01.03.2005, 15:43
von Taran
je kleiner der Bogen und spitzer der Sehnenwinkel, dazu vielleicht noch ein zurückgesetztes Griffstück - umso kitzliger ist er zu schießen. Wobei du aber vielleicht schon vom Fita-Schießen her den Vorteil eines sauberen Auszugs und einer konstanten Technik hast (vor allem in der Lösehand). Das hilft viel.
Ein längerer Bogen wie der Mongole ist sicher leichter zu schießen. Gerade der TRH Türke ist nun schon technische Oberklasse.
Ruhig schießt sich der Traditional Hunting Recurve von Grozer, den ich über shewolf bezogen habe, da bin ich aber noch am Experimentieren und Eingewöhnen. Der ist auch schon TRH-laminiert. Der Ungar lag mir gut in der Hand, als ich ihn mal geschossen habe, den Griff des TRH Jagdrecurves musste ich erst umbauen.
Mein alter Skythe ist einfach zum Spaß haben, hat aber im letzten Jahr viele Turniere erlebt.
Also würde ich sagen (es bleibt ja doch nicht bei einem Reiterbogen!), die Reihenfolge ist die...

Mongol (62")
Hungarian (60") Basic, mittelalterlich oder als TRH
Traditional Hunting Recurve Bow (ist aber von der Form her ein Reiterbogen! 58")
Turkish (51"-54") einfach oder TRH
Old Scythian (52")

Du musst auch immer schauen: wie weit lässt er sich ausziehen? Nicht alle haben Auszugslängen von 30" und mehr!
Gefällt er mir vom Profil her?
Und wie ist es mit dem Preis?

Ach ja: am ruhigsten und verzeihendsten zu schießen finde ich den Assyrer. Das liegt einfach an der Geometrie.

Zusatz

Verfasst: 01.03.2005, 16:28
von Alphastern
Ich hätte es vielleicht dazuschreiben sollen (nur weil Taran gerade diesen Bogen erwähnte): der mittelalterlich Ungar ist trotz seiner Grösse sehr hart im Auszug und im Schussverhalten. Ich hab ihn, obwohl so hübsch anzusehen wieder verkauft.

Mein Schatz hat sich übrigens den laminierten Türken mit Schussfenster zugelegt, ein Wahnsinnsteil das sich mit jedem guten glasbelegten Jagdrecurve messen kann. Mit guten Pfeilen kombiniert sind die Schussbilder genauso wie bei anderen Recurves, also voll turniertauglich wenn man mag. Und Spass macht er auch. Er ist übrigens auch nur 58" "gross" und weich zu ziehen.

Danke!

Verfasst: 01.03.2005, 19:16
von annajo
Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten.

Ich sehe jetzt etwas klarer!

Auf alle Fälle werde ich einen RB in die engere Auswahl nehmen. Bei mir in der Nähe (ca. 160 km :-) ) ist ein Händler, der RB zur Auswahl hat und bei dem man auch zur Probe schießen kann.

Leider hat er keine Grozer (soviel ich weiß), sondern nur Flagella Dei. Aber ich werds mal probieren und vielleicht bin ich in kürze der stolze Besitzer eine RB.

Gruß,
annajo