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Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 13.06.2007, 11:29
von Trinitrotoluol
Ist es theoretisch nicht egal, ob es verläuft, wenn ich eh ein cresting drüber mache?
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 13.06.2007, 13:36
von KoLegolas
Also ich habe mit der Cloubeize "Barracuda Blau" hantiert.
Ob Pinseln oder schwämmen oder mit Lappen auftragen, hängt vom
gewünschten effekt ab.
Bei genannter Beize, sah es so aus.
(Ich hatte Fertigpfeile nachbehandelt, wodurch ich nicht mehr zwischen die Federn kam)
Erster versuch war mit einem Baumwolllappen (altes T-Shirt, 100% Baumwolle, weis).
Daraus ergab sich ein blasses Lichtblau. Die Maserung des Holzes stach
deutlich herraus.
Das hat mir persönlich aber nicht gefallen.
Also habe ich die Beize mit dem Pinsel aufgetragen.
Nach 5-7 Minuten, die rstliche Beize mit dem Baumwolllappen verstrichen.
(Mit einer Stelle die schon vom ersten versuch Restbeize drann hatte.)
Da kam dann das auf der flasche abgebildete Farbbild zum Vorschein.
Die Beize habe ich über Nacht einziehen und trocknen lassen.
Am nächsten Tag, habe ich die Ballenmattierung aufgetragen.
(Wieder das T-Shirt genommen, ohne Beizreste)
Bin aber 2mal drüber gegangen.
Alle 12 Pfeile durch und dann noch mal von vorn.
Hierbei hat sich die Beize "geringfügig" abgetragen.
Ich hatte einen gaaaanz leichten blauen Schimmer auf dem Lappen.)
Die Federansätze habe ich danach mit Polyamidschnur gewickelt und mit
Textilkleber (Flüssignaht) versiegelt.
Die Endwicklung zur Nocke hin habe ich leider noch nicht hinbekommen.
Die Federn selbst, habe ich mit Impregnierspray eingesprüht.
Und so sieht das dann aus.
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 14.06.2007, 00:14
von Trinitrotoluol
Super, vielen Dank für die Infos.
Was mich noch interessieren würde:
Die Beize kann ja bei feuchtigkeit abfärben. Vermeide ich das durch das Auftragen der Ballenmattierung, oder färbt das damit immernoch ab?
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 14.06.2007, 09:29
von KoLegolas
Nach der Ballenmattierung färbt da nix mehr.
Aber Ballenmattierung sollte man nach ca. nem 1/2 Jahr erneuern.
(Wenn die Pfeile so lange leben
)
Aber selbst wenn, das ist wirklich keine Sache.
Das geht ratz fatz.
Das Zeug auf n Tuch einmal über den Pfeil reiben (ca. 20sek dauerts) und fertig.
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 14.06.2007, 10:01
von AZraEL
ich hab dabei die erfahrung gemacht, dass es auf die beize ankommt. wenn man fertige beize von clou verwendet, färbt diese nicht ab. wenn man aber die beize zum selber anmischen mit wasser von clou verwendet ( viel billiger! ), färbt diese schon ab. deshalb nehm ich nur noch parkettlack, der trocknet auch sehr schnell und ist robuster als die ballenmattierung.
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 14.06.2007, 13:25
von Boettger
AZraEL hat geschrieben:
ich hab dabei die erfahrung gemacht, dass es auf die beize ankommt.
Interessant. Gilt aber wohl mit Einschränkungen. "Birne" färbt überhaupt nicht ab, "Mahagoni- dunkel" dagegen extrem. Ist jedenfalls bei mir so.
mfG
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 20.06.2007, 20:32
von Trinitrotoluol
Ich würde mittlerweile gern einen Schaft hinbekommen, der aussieht wie der Schaft hier in der Mitte:
Also dunkelbraun mit erkennbarer Maserung. Den gibts zwar beim Hermanski zu
kaufen aber selber machen ist doch schöner.
Wie könnte ich es hinbekommen, dass meine Pfeile auch diese Farbe haben? welche Beize und Welcher Lack eignet sich dazu?
Danke schonmal...
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 21.06.2007, 08:28
von Schnee
Ich würde Beize in gewünschter Farbe mit dem Schwamm auftragen (so bleibt die Maserung schön sichtbar) und nach Trocknung mit Klarlack drüberlackieren.
(Und die Nocken würde ich tiefer sägen
)
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 21.06.2007, 08:58
von Snake-Jo
@Trini: Sowas erreicht man mit "Nussbaum dunkel", eventuell ein bischen mischen, ein bischen experimentieren. Ich nehme grundsätzlich die wasserlöslichen Tütenbeizen, die es weiterhin in guten Mahlergeschäften gibt.
Erst die Selfnocke sägen, dann den Rohschaft fein schleifen (mind. 240er), dann 1. Beize, mit Stahlwolle die aufgestandenen Fasern runterholen, 2. Beize, danach Parkettsiegellack (z.b. Relius Holzsiegel) mindestens zweimal drauf mit Pinsel. Nach dem ersten Auftrag weider mit Stahlwolle glätten.
Feder aufkleben, crsting, fertig.
Test: 24 Std. in einen Eimer mit Wasser stellen. Da trentn sich die Spreu vom Weizen. Viele Lacke und vor allem Sprühlacke geben da auf.
Leute, machen wir uns nichts vor: Wer schon mal ein Regenturnier mit Dauerregen mitgemacht hat, weiß, was ein Lack aushalten muss.
Und Federn imprägnieren: vergeßt es. Ich habe noch keinen Imprägnierspray gefunden, der ein paar "Nasse-Gras-Schüsse" ausgehalten hat, lasse mich aber belehren. Das beste sind immer noch Entenfedern mit natürlichen Ölfilm.
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 21.06.2007, 11:36
von Schnee
Snake-Jo hat geschrieben:Test: 24 Std. in einen Eimer mit Wasser stellen.
So einem Hardcore Test muss mein Material nicht standhalten, aber ok, bei sehr viel mehr als Nieselregen ist für mich auch meist Schluss.
Zusatz: Ich versuche meine Pfeile durch nur wenig Lack, d.h. nicht den kompletten Schaft und nur so wenig Schichten und Schutzschichten wie nötig, nicht durch zusätzliches Gewicht zu überladen. ist das üebrhaupt relevant?
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 21.06.2007, 12:12
von Ravenheart
Nein...
Rabe
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 21.06.2007, 12:22
von Schnee
Auch nicht in Hinblick auf Härte des Schaftes?
Dann könnt ich mich ja in Zukunft voll austoben
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 21.06.2007, 12:26
von Matthias Herp
Hallo Schnee!
Schnee hat geschrieben:
Zusatz: Ich versuche meine Pfeile durch nur wenig Lack, d.h. nicht den kompletten Schaft und nur so wenig Schichten und Schutzschichten wie nötig, nicht durch zusätzliches Gewicht zu überladen. ist das üebrhaupt relevant?
Ich habe mal einen Satz Pfeile auf +-1g genau gleich schwer gemacht. Dazu habe ich die Parkettversiegelung so oft drübergepinselt, bis das Gewicht gepasst hat. Pro Schicht habe ich 0,05 -0,2 g Gewicht dazu bekommen, je nach dem wie dick ich das Zeug daraufgepinselt habe.
Also Parkettversiegelung ist leicht. Wie es mit andem Lack aussieht kann ich nicht sagen.
Wiege doch die Schäfte vor dem Lackieren und nach dem trocknen, dann hast du Gewissheit.
Ich empfehle dir die Pfeile gut zu versiegeln. Wenn Wasser in den Schaft eindringt, dann wird der Pfeil sicher schwerer als durch eine weitere Lackschicht (außerdem quillt er auf, kann sich verziehen, die Oberfläche wird rauh, er kann morsch werden,...).
Liebe Grüße,
Matthias
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 21.06.2007, 15:14
von Snake-Jo
@Matthias: So ist es! Danke für die Gewichtsangaben!
Schlecht versiegelte Pfeile verändern ihre Flugeigenschaften bei einem "Nass-Turnier" schon innerhalb 1 Stunde: Wie Matthias schreibt: Sie werden rauh, sie werden schwer, die Fahnen verkleben und gefährden durch schlechtes Flugverhalten den Schützen und andere.
Und sorry... das ist kein Hardcore-Test. Wer mal mehrtägig bei schlechtem Wetter auf einem Turnier in einem undichten Zelt... naja, da sind "24 Std- nasse Pfeile" keine Seltenheit.
Hardcore: Ich hab mal einen Holzpfeil in unseren hauseigenen Teich geschossen und nach einem halben Jahr (!) wiedergefunden, als der Teich fast trocken war. Der gute Lack hatte gehalten, aber da, wo er beschädigt war, war das Holz des Schaftes gummiartig geworden. Immerhin hätte man den Pfeil nach dem Trocknen und Richten notfalls noch schießen können...
DAS
ist Hard-core!
Re: Pfeile versiegeln
Verfasst: 23.06.2007, 16:18
von floflo
Da muss ich auch nochmal was hinterherfragen:
Was ist am besten geeignet für den Schuss auf Strohballen?
Also welchen Lack kriegt man am besten wieder aus dem Ballen ohne dass viel Stroh am Pfeil hängt?
Yachtlack, Ballenmattierund, Danish, Parkett?
Danke